Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Vreni + Fredy auf der Route 66 und in der Wüste

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Bernhard
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doch, doch !

Hallo Fredy,

meine Antwort gehörte eigentlich zwischen deine beiden letzten Postings -- ich hatte sie (obwohl sie doch nur kurz ist Frown) unterbrochen und habe sie erst nach deinem zweiten Posting weggeschickt. Vielleicht kann jemand sie um eine Position nach vorne ziehen.

Dein letztes Posting mit den vielen Bildern lese ich jetzt

Bernhard

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Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
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schöne Wanderung !

Hallo Fredy,

jetzt habe ich zum Feierabend deine Trailbeschreibung mit den vielen schönen Bilder angeschaut:  ich glaube, mit blühenden Kakteen könnte ich Regina auch mal im Frühling in den südlichen Südwesten locken -- herrlich !

Grüße

Bernhard

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Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

Janina
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Beigetreten: 25.08.2009 - 23:01
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Superschön

Lieber Fredy,

Eure Wanderung war wieder allererste Sahne! Ich glaube, diesen Trail könnte ich auch ewig oft laufen. Schöne Blümchen für mich smiley Und der private Shuttle vor Beginn des Teerstücks hätte mir auch vor zwei Jahren gefallen.

Irgendwie im Nachhinein klar, dass David an diesem Tag zum ersten Mal "geschimpft" hat. Boy Scout plus Teer plus Kelso Dunes ... alles an einem Tag und das immerhin ein klitzekleines bisschen schwanger.

Grüßle, Janina

Fredy
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Beigetreten: 21.08.2009 - 14:53
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Dienstag 6. April 2010

Heute geht es noch etwas abenteuerlicher zu und her. Wir wollen zuerst zur Wall Stree Mill laufen und dann absolut querfeldein - mitten durchs "Wonderland of Rocks" das Willow Hole erreichen. Schliesslich auf dem bestehenden Trail zurück nach Key West wo wir das 2. Fahrzeug parkieren werden.

Beim Frühstück draussen, bei herrlichem Wetter, kommen unsere Nachbarn von gestern und laden uns für den Abend an ihr Lagerfeuer ein. Ich kann nur empfehlen solche Einladungen anzunehmen. Man nimmt etwas zu trinken mit und einen armvoll Feuerholz, und gesellt sich ganz ungezwungen zur Gruppe. Das sind eigentlich immer sehr nette Begegnungen. Wir sagen also gerne zu.

Bevor wir zu unserer Wanderung starten fahren wir mit unserem Hyundai zum Aussichtspunkt Keys View. Von dort oben sieht man sehr gut die "öde" leere Gegend der Wildernes-Area im Joshua Tree. Spezirell der Blick gegen Süden in die San Bernardino Mountains und weiter ins Coachella Valley ist so ganz anders als man es im Joshua Tree erwartet

Durch diese Gegend wollen wir morgen mit unserem SUV fahren.

Heute aber wollen wir laufen. Wir fahren zurück und stellen das WoMo wieder beim Krey West Trailhead ab. Mit dem SUV fahren wir dann zum Baker Dam Trailhead wo wir zuerst den Trail zur Wall Street Mill unter die Wanderschuhe nehmen.

Bevor der Joshua Tree zum Schutzgebiet wurde (Franklyn D. Roosevelt ernannte es 1936 zum NM bevor es 1994 zum NP wurde) , war das ein Goldsuchgebiet. Ueberall hat es noch Ueberreste von Minen und Gesteinsmühlen. Die Namen dieser Orte sprechen manchmal für sich. "Wall-Street-Mill" oder "Optimist-Mine".  William F. Keys betrieb diese Steinmühle ab 1930 und darum gibt es auch die Keys Ranch, Kays View etc.

Der 2 Meilen-Weg führt vorbei an einem alten Windrad und einem alten Auto zur Steinmühle

 

In der Umgebung der Wall Stree Mill liegen noch viele weitere Ueberbleibsel (inkl. zusätzlichem Pick-up) vergangener Zeiten. Die Mill ist übrigens ein National Historic Landmark. Die Kurzwanderung zur Wall Street Mill lohnt sich auch für WoMo-Fahrer unbedingt.

Wir aber kontrollieren nochmals unser Oregon-Navi, zusätzlich Kompass und Topo-Karte, Ersatz-Batterien etc. Wir tauchen nun ein in ein Felsengewirr ohne "Steinmännchen" und sichtbaren Trail. Ich bin froh, dass ich auf meinem Navi eine wirklich gute 1:25000 Topo-Karte aufgeschaltet habe. Der Ranger hat mich gewarnt "you can go lost!". Ohne diese Hilfsmittel würde ich mich niemals an diese Strecke wagen. Zusätzlich wissen aber auch unsere Nachbarn auf dem CG was wir vorhaben. Spätestens wenn wir am Abend nicht am Campfire auftauchen würde wohl Hilfe organisiert.

Bereits nach ganz kurzer Zeit sieht man nichts mehr was an Menschen erinnert.

Manchmal versperren Steintürme den Weg und dann heisst es anhand der Topo-Karte einen vernünftigen Weg zu suchen.

Und immer wieder leuchten die Farbtupfer der wunderschönen Wüstenblumen

Selbstverständlich darf auch auf dieser Tour die gemütliche Mittagsrast nicht fehlen. An einer wunderschönen Stelle mitten im "Nirgendwo" packen wir unseren Imbiss aus. 2/3 der Strecke ist geschafft, da haben wir uns die Rast verdient.

 

Weiter gehts, wir nehmen den Rest der Strecke in Angriff

Nach 3 Stunden zeigt uns das Navi an, dass nur noch dieses Hindernis vor dem Willow Hole Trail zu überwinden ist

Geschafft, wir haben den gut markierten Willow Hole Trail erreicht!

Auif dem gemütlichen, einfachen Weg zum Key West Trailhead sehen wir noch wunderbar blühende Ginster-Sträuche

Bald erreichen wir Key West und damit unser WoMo. Wir fahren wieder zum Baker Dam Trailhead um den SUV abzuholen und dann gemeinsam auf den Campground zurück. Dort zuerst eine (sparsame Dusche - das Wasser muss noch einige Tage reichen) und dann das wohlverdiente Bier im Campingstuhl. Das Leben ist schon wunderschönSmile

Nach dem Nachtessen (Salmon vom Grill) besuchen wir unsere Nachbarn. Wir bringen eine grosse Flasche Wein und die Nachbarn haben eine Gallone Tequilla! Es sind Kanadier. Einer wohnt in Mammoth Lakes am Osthang der Sierra Nevada und das andere Paar kommt aus Calgary und besucht den ersteren jeweils über die Osterfeiertage. Seit Jahren verbringen sie die Ostertage im Joshua Tree. Am Lagerfeuer wird erzählt (I tell you a story), getrunken (jede Menge) ins Lagerfeuer sinniert und zum Sternenhimmel hoch gestaunt. Ein Super-Abend! Das sind die Erlebnisse die uns uns jedes Jahr mindestens einmal einen solchen Urlaub verbringen lassen.

Herzliche Grüsse,

Fredy

 

Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
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herrlich !

Hallo Fredy,

wie gut, dass ihr wieder aus diesem Gestein-Gewirr heraus gefunden habt , sonst könnten wir die schönen Bilder nicht bestaunen ! Meinen Respekt für diese Wanderung abseits der Trails !

Grüße

Bernhard

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Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

Fredy
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Beigetreten: 21.08.2009 - 14:53
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Joshua Tree

Hallo Bernhard

Ja, der Joshua Tree entwickelt sich im Lauf der Jahre zu einem unserer Lieblings Nationalparks. Wir haben ja dann 5 Tage in diesem Park verbracht. Das geht aber auch andersWink Gerade lese ich in einem Reisebericht (nein nicht hier bei uns) von einem Paar das von Los Angeles bis Lake Havasu an einem Tag gefahren ist. Von morgends um 06.00 bis 17.30. Davon waren 2 Stunden für den Joshua Tree reserviert. Im Ort Joshua Tree in den Park gefahren und bei Twentynine Palms wieder heraus. Und was haben die Leute gesehen?

"Im Joshua Tree  gibt es Joshua Trees soweit das Auge reicht und zwischendurch gibt es noch einige Hügel". Soweit das Originalzitat, das ist alles.

Ist so etwas überhaupt zu fassen? Wichtiger war wohl eher der "Burger" in Twentynine PalmsSmile Aber jeder wie er mag!

Herzliche Grüsse,

Fredy

 

Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
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dann lieber gar nicht !

Hallo Fredy,

dann lieber gar nicht ! -- als ich 1976 mit "meinem" Plymouth Barracuda von LA gen Osten fuhr, wusste ich überhaupt nicht, was ich mir unter diesem National Monument damals vorstellen sollte ... und fuhr dran vorbei auf der I-10 -- wir hatten aber auch nur ein Zelt dabei.

Grüße

Bernhard

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Janina
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Beigetreten: 25.08.2009 - 23:01
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Volltreffer

Hallöle Vreni und Fredy,

na, Ihr könnt Euch schon vorstellen, in wessen Wunde Ihr mit dem Bericht von so einem wunderbaren Tag besonders rührt. Wow! Was ne tolle Wanderung! (Querfeldein - und ganz ohne Zecken wink - mal abgesehen, dass dort anderes böses Getier lauert)

Grüßle, Janina

Karin
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Beigetreten: 21.08.2009 - 19:06
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Frühlingsblüte

Hi Fredy,

ich bin gerade ganz in Ruhe ein paar Tage hinterhergereist, habe mich an den wunderschönen Blüten erfreut und immer ganz genau hingesehen, wenn Du die SUVs beschrieben hast. In diesem Sommer dürfen wir uns ja 6 mal einen aussuchen, zweimal aber nur für je einen knappen Tag.

Der Urlaub ist ja trotz mancher Überführungstage richtig geruhsam und Ihr findet immer Zeit zum Seele baumeln lassen, klasse!

In einem Punkt muss ich Dich korrigieren: Ich kenne einen Herren im Halben-Jahrhundertalter, der immer noch "rüstig" genug ist, Kempatricks auszuprobieren, letztens sogar erstmals in einem Handballspiel mit seinem Erstgeborenen. Wink Für das "rüstig" gehöre ich gelyncht und kann nur hoffen, dass er gerade nicht über meine Schulter guckt, der Herr liegt nämlich hinter mich auf der Coch und liest... ich tippe auf seinem Laptop.... Nur mal so..... Laughing

Tschüß

Karin

 

Fredy
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Beigetreten: 21.08.2009 - 14:53
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Mittwoch 7. April 2010

@ Karin

Sag Deinem Gatten, ich lasse gratulieren. Jetzt muss er nur noch den Fallrückzieher vormachen - dann gebe ich Golf auf und wähle eine andere SportartSmile

Heute nach dem Frühstück verabschieden wir uns von unseren kanadischen Freunden. Sie brechen die Zelte ab und verschieben sich für ein paar Tage in ihr Ferienhaus nach Laguna Beach. Beim Austausch der Visitenkarten stellt sich heraus, dass einer der Präsident des Porsche-Clubs of America ist. Der andere ist Managing Director einer grossen Oel-Exploration-Firma in Houston. (Hoffentlich ist er nicht für die BP-Oelplattform zuständigWink)

Wir erzählen ihnen, dass wir heute den Geology-Trail fahren wollen. Sie machen uns darauf aufmerksam, dass sie gestern auf dieser 4-Wd-Road unterwegs waren und es tiefen Sand habe. Wir packen also unsere Schaufel in den SUV und legen noch etwas Feuerholz dazu, damit wir im Fall der Fälle etwas unter die Reifen legen könnten.

Die Geology Tour Road ist eine z.T. rauhe Gravelstrecke. An verschiedenen Stationen werden die geologischen Gegebenheiten und Phänomene erklärt. Am Schluss ist noch ein one-way loop in dem manchmal tiefer Sand vorkommt. Da muss man etwas aufpassen. Von diesem Loop geht dann die Berdoo Canyon Road weg welche auf sehr rauher Strecke durch die San Bernardino Mountains führt. Diese Berdoo Canyon Road führt bis ins Coachella Valley wo man dann wieder auf die I-10 kommt. Wikr werden deshalb diese Berdoo Road nicht vollständig fahren da uns dann der Umweg über Palm Springs und wieder hinauf in den Joshua Tree zu weit ist. Aber wenigstens teilweise wollen wir diese Strecke fahren.

Wir machen uns auf den Weg und biegen ganz kurz vor dem Jumbo Rocks rechts ab in die Geology Tour Road. Wir nähern uns der Bergen, die Joshua Trees bleiben zurück, Ginster blüht und im Hintergrund sieht man die Strasse in den Bergen verschwinden.

Auf der Schautaferl wird erklärt wie die Hügel zuerst noch von Erde bedeckt waren. Durch die Erosion wird die Erde weggewaschen und die typischen Steine des Joshua Trees kommen zum Vorschein.

Unten am Hügel sieht man noch Erde, oben sind nur noch Steine.

Hier nochmals, wobei hier die Hügel nur noch aus Steinen bestehen

Unten in der Ebene blüht es überall gelb und dot hat es auch noch einzelne Joshua Trees

Als wir uns den Bergen nähern sehen wir die grossen typischen Felsbrocken des Joshua Tree die aber noch an den "Nähten" durch ein Band kleinerer Steine verbunden und zusammengehalten werden.

Frost und Schmelzwasser lösen diese Verbindung auf und schlisslich stehen die "Jumbo Rocks" wie aufgeschichtet in der Landschaft

Wasser und Wind formen ganz unglaubliche Gebilde aus den Felsen und es entstehen Höhlen, die den Ureinwohnern als Unterschlupf dienten

Die Loopstrecke der Geology-Tour Road meistern wir ohne SchaufelWink. Wichtig ist einfach im Sand genügend Gas zu geben und sich von einem felsigen Untergrund auf den andern zu "retten". Vreni strapaziert wieder ein wenig den Haltegriff aber eigentlich geht es ganz gut. Die 10 Meilen Berdoo Canyon Road die wir fahren werden dann ein ziemliches Geholper, dafür hat es keinen Sand. Zwischen den Felsen hat es als Abwechslung zur doch mehrheitlich eintönigen Landschaft blühende Beavertail-Kakteen

Kurz vor Mittag wenden wir und fahren die Strecke ohne Probleme zurück. Eine sehr interessante Fahrt. Gerade als wir den Park-Boulevard erreichen hören wir ein jauchzen. Kletterer stehen hoch oben auf einem Felsen. Als wir in der Parkbucht anhalten um zu schauen, sehen wir auf der Tafel den Namen der Kletterroute: "Easy way to die".

Es ist mir unverständlich wie man an so einem a...glatten Felsen hochklettern kann!

Ein bisschen Bewegung möchten wir aber auch noch. Wir beschliessen als absolutes Kontrastprogramm eine Runde Golf in Twentynine Palms zu spielen. Dort hat es einen recht hübschen Golfplatz.

Gut 4 Stunden später sind wir etwas müde, aber sehr zufrieden wieder im Ryan-CG. Vreni ist speziell zufrieden, denn ich putze die GolfschuheSmile

Wieder geht ein toller Tag zu Ende. Ich glaube wir könnten nochmals ein paar Tage im Joshua Tree bleiben. Wir müssen, wollen aber noch ein andereres Highlight erkunden. Morgen machen wir uns auf den Weg in die Mojave Preserve. Auf dem Weg dorthin wollen wir den Amboy-Krater besteigen und dann die Umgebung des "Hole in the Wall" erkunden. Schliesslich hat uns vor 3 Jahren der Schnee von dort vertrieben.

 

Herzliche Grüsse,

Fredy