Hallo an alle,
Meine Frau und ich planen gerade für Oktober 2021 eine Wohnmobil-Reise im Westen Kanadas. Wir sind keine Kanada oder USA Neulinge. Wir verbringen dort seit über 10 Jahren jedes Jahr unsere Urlaube.
Bisher aber immer mit Mietwagen, Hotels und Zelt bewaffnet.
Da die Mietwagenpreise aktuell aber einfach nur gaga sind, beschäftigen wir uns mit einem WoMo... Das bekomme ich aktuell für 4 Wochen genauso "günstig" wie ein Standard SUV.
Jetzt ein paar Fragen zur Auswahl des Wohnmobils...
Wir brauchen nicht viel Platz. Wir sind Camping gewöhnt und auch mal "off-the-beaten-path" unterwegs. Und auch wenn natürlich offiziell verboten, würden wir auch mal die eine oder andere kleine Gravel-Zufahrt zu Hiking Trails nutzen wollen.
Da wären die kleinsten Größen (19-20 Feet) gerade richtig. Was mich etwas umtreibt ist die Frage nach der Isolierung dieser kleinen WoMo. Gibt es da einen Unterschied zu den größeren Versionen (23-25 Feet)?
Da es im Oktober ja doch teilweise schon kalt wird, gerade wenn man Richtung Rockies will, wäre das schon wichtig.
Desweiteren fragen wir uns, wie sinnvoll ein Roadtrip ohne Generator wäre. Die kleinen Modelle haben z.B. bei Fraserway keinen. Und Akkus für Handy und Kamera sind zwar auch mit 12V problemlos möglich. Aber bei nem Laptop wirds schon schwieriger vermutlich?
Oder kann man eventuell woanders Generatoren mieten, die nicht über die Vermieter laufen?
Die Heizung funktioniert ja mit Gas so wie ich das mitbekommen habe. Wie lange reicht dann so eine Propanfüllung, wenn ich Nachts draußen irgendwas zwischen 0-5°C habe und die Heizung quasi die halbe Nacht laufen müsste?
Und auch nicht ganz unwichtig... Ab welcher Temperatur muss ich ernsthaft daran denken, alle Flüssigkeiten aus den Wassertanks abzulassen, weil es sonst zufriert? geht das bei 0°C direkt los oder hab ich etwas "Karenz" bis 3-4° unter Null?
Und last but not least die Gretchenfrage... Den Icefield Parkway von Norden nach Süden oder Süden nach Norden fahren ;-)? Wir waren 2017 dort und sind von Canmore nach Jasper gefahren. Haben allerdings durch die extremen Waldbrände damls, so gut wie nichts vom Parkway gesehen.
Seitdem haben wir dann eher Vancouver Island unsicher gemacht.
Aber wir würden dem Parkway etwas außerhalb der Saison gerne noch mal eine Chance geben.
Vielen Dank schon einmal für die Antworten :)
Viele Grüße,
Chris
Hallo Chris!
Herzlich willkommen im Forum!
Ich versuche die Fragen etwas zu beleuchten.
Ihr seid, wie du schreibst, Camping erprobt.
Ich persönlich schwöre auf einen Truck-Camper, für 2 Personen reicht der einfache, ohne Slide-out. Der ist zwischen 7 - 7,5 m Länge angegeben.
Unterschied zu einem kleinen Womo besteht in der Konstruktion, in dem Fall kann man die Wohnkabine nur von hinten betreten, und nicht wie bei einem "normalen" Womo, direkt aus der Fahrerkabine es möglich ist. Ich finde es nicht schlimm. Der Truck-Camper hat die gleiche Ausstattung wie ein Womo auch sie hat, nur ein Generator ist auch dort nicht vorhanden.
Die Fahrerkabine fühlt sich fast wie in einem SUV, und Allrad ist auch vorhanden.
Was den Generator betrifft, Anmietung ist mir nicht bekannt. Man braucht den nur, falls man ohne Stromanschluss El.-Geräte im Womo benutzen will.
Für den Laptop ist überall über einen UBS Anschluss die Lademöglichkeit gegeben. Wir laden diese Geräte meistens während der Fahrt, es klappt wunderbar.
Die Heizung stellt man auf die gewünschte Temperatur, und diese schaltet sich dann in der Nacht ab und ein, so wie angestellt. Allerdings, die Heizung ist ziemlich laut. Wir machen es immer so, dass diese am Morgen eingeschaltet wird, und bis wir aus dem Bett raus sind, ist es mollig warm. Für die Nacht gibt euch Roadbear oder wer auch immer, auf Nachfrage warme Decken dazu.
Übrigens, die "Wärmedämmung" der Womos, egal ob der Truck oder Womo, ist immer gleich (schwach). Wobei, es werden inzwischen auch schon Womos für Wintercamping angeboten, mit All-Year Reifen. "MichaH aus dem Brandenburgischen" hat neulich darüber irgendwo geschrieben. (Man verliert bei den vielen Infos ganz schnell den Überblick
).
Zu dem Tank wegen Minusgraden nachts, wenn es bis max. -5°C gibt, aber tagsüber warm, dann sollte es kein Problem sein.
Die Flaschen, es sind 2 Stück vorhanden, halten schon einige Zeit. Hin und wieder ein Auge auf die Gasuhr werfen, und wenn nötig, die Flasche füllen lassen. Das geht an vielen Tankstellen, nur selbst darf man es nicht machen, das macht dann das Personal.
Im Oktober sind in BC und AB viele Campgrounds geschlossen, deshalb die Empfehlung schon jetzt, in unserer Map zu schauen, und auch die Boondocking Plätze im Petto haben. Die Öffnungszeiten findet ihr auf den Homepages der Campgrounds.
Da ihr wahrscheinlich jeden Tag ein par km zurück legt, werden die Batterien immer nachgeladen. Ich denke, ein Fachmann wird sich zu dem auch noch äußern.
Ich bin die Icefield Parkway schon 3x gefahren, auch von beiden Seiten. Bei einem schönen Wetter ist es m.M.n. eigentlich egal. Vielleicht würden mich hier passionierte Fotografen wegen dem Licht berichtigen
, für mich war es gleich.
Ich hoffe, dass ich am Anfang "etwas Licht" rein bringen konnte
.
Viel Spaß bei weiterer Planung!!!
Es gibt für uns noch viele Fragen, wir haben die Welt nicht überall gesehen!
Unser Blog
Hallo,
das wundert mich jetzt schon etwas. Ist dir klar, dass du beim Wohnmobil die Kilometer/Meilen noch extra dazu buchen musst? Da sind nicht, wie häufig bei den Mietwägen die Meilen unbegrenzt inklusive.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Erstmal vielen Dank für die Tipps und Hinweise hier im Thread und per PM.
Das bestätigt uns erstmal in dem Entschluss, dass wir nicht zwingend ein größeres WoMo brauchen. Wir haben auch bewusst die Truck-Camper rausgelassen, weil wir die 4er Kabine nicht benötigen und die TCs nur unnötig lang sind. Aber insbesondere weil kein Durchgang zwischen Kabine und WoMo besteht. Wir werden sicher auch wieder in Port Hardy und Winter Harbour sein und da kanns permanent regnen. Da will ich nicht jedesmal raus und rein latschen
Und Allrad ist zwar nett, aber ich plane nicht off-road damit zu fahren. Sowas wie die 742 bei Canmore oder die Road nach Winter Harbor dürfte das Maximum an "Off-Road" darstellen.
Und zu den Preisen... Ich konnte es selbst nicht ganz glauben, aber aktuell zahle ich für 4 Wochen Standard SUV ab Vancouver im Oktober 2400€. Das WoMo kostet mich inkl. 4000km (was vermutlich viel zu viel ist) und allen Versicherungen 2.500€.
Zum Vergleich: letztes Jahr im Oktober haben wir 1.200€ für ein SUV gezahlt. Und bekommen haben wir einen Dodge Durango RT. Die Chipkrise und Lieferengpässe scheinen bei den Mietwagen gerade massiv reinzuhauen.
Und selbst wenn der Unterschied größer wäre... Irgendwann muss man ja mal ausprobieren, ob einem RVing gefällt
Warum also nicht dieses Jahr außerhalb der Saison.
Um CG werden wir uns dann ab sofort auch kümmern. Wobei ich mir ein gutes Stück Freiheit erhalten möchte und nur in den ganz dünn besiedelten Gegenden und NP vorbuchen werde.
Grüße,
Chris
Hi Chris,
das ist tatsächlich erstaunlich... aber bei genauerem Hinschauen dann doch nicht so extrem erstaunlich. Die Saison ist in Kanadas Westen im Oktober weitgehend rum. Ich habe gerade den ein oder anderen Campground gecheckt und fast alle, die ich aufgerufen hatte, sind ab Anfang Oktober geschlossen. Da ist eine sehr gute Planung ganz sicher unerlässlich. Nur so drauflos fahren würde ich nicht empfehlen.
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Moin,
So haben wir auch mal gedacht und uns in Atlantik Kanada für einen C21 entschieden, vor Ort gab es da als "Upgrade" ein größeres Teil.
War für uns aber eher schlechter, da die schöne Rundsitzgruppe im Heck fehlte.
Die WoMo mit der aufgesetzten Kabine mit Durchgang zum Fahrerhaus sind IMHO gleich isoliert, da wird man keinen Unterschied merken.
Es kann sogar sein, dass die kleinen besser / schneller warm werden.
Wir haben noch nie einen Generator gebraucht, der Strom aus der Batterie hat auc mal 1-2 ohne Anschluss ausgereicht.
Das Macbook sowie die Akkus der Kamera werden mittels Wechselrichter wird mit einem
Dazu findest du auch einiges hier: wohnmobil-technik
Das ist leider so und wir haben das ähnlich gemacht.
Und Propan haben wir meist nur 1-2x & Reise nachgefüllt, geht problemlos an der Tanke.
Wir haben in Alaska mal nachts bis -5°C gehabt und nix abgelassen. Über Tag wurde es ja dann wärmer und daher kein Problem.
Wenn es dauerhaft unter Null bleibt, dann könnt es ein Problem werden.
Bisher haben wir auf den Herbstreisen (Ende September - Mitte Oktober) in Westkanada aber noch nie Wasser abgelassen
Egal, hängt auch von eurem Start- und Zielpunkt ab, aber vlt. besser am Fang der Reise in die Rockies fahren😉
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Ne schöne Jrooß ahn all
Uwe
"Yukon" und mehr Kanada auf Flickr
Ich wollte mich noch kurz zurückmelden und mich für die vielen Tipps bedanken.
Am 03.Oktober geht es nach Vancouver und am 04. übernehmen wir dann für 4 Wochen unser Fraserway C19 Small RV.
Wir haben so gut es ging Campgrounds in den Rockies vorgebucht (Banff, Revelstoke, Golden). Lake Louise und Jasper sind zu unserer Jahreszeit dann first come-first serve.
Sollten wir da nichts bekommen, nehmen wir uns eben ein Hotel. Das wollten wir in der Mitte der Reise so oder so mal für ein-zwei Nächte tun.
Die letzten 10 Tage haben wir komplett unverplant gelassen. Je nach Wetter entscheiden wir dann, ob wir von Jasper aus über Wells Grey und Whistler wieder Richtung Vancouver fahren oder sogar noch nach Vancouver Island übersetzen.
Wir sind jedenfalls gespannt ob uns nach 10 Jahren Mietwagen, Zelt und Motels plötzlich auffällt, was wir alles verpasst haben
Grüße,
Chris