Von der quirrligen Stadt Moab ging es heute wieder in die weite Wildnis. Auf dem Hwy 191 Richtung Süden bogen wir nach einer Weile rechts ab auf einen Abstecher zum Needles Overlook. Der Weg dorthin ist ziemlich lang, ca 40 Meilen etwa und die Landschaft auf der Strecke ist recht unspektakulär, aber am Ende der Straße erwartet einem einer der spektakulärsten Aussichtspunkte unserer Reise. Dieses Ziel ist jede Meile wert diesen Abstecher zu machen. Nirgendwo anders ist die Weite der Landschaft im Canyonlands NP so grandios wie an diesem Punkt. Man hat einen Panorama Blick von über 180° bis zum Horizont.
Ein wahrer Künstler der Tarnung.
Mit unvergesslichen Eindrücken verabschiedeten wir uns dann von den Canyonlands und folgten dem Hwy 191 in südlicher Richtung. Kurz hinter Blanding bogen wir rechts ab auf den Hwy 95 West. Den Natural Bridges National Monument ließen wir rechts liegen, dort waren wir schon mal, und bogen ab auf den Hwy 261. Nach einer scheinbar unendlichen Fahrt durch eine eintönige Busch- und Strauchlandschaft gelangt man irgendwann an einer der beeindruckensten Straßenabschnitte der USA, dem Moki Dugway. Man denkt hier ist die Straße zuende. Aber wenn man auf dem Moki Dugway Overlook anhält und in die Tiefe schaut erkennt man was einem die nächsten 3 Meilen erwartet. Es ist eine 335 Meter hohe Steilwand die es zu überwinden galt. Eine zum größten teils unbefestigte Serpentinenstraße mit bis zu 11% Gefälle schlängelt sich in die Tiefe. Auch wenn es im ersten Moment nicht so aussieht, man kann die Strecke auch mit dem WoMo packen, man muß nur auf Felsüberhänge und Gegenverkehr achten, und in letzter Zeit sind an manchen stellen die Schlaglöcher größer geworden. Etwas Mut und gute Bremsen, dann kann es losgehen. Wenn man unten heil angekommen ist und zurückschaut glaubt man gar nicht das man da heruntergefahren ist.
Ein Blick auf die weiterführende Straße und links das Tal des Valley of the Gods
Wie ist man da bloß runter gekommen ? Unglaublich !
Am Valley of the Gods vorbei biegen wir nach ein paar Meilen wieder ab auf den Hwy 361, der endet am Goosenecks SP, immer wenn ich hier in der Nähe vorbei komme plane ich eine Übernachtung an diesem Hochplateau ein, eines meiner schönsten Übernachtungsplätze. Bis vor ein paar Jahren war der Platz noch wild und man durfte hier kostenlos Übernachten. Dann wurde er kultiviert, mit Tischen, Bänken, Feuerringen und Mülltonnen bestückt. Es sind zwar nur 7 oder 8 Plätze die so ausgestattet waren, aber bei einigen steht man mit dem WoMo direkt am Rim (Schlafwandler aufgepasst!). Ein Traumhafter Platz direkt am Abgrund, denn von hier schaut man weit in die Tiefe an deren Grund sich der San Juan River in zahlreichen Windungen seinen Weg gebahnt hat. Daher auch der Name Goosenecks. Man konnte mit seinem Campingstuhl nur so am Rand sitzen und einfach nur den grandiosen Ausblick genießen.
Die 10$ die jetzt für die Übernachtung genommen werden geht voll in Ordnung. Ein ordentliches Toilettenhäuschen gibt es auch noch. Der Platz war übrigens komplett in deutscher Hand an diesem Abend. Obendrein durften wir uns noch an einem herrlichen Sonnenuntergang erfreuen. Und zu allerletzt, weil wir uns hier auf einem Hochplateau befanden und einen 360° Rundumblick bis zum Horizont hatten konnten wir einen der schönsten Sternenhimmel der Reise genießen.
