Tag 14: Upper Calf Creek Falls

Früh klingelt der Wecker, denn heute geht es nach Escalante und des Tag wollen wir nutzen, um den Upper Calf Creek Falls einen Besuch abzustatten und die Burr Trail Road ein Stück zu fahren. Auch die Gegend um die Wolverine Loop Road steht auf dem Programm.

Nach einem kleinen aber feinen Frühstück mit einem ausgezeichneten Brot und hausgemachten Marmeladen geht es jedoch zunächst noch einmal Kolibris gucken. Hinter dem Restaurant hängt eine Tränke, als wir ankommen herrscht bereits reger Andrang.

Die Kolibris lassen sich in keinster Weise stören. Sind dafür aber auch kaum mit der Kamera zu erwischen.

Wir verlassen Boulder Richtung Süden, die Straße steigt hier auf über 2500m an. Hier sieht man auch im April oft noch Schnee, jetzt im September zeigt sich die Straße jedoch von ihrer besten Seite und die Aussicht vom Viewpoint ist fantastisch.

Bei Boulder geht es dann auf den Burr Trail. Dieser führt Richtung Südosten, wo er dann auf die Nortom Bullfrog Road trifft, die ihn dann mit Capitol Reef im Norden und dem Lake Powell im Süden verbindet. Wir fahren ihn bis zur Wolverine Loop Road, in die wir abbiegen. Leider ist diese in so schlechtem Zustand, dass wir dann irgendwann umkehren. In einem schlammigen Wash steckenbleiben wollen wir dann doch nicht, zumal so schnell hier unten keine Hilfe zu erwarten ist.

Von der Wolverine Loop Road geht es zurück nach Boulder. Kurz hinter Boulder erreichen wir den Trailhead zu den Upper Calf Creek Falls. Wir rüsten uns aus und steigen die lange Slickrock Passage hinunter. Auf den Aufstieg später freue ich mich schon.

Unterwegs dann zieht es zu, es beginnt zu regnen. Wir erreichen noch einigermaßen trocken den Fuß des Wasserfalls, wo wir uns unter einem Felsvorsprung unterstellen. Mir fallen die vielen Büsche auf, die verdächtig aussehen: Poison Ivy! Gut, dass wir die Regenjacken anhaben!

Nach einer guten halben Studne ist der Regen auch schon wieder vorbei, es klart auch rasch wieder auf, sowass sich ein wunderbares Licht bietet. Und auch eine kleine Überraschung. Irgendwann dann macht es links des Calf Creek Falls platsch und ein zweiter Wasserfall ergießt sich in den Pool darunter.

Zurück oben fasse ich den Entschluss, ich will rüber zum zweiten Wasserfall. Mein Gepäck lasse ich mit Sonja auf der anderen Seite zurück, ihr ist die Aktion gar nicht recht. Ich nehme nur Kamera und das kleine Reisestativ mit und wate durch den oberen Pool.

Ich bekomme zwar etwas nasse Füße, komme aber heil wieder bei Sonja an. Insgesamt halten wir uns an den Wasserfällen über 1 1/2 Stunden auf, ehe es wieder zurück und weiter Richtung Escalante geht.

Vor Escalante machen wir noch an einem View Point halt und genießen den Ausblick auf den Highway, welcher sich hier durch die Felsen hocharbeitet.

Dann müssen wir realisieren, dass hinter uns ein mächtiges Gewitter aufzieht. Es dauert nicht lange und ehe wir Escalante erreichen, fängt es an wie aus Kübeln zu schütten. Weltuntergangsstimmung.

In Escalante versuchen wir zunächst, ein Motel Zimmer zu bekommen, die geplante Übernachtung im Zelt an der Hole in the Rock Road fällt buchstäblich ins Wasser. Es ist jedoch nichts zu bekommen. Wir beschließen, im Prospector etwas zu uns zu nehmen und eine Krisensitzung abzuhalten. Dass das Essen (Pasta mit Soße aus der Konserve) unterirdisch schlecht ist, geht dabei sogar unter.

Wie soll es weiter gehen? Die Hole in the Rock Road würde nicht zu passieren sein und der Coyote Gulch auch kein Vergnügen sein. Wenn wir denn so weit kommen würden. Die Stimmung ist auf einem Tiefpunkt angelangt. Recht schnell wird klar, dass wir Escalante streichen können.

Wir wollen erstmal ein Zimmer finden, hört sich einfacher an, als es ist. In der Dunkelheit fahren wir an Cannonville vorbei, auch hier haben wir keinen Erfolg mit unserer Zimmersuche. Am Bryce Canyon würde erst recht nichts zu bekommen sein, liegt er doch auf der Route diverser Busreisen. Hier ist Monate im Vorraus alles ausgebucht.

Schlussendlich landen wir mit den Nerven völlig am Ende in Panguitch. Wir steigen für 50 Dollar in einem Motel ab, welches äußerlich mit seiner Beleuchtung eher an ein Stundenhotel erinnert. Aber die Zimmer sind warm, die Betten frisch und sie sind sauber. Bemerkenswert ist die alte Gasheizung in der Wand, dieser ist geschätzte 50 Jahre alt, besitzt eine offene Flamme und man dreht das Gas dazu auf. Ein wenig gruselt es mich schon, als ich sie kurz etwas hochdrehe.