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Rocky Mountain Adventure - Colorado & Utah im Herbst 2013 - Fazit

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hirngabel
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Beigetreten: 03.07.2013 - 23:07
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Rocky Mountain Adventure - Colorado & Utah im Herbst 2013 - Fazit
Eckdaten zum Reisebericht
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Reisezeit: 
Status: 
abgeschlossen

Hallo zusammen!

Vor knapp einem Jahr (vom 4. bis 19. Oktober 2013) habe ich mit drei Freunden (alle um die 30) von Denver aus eine Wohnmobilrundreise durch die Rocky Mountains unternommen, für die ich mir auch viele Tipps hier im Forum rausgesucht hatte.

Auch wenn es hier im Forum ein bisschen Widerspruch gab (zu viel Fahrerei), hatten wir uns grob die folgende Route für 12 Nächte ausgedacht:

Denver - Fort Collins/Cache La Poudre Canyon - Sinks Canyon SP - Yellowstone (3 ÜN) - Grand Teton - Bear Lake SP - Antelope Island SP - Red Fleet SP - Dinosaur NM - Colorado NM - Black Canyon of the Gunnison NP - Glenwood Springs - Denver.

Wie vielleicht der eine oder andere User bei den oben genannten Daten aber schon gemerkt hat, fiel unsere Reisezeit natürlich ziemlich exakt in den Zeitraum des Government Shutdowns, der die Schließung aller Nationalparks und vieler weiterer Punkte zur Folge hatte. Dementsprechend entschieden wir uns letztlich dazu den Yellowstone Nationalpark komplett aussen vor zu lassen und uns stattdessen auf Colorado und Utah zu konzentrieren.

Einiges haben wir aus der ursprünglichen Route übernommen, aber gerade am Anfang der Tour haben wir einiges spontan geändert. (Irgendwie kriege ich das mit der Einbettung der Karte leider nicht hin, obwohl ich allen Anweisungen folge. Sorry.)

Was unter dem Strich sogar noch ein bisschen mehr Fahrerei war als die ursprüngliche Route (ca. 2500 Meilen in 12 Nächten). Aber auch das ging wirklich problemlos. Wenn auch sicherlich nicht für jeden in dem Tempo. =)

Wer keinen Bock hat, sich den längeren Text unten durchzulesen, für die Leute habe ich unsere Tour in zwei kleinen Videos zusammengebastelt.

Teil 1: Denver - Antelope Island (siehe unten)

https://vimeo.com/84818644
 

Teil 2: Antelope Island - Denver (plus 1 Woche Florida)

https://vimeo.com/105288905

 

Für die stilistischen Unterschiede bitte ich um Entschuldigung. Zwischen den beiden Videos lag ein halbes Jahr und ein Wechsel in Sachen Videobearbeitungssoftware.

Und nun folgend noch ein paar Erläuterungen zur Route selbst. Ich bin mir bewusst, dass diese Route so sicherlich niemand jemals mehr machen wird (alleine schon weil die Nationalparks hoffentlich nie wieder geschlossen werde), aber vielleicht ist ja die eine oder andere Inspiration dabei. Es gibt wirklich viele tolle Highlights auch in den State Parks und den Recreation Areas usw.

4./5./6.10.: 3 Übernachtungen in Denver
Wir hatten uns für das Wochenende einen Mietwagen genommen, ein bisschen Sightseeing in Denver gemacht (u.a. eine Brauereitour), sowie Ausflüge nach Boulder (u.a. zum College Football) und nach Colorado Springs mit Zahnradbahnfahrt auf den Pikes Peak und Besuch des Garden of the Gods.

7.10. WoMo Übernahme in Denver/Longmont -  Fahrt durch den Cache La Poudre Canyon nach Walden
Übernachtung im KOA Campground bei Walden
Nach der sehr netten Übernahme des WoMo bei Moturis stand natürlich Shopping an, bevor es dann auf den wunderschönen ersten Fahrtabschnitt durch den tollen Cache La Poudre Canyon ging. Leider waren dort sämtliche öffentlichen Campgrounds geschlossen, so dass wir das ewig lange Stück bis zum KOA fahren mussten, was etwas ärgerlich war, da sich das einfach sehr lange hinzog. Der KOA Campground war okay, die Besitzer sehr nett.

8.10. Walden - Fahrt via Kremmling, Silverthorne, Leadville bis Buena Vista
Übernachtung auf dem Railroad Bridge Campground der Arkansas River Headwater Recreation Area
Heute war es im Grunde "nur" Fahren durch die tollen Berglandschaften der Rockies mit diversen Fotostopps entlang des Weges, ohne irgendwelchen speziellen Highlights. Es war einfach alles sehr hübsch und gerade am ersten vollen Tag im WoMo haben wir das einfach genossen. Highlight des Tages (wenn nicht sogar der Tour) war der Railroad Bridge Campground. Ist etwas schwierig zu erreichen via Dirt Road und in den Fels gesprengte Tunnels, aber wirklich absolut traumhaft idyllisch gelegen, direkt am Fluss und mitten in toller Natur mit nix drumherum. Zwingend empfehlenswert!

9.10. Buena Vista - Fahrt via Gunnison, Lake City, Creede bis zum Navajo Lake State Park
Übernachtung auf dem Rosa Campground des Navajo Lake SP
Grandios schöne Strecke, vor allem über den Highway 149 durch eines der entlegensten Stücke von Colorado, Campground war nett mit Blick auf den See, leider etwas maues Wetter, gutes Dusch- und Waschhaus direkt am CG.

10.10. Navajo Lake State Park - Fahrt via Pagosa Springs, Durango nach Moab
Übernachtung auf dem Spanish Trail RV Park
(Eigentlich hatten wir vor die Fahrt mit der Durango-Silverton Railroad zu machen, doch leider hat uns da der erste große Schneefall des Jahres einen Strich durch die Rechnung gemacht. Stattdessen haben wir uns dann -bei Schneefall- in die heissen Quellen des Hot Springs Resorts in Pagosa Springs gelegt - fantastisches Erlebnis. Im Anschluss haben wir uns dazu entschieden einen kurzen Stopp im Museum der Durango Silverton Railroad einzulegen und dann am Abend das satte Stück bis ganz rüber nach Moab zu fahren. Kein Zuckerschlecken im Dunkeln und bei Schneefall mit einem 10 Meter langen WoMo, aber rückblickend die richtige Entscheidung. Spanish Trail RV Park in Moab war für einen privaten CG sehr gut und empfehlenswert.)

11.10. Moab - Dead Horse Point State Park
Übernachtung auf dem CG des Dead Horse Point SP
Nach der vielen Fahrerei die letzten Tage haben wir es diesmal ruhig angehen lassen und haben mittags dann in der Nähe von Moab eine Wanderung zum Corona Arch unternommen. Sehr lohnenswert! Wir hatten im Unglück des Government Shutdowns tierisches Glück. Denn als wir kurz vor Reisebeginn die Planung über den Haufen werfen mussten, hatten wir zumindest das große Glück, dass für diese Nacht noch ein ausreichend großer Stellplatz auf dem sehr beliebten Dead Horse Point SP frei war. Kann ich jedem nur empfehlen hier mal zu übernachten.

12.10. Dead Horse Point SP - Fahrt via Price, Provo, Evanston bis zum Bear Lake State Park 
Übernachtung auf dem South Eden CG des Bear Lake SP
Und noch einmal hatten wir großes Glück: Im Gegensatz zum Rest der Nation hatte sich Utah entschlossen seine Nationalparks frühzeitig wieder zu eröffnen. Daher nutzten wir die Gelegenheit und betraten als eine der ersten den Canyonlands NP, was natürlich für sich schon genial war, da wir z.B. den Mesa Arch rund 45 Minuten nur für uns hatten, was schon eher unüblich ist. Im Anschluss stand dann wieder eine sehr lange Etappe an, damit wir auf unsere ursprünglich geplante Route zurück kommen. Bear Lake ist wirklich sehr hübsch, allerdings würde ich den Abstecher dahin nur wieder machen, wenn er auch auf dem Weg liegt und nicht so wie bei dieser Route. Dafür war es zumindest sehr cool, dass wir uns den Campground (direkt am Seeufer) nur mit Kühen geteilt haben.

13.10. Bear Lake SP - Fahrt via Logan Canyon, Ogden zum Antelope Island State Park
Übernachtung auf dem Bridger Bay Campground des Antelope Island SP
Sehr schöne Fahrt durch den Logan Canyon, leider verregnet für uns. Auf Antelope Island war es dann erfreulicherweise zumindest trocken und der State Park hat sich für uns extrem gelohnt. Eines unserer Highlights war der Ausritt, den wir von der Fielding Garr Ranch aus unternommen haben. Ein grandioses Erlebnis, u.a. direkt an einer Bisonherde vorbei. Anschließend wollten wir noch eine Bootstour machen, aber dafür war es dann leider zu windig, so dass wir dann stattdessen lieber den wunderbaren Campground genossen haben.

14.10. Antelope Island - Fahrt via Salt Lake City, Heber Valley bis zum Red Fleet State Park
Übernachtung auf dem Campground des Red Fleet State Park
Nach dem etwas schwierigen Wetter am Vortag hatten wir heute strahlend blauen Himmel und dementsprechend haben wir am Vormittag mit ausgiebigem Frühstück in der Sonne und kleiner Wanderung die Zeit etwas aus den Augen verloren. Das hat sich dann am Ende des Tages nach langer Fahrt ein bisschen gerächt, da wir erst weit nach Sonnenuntergang auf unserem sehr schönen Campground angekommen sind und diesen nicht adäquat nutzen konnten. Aber war dennoch ein toller Tag, den wir unterwegs noch mit einem Besuch im Midway Crater bei Heber garniert haben. Sehr cooler kleiner Krater, der von einer heissen Quelle befüllt wird, wo man drin schwimmen kann. Der Campground im Red Fleet State Park war wirklich toll und hätte ein schönes Abendessen bei Sonnenuntergang verdient gehabt.

15.10. Red Fleet SP - Fahrt via Vernal, Dinosaur NM nach Grand Junction
Übernachtung auf dem Fruita Section Campground des Colorado River State Parks
Heute hat sich noch einmal der Shutdown negativ auf unsere Tour ausgewirkt, denn eigentlich standen heute sowohl Dinosaur National Monument als auch Colorado National Monument auf dem Programm. Auf Empfehlung eines Rangers im Red Fleet State Park haben wir morgens noch das Utah Field House of Natural History State Park Museum besucht - nett gemacht, kann man gucken. Einen kleinen Abstecher zu den ersten vorgelagerten Aussichtspunkten des Dinosaur NM konnten wir uns nicht verkneifen (auch wenn wir ein, zwei Absperrungen leicht verschieben mussten...). Der Rest des Tages war eine tolle, sehr abwechslungsreiche Fahrt über den Dinosaur Diamond Scenic Byway. Übernachtet haben wir dann auf dem unspektakulären, aber netten und sehr großen Campground des Colorado River State Parks in Fruita.

16.10. Colorado River SP - Devils Canyon - Fahrt via Montrose zum Ridgway State Park
Übernachtung auf dem Dakota Terraces CG des Ridgway SP
Da es absehbar war, dass das Ende des Shutdowns kurz bevor stand haben wir das Ende der Reise noch einmal umgeplant und sind etwas länger im Westen Colorados geblieben. Morgens gab es eine tolle Wanderung durch den Devils Canyon in John McInnies National Conservation Area, dem Naturschutzgebiet, das das eigentliche Colorado National Monument "umgibt". Wie der Corona Arch in Moab ein super Beispiel, dass man auch ausserhalb der Nationalparks viele wundervolle Sachen findet.
Apropos wundervoll: Unterwegs machten wir noch einen Stopp im Museum of the Mountain West, einem kleinen "Wild West"-Museum, das man nur mittels geführter Tour erkunden kann (man kann aber einfach vorbeikommen). Unser Guide war der Knaller und ich hatte erst die Befürchtung, dass die Tour mit 2 Stunden etwas lang werden würde - aber wir wurden allerbestens unterhalten! Übernachtet haben wir bei leider sehr kalten Temperaturen auf dem ansonsten aber sehr toll gelegenen Dakota Terraces Campground des Ridgway State Parks.

17.10. Ridgway State Park - Ouray, Black Canyon of the Gunnison NP - Colorado National Monument
Übernachtung auf dem Saddlehorn CG im Colorado NM
Am Morgen haben wir einen kurzen Abstecher ins nahegelegene Ouray gemacht, das uns bei unserer letzten Reise vor 2 Jahren super gefiel und auch diesmal bei strahlend blauem Himmel wieder begeisterte. Anschließend hat sich unsere Geduld dann glücklicherweise ausgezahlt und die Nationalparks wurden wieder geöffnet, so dass wir tagsüber den spektakulären Black Canyon of the Gunnison besucht haben und zum Sonnenuntergang fast pünktlich im Colorado National Monument waren. Die Übernachtung auf einem der untersten Loops auf dem fast leeren Campground war definitiv eines der Highlights zum (fast) Abschluss unserer Tour.

18.10. Colorado NM - Fahrt via I-70 bis zum Cherry Creek State Park in Denver
Übernachtung auf dem Campground des Cherry Creek State Park
Morgens haben wir nach dem Frühstück noch einen kleinen Spaziergang durch das Colorado NM unternommen, anschließend ging es auf die relativ lange Etappe zurück nach Denver über mehrere Stunden Interstate (die aber durch tolle und abwechslungsreiche Landschaften führt). Die letzte Nacht haben wir dann auf dem Cherry Creek State Park in der Nähe von Denvers Innenstadt verbracht. Hier haben wir uns das erste und einzige Mal wirklich ein wenig verzockt: Da am nächsten Tag WoMo-Rückgabe und Weiterflug anstand hätten wir natürlich gerne einen Stellplatz mit Stromanschluss gehabt - aber die waren tatsächlich schon alle vergeben. Hatten unterschätzt, dass an einem Freitagabend der Cherry Creek ein sehr beliebtes Naherholungsziel ist.

19.10. WoMo-Abgabe in Denver - Weiterflug nach Florida
Nachdem wir das Wohnmobil bei Moturis abgegeben haben, sind wir dann noch für eine Woche nach Florida, wo wir ein kleines Ferienhaus mit Pool zum Entspannen gemietet hatten. Auch diese Kombination kann ich nur empfehlen. =)

 

Zum Abschluss noch einmal vielen Dank für die tollen Tipps, die man hier im Forum bekommen kann. Im nächsten Jahr steht auf jeden Fall wieder eine USA-Reise auf dem Programm. Wohin ist noch unklar (aber wahrscheinlich Deep South), ebenfalls unklar ist ob wieder Wohnmobil oder diesmal Mietwagen aufgrund der Vielzahl an Städten unterwegs.