Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

3.300 Meilen in 19 Tagen – von Denver durch die Nationalparks des Mittleren Westens

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sie-29
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...die Antworten

Hallo zusammen,

 

die Kühlbox hatten wir drüben von meiner Tante ausgeliehen. Überraschenderweise wurde uns ein solches Utensil auch leihweise von CA in Denver angeboten Surprised

Ob man eine Kühlbox für wenig Geld evtl. bei Walmart kauft und sich derer am Urlaubsende entledigt (ähnlich wie mit einem Grill), wäre eine weitere Option.

 

Im DHP-SP hingen tatsächlich an den Site-Nummernschildchen Zettel mit unseren Namen und dass wir noch im Visitor Center "eichecken" sollen. Bei den anderen Sites, die noch unbewohnt waren, konnten wir das gleiche beobachten. Wir konnten uns in diesem Moment auch nicht erklären wozu, da wir schon im Vorfeld reserviert und die Gebühren überwiesen hatten.

 

Hier noch der Link zum Vermieter:

http://www.moabpowersports.com/atv-utv-rentals

Ich habe gerade bemerkt, dass das Zweisitzer-UTV aktuell allerdings nicht mehr im Angebot ist. Wir haben für "Full-Day" 165$ gezahlt. Evtl. auf Anfrage?! Weitere Verleiher gibt es in Moab noch massig...

 

Da wir etwas vom Hinterland sehen wollten, habe ich diese Strecke ausgesucht, die für dieses Gefährt auch noch recht anspruchslos ist. Vor allem aber auch, wegen der Aussicht auf den DHP-SP.

Aufmersam gemacht hat mich diese Internetseite mit einer Auflistung möglicher Routen:

http://www.blm.gov/ut/st/en/fo/moab/recreation/motorized_routes/chicken_...

Eine weitere schöne Wegbeschreibung gibt es z.B. hier:

http://www.westernladys-world.net/infos/moab_chicken_corners.php

 

Die Strecke hatte ich mir im Vorfeld ganz gut eingeprägt. Es gibt auch kaum Kreuzungen und hier und da war letzten Endes auch ein Schild zu sehen.

Vom Verleiher gekamen wir zusätzlich noch Kartenmaterial u.a. von der Wildnis (alle gängigen Trails) und von der Stadt (mit Markierung einer Waschanlage und Tankstelle). Dann gabs noch eine professionelle Einweisung auf das Fahrzeug von der Chefin selbst, mit einem routinierten Hinweis auf das Säcklein im Handschufach: "Hier ist alles drin, was ihr zur Behebung einer Reifenpanne benötigt." Surprised Ohje, ich mag gar nicht daran denken.

 

Spaß gemacht hat es dann trotzdem Cool

 

Viele Grüße, Sven

Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
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ausführliche Antwort !

Hallo Sven,

herzlichen Dank für deine ausführliche Antwort -- im Namen aller Nachahmer Wink

Grüße

Bernhard

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

sie-29
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Beigetreten: 23.05.2012 - 22:08
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Sonntag, 01.07. - Arches Nationalpark

Gefahren: 113 Meilen

Wie gestern bereits erwähnt, fahren wir heute nochmal zum Dead Horse Point, um einige Fotos von der unendlich weit erscheinenden Gegend zu schießen. Gegenüber sehen wir Chicken Corners - unser gestriges Ausflugsziel - und dort erkennen wir in der Ferne sogar das Filmset. Mitten in der Wüste ein Stück Eisenbahnschiene und eine Lok. Mensch, wenn wir nur wüssten, um welchen Film es hier geht... Im Internet recherchieren wir später, dass es sich evtl. um den Film "The Lone Ranger" handeln könnte ... was genaues wissen wir jedoch nicht.

Danach gehen wir nochmal ins Visitor Center und melden uns wegen der verpassten Campground-Registrierung. Dies scheint jedoch nicht weiter schlimm zu sein, denn der Mann hinter dem Tresen schickt uns mit einem schlichten "you are fine" weiter.
Danach steuern wir den Grand View Point Overlook an. Und der Name hält, was er verspricht. Wohin das Auge reicht nichts anderes als rotbrauner Stein und ein Canyon nach dem nächsten - Canyonlands eben. Als wir dort ankommen, fängt gerade ein Ranger einen einstündigen Vortrag über die Geologie des Landes an. Wir setzen uns dazu und obwohl wir nicht jedes Wort verstehen können, sind seine Erzählungen sehr interessant und fesselnd.

 

Am Dead Horse Point

 

Das Filmset

 

Der Ranger erklärt die Geologie von Canyonlands

 

Am Grand View Point Overlook

 

Um halb zwölf ziehen wir weiter und gehen zur Mesa Arch, dem wohl bekanntesten Wahrzeichen des Canyonlands Nationalpark. Ein etwa 10-minütiger, sandiger Wanderweg führt zu der knapp 30 Meter langen Arch. Dies sollte schon ein kleiner Vorgeschmack sein, denn danach starten wir unsere Fahrt zum Arches Nationalpark.

Mesa Arch

 

Der Blick hinter der Arch

 

Um halb zwei kommen wir am Visitor Center des Arches an. Dieses ist schön hergerichtet und vermittelt Entstehung und Besonderheiten des Arches spielerisch durch Filme, Modelle und Quizfragen. Wir fahren mehrere Aussichtspunkte an und lassen die atemberaubende Landschaft mit herrlich rot-orangem Stein auf uns wirken. Diesmal beziehen wir recht früh unseren Campground, bereits um halb vier, jedoch haben wir heute noch einiges geplant. Wir haben Site 40 auf dem Devils Garden Campground, die zwar nicht in der angepriesenen Loop liegt, aber trotzdem sehr sehr schön ist! Wir haben Platz ohne Ende und haben auch einen privaten "Mini-Canyon" hinter unserer Site. Der Campground ist absolut zu empfehlen, aber Vorsicht, hier muss früh vorgebucht werden, da der Campground meist mehrere Monate im Voraus ausgebucht ist. Wir laufen den Campground ab und bestaunen die Vielfalt an Felsformationen, die fast hinter jeder einzelnen Site liegen. Danach ruhen wir uns eine Stunde aus und versuchen mit der unerbitterlichen Hitze fertig zu werden. Um 7 schmeißen wir den Grill an und machen uns selbstgemachte Burger. Das Essen muss schnell gehen, denn wir wollen heute noch zur Delicate Arch laufen, um dort den Sonnenuntergang zu beobachten. Bis wir essen, losfahren und am Parkplatz zum Delicate Arch Trail sind, ist es kurz vor 20 Uhr. Laut meiner Sonnenauf- und Untergangs-App verschwindet die Sonne heute um 20.45 Uhr hinter dem Horizont. Wir versuchen so schnell wie möglich zu laufen ... immerhin ist diese Wanderung mit 60 Minuten veranschlagt, doch das wäre zu spät... Irgendwann kann ich bei meinem Freund nicht mehr mithalten und er eilt voraus. Ich gebe mein Bestes und komme um 20.25 Uhr total geschafft an der Arch an. Sven war fünf Minuten schneller und hat sich inzwischen schon etwas von der anstrengenden Wanderung erholt. Wir warten auf den Sonnenuntergang, doch gerade als die Sonne am Untergehen ist, schieben sich Wolken davor, sodass der rote Schimmer an der Delicate Arch ausbleibt. Trotzdem können wir einige schöne Bilder machen und treten nach Sonnenuntergang recht flott den Rückweg an. Immerhin wollen wir nicht komplett im Dunkeln über die Steinplatten gehen. Und obwohl wir auch den Rückweg recht flott angehen, kramen wir am Schluss noch die Taschenlampe raus.
Zurück am Campground setzen wir uns ans Lagerfeuer und lassen den Tag gemütlich ausklingen.

Die Moab-Falte

 

Im Arches NP

 

Die Double Arch

 

Unsere Site auf dem Devils Garden CG

 

Der Weg zur Delicate Arch

 

Leider schieben sich Wolken vor die untergehende Sonne

 

Delicate Arch

 

sie-29
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Beigetreten: 23.05.2012 - 22:08
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Montag, 02.07. - Arches Nationalpark

Gefahren: 363 Meilen

Ein halber Tag bleibt uns noch im Arches, um restliche Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Dann müssen wir leider schon langsam die Heimreise bzw. die Reise nach Denver antreten.
Wir starten um kurz nach acht mit dem Devils Garden Trail. Wir beginnen mit der Landscape Arch. Diese lange und vor allem dünne Arch ist beeindruckend, jedoch kommt sie mir ganz anders vor, als auf den typischen Bildern. Eine Infotafel erzählt, dass 1991 ein 60 Tonnen schwerer Teil der Landscape Arch abgefallen ist. Zu diesem Zeitpunkt war es sogar noch erlaubt, unter der Arch durchzulaufen. Dies wurde nach dem Fall schlagartig geändert, nun bleibt der Besucher - zumindest wenn er die erlaubten Wanderwege nicht verlässt - in sicherer Entfernung zur Arch.

Wir laufen den Weg weiter in Richtung Double O Arch. Unterwegs sehen wir in einer kleinen Schlucht unzählige Steinbrocken liegen und ein provisorisch befestigtes Absperrband. Wir hatten gehört, dass vor kurzem eine der Arches gebrochen ist - vielleicht diese?! Kurz danach kommen wir zu einer Stelle, an der wir über eine Felsformation klettern müssen. Links und rechts geht es mehrere Meter nach unten und meine Höhenangst meldet sich zu Wort. Danach geht der Weg aber gemütlich weiter. Auf dem Weg zur Double O Arch sind wir begeistert von der vielfältigen Landschaft. Schon gigantisch was die Natur so alles hervorbringt... Mit kurzen Stopps bei der Navajo, Partition und Black Arch erreichen wir unser heutiges Etappenziel die Double O Arch. Nach ca. 2 Stunden sind wir zurück am Ausgangspunkt.

 

Landscape Arch

 

Auf dem Weg zur Double O Arch

 

Partition Arch

 

Navajo Arch

 

Die Double O Arch

 

Der Devils Garden Trail ist sehr beliebt...

 

Da es langsam auf Mittag zugeht, kehren wir zum Parkplatz zurück. Wir machen noch einen Abstecher zur Sand Dune und Broken Arch, fotografieren die Skyline Arch von Weitem und pausieren kurz bei einem Aussichtspunkt bei den „Three Gossips“. Dann geht unser Besuch im Arches Nationalpark leider auch schon dem Ende zu. Danach steht uns eine stundenlange Autofahrt bevor. Über die Interstate 70 in Richtung Denver kommen wir vorbei an dem pompösen Skigebiet Vail. Die Unterkünfte sehen luxuriös aus und man erkennt schon von Weitem, dass diese Gebiete voll und ganz auf Tourismus ausgelegt sind. Hier auf über 3.000 Metern ist aber auch im Sommer die Umgebung sehr schön.

Skyline Arch

 

Sand Dune Arch

 

The Three Gossips

 

Überreste einer alten Brücke auf dem Weg in Richtung Denver

 

Skigebiet Vail

 

 

So langsam müssen wir uns Gedanken über ein Nachtlager machen. Die letzte Nacht haben wir in der Planung bisher außen vor gelassen, da wir nicht wußten, wie weit wir kommen würden. Jedoch haben wir ja unsere Route mit einzeichneten Campgrounds dabei... Wir steuern verschiedene an Seen gelegene Campgrounds ca. 100 Meilen vor Denver an. Da wir morgen unseren Camper abgeben müssen, hätten wir heute gerne einen Campground mit Dumpingmöglichkeit, um nicht zusätzliche Gebühren wegen nicht geleerter bzw. gefüllter Tanks zahlen zu müssen. Da auch unser Gasvorrat langsam zur Neige geht, wäre es natürlich mehr als perfekt, auch noch eine Gasstation zu finden. Doch denkste! Der erste Campground den wir anfahren hat nicht mal frisches Wasser, geschweige denn Dumping. Dafür kostet er über 20 Dollar. Netter Versuch! Aber wir fahren weiter. Der zweite hat zwar Wasser, kostet aber noch mehr und Dumpen ist auch hier nicht möglich. Ganz davon abgesehen finden wir auf Anhieb keine freie Site. Wir suchen allerdings auch nicht lange, sondern einigen uns darauf, auch noch den dritten Campground in der Nähe abzuklappern. Dieser ist vergleichbar mit dem ersten angefahrenen Platz - kein Wasser, kein Dumping, 24 Dollar. Satz mit X, das war wohl nix! Der Abstecher kostet uns fast eine Stunde, das Resultat ist, dass wir immer noch keinen Campground für heute Nacht haben. So langsam macht sich Niedergeschlagenheit breit. Wir fahren zurück auf die Interstate. Während wir uns Denver immer mehr nähern, kramen wir den KOA Katalog heraus. Heute mittag hatten wir schonmal reingeschaut, dann aber entschieden, dass der einzige in Frage kommende CG noch zu weit weg wäre. Da wir inzwischen aber schon ein ganzes Stück weiter gekommen sind, als ursprünglich gedacht, wird der KOA so langsam wieder interessant. Wir machen ausfindig, wo sich dieser genau befindet (Central City) und kommen letztendlich um halbneun dort an. Wir beziehen Site 7, von der aus wir einen guten Blick auf die Lichter des tiefer liegenden Central City haben. Der Campground ist trotz 10% Rabattkarte mit über 40 Dollar mit Abstand der teuerste Campground unserer Reise, aber immerhin können wir dumpen, Wasser füllen und sogar Gas kaufen. Und so ganz nebenbei haben wir zum ersten mal Full Hook-up. Auch mal schön.

KOA CG in Central City

 

Der Blick auf Central City

Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
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Zwei Welten

Hi ,

da habt ihr aber einen (lt. deinen 113 Meilen aber gar nicht nicht mal so ..  !) großen Sprung gemacht : vom Campground zwischen roten Felsen zum KOA mit Blick über eine grüne Berglandschaft.  Ich bin diese Strecke noch nie direkt  über die Interstate gefahren, "gefühlt " war für mich die Distanz viel größer. Und da man den Gefühlen die Realität folgen lassen soll, habe ich mal bei Google Maps "nachgemessen": es sind 331 Meilen Wink -- passt schon besser zu meinem Gefühl Wink --> kannst du den Zehlendraher verbessern ? Wink

Der KOA in Central City macht ja gar keinen schlechten Eindruck -- ich sehe gerade, dass er noch gar nicht in unserer CG-Map drin ist -- könntest du ihn dort einstellen ? Danke !

Aber nicht nur Bitten: Danke für deinen Bericht !!

Grüße

Bernhard

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

sie-29
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Hallo liebe Mitfahrer

wir hoffen ihr seid noch mit an Bord, auch wenn sich unser Reisebericht langsam aber sicher dem Ende zuneigt. Wir wollen euch natürlich auch den Abschluss unserer Reise nicht vorenthalten – gleich geht’s weiter!

Vorab noch kurz ein paar Anmerkungen zu Bernhards Gefühlen:
Wir müssen Dir Recht geben, dass 113 Meilen etwas wenig wären für den „großen Sprung“. Jedoch musst Du irgendwas verwechselt haben, denn für die Strecke vom Arches zu Central City haben wir wie angegeben ganze 363 Meilen heruntergeschrubbt. Ein Zahlendreher dürfte also nicht vorliegen. Vermutlich hast Du Dich verguckt und die Meilen des Vortags angeschaut…?!

Den fehlenden Campground werden wir noch in der CG-Map ergänzen.

So … nun geht’s aber wirklich weiter zur Womo-Abgabe und ein paar anderen Leckerbissen in Colorado:

sie-29
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Dienstag, 03.07. - Denver (Womo-Abgabe) / Air Force Academy

Gefahren: 43 Meilen

Ja, so schnell geht’s. Schon sind 19 Tage rum und der letzte Tag unserer Rundreise ist angebrochen. Früh packen wir unsere Koffer und machen den Camper sauber. Dabei hatten wir uns im Vorfeld wohl leicht verschätzt, denn das Ausräumen / Putzen / Dumpen / Gas tanken dauert letztendlich weit länger als gedacht. Anfangs gehen wir die Putzaktion noch recht gemütlich an, müssen aber zum Schluss ganz schön auf die Tube drücken, um wie geplant um 10 Uhr starten zu können. Zum Glück sind wir gestern so weit gekommen und haben heute nicht mehr allzu viel Strecke vor uns.

Eine Stunde später fahren wir in den Hof der Cruise America Verleihstation in Denver ein. Pünktlich zur letztmöglichen Abgabe um 11 Uhr (bzw. ist Cruise America wohl auch noch bis 12 Uhr tolerant genug, um keine Gebühren für verspätete Abgabe zu verlangen). An der Verleihstation ist schon mächtig was los und die Parkplätze im Hof sind rar. Ein Mitarbeiter weist uns einen Stellplatz zu, keine fünf Minuten später sind wir von allen Seiten zugeparkt von weiteren zurückgebrachten Campern. Vor der Eingangstür sitzen mehrere Familien, bepackt bis oben hin, die wohl darauf warten abgeholt zu werden. Ach was für ein Zufall, eine Familie kennen wir doch sogar! Sie haben letzte Nacht neben uns auf dem KOA Campground übernachtet. Der Campground scheint wohl nicht nur für uns aufgrund der Zielnähe attraktiv gewesen zu sein.

Auch wir stellen unsere Koffer, Taschen und was wir sonst noch so dabei haben an einem der letzten freien Fleckchen im Hof ab. Kurz gesagt: hier herrscht das kontrollierte Chaos!
Zunächst sitzen wir etwas auf Kohlen … immerhin brennt unser Motorlicht noch und wir wissen nicht, wie dies bei der Abnahme ankommt. Jedoch läuft die Kontrolle recht halbherzig und oberflächlich ab. Der Angestellte dreht eine Runde ums Auto, schaut kurz ins Innenleben und schon nach zwei Minuten kehrt er zurück, um die letzten Formalitäten mit uns zu klären. Na da, ging doch schneller als gedacht. Fragen, wie es uns so ergangen ist oder ob es Probleme gab, blieben ebenfalls aus. Anstandslos bekommen wir unsere Kautionen zurückerstattet (Versicherung, gefüllter Gastank, leere Schmutzwassertanks etc.) und kurz darauf sagen wir „Goodbye little Camper“ und begrüßen Tante + Onkel, die uns freundlicherweise pünktlichst abholen.

Auf dem Heimweg machen wir einen Abstecher zur United States Air Force Academy in Colorado Springs (Eintritt frei). Mein flugzeugbegeisterter Freund (und selbst Modellbauer + -flieger) erfreut sich an den Statikdisplays von ausrangierten Fliegern, die hier an mehreren Stellen verteilt ausgestellt sind. Danach laufen wir zur spektakulär aussehenden Kirche – Air Force Academy Cadet Chapel – die man als Nicht-Wissender von außen wohl eher als ein hochmodernes Hotel, als ein Gotteshaus identifizieren würde. Insgesamt 17 Spitzen ragen steil in die Höhe und erinnern damit an aufsteigende Starfighter.
Da wir gerade rechtzeitig zur Mittagszeit dort ankommen, dürfen wir zuvor noch die mittägliche Parade – die Noon Meal Formation – miterleben. Die Rekruten marschieren dabei klassenweise zum Mittagessen. Danach besichtigen wir die verschiedenen konfessionellen Teile der Kapelle. Im Untergeschoss befindet sich der katholische Teil, außerdem ein Bereich für Juden und ein kleiner Raum für Buddhisten. Im oberen Stock findet man die evangelische Kirche, die von innen mindestens genauso sensationell aussieht wie von außen. Obwohl es nur kleine bunte Glasteile in den Fenstern gibt, leuchtet die Kirche im Inneren in den schimmerndsten Farben. Auch sonst ist sie sehr geschmackvoll eingerichtet.
Dank Onkel Bob’s Army-Ausweis dürfen wir sogar in die „restricted area“ einfahren, in der sich weitere ausrangierte Flieger befinden.

B52 Bomber

 

T33 - früheres Flugzeug der Thunderbirds

 

A10 - das "Warzenschwein"

 

Die Air Force Academy Cadet Chapel

 

Der katholische Teil

 

Der Raum für Juden...

 

...und der für Buddhisten

 

Der Altar im evangelischen Teil

 

Der Innenraum leuchtet in herrlichen Farben

 

Der Blick zurück zum Eingang

 

Die Noon-Meal-Formation

 

Danach geht’s zu unserem Zuhause auf Zeit in Colorado Springs. Dort erfahren wir unter anderem, dass während unserer Abwesenheit schlimme Brände in der Nähe vom nicht weit entfernten Garden of the Gods waren. Innerhalb weniger Stunden sind dabei 350 Häuser verbrannt. Auch unsere Verwandten mussten sich über eine Woche lang für eine Evakuierung bereithalten.

uli m.
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Beigetreten: 29.08.2011 - 10:10
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Kaum zu glauben

Hallo Tamara und Sven,

ich bin auch mitgefahren und darf Euch zu den wunderschönen Fotos gratulieren!

Beim Blick auf Eure Meilen konnte ich manche Etappen kaum glauben. Wir sind im August ebenfalls den Devils Garden Trail gewandert - aber mit Kindern und über den Primitive Loop zurück. Das war für uns dann ein Tagesausflug.

Ich muss zugeben, dass ich mich beim Lesen gleich 10 Jahre älter gefühlt habe, dass Ihr den Weg bis zum Double-O-Arch und zurück in 2h geschafft habt. Dazu hätten wir wohl keine ruhige Minute gehabt, wenn wir am Vormittag diese Wanderung im Arches gemacht hätten und für den nächsten Tag die Womo-Abgabe angestanden hätte - und zwar in Denver!

Das war jetzt keine Kritik! Sondern Ihr habt eindrucksvoll das rechte Ende der Vielfahrer-Messlatte aufgezeigt.

Für Womo-Neulinge, die unsere Seiten als erste Hilfestellung zur Routenplanung studieren, mag ich aber schon diese Warnung aussprechen - vor allem, wenn sie mit Kindern reisen: Liebe Familien, das was Tamara und Sven hinbekommen haben, werdet Ihr mit Kindern niemals schaffen! 300- oder 400-Meilen-Tagesetappen sind für Euch definitiv nicht realisierbar, Ihr werdet den Zielort nicht bei Tageslicht erreichen.

Ich hoffe, dieser kleine Warnhinweis am Ende des Womo-Anteils Eures Reiseberichts ist für Euch ok. Danke für's Einstellen Eurer Reise!

Uli grüßt

Liebe Grüße

Uli

Scout Womo-Abenteuer.de

Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
Beiträge: 16260
Distanz Arches - Central City

Hallo Tamara,

du hast Recht: ich hatte den Vortag im Visir. Du schreibst tatsächlich 363 Meilen -- ein ganzes Stück Holz !!

Air Force Academy: die Farben der Chapel sind wirklih sehr schön.

Grüße

Bernhard

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)