Tag 23 – Mi. 24.7.19: Rathrevor Beach CG – Green Point CG

Tag 23 – Mi. 24.7.19: Rathrevor Beach CG – Green Point CG

Heute steht die Überquerung von VI von der Ost- zur Westküste über die einzige Straße, den Alberny Highway, an. Dieser ist momentan nachts gesperrt, tagsüber sei aber durch Oneway-Traffik mit Delays zu rechnen, so die aktuellen Informationen im Netz.

Nach dem Frühstück geht’s in gemächlichem Tempo vorbei am Little Qualicum Provincial Park mit seinen beiden Wasserfällen, den wir aus Zeitgründen wegen der vermeintlich längeren Fahrt auslassen. Nach einer guten halben Stunde erreichen wir den Cathedral Grove. Schon vor dem eigentlichen Parkplatz stehen zahlreiche Fahrzeuge am Fahrbahnrand. Als ich eine ausreichend große Lücke für ein RV sehe, fackele ich nicht lange und stelle mich ebenfalls gleich hier hin – eine gute Entscheidung, denn am eigentlichen Parkplatz wären wir nie untergekommen.

Eine Dreiviertelstunde spazieren wir entspannt erst auf der lohnenswerteren südlichen Seite des kleinen MacMillan Provincial Parks durch den Cathedral Grove mit einigen alten, dicken Douglastannen und dann noch eine kleine Runde auf der Nordseite des Highways. Insgesamt ist das hier ein schöner Zwischenstopp aber ein wenig mehr hatte ich mir nach den teils euphorischen Berichten im Forum schon erwartet.

In Port Alberni stoppen wir kurz für einen kleinen Snack, bevor wir uns wieder auf den Alberni Highway gen Osten begeben. Auch wenn es inhaltlich um etwas Anderes geht stört es die Eltern gerade gar nicht, die Jugend mehrfach und mit wachsender Begeisterung lautstark mit einem Hit eines aus Kenia stammenden Schlagersängers zu malträtieren. Ich möchte mich beim aufmerksamen Reiseberichtleser an dieser Stelle sehr für einen etwaigen Wurm im Ohr entschuldigen…

Auf der rechten Straßenseite kommt dann irgendwann hin und wieder ein Flüsschen unterhalb der Straße ins Blickfeld. Das muss der der Wally Creek sein, an dem wir einen Badestopp einlegen wollen. In der Nähe der zuvor herausgesuchten Koordinaten gibt es leider weit und breit keine Haltemöglichkeit. Schon zum zweiten Mal auf VI müssen wir ein fest eingeplantes Ziel auslassen – da muss sich die Planungsabteilung für den nächsten Urlaub mehr Mühe geben – oder weniger singen und sich mehr auf die Umgebung konzentrieren…

Bald erreichen wir dann die angekündigte Baustelle, an der wir vielleicht 20 Minuten verlieren, bis wir weiterfahren können. Für zukünftige Touristen ist der Ausbau des Highways sicher sehr hilfreich, denn man kommt schon recht langsam voran, vor allem weil es kaum Möglichkeiten zum Überholen gibt.

Bald schon kommen wir am Visitor Center des Pacific Rim NPs vorbei. Da wir für die nächsten Tage deutlich mehr Aktivitäten auf der To-Do-List als Zeit haben, halten wir hier nicht an. Hätten wir nur den eigentlich obligatorischen Stopp beim Erstbesuch eines unbekannten Parks eingelegt, so wäre uns eine Enttäuschung erspart geblieben, denn am Trailhead des Schooner Cove Trails müssen wir feststellen, dass dieser wegen Reparaturarbeiten wohl schon länger gesperrt ist.

Jetzt reichts aber – wir wollen endlich was erleben! Zum Glück ist eines der Highlights der Region, der Long Beach, nur Minuten entfernt. Als wir vom Parkplatz zum Strand laufen sind wir begeistert. Ein herrlich breiter Sandstrand, soweit das Auge reicht. Die überschaubare Anzahl der Besucher verläuft sich schnell und wir genießen die Weite und das Rauschen des Meeres bei Kaiserwetter. Mit ein paar Büchern und Snacks ausgerüstet suchen wir uns ein einsames Fleckchen Strand, während die Kinder am und im seichten und überraschend warmen Wasser spielen und Quallen beobachten.

Für mich gehört ein ausgedehnter Strandspaziergang zu einem erfüllten Tag am Meer und so bin ich mehr als dankbar, als mich die beste Tochter der Welt fragt, ob ich mit ihr einen Strandspaziergang unternehmen möchte. Wir reden viel, albern herum und lassen uns das Wasser und den Sand durch die Füße rinnen.

Bestimmt eine Stunde laufen wir, als wir kurz vor ein paar Felsen aus Rücksicht auf den Rest der Familie umkehren. Mo und Anja kommen uns tatsächlich bald entgegen und wir entschließen uns zum Aufbruch zum Green Point CG, auf dem ich nur mit großem Glück eine Site reservieren konnte.

Bis zum CG ist es nicht weit und wir sind begeistert. Die gute Bewertung ist voll gerechtfertigt. Wir bereiten wie so oft das Abendessen über dem Lagerfeuer zu. Heute gibt es Steaks, Baked Potatoes und Grillgemüse sowie unsere Chillidogs. Es schmeckt so gut, dass mir beim Schreiben dieser Zeilen das Wasser im Munde zusammenläuft…

Anja und Mo haben für heute genug erlebt aber Lea und ich möchten wenigstens noch kurz zum Strand, wenn wir schon einen so tollen CG am Meer haben. Nur von wenigen Sites hat man einen Blick hinunter aufs Meer, aber was wir sehen ist schon mal sehr vielversprechend. Der Weg hinab ist dann etwas steil, aber dennoch gut zu bewältigen.

Wir staunen nicht schlecht, als wir die Felsen von heute Nachmittag erkennen. Wir sind doch vorhin tatsächlich bis zum CG gelaufen! Nun bekommt Lea doch noch ihre Klettereinlage auf den Felsen, die wir ganz für uns alleine haben.

Als es uns zu kühl wird, laufen wir zurück zu unserer Site wo Mo und Anja uns am knisternden Lagerfeuer empfangen. Zum Tagesabschluss bereiten wir noch Popcorn überm Feuer zu und lesen den Kindern noch ein wenig vor…