Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 10: Kobolde und tote Pferde

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Bernardo
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Beigetreten: 01.11.2015 - 13:24
Beiträge: 242
Tag 10: Kobolde und tote Pferde
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
200 Meilen
Fazit: 
Im Land der roten Steine

Montag, 19. September 2016

Goblin Valley SP und Dead HorsePoint SP

Heute ging unsere Reise wieder weiter. Kurz nach 6 aufgestanden, gefrühstückt, Abwassertanks geleert und ab auf die Route 24 Richtung Osten.
Unser erster Stopp führte uns zu den Goblins.
Goblins sind recht friedfertige Riesen von bis zu 3-4 Meter Höhe. Man findet sie im Goblin Valley. Dort leben sie friedlich in großen Gruppen.

Man kann durch dieses Tal spazieren gehen und wandelt zwischen den Goblins durch. Da unten stand die Hitze und es ging kein Lüftchen. Gefühlt waren es locker 40°C. Gut, dass wir unsere Wasserflaschen im Womo haben. Dann kommt da auch nix dran....

Ina meinte gleich, dass hier bestimmt so manche Eltern ihre Kinder verloren haben, weil man echt super verstecken spielen kann!
Ich hab mich irgendwie gefragt, ob diese merkwürdigen Riesen wohl nachts lebendig werden? Ich werde es nie erfahren, denn unsere Reise geht weiter.
Auf der Karte sah das Städtchen Green River recht groß aus und wir bräuchten noch dringend Getränke und Salat fürs Abendessen. Langsam fuhren wir durch die Stadt. Die Hälfte der Tankstellen war geschlossen, Häuser verfallen und von einem Supermarkt keine Spur. Das ist Amerika! In den großen Städten alles modern und man bekommt alles, was das Herz begehrt und noch allerhand, was man gar nicht braucht. Außerhalb scheint oft die Zeit stehengeblieben zu sein.
Erinnert mich immer an unseren ersten Urlaub hier, als wir auf der Boulder Mountain Ranch waren. Sue machte uns in der Küche auf einem Gusseisernen Herd Pancakes und Bob stand im Türrahmen mit einem dieser Ganzkörperunterschwäsche-Anzügen in verblasstem Rot, wie man ihn aus Cowboyfilmen kennt. Dazu Cowboystiefel und Cowboyhut.

Nun ja, blieb ja noch die Hoffnung, dass es in Moab etwas gibt.

Google leitete uns zu einem, den Bildern nach zu urteilen, großen Supermarkt. Tatsächlich. Dort gab es alles, was unser Herz begehrte und wir fühlten uns wie im Paradies.
Heute haben wir das erste mal nach einer Woche wieder ein amerikanisches Fastfood-Restaurant gesehen.
Als wir fertig waren mit dem Einkauf machten wir uns auf den Weg zum Dead Horse Point State Park, unserem heutigen Tagesziel.
Die Geschichte dieses Parks ist traurig. Vor 200 Jahren haben die Cowboys wilde Mustangs an die schmale Klippe getrieben und ihnen dann mit einem Zaun, den sie an der schmalsten Stelle des Vorsprungs spannten, den Weg abgeschnitten. Sie suchten sich die Pferde aus, die sie brauchten, nahmen dann den Zaun weg und ließen die restlichen wieder frei. Doch sie liefen nicht weg. Sie waren so verängstigt, dass sie sich nicht von der Stelle rührten und letztendlich beim Anblick des unter ihnen liegenden Colorado Rivers elendiglich in der Gluthitze verdurstet sind.
Bis auf die asphaltierte Straße, die hierher führt, sieht wohl alles noch so,aus, wie vor 200 Jahren und beim Anblick der Steppe kann man fast die Rufe der Cowboys und das Hufgetrappel hören.
Hier müssen sie langekommen sein…..
Der Ausblick vom Dead Horse Point ist fantastisch. Tief unter uns schlängelt sich der Colorado River seinen Weg durch das Gestein. Tief in den Fels eingegraben hat er sich.

Leider ist es etwas diesig heute und die Fotos nicht so klar, aber ich hoffe man kann diese Gefühle, die man hat, wenn man dort steht ein wenig nachvollziehen.
Eine 3/4 Meile von dieser Stelle ist unser Campground. Leider gab es keine Plätze näher am Rim. Ich hatte es versucht, aber der komplette Campground war innerhalb weniger Stunden nach Buchungsfreigabe ausgebucht. Wir waren froh, überhaupt einen Platz bekommen zu haben.
Bei der Ankunft dann die erste Ernüchterung! Bauarbeiten am Nachbarplatz. Mit lautem Rattern arbeitete man mit der Rüttelplatte. Gott sei Dank, nur wenige Minuten nach unserer Ankunft verschwanden die Arbeiter und es kehrte Ruhe ein.
Hier seht ihr dann unseren Campground:

Ich machte gerade Fotos vom Sonnenuntergang, als ich 2 Meter neben mir was entdeckte!!!!!
Ganz entspannt trabte ein Wüstenfuchs von links nach rechts durchs Bild. Ich war so verblüfft, dass ich unfähig war, ein Foto zu machen.
Ina hat ihn dann noch erwischt. Etwas unscharf, aber erkennbar. Er war auf der Nachbarsite und suchte nach Futter.

Süßes kleines Kerlchen. Anscheins aber nicht gern gesehen, wurde er doch von einem älteren Herren mit Steinen verjagt. Als es dunkel wurde, stand er noch einmal 1 m von mir entfernt.
Nach gut 8 h Anreise haben wir erst einmal ein wenig entspannt und dann wurde der Grill angeschmissen!
Heute die Deluxe Variante!
Als Vorspeise gab es Nachos mit Käse überbacken, anschließend Sparerips mit Cole Slaw und Maccaroni Slaw.
Das ganze garniert mit einem herrlichen Sonnenuntergang!!

 

Best regards, Bernd