Reisetagebuch Herbst 2009
Wieder zu Hause, möchte ich Euch teilhaben lassen an unserer diesjährigen Herbstreise. Den Vorbereitungen, den kleinen Widrigkeiten und einem wunderschönen Rundtrip durch den Osten der USA. Wir haben viele liebe, nette Menschen kennen gelernt und alte Freundschaften erneuert.
Aber das werdet Ihr ja nun in Rita's Reisetagebuch lesen können, viel Spass dabei!
Wenn Tage fehlen, waren sie nicht erwähnenswert, weil wir gefaulenzt haben.
Akteure: „Montana“ ist unser Fifth-Wheel (Wohnwagen)
„Dually“ ist unser Ford F350 (wegen der Zwillingsreifen hinten)
„Ken“ ist unser Navi ein TomTom Go 930
Hi Ihr Zwei!
...natürlich bin ich dabei ! Bei Euch im "Montana-Saal" ist eh genug Platz und mit Dually bin ich schon im März gerne gefahren , ein echt cooles Teil!!
...freue mich schon auf die Fortsetzung!
Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de
Panda schrieb:
Hallo Werner:
Danke für den Gruß aus der Heimat ! Schöner Blick ins oberhessische Land von dort !
Ich lese natürlich auch mit !
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Edit by MichaelAC: Teil 1 des Berichts habe ich hier eingefügt, damit der Startnode nicht so lang ist.
Freitag 28. August 2009
Um 4 Uhr rappelt der Wecker und um 5:30 Uhr starten wir Richtung Frankfurt. Gefrühstückt wird wie immer in der Raststätte Wetterau. Einchecken bei Lufthansa, borden, die Zeit vergeht rasch. Pünktlich um 9:55 Uhr rollt der Flieger zur Startbahn. Aber – nach ein paar Metern bleibt die Maschine stehen. Sie steht eine ¾ Stunde und nichts passiert. Dann kommt die Durchsage vom Kapitän das ein Triebwerk nicht in Ordnung sei und wir nun zur Reparatur müssen. Es vergehen noch mal fast 2 Stunden bis wir endlich starten können. Wegen des verspäteten Abflugs landen wir erst um 17 Uhr in Miami. Bei der Immigration will der POE-Officer es diesmal ganz genau wissen. Warum, wieso, weshalb wir 3 Monate bleiben wollen, womit wir unsere Brötchen verdienen und wie viele Dollar wir dabei haben. Bla, bla, bla... Letztendlich hat er uns für 89 Tage den Aufenthalt genehmigt.
Um 18 Uhr waren wir dann bei Hertz und konnten den Leihwagen in Empfang nehmen. Ich hab von dort versucht Jürg und Germaine, die Campground Owner, zu erreichen, damit sie uns den Montana mit dem Zweitschlüssel aufschließen. Denn trotz intensivster Suche zu Hause haben wir das Schlüsselbund von unserem Gespann nicht mehr gefunden. Die Beiden waren nicht da, also habe ich auf den AB gesprochen. Hoffentlich hören sie die Nachricht heute noch ab, sonst müssen wir im Auto schlafen. Wir fahren noch 6 Stunden bis Ocala, werden also erst nach Mitternacht ankommen. Die Fahrt ist eintönig und die Strecke zieht sich. Mittlerweile sind wir seid 24 Stunden auf den Beinen. Offenes Fenster, laute Musik, Kaffee, nichts hält mehr wach. Werner nickt sogar kurz am Steuer ein. Wir überlegen im nächsten Motel zu übernachten. Aber, wenn wir nicht ankommen dann machen sich die Beiden Sorgen und um anzurufen ist es mittlerweile auch schon zu spät. Und so war’s dann auch, Jürg und Germaine haben tatsächlich auf uns gewartet. Der Montana war ausgepackt, die Slides rausgefahren, die AC eingeschaltet und im Kühlschrank stand Bier.
Whispering Pines, Silver Springs / Ocala, FL
Samstag 29. August 2009
Nach einem typischen American Breakfast bei Dennys haben wir den Dually ausgepackt und in und um ihn alles abgesucht, in der Hoffnung das Schlüsselbund doch noch zu finden. Leider erfolglos. Anschließend haben wir den Leihwagen bei Hertz abgegeben, den ersten Einkauf getätigt und in der Schnitzel Factory zu Abend gegessen.
Whispering Pines, Silver Springs / Ocala, FL
Sonntag 30. August 2009
Wir frühstücken draußen und dann ist Hausputz angesagt.
Abends wird zum ersten mal gegrillt.
Whispering Pines, Silver Springs / Ocala, FL
Montag 31. August 2009
Heute morgen geht’s zunächst zur Führerscheinstelle die Drivers License erneuern. Sehtest machen und 26$ bezahlen. Obwohl es sehr voll war, hat es keine ¾ Stunde gedauert. Dann fahren wir weiter zu TriAm RV, fragen ob sie uns den Generator, einen Onan 5.5 LP, einbauen können. Den hatten wir übers Internet gekauft und von Texas nach Ocala zum Campground liefern lassen.
Bei PatRick’s holen wir uns einen Kostenvoranschlag für die 60.000 Meilen Inspektion für den Dually und vereinbaren gleich für Donnerstag 8 Uhr einen Termin.
Wir fahren weiter nach Turning Wheel RV, neben Ford of Ocala. Der Inhaber hat zwischenzeitlich gewechselt, sie heißen jetzt America Choice RV. Auch hier lassen wir uns einen Kostenvoranschlag
für den Einbau des Generators erstellen. Da das Schlüsselbund noch immer nicht aufgetaucht ist lassen wir bei Locksmith alle Schlüssel für den Montana und den Dually nachmachen.
Whispering Pines, Silver Springs / Ocala, FL
Dienstag 1. September 2009
America Choice RV hat einen Festpreis gemacht mit dem wir leben können, Jackie von America Choice RV kommt raus zu uns auf den Campground. Sie macht Fotos vom Storage im Montana, wo der Generator eingebaut werden soll. Anschließend bringen wir den Generator schon mal zur Werkstatt.
Whispering Pines, Silver Springs / Ocala, FL
Donnerstag 3.September 2009
Um 6 Uhr rappelt der Wecker. Schnelles Frühstück, alles festzurren, Slides reinfahren und los geht’s. Um 7:30 Uhr stellen wir den Montana bei America Choice RV auf dem Hof ab. Dann bringen wir den Dually zu PatRick’s. Er kommt auf die Bühne und 2 Mechaniker fangen sofort zu arbeiten an. Alle Öle und Filter werden gewechselt. Als wir um 12 Uhr zur Kasse gebeten werden meint man “ Nice truck, good condition it looks like new “.
Wir fahren zurück nach America Choice RV und warten im Dually. Um 4:30 Uhr bringt der Mechaniker unseren Montana auf den benachbarten Campground. Morgen werden die noch fehlenden Teile geliefert und bis morgen Abend soll er fertig sein.
Wild Frontier Campground / Ocala, FL
Freitag 4.September 2009
Um 8:30 Uhr haben sie den Montana abgeholt und wir sind zum Frühstücken zu IHOP gefahren. Werner hatte ein Riesenomelette und ich Buttermilk Pancakes mit Pecan Syrup. Dann sind wir zum Zeit totschlagen zur SR200 nach Target und Bed&Bath gefahren.
Um 5:30 Uhr macht der Mechaniker Feierabend und zieht den Montana wieder auf den Campground. Er ist nicht fertig geworden und so bleiben wir noch eine Nacht.
Wild Frontier Campground / Ocala, FL
Samstag 5.September 2009
Auch heute morgen wurde der Montana um 8:30 Uhr abgeholt. Wir sind wieder zum frühstücken zu IHOP gefahren. Mittags waren wir wieder in der Werkstatt und tatsächlich um 13:30 Uhr war der
Mechaniker fertig. Nach einer kurzen Einweisung mit Probelauf des Generators fahren wir zum Whispering Pines RV Park in Silver Springs. Die Slides ausfahren, häuslich einrichten, duschen und dann geht’s zum Oktoberfest in die Schnitzel Factory. Das Lokal ist proppe voll, 160 Leute und super Stimmung. Wir treffen unsere Freunde, die uns ihre Adresse als Homebase zur Verfügung stellen. Sie haben uns die Post mitgebracht. Die Führerscheine sind auch dabei. Gott sei dank. Jetzt müssen wir die Reisepässe nicht mehr ständig mit uns herumschleppen.
Whispering Pines, Silver Springs / Ocala, FL
Sonntag 6.September 2009
Wir frühstücken draußen, es ist drückend und schwül. Später montieren wir die neuen Schmutzfangmatten auf den Trittstufen unseres Montana's. Die Hitze ist kaum auszuhalten, kein Lüftchen geht und der Schweiß läuft uns in Strömen die Kimme runter.
Whispering Pines, Silver Springs / Ocala, FL
Montag 7.September 2009
Heute ist Labor Day, Tag der Arbeit. Und so tun wir’s dann. Das Storage wird komplett ausgeräumt und sauber gemacht. Ein Regalboden wird im Maschinenraum und über der Waschmaschine angeschraubt. Das Thermometer zeigt 104°F/40°C.
Whispering Pines, Silver Springs / Ocala, FL
Dienstag 8. September 2009
Wegen einer zusätzlichen LP-Gasflasche sind wir heute kreuz und quer durch Ocala gefahren. Haben den ganzen Tag damit verplempert und trotzdem keine bekommen.
Da wir unsere Reisepässe erst wieder bei der Ausreise brauchen, packe ich sie in die Flugtasche und finde – das, verloren geglaubte, Schlüsselbund. Griffbereit war es die ganze Zeit im Handgepäck. Alzheimer lässt grüßen!
Whispering Pines, Silver Springs / Ocala, FL
Weiter geht's an einem anderem Tag
Liebe Grüsse Rita & Werner (die Pandas)
Die längsten und abenteuerlichsten Reisen beginnen mit den Worten:
"Ich kenne eine Abkürzung."
Hi Michael,
genauso können uns Rolf und ich das später mit einem eigenen RV auch vorstellen. Man braucht natürlich am ANfang des Urlaubs ein paar Tage "Anlaufphase", aber dafür kommt man in sein eigenes kleines (oder bei Euch schon eher großes) Reich. "Home away from Home", vielen Dank, dass Ihr uns mitfahren lasst, ich bin sehr gespannt.
Tschüß und danke
Karin
Karin & Rolf Kanadas Osten 2021
So wenn alle sich hingesetzt haben, kann's weiter gehen.
Fertig?
Dann los!
Mittwoch 9. September 2009
5:30 Uhr aufstehen, schnelles Frühstück und dann machen wir das Gespann startklar. Um 7 Uhr verlassen wir den Campground. Auf der Interstate 75 geht’s nach Atlanta in Georgia. Dann weiter auf der Interstate 85 und Interstate 985 bis wir nach 11 Stunden und 521 Meilen Sylva in North Carolina erreichen.
Ich frage höflich beim Walmart Customer Service ob wir im Travel Trailer auf dem Parkplatz übernachten dürfen. Na klar, keiner hat was dagegen. Also werden wir heute auf dem größten Campground der USA übernachten. Jetzt sind wir froh das wir den Generator haben.
Walmart Supercenter, Sylva/ NC
Donnerstag 10.September 2009
Wir fahren den Blue Ridge Parkway.
Über eine Länge von 469 Meilen schlängelt sich die Passstraße von den Smoky Mountains in North Carolina bis Shenandoah National Park in Virginia.
Unser Dually tut sich an den Steigungen ganz schön schwer. Je höher wir kommen um so schlechter wird die Sicht. Wir tasten uns im dichten Nebel voran. Die Smoky Mountains werden ihrem Namen gerecht, heute sind es „Kettenraucher“.
Nach 134 Meilen steuern wir in Spruce Pine den nächsten Campground an. Mittlerweile sind es nur noch 16°C bei Nieselregen. Außerdem macht Dually’s Getriebe Probleme und Werner fürchtet das wir auf der Passstraße liegen bleiben können.
Spruce Pine Campground, Spruce Pine/ NC
Weiter geht's an einem anderen Tag
Liebe Grüsse Rita & Werner (die Pandas)
Die längsten und abenteuerlichsten Reisen beginnen mit den Worten:
"Ich kenne eine Abkürzung."
Freitag 11.September 2009
Wir sind mitten in den Appalachen. Es hat keinen Zweck weiter zu fahren. Zunächst muss das Getriebe überprüft werden. Gestern, in den Serpentinen auf dem Parkway, war ein paar mal ein starkes Heulen in der Getriebegegend und der Dually hatte plötzlich keine Kraft mehr zum Ziehen. Ich frage den Campground Owner ob es hier eine Werkstatt gibt die sich mit Transmission auskennt. Er schickt uns zu seinem Schwiegersohn der 10 Meilen entfernt wohnt. Der fährt dann noch mal ca.6 Meilen mit seinem Truck vorneweg und lotst uns zu einer Ford Werkstatt. So sind sie halt, die hilfsbereiten Amerikaner! Wir lassen eine Computerdiagnose machen. Das Getriebe soll in Ordnung sein. Der Bordcomputer wird neu programmiert und kalibriert. Morgen wird es sich zeigen ob’s am wuschigen Bordcomputer lag.
Spruce Pine Campground, Spruce Pine/ NC
Samstag 12.September 2009
Es ist strahlend blauer Himmel und Sonnenschein. Um 10 Uhr sind wir startklar. Tapfer meistert unser Dually die Steigungen des Blue Ridge Parkway.
Toi, toi, toi das Geräusch ist nicht mehr aufgetreten, nur hin und wieder jault ein Lüfter auf. Keine Ahnung, ob das so in Ordnung ist.
In einer engen Kurve reißt ein tief hängender Ast uns eine Lüftungsabdeckung vom Dach. Außerdem zerschlägt er eine, der in Frühjahr neu montierten Hutzenabdeckungen.
Bei einem Wendemanöver hat der Montana aufgesetzt und das untere Stück der Leiter ist angebrochen. Wir kriegen den Montana schon noch kaputt!
Um 3 Uhr steuern wir nach 130 Meilen den Doughton Park Campground an. Er ist gut besucht, es ist schließlich Wochenende.
Doughton Park Campground, Blue Ridge Parkway / NC
Sonntag 13.September 2009
Werner klettert aufs Dach und schraubt die Fragmente der zerstörten Hutzenabdeckung ab. Es hat wieder die Abdeckung über der Toilette erwischt. Vielleicht lässt sich ja die Leiter noch reparieren. Der Holm ist unter der letzten Stufe gebrochen.
Abends laden uns die Nachbarn zur Livemusik ein. Wir sitzen mit den anderen Campern zusammen bei amerikanischen Volksliedern mit Gitarrenbegleitung. Es hat was von Lagerfeuerromantik. Bei Sonnenuntergang wird noch Kaffee gekocht und Kuchen gereicht. Man hat uns aufgenommen in eine große Familie.
Doughton Park Campground, Blue Ridge Parkway/ NC
Montag 14.September 2009
Hier, auf diesem Campground, gefällt es uns gut, deshalb haben wir beschlossen noch eine Nacht zu bleiben. Also lassen wir den Montana stehen und fahren nach Sparta um die beiden Gasflaschen auffüllen zu lassen und einkaufen müssen wir auch. Als ich unsere Einkäufe verstauen will entdecke ich unter der Spüle Mäuseköddel und eine Kartoffel ist auch angenagt. Nicht schon wieder eine Hausmaus! Werner stellt die Falle auf, mit Schokoladenköder.
Nachmittags machten wir noch eine Wanderung und abends wurden wir wieder zur Hausmusik eingeladen.
Doughton Park Campground, Blue Ridge Parkway / NC
Dienstag 15.September 2009
Irgendwann, heute Nacht ist die Falle zugeschnappt und hat die Maus erwischt. Wehret den Anfängen, denn so einen Mäusezirkus, wie im Frühjahr mit Tom, brauchen wir nicht noch mal.
Um 9 Uhr heißt es Abschied nehmen. Wir fahren weiter, verlassen North Carolina und folgen dem Blue Ridge Parkway nach Virgina.
Wir besichtigen das Freiluftmuseum Mabry Mill, eine Mühle mit Nebengebäuden. Besucher erhalten dort einen Einblick in das Leben der frühen Siedler.
http://www.youtube.com/watch?v=Ow1M2KXNwxo
Unser heutiges Ziel ist der 120 Meilen entfernte Roanoke Mountain Campground. Dort stellen wir den Montana ab und fahren nach Roanoke rein, zu Campingworld.
Wir kaufen neue Abdeckungen für Lüftung und Hutze, eine zusätzliche LP-Gasflasche mit Zubehör und werden ruck zuck 200$ los.
Roanoke Mountain Campground, Blue Ridge Parkway / VA
Mittwoch 16. September 2009
Sicherheitshalber hatten wir die Mausefalle gestern Abend noch mal aufgestellt. Heute Morgen war sie tatsächlich zugeschnappt, aber leer und blutverschmiert. Na prima, jetzt liegt irgendwo eine verletzte Maus.
Wir sind den ganzen Tag mit Reparaturarbeiten beschäftigt. Mit viel handwerklichem Geschick ist es Werner gelungen die Leiter so zu reparieren das man sie wieder benutzen kann und die Bruchstelle nicht mehr sieht. Abends fahren wir noch mal nach Roanoke und kaufen bei Lowe’s Befestigungsmaterial für die neue LP-Gasflasche.
Roanoke Mountain Campground, Blue Ridge Parkway / VA
Weiter gehts an einem anderen Tag
Liebe Grüsse Rita & Werner (die Pandas)
Die längsten und abenteuerlichsten Reisen beginnen mit den Worten:
"Ich kenne eine Abkürzung."
Hallo Pandas (ihr schreibt ja beide -- oder ?)
wir sind 1976 auch über den Blue Ridge Parkway gefahren und haben die Gegend um die Mabry Mill, die ich sofort wiedererkannt habe, sehr schön gefunden. Sehr entspannend die Blicke über die bewaldeten Berge !
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
@ Bernhard schrieb, Hallo Pandas (ihr schreibt ja beide -- oder ?)
Rita schreibt das Reisetagebuch, ich Illustriere es nur und stelle es hier ein.
So, nehmt Platz und weiter geht's
Donnerstag 17.September 2009
Unser Obst ist angenagt, aber die Mausefalle ist leer. Wir stellen hinter dem Sofa noch eine zweite Falle auf. Halali die Jagt geht weiter!
Es nieselt und kälter geworden ist es auch. Nur noch 68°F / 20°C.
Roanoke Mountain Campground, Blue Ridge Parkway / VA
Freitag 18.September 2009
Beide Fallen sind leer . . . der Mäusezirkus geht weiter! Heute Nacht hat sie sich aus dem Mülleimer Schokoladenpapier geholt, zerfetzt und auf dem Fußboden verteilt.
Gegen Mittag reisen wir ab. Die Wolken hüllen die Berge ein, es ist feucht kalt. Wir fahren stellenweise durch dichten Nebel.
Nach dem wir den, mit 3950 ft /1200 Meter, höchsten Punkt des Blue Ridge Parkway’s in Virgina passiert haben wird das Wetter schnell besser.
Nach 60 Meilen steuern wir den nur noch 649 ft /200 Meter hoch, idyllisch an einem Bachlauf liegenden, Otter Creek Campground an. Abends sitzen wir bis nach Sonnenuntergang am Lagerfeuer. Es sind immer noch 23°C. Was 1000 Meter Höhenunterschied doch ausmachen.
Otter Creek Campground, Blue Ridge Parkway / VA
Samstag 19.September 2009
Es ist früh um 5 Uhr als uns merkwürdige Geräusche aus dem Schlaf holen. Es raschelt, knistert, kratzt und nagt an Holz. Das kann nur die Maus sein. Wir hatten gestern Abend, mit M&M als Köder, 4 Mausefallen aufgestellt. Eine davon in den leeren Mülleimer. Da sitzt sie nun drin und versucht an den glatten Wänden, mit der Falle am Schwanz, hoch zukommen. Es war ihr letzter Versuch!
Der Appalachian Trail ist ein 2176 Meilen langer Wanderweg der in Georgia beginnt und in Maine endet. Er verläuft meist parallel zum Blue Ridge Parkway. Hier in der Nähe, am James River, nutzen wir die Gelegenheit wenigstens ein Stündchen auf dem legendären Trail zu wandern.
Otter Creek Campground, Blue Ridge Parkway / VA
Sonntag 20.September 2009
Werner kann schlecht laufen, der Fuß tut weh. Also marschiere ich Mittags, mit Fotoapparat, Kompass und Gebietskarte, allein los. Der Otter Creek schlängelt sich durch eine Schlucht. Ich folge dem Trampelpfad am Bachufer entlang. Hin und wieder liegen große flache Steine im Wasser über die man auf die andere Seite gelangt. Es fällt nicht viel Tageslicht durch die dicht bewaldeten Hänge. Bei einer Bachüberquerung fallen mir große nasse Pfotenabdrücke auf den Steinen auf. Eigentlich zu groß für Hundepfoten . . . Während ich so meinen Gedanken nachhänge lugt plötzlich, in etwa 20 Meter Entfernung, ein schwarzer Fellkopf hinter einem Baum hervor. Und dahinter, auf dem Weg, entdecke ich noch ein zweites, mittelgroßes schwarzes Fellknäuel. In Sekundenbruchteilen schießen mir Verhaltensregeln bei der Begegnung mit Schwarzbären durch den Kopf.
> Gerate niemals zwischen eine Bärin und ihre Jungen <
> weglaufen zwecklos, der Bär ist schneller <
Adrenalin, der Puls jagt – wo ist die Bärenmutter?
Sie taucht hinter der Wegbiegung auf – hat zwei Beine und trägt Jeans.
Etwas blass um die Nase lehne ich mich an einen Baum. Ich höre den typischen Satz eines Hundehalters: „Die machen nichts“.
Zwei schwarze Spitze kommen mit dem Schwanz wedelnd auf mich zu.
Otter Creek Campground, Blue Ridge Parkway / VA
Montag 21.September 2009
In der Nähe von Waynesboro erreichen wir Milepost 0. Er markiert das Nördliche Ende des Blue Ridge Parkway. Bis auf 30 Meilen, die wir wegen der, für unser Gespann zu niedrigen Tunnel im Cherokee Indianerreservat nicht passieren konnten, sind wir in den letzten 12 Tagen den Parkway von Südwesten nach Nordosten in seiner gesamten Länge gefahren.
Zunächst wird im Walmart Supercenter in Waynesboro eingekauft, denn im Anschluss an den Blue Ridge Parkway beginnt hier der Shenandoah National Park. Ein kurzer Stopp im Visitor Center und nach den ersten 20 Meilen auf dem Skyline Drive steuern wir den Loft Mountain Campground an.
Loft MountainCampground, ShenandoahNP / VA
Dienstag 22.September 2009
Der Campground ist kaum belegt. Er liegt 2860 ft /871 Meter hoch und durch die ständig darüber ziehenden Nebelfetzen wirkt der Platz geradezu mystisch. Wie sie sehen, sehen sie oft nichts!
Am späten Nachmittag fängt es zu regnen an.
Loft Mountain Campground, Shenandoah NP / VA
Mittwoch 23.September 2009
Auch heute morgen hüllen Nebelschwaden den Campground ein. Wir frühstücken erst mal in aller Ruhe, denn das Wetter kann nur besser werden. Und so ist es dann auch. Um 11 Uhr wird der Himmel langsam blau und die Sonne vertreibt den letzten Nebel.
Vor uns liegen nur 60 Meilen bis zum letzten Campground im Shenandoah NP. Wir hatten gerade Skyland, den mit 3680 ft /1122 Meter höchsten Punkt der Passstraße passiert, als ein mittelgroßes schwarzes Fellknäuel keine 5 Meter vor dem Dually über die Straße trottet. Diesmal ist es kein schwarzer Spitz, nein es ist tatsächlich ein halbwüchsiger Schwarzbär, dicht gefolgt von der Bärenmutter.
In der Streckenbeschreibung des 105 Meilen langen Skyline Drive ist der Mary’s Rock Tunnel am Milepost 32.4 mit einer Länge von 600 ft und einer Höhe von 14 ft angegeben. Aber auf dem Schild an der Einfahrt in den Tunnel steht 12.8 ft clearance! Laut Herstellerangabe ist unser Montana 12.9ft hoch. Wegen 2,5 cm sollen wir jetzt, 10 Meilen vor unserem Tagesziel, 35 Meilen zurück, runter vom Skyline Drive und den Tunnel umfahren? So schnell geben wir nicht auf. Ich laufe vorneweg, taxiere die lichte Höhe und Werner fährt das Gespann genau auf der Straßenmitte. Unbeschadet kommt der Montana durch den 200 Meter langen Tunnel. War das aufregend!
Mathews Arm Campground, Shenandoah NP / VA
Donnerstag 24.September 2009
Heute verlassen wir den Shenandoah NP. Kurz vor Ende des Skyline Drive, ertönt an einer Steigung ein starkes Heulen aus der Getriebegegend. Die restlichen 60 Meilen auf der Route 66 bis nach Fairfax zieht Dually den Montana als wäre nie etwas gewesen.
Am späten Nachmittag schauen wir noch kurz bei Bekannten in Annadale/Washington rein.
Burke Lake Park, Fairfax/ VA
Weiter gehts an einem anderen Tag.
Liebe Grüsse Rita & Werner (die Pandas)
Die längsten und abenteuerlichsten Reisen beginnen mit den Worten:
"Ich kenne eine Abkürzung."
Hallo Pandas,
also ist der Bericht eine Gemeinschaftsarbeit ! Danke an beide
Erst ein Pseudo-"Bär -- dann 2 richtige -- hätte ich in dieser Gegend nicht erwartet !!
Grüße
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hallo Pandas
Das ist ein toller Bericht aus einer Gegend durch die ich vor vielen Jahren auch gefahren bin. Trotzdem kommt mir manches bekannt vor. Bären habe ich dort allerdings nicht gesehen
Es gibt im Osten der USA schon auch einsame Gegenden!
Herzliche Grüsse,
Fredy