Nachdem wir erst am späten Vormittag den Arches Nationalpark verlassen, geht es erst mal über eine schnelle Route auf der Interstate ohne landschaftliche Reize bis zur #24. Spätestens hier sollte man dann nochmal vollgetankt und eingekauft haben. Bei einem der Truckerstops kann man dann auch dumpen, denn weder im Devils Garden noch im Monument Valley hatten wir die Möglichkeit.
Die eigenartige Landschaft mit grauschwarzen Lehmhügeln und Tongestein schaut interessant aus. Laut Reiseführer entält diese Morrison-Formation Uranerz und Dinausierknochen.
Im Capitol Reef Nationalpark fahren wir ab Fruita auf den Scenic Drive. Fruita lädt zu einem kurzen Verweilen ein, es gibt zum Beispiel viele Picknickmöglichkeiten. Der Scenic Drive erlaubt tolle Ausblicke auf das einzigartige Capitol Reef wie den "Grand Wash, Fern's Nipple, the Sliprock Devide" oder "the Eyptian Temple". Die 7 Meilen lange Straße endet an einer abenteuerlichen Schotterpiste.
Hier kommen wir auf jeden Fall noch Mal her, dann aber mit einem "High Clearance Vehicle". Heute wäre hier aber für alle Fahrzeuge Schluss gewesen, die Regenfälle in den letzten Tagen haben mit Flash Floods die Straßen unpassierbar gemacht.
Auf dem Weg nach Boulder fahren wir durch den Dixi National Forest und das GPS sagt, dass wir die 9600ft (~2500m?) Grenze erreicht hätten, als wir einen Spaziergang machten.
Boulder kommt kurz danach, viel los ist hier aber nicht. Generell ist der Grand Staircase Escalante Nationalpark touristisch nicht so wirklich erschlossen, daher entscheiden wir uns nächstes Mal auch diese Ecke genauer zu besuchen. Ab Boulder kommt dann denoch in den Genuß dieser Gegend, wenn man den Burr Trail in Richtung Lake Powell (!) folgt. Für die gesamte Strecke wäre dann aber eher ein Expeditionsfahrzeug notwendig, mit unserem Wohnmobil kann man der gut ausgebauten Asphaltstraße zumindest einige Meilen folgen. Dieser erste Abschnitt ist auf der Karte als "Long Canyon" erkennbar.
Die #12 ist eigentich die tollste Strecke, die wir bislang auf dieser Route erlebt haben. Die #12 läuft abwechslungsreich durch die Felslandschaften und Wälder dieses rießigen Gebiets zwischen Capitol Reef und Bryce Canyon, welches aufgrund der spärlichen Infrastruktur ansonsten kaum passierbar ist. Die sagenhafte Straßenführung auf schmalen Kämmen mit Ausblicken auf die Boulder Mountains und auf die fernen Massive des Captiol Reef Nationalparks sind so faszinierend, dass man gar nicht bemerkt wie die Zeit vergeht. Das GPS sagt, dass 3000m Grenze erreicht wurde, am Straßenrand liegt Schnee. Einige Meilen entfernt sind immer wie Schneeschauer zu sehen.
Wir verbringen also den Sonnenuntergang auf diesem Kamm, allerdings ist es vorbei an den Calf Creek Wasserfällen und Escalante auch nicht mehr weit bis zum Petrified Forest State Park.
Hallo Christian
Du schreibst beim Burr-Trail :
Infolge einer falschen Information in einem Grundmann Reiseführer bin ich vor Jahren mal den gesamten Burr-Trail mit dem WoMo gefahren - was man wirklich nicht tun sollte. Mit einem ganz normalen PKW ist das jedoch bei guten Verhältnissen kein Problem. Nur das Teilstück, das durch den Capitol Reef NP führt ist nicht geteert und nur die Switchbacks sind evtl. bei schlechtem Wetter problematisch.
Mit dem WoMo sollte man aber unbedingt durch den Long Canyon fahren.
Herzliche Grüsse,
Fredy
Hallo Christian undf Fredy!
Long Canyon und Burr Trail sind bei gutem Wetter kein wirkliches Problem, auch wenn letzterer nicht geteert ist. Etwas anders siehts bei Nässe aus, dann wird der Burr Trail - also das Gefälle - schwierig bis gefährlich, egal womit man unterwegs ist.
Was macht man aber, wenn man unten am Ende des Gefälles angekommen ist? Dort gehts auf der Notom Road in beiden Richtungen nur ungeteert weiter. Beide Varianten brauchen kein Expeditionsfahrzeug, ein normales SUV tuts auch, nach Norden sogar ein vorsichtig bewegter Pkw. Wir haben dort auch schon RV's gesehen, die sind dann aber sehr langsam unterwegs Nach Süden geht sowas allerdings kaum.
(Von Norden - UT 24 - hat man jetzt bis hin zur Sandy Ranch geteert.)
Bei schlechtem Wetter ist alles anders. Da kann man aufgrund der Topographie innerhalb Minuten von allen Möglichkeiten abgeschnitten werden, wenn sich mal wieder die Creeks durch die Notom Road graben. Sowas haben wir vor 4 Jahren erlebt. Wir hatten trotz Jeep Wranger keine echte Chance:
Das Wellrohr wurde vor unseren Augen herausgespült. Dabei hat es vor Ort kaum geregnet, weiter westlich in Richtung Boulder aber umso mehr.
Nur so nebenbei: Die Boulder Mountain Road kennen wir noch weitgehend ungeteert.
Als Alternative zum nördlichen Teil der Boulder Mountain Road, der uns persönlich nicht so viel gibt, bietet sich die Tantalus Creek - Route an, die am Visitor Center des Capitol Reef auf die UT 24 trifft. Siehe Photo. Für diese Strecke brauchts dann aber ein gutes SUV - kein Crossover etc.
Bezüglich der Morrison - Geschichte: So sieht der Blick von oben von der (North Caineville) Mesa im ersten Bild aus:
Die Ecke ist wirklich ausgesprochen lohnend, aber ohne SUV so gut wie unzugänglich - von der Factory Bench mal abgesehen. Die lohnt sich aber auch schon.
Gruss
Rolf
Desert Drunk and Red Rock Crazy - Reisen im amerikanischen Südwesten (plus, plus, plus)
Hallo,
Es hängt (wie Vieles) von der Risikobereitschaft, sowie vom Zustand der Piste und vom aktuellen Wetter ab. Uns haben die Ranger bei Fruita und Kodachrome davon abgeraten von den asphaltierten Straßen abzuweichen bzw. Straßensperren haben es gar nicht zugelassen.
Auch beim Monument Valley war der General Drive in so schlechtem Zustand, dass wir vom Visitorcenter gesehen haben, dass viele Autos bei der letzten Steigung beim ersten Anlauf nicht wieder raufkamen.
Mit Expeditionsfahrzeug meine ich einen "richtigen Geländewagen", d.h auch mit Ersatzteilen, Schaufel und jemand der sich da gut auskennt.
Gruß, Christian
Hallo Christian,
wir sind schon seit mehr als 2 Jahrzehnten im Südwesten auf 4WD-Trails unterwegs, mit Ford Explorern, Chevrolet (Trail)blazern, bis hin zum Jeep Wrangler Rubicon. Ersatzteile mitnehmen? Da ist der Wunsch der Vater des Gedanken - was wird denn kaputtgehen? Eher nichts, wenn man vernünftig mit dem Fahrzeug umgeht. Was wir in den vielen Jahren bisher gebraucht haben waren ein paar Sicherungen und kleine Schrauben, weil wir unterwegs eine Abdeckung unter dem Motor zu verlieren drohten.
Viel wichtiger sind Kenntnisse zum Bergen eines festsitzenden Fahrzeugs, speziell zusätzliche Wagenheber. Schaufel? Schleppen wir auch seit 25 Jahren mit, wirklich sinnvoll war sie selten, weil man ein Fahrzeug nicht ausgraben soll/kann, sondern viel effizienter anhebt. Hat mir mal ein professioneller Offroad-Helfer beigebracht.
Auch wichtig: Ein Reifenreparaturkit, nicht diese oft unzuverlässigen "Fix-a-flat" - Sprühdosen. Das von Gempler's kann man empfehlen.
Wir hatten dieses Jahr im Mai eine interessante Situation. Ein 5 Tonner 4WD Truck hatte sich "bodenlos" festgefahren, der Fahrer schaufelte schon seit Stunden, was das Fahrzeug keinen Millimeter vorwärts brachte. Zum Glück hatte er entsprechend kräftige Hydraulikheber dabei, ich konnte ihm sagen, wie er damit aus der Pampe wieder rauskommt. Hat dann auch geklappt.
Der arme Kerl sass mächtig im Mancos-Schlamm. Die Rinne hatte das Fahrzeug regelrecht angezogen, ohne dem Fahrer eine Chance zu lassen.
(Noch ein Photo, dass der Besitzer/Fahrer selbst in einem US-Forum eingestellt hat.)
Der Besitzer hatte schon viel geschaufelt, aber wenig erreicht - auch wenn ihm das nicht so ganz klar war. Sorry, er sah schon so dreckig aus, dass ich ihm mehr mit Rat als mit Tat half - hat er gut verstanden!
Die Vorderachse liften und mit Gestein unter den Reifen unterbauen war die Lösung.
Anhängen.....
....und raus ist die Fuhre!
Das wichtigste "Werkzeug" des Besitzers.....
....war diese Leiter auf der grossen Dirt Road in einiger Entfernung. So wurden wir auf ihn und seine Lage aufmerksam. Wer stellt schon einfach eine Leiter in die Wüste?
Also nach so vielen Jahren denke ich schon, dass wir - meine Lady und ich - uns ganz gut in Utah auskennen. Unsere Autos bringen wir auch immer heil wieder heim. Man muss natürlich immer wissen wo man ist und wie man zur Not zu Fuss rauskommt. Karten/GPS sind wichtig.
Gruss
Rolf
Desert Drunk and Red Rock Crazy - Reisen im amerikanischen Südwesten (plus, plus, plus)