Mi 31.7.2013
Da es hier auf dem Campingplatz ‚Pancake Breakfast‘ gibt, beschließen wir heute 'auswärts‘ zu frühstücken. Man sitzt hier schön unter Bäumen, allerdings sind die Pfannkuchen recht dick und schmecken zusammen mit dem Ahornsirup nicht allen Familienmitgliedern.
Nach dem Dumpen am Platz fahren wir um 10 Uhr zum Safeway in Holbrook um die Vorräte aufzustocken und sind dann um 10:30 Uhr am Crystal Forest, dem Eingang zum ‚Petrified Forest NP‘. Hier bewundern wir im Shop die vielen versteinerten Holzstücke.
Die größten sind als Sofatisch oder Stuhl geformt und kosten so an die 3000$. In Anbetracht der Freigepäckgrenze nehmen wir dann noch nur einige kleinere Stücke, für die wir eine Quittung bekommen, da es im NP strengstens verboten ist Steine mitzunehmen.
2 Meilen weiter befindet sich das Visitor Center. Dahinter liegen die ‚Giant Logs‘, ein kleiner Rundweg mit vielen versteinerten Baumstämmen. Manche sehen so täuschend echt wie richtiges Holz aus, dass man sie anfassen muss um sich zu überzeugen, dass es tatsächlich Stein ist. Sogar die Rinde und die Astansätze sind detailliert versteinert.
Das sieht doch wie ein Baum aus Holz aus.
Von hier aus kann man auch die etwas längere Runde ‚Long Logs‘ machen. Es ist wirklich heiß, und die Kinder streiken bei einem schattigen Unterstand, so dass ich die eigentliche Runde mit G. alleine laufe. Wir sind hier total alleine, andere tun sich das bei diesen Temperaturen nicht an, aber die Gegend ist einzigartig, mit skurilen weißen Hügeln und dazwischen zum Teil 10 m lange versteinerte Baumstämme.
Long Logs. Petrified Forest. AZ. USA
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6 Meilen nördlich liegt der ‘Crystal Forest‘, eine weitere Runde. An den Bruchstellen erkennt man wirklich noch die Jahresringe und die eingesickerten Mineralien schimmern in allen Farben. Auch liegen kleine Steine herum, die wie Holzschnipsel aussehen.
Das ist wirklich Stein, Ehrenwort!
Auf der Weiterfahrt machen wir noch Stopps am ‚Jasper Forest‘ und der ‚Agate Bridge‘, wo ein versteinerter Stamm über einem kleinen Tal als Brücke liegt. Leider nicht mehr ganz so spektakulär seit der Stamm durch einen Betonsockel vor dem Durchbrechen geschützt ist.
Ein weiterer Abstecher zur ‚Blue Mesa‘ ist wieder total anders. Hier sind es nicht die versteinerten Stämme, sondern eine bizarre Landschaft aus weißen Felskegeln, die einem wirklich Lust machen alle vorhandenen Trails zu erkunden. Allerdings ist es schon 15:30Uhr und wir haben noch einiges vor, so dass wir dies leider unterlassen müssen.
Blue Mesa. Petrified Forest NP. AZ. USA
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Blue Mesa. Petrified Forest. AZ. USA
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Auf den ‚Newspaper Rock‘ darf man nur von oben einen Blick werfen, sodass wir hier recht schnell fertig sind. Dann kreuzt die Strecke die ehemalige Route 66. Hier ist ein altes Autowrack und der passende Geocache darin versteckt.
Die letzte Station im ‚Petrified Forest NP‘ sind die Painted Desert Aussichtspunkte, von denen man in die, in allen Rottönen schimmernde, Wüste schauen kann. Der Name 'Painted Desert' erklärt sich hier von selbst.
Painted Desert View. Petrified Forest NP. AZ. USA
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Es ist hier sehr windig und es ziehen bereits dunkle Gewitterwolken auf, deshalb fahren wir weiter. Kurz darauf regnet es dann auch sehr heftig. Bevor wie die Interstate verlassen tanken wir noch einmal, denn jetzt wird die Gegend einsamer. Wie wir aber feststellen werden, ist das Tanken kein Problem, wenn in einem Ort etwas nicht fehlen darf, dann ist es die Tankstelle. Vernünftige Einkaufsläden sind dagegen viel seltener.
Nun geht es nach Norden bis nach Chinle, einem kleinen Nest, naja, immerhin 4500 Einwohner, im Nirgendwo. Direkt neben dem Visitorcenter befindet sich der ‚Cottonwood Campground‘ den wir in der Dämmerung erreichen. Er steht wohl unter Indianerverwaltung, da das gesamte Gebiet ein Indianerreservat ist. Am Kassenhäuschen ist niemand mehr, also ist mal wieder ‚self registration‘ angesagt‘. Das versuchen wir so schnell wie möglich zu erledigen, denn die Mücken sind hier wirklich eine Plage. Aus diesem Grund findet das Abendessen auch im Wohnmobil statt, obwohl der Platz gar nicht so schlecht ausgestattet ist.
Kurz davor sehe ich einen Indianer auf das Wohnmobil zukommen. Ich gehe raus, weil ich denke, das könnte der Campground Host sein, er erzählt mit allerdings von Jeepausflügen in den Canyon de Chelly, von seiner Großmutter die Teppiche weben würde, von Schafen die er zum Scheren bringen müsse und das ihm das Benzin ausgegangen sei, ob ich ihm nicht ein paar Dollar habe um zu tanken. Es ist mit klar, dass der Wahrheitsgehalt seiner Aussagen gegen Null geht, allerdings ist es hier dunkel, auf dem CG sind nur noch wenige andere Gäste und die sehen ehr wie Indianer aus, also frage ich ihn, mit wie viel ihm denn geholfen sei. Er denkt so an 20 Dollar. Als ich ihm 5$ gebe, ist er froh überhaupt etwas bekommen zu haben und ich denke wie werden die Nacht ohne aufgeschlitzte Reifen überstehen.
Nachdem wir unsere Spaghetti verdrückt haben sind wir dann auch recht bald im Bett. In der Nacht regnet es wieder.
Hallo Rainer,
Deine schönen Fotos des Petrified Forest NP weckt bei mir alte Erinnerungen und den Wunsch diesen Park mal wieder in eine Tour einzubauen, wie auch den Canyon de Chelly in dem wir damals eine herrliche Rangertour in den Park gemacht haben. Wir waren damals 1/2 Tag unterwegs und konnten zu Fuß das lauwarme Wasser des Fluß geniesen. Ob es diese geführte Tour wohl noch gibt?
Liebe Grüße
Gabi
Scout Womo-Abenteuer.de
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