Wir starten um kurz vor acht in Las Vegas. Heute liegt die mit ca. 350 Meilen längste Etappe vor uns, Berechnung der reinen Fahrtzeit mit der ADAC-App für Wohnmobile: acht Stunden. Erst werden wir schnurgerade auf der Interstate 95 durch die Wüste fahren, parallel zum Death Valley. Nach knapp drei Stunden machen wir einen ersten Tank- und Kaffeestopp. Die Mädels haben die Fahrt bisher verschlafen. Die Straßenverhältnisse sind zum Glück gut. Wieder ist es toll, die sich verändernde Landschaft zu beobachten. Auf der ganzen Strecke gibt es kaum Ortschaften, von Städten gar nicht zu sprechen. Wir passieren halb verfallene Westernstädte, die Landschaft wird langsam grüner und irgendwann tauchen die ersten, noch Schnee bedeckten Berge der Sierra Nevada auf.
Als wir uns gerade darüber freuen, dass es nur noch 95 Milen sind, landen wir in einer Baustelle, warten 20 Minuten vor der roten Ampel und werden dann vom „Pilot Car“ durch die Baustelle gelotst, Zeitverlust 35 Minuten! Als wir Nevada verlassen und Kalifornien betreten, kommt eine Art Kontrollpunkt, wo wir gefragt werden, ob wir Obst, Pflanzen oder Feuerholz dabei haben. Das Obst von Walmart dürfen wir behalten, unser im Grand Canyon gekauftes Holz müssen wir leider abgeben. Wegen der Beetles! So wollen sie vermeiden, dass man Schädlinge vom einen in den anderen Bundesstaat schleppt. Motto: „Burn where you buy.“ Nun denn ….
Jetzt sind es nur noch knapp 50 Milen, wir freuen uns mal wieder, wie gut die Straßen sind, obwohl es jetzt viel kurviger ist und wir uns die Berge hochschrauben. Dann biegen wir ab und sind in der Hölle: Eine vom heftigen Winter völlig ramponierte Straße, auf der wir die ersten zehn Minuten ganz alleine unterwegs sind, mit maximal 20 km/h!!! Wir schieben ein bisschen Panik. Gerade als wir überlegen zu wenden, überholt uns ein Auto, das wir anhalten. Die nette Frau sagt uns, dass Umkehren und die südliche Umfahrung nehmen, keine Option ist und die Straße nach zehn Meilen besser wird. Okay, also weiter … Zum Glück dauert es keine zehn Meilen, bis es besser wird, und die Landschaft, in der wir gelandet sind, ist traumhaft: Berge, Grün, Flüsse, Seen, …
Ziemlich genau zehn Stunden nach Abfahrt in Vegas kommen wir am Twin Lakes Campground an! Alle sind durch vom langen Sitzen, vom Krach der Klimaanlage, dem Rumpeln auf der Straße, … aber der Wald, in dem wir stehen und unser Campground sind ein Traum. Als wir gelevelt auf unseren Keilen auf dem Stellplatz stehen, bekommt unser tapferer Fahrer bereits das erste eiskalte Bier angereicht!
Schnell richten wir uns nach der Ankunft ein. Überall gibt’s die Hinweise auf Bären - also kein Essen etc. draußen liegen lassen . Amelie macht sofort Stockbrotteig fürs Lagerfeuer. Alle haben Kohldampf, also was Schnelles für heute: Hotdogs vom Grill - und für Lola Falafel. Röstzwiebeln gibt’s auch nur im europäischen Ikea - anscheinend in den USA nicht üblich; also machen wir Zwiebeln in der Pfanne selber, schmeckt eh viel besser. Die neue Gasflasche ist widerborstig und lässt kein Gas fließen. Na toll! Alle sind nach dem langen Fahrtag genervt. Zum Glück hat Stefan schnell die gute Idee, die gusseiserne Pfanne einfach auf den Rost am Lagerfeuer zu stellen. Also koche ich das erste Mal auf offenem Feuer - wie gendert man eigentlich MacGyver? Egal, ich bin MacGyverin 😉! Essen ist lecker, Stockbrot auch! Nach ein bisschen Musik am Feuer gehen wir früh und erschöpft schlafen.
made my day - da hab ich schon mal wieder herzlich gelacht.
Toller Reisebericht.
Liebe Grüße vom Fred
Servus Andrea,
nach einigen Tagen Wüste, so exotisch sie auch sein mag, freue ich mich auch sehr auf grüne Landschaften.
Liebe Grüße
Micha
Scout Womo-Abenteuer.de
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Hi Fred,
schön, dass du Spaß hast
Herzliche Grüße, Andrea
Servus Micha,
und wie schön grün es wird 😊!
Herzliche Grüße, Andrea
Vielen Dank für den tollen Bericht! Wir sind die Etappe jetzt auch gefahren. Wir sind erst gegen 11 in Las Vegas gestartet aber ganz gut durchgekommen. Es dürften 5 1/2 Stunden reine Fahrzeit gewesen sein, die Straßen waren OK.
Der Twin Lakes Campground war superschön, aber abends im August schon richtig zapfig kalt.
Das freut mich, dass ihr so gut durchgekommen seid und euch dieses Fleckchen Erde auch begeistert hat.
Viele Grüße, Andrea