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Tag 11 - 13: Sa 30.7.16 – Mo 1.8.16 Wetterkapriolen rund um den Stateline CG

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eagle eye
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Tag 11 - 13: Sa 30.7.16 – Mo 1.8.16 Wetterkapriolen rund um den Stateline CG
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
220 Meilen
Besuchte Highlights: 

Tag 11-13: Sa 30.7.16 – Mo 1.8.16 - Wetterkapriolen rund um den Stateline CG

Am Samstag laufen wir nach dem Abbau zur Katzenwäsche noch mal zum VC wo uns fast der Schlag trifft. Die Schlange am Shuttle verläuft am VC vorbei bis zum Parkplatz! Ich schätze die Wartezeit auf min. 30 Minuten, obwohl ein Shuttle nach dem anderen vorfährt. Gut, dass wir das Wochenende nicht mehr hier verbringen. Da wir uns zeitig eine Campsite auf dem Stateline CG sichern wollen verlassen wir den Zion zügig Richtung Osten.

  

Nach einem frühen Lunch-Sub in Kanab biegen wir schon bald auf die House Rock Valley Road. Sie ist heute gut befahrbar, und auch die Wash ist stellt kein Problem dar. Vorbei am Wirepass Trailhead erreichen wir den leeren CG in absoluter Einsamkeit. Der absolute Wahnsinn!

Da wir in Kanab keine Infos zu den Wetteraussichten bekamen, entscheiden wir uns nach dem Zeltaufbau erst einmal gegen eine Wanderung und brechen zur Paria Contact Station auf.

Tatsächlich soll es ab Nachmittag und gegen Abend gewittern, und auch für die nächsten Tage sind Thunderstorms likely – also wird es in den nächsten Tagen nichts mit dem erhofften Wirepass Canyon. Grrr! Egal, die Gegend bietet ja noch einiges. Heute geht es also erst mal zum Baden an den Lone Rock – nur der ist gar nicht so einsam, wie der Name suggeriert. Die Camper stehen hier heute teils in 3er Reihen, mit Eis- und Popcornmaschine samt separatem Generator. Welch ein Kontrast zum Stateline CG!

 

Zum Baden ist die Stelle trotzdem toll. Das Planschen und Faulenzen mit Blick auf den Lone Rock wirkt genauso tiefenentspannend wie die Einheimischen unterhaltend. Nach dem Baden kaufen wir noch schnell in Page ein, die Eisbox will ja auch gefüttert werden. Am CG gibt’s ein großes Lagerfeuer und die frisch erworbenen Steaks. Außer uns sind nur noch drei Harley-Fahrer auf dem CG, die nächsten beiden Nächte bleibt der CG gänzlich uns.

Am Abend zieht eines der stärksten Gewitter über uns, das ich je erlebt habe. Selbst mit geschlossenen Augen sieht man die Blitze und das Wetterleuchten. Die Kinder schlafen und bekommen nichts mit – und auch am nächsten Morgen sieht es so aus, als sei nichts geschehen.

White Pocket und Baden an der Marina

Heute will ich aber wandern und so brechen wir zum nahe gelegenen Wirepass Trailhead auf. Dort angekommen kommt auch schon ein Ranger-Volunteer auf uns zu, ob wir zur Wave wollten?! Ich entgegne souverän: „Nee, da waren wir erst letztes Jahr, Edmaiers Secret ist unser Ziel!“. Das würde er nicht empfehlen, auf dem Weg gebe es Stellen, wo der Schlamm durch den Regen unpassierbar sei. Na gut, dann geht’s halt zu den North Teepees! Ginge auch nicht, da müssten wir durch das Permit Gebiet und er würde jetzt losgehen, um die Permits zu kontrollieren. Ich verweise auf meine Beschreibung von Fritz, aber er bleibt hart. Da bleibt uns also wenig übrig, als ungläubig auf den Mann zu hören. Er sieht uns die Enttäuschung an und mit einem Blick auf unseren Ford Explorer empfiehlt er, doch zur White Pocket zu fahren. Aufgrund des Regens sei der Sand nass und so „besonders gut“ befahrbar. Kennen wir zwar auch, aber hey, ursprünglich wollten wir da ja sogar Übernachten.

Ich habe zwar ausgerechnet diese Koordinaten heute nicht auf dem GPS aber mit einer Karte vom hilfsbereiten Volunteer finden wir das Ziel problemlos. Auch die Strecke ist super fahrbar. Am Trailhead parkt nicht ein einziger Wagen und so tauchen wir in eine Landschaft wie aus einem Märchen ein. Nur drei Jahre ist es her, dass wir hier waren, aber dass es so extrem umwerfend schön ist, hatten wir gar nicht mehr in Erinnerung.

 

Zunächst halten wir uns links. Ein Kletterparadies aus weißen Brainrocks, kleinen Tümpeln, sowie einem einzelnen Baum und der Kontrast zu einem strahlend blauen Himmel machen die Szenerie perfekt. Wir kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.

 

 

 

Im Uhrzeigersinn suchen wir uns unseren Weg entlang der Abbruchkante. Immer wieder müssen Hindernisse mit ganzem Körpereinsatz überwunden oder umgangen werden und immer neue Blickwinkel und zunehmende Farbkontraste eröffnen sich uns.

 

 

Die Farbpalette reicht inzwischen von Weiß, über Gelb, verschiedenen Ockertönen bis hin zu intensivem Rot. Völlig geflasht picknicken wir in der Nähe eines kleinen Archs.

 

 

Nach mehreren viel zu schnell vergangenen Stunden frischt der Wind auf und in der Ferne türmen sich dunkle Wolken drohend immer höher. Mit der letzten Nacht im Hinterkopf, entscheiden wir uns schweren Herzens aufzubrechen.

 

Am Trailhead komme ich mit einem Guide ins Gespräch, der mittlerweile auch mit einer Gruppe von Kanab aus hier war und gleichfalls gerade aufbrechen will. Die südliche Route, die wir Richtung Page nehmen wollten sei bei diesem Wetter bestimmt nicht mehr befahrbar mahnt er, nach Norden könnten wir aber noch durch kommen… Also, nichts wie weg!

 

Bis zum CG bleibt es dann zum Glück trocken. Da es noch nicht so spät und die Badesachen ohnehin schon im Kofferraum liegen, fahren wir weiter zur „Insider-Badestelle“ unweit der Marina bei Page, wo wir bei bestem Wetter den Tag ausklingen lassen.

 

 

Abends am CG wird noch gegrillt, und dann gehen wir mit einer Schwarzlichtlampen bewaffnet auf "Scorpion Hunt"!

 

Vom Versuch zur Höhe 5770 zu gelangen

Das Wetter verspricht nicht, stabil zu bleiben. Daher wollen wir heute Vormittag „nur“ eine kleinere Wanderung an der Cottonwood Canyon Road wagen. Elli hatte uns im Vorjahr vor dichtem Buschwerk am Einstieg zum Yellow Rock berichtet. Aus Respekt vor irgendwelchem Gefiechs halten wir also nur wenig weiter bei den Koordinaten zur Höhe 5770.

Leider können wir trotz GPS keinen Trail finden und so schlagen wir uns durchs am wenigsten dicht scheinende Buschwerk. Irgendwann müssen wir einen rostigen Zaun überwinden und uns beschleicht irgendwie das Gefühl, dass das alles nicht stimmen kann.

Entlang einer kleinen Wash mit teils schwer passierbaren Felsen scheint ein Aufstieg möglich. Ob vor uns schon jemals Menschen hier lang gekraxelt sind bleibt bis heute unbeantwortet. Mit einem zunehmend unguten Gefühl kommen wir irgendwann einfach nicht weiter. Der Volunteer hatte uns am Vortag zudem von einer Gruppe von Franzosen berichtet, die kürzlich bei einer Flashflood umkamen, und so verlassen wir die Wash auf der Suche nach einem anderen Aufstieg.

 

Der Rim ist gar nicht mehr weit entfernt und auch die Wegpunkte scheinen bloß einen Steinwurf entfernt aber mit den Kindern, die bis hierher beim Klettern durchaus ihren Spaß hatten, wird es uns einfach zu gefährlich. Schließlich gilt auch hier „What goes up, must come down!“ Der Abstieg und das Finden eines geeigneten Weges zum Auto, dauern fast nochmal so lange, und so sind wir dann nach gut 2 Stunden wieder am Auto.

 

Da wir morgen diese Ecke schon wieder verlassen wollen setzen sich die Kids mit Ihrem Wunsch, einen weiteren Nachmittag am See zu verbringen durch. Auf dem Rückweg durch das imposante Gebiet gibt es noch eine Schrecksekunde als ich auf einer lehmig feuchten Stelle plötzlich ins Rutschen komme. Zum Glück bin ich gerade sehr langsam und vorsichtig unterwegs, aber steuern lässt sich der SUV ganz kurz kein bisschen!

 

Mit Baden im Lake Powell, Einkaufen und Waschen vergeht der Rest des Tage wie im Fluge. Abends genießen wir bei Burger und Bier zum letzten Mal etwas wehmütig die idyllische Einsamkeit des Stateline CGs.

 

Liebe Grüße, Mike

 

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RE: Tag 11 - 13: Sa 30.7.16 – Mo 1.8.16 Wetterkapriolen rund um

Hallo Mike,

toller Bericht, und so anschachaulich formuliert, dass Ellen sich im Womo angeschnallt hat. Was ihr so mit unseren Enkeln anstellt ist schon der Wahnsinn. Auf alle Fälle hattet ihr alle Spaß. Ihr habt es richtig gemacht (Ellen stimmt da aus nachvollziehbaren Gründen nicht so ganz zu).

Liebe Grüße

Ellen und Peter

eagle eye
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RE: Tag 11 - 13: Sa 30.7.16 – Mo 1.8.16 Wetterkapriolen rund um

Hi Peter,

dann schreibe ich lieber nicht mehr weiter am Reisebericht, will ja nicht, dass Ellen im Urlaub vom Campingstuhl kippt. Ich hoffe, bei Euch läuft alles wie geplant.

LG Mike

Liebe Grüße, Mike

 

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