Sonntag, 12. Mai 2013

von:    Monticello
nach:  Arches National Park

Wir haben unsere Site wirklich gut gewählt, abends hatten wir ganz lang Sonne vorm Womo, jetzt am Morgen scheint sie zum Slide-Out Fenster rein. Prima, denn nachts war es kalt, zum duschen mussten wir sogar kurz heizen.

Nach dem Frühstück wird wie jeden Morgen klar Schiff gemacht, mein Mann ist noch hinten am Zähneputzen, ich will schon das Navi anwerfen – doch halt – mein Schrei gellt durchs Womo, so dass es der Campground Host bestimmt auch noch hört. Da schwirrt ein riesiges Insekt an der Windschutzscheibe, ungelogen so gross wie der Abstand  zwischen Daumenspitze und Zeigefingerspitze wenn ich meine Hand ganz weit spreize. Und es surrt und surrt. „Tu doch endlich was!“ Beide stehen wir ratlos und in gehörigem Abstand von der Scheibe da – was kann man tun? Fenster auf! Todesmutig beugt sich mein Mann vor zum Fensterheber, Mist, dazu erstmal Autoschlüssel und Zündung an – Tür aufmachen ist sowieso schlauer – und aus der Nähe betrachtet: „guck mal es ist ein Kolibri!“  Welch Freude, kein unbekanntes Monsterinsekt sondern ein armes Vögelchen. Der erschöpfte Vogel, sitzt jetzt still ganz unten an der Scheibe, fast schon eingeklemmt zwischen steil hochgehendem Armaturenbrett und Scheibe. Immer wieder versucht er dann wild surrend vergeblich, da wegzukommen. Mein Mann holt einen kleinen Ast und hält ihn hin, dankbar steigt der Vogel drauf, der Ast wird rausgetragen und der Kolibri fliegt fort. Gerettet!

Nun geht es um 8:30 Uhr gemütlich nach Moab. Den Abstecher in den Needles District sparen wir uns, lieber länger schlafen und früher im Arches ankommen. Gut eine Stunde dauert die Fahrt nach Moab, unterbrochen von einem kurzen Stop am Wilson Arch.

Wilson Arch:

Der Arch kann sich sehen lassen, aber auf dem Parkplatz ist es ungemütlich - wir werden mehrfach angebettelt und ich mag das Womo auch nicht allein lassen.

Die Strasse ist stark befahren, sogar richtige viele LKWs. Und Gegenverkehr  - ein Womo nach dem anderen, vorwiegend amerikanische Riesen-RVs, aber auch reichlich Miet-Womos. Aha, wird nach dem Wochenende Moab und der Arches leergeräumt? Uns soll es recht sein.

In Moab kaufen wir im City Market ein und tanken, Mist, die Maverick wäre sehr viel billiger gewesen, aber zurückfahren wollen wir auch nicht. Auch hier kann man wieder alles kaufen, Frischwaren aller Art. In Moab ist heftig was los, viel Verkehr, alle Parkplätze der Geschäfte gut besucht, an allen Tanken Warteschlangen. Da wir in den letzten Tagen eher im Niemandsland unterwegs waren, sind wir von dem Trubel verblüfft. Beim Slickrock Campground dumpen wir und fassen Frischwasser, um gut gerüstet zum Arches Nationalpark zu fahren, den wir um 11:15 Uhr erreichen.

Am ersten Viewpoint, Park Avenue, fährt freundlicherweise gerade ein Reisebus weg, so dass wir parken können. Wow, mächtige Felsen rechts und links und Blick hinunter auf Tower of Babel und The Organ. In den 10 Minuten die wir zum gucken brauchen ist ein weiterer Reisebus eingetroffen, der seine Leute entlädt und ein weiterer kommt gerade zur Einfahrt herein – hier ist was los!

Park Avenue Viepoint:

Da wir heute Zeit haben, lassen wir keinen Viewpoint aus, vom La Sal Viewpoint sieht man neben den La Sal Mountains wieder Tower of Babel und The Organ.

La Sal Mountains:

Hinten: Tower of Babel and The Organ:

Bei diesen beiden ist dann auch der nächste Halt, um sie aus der Nähe zu betrachten, wieder mit zahlreichen Bustouristen zusammen.

The Three Gossips:

Die Petriefied Dunes finden wir nicht so bemerkenswert, wohl aber den Balanced Rock. Wie das der große Stein drauf liegt, unglaublich. Und zum Glück gerade keine Reisebus.

Balanced Rock:

Gegenüber liegt die Picnic site, da ist fast nix los, wir parken und essen drin, anstatt uns an die wunderbar romantischen Sitzgruppen zu setzen. Zu sonnig – zu heiß!

Und da wollen wir jetzt hin - zur Windows Section: