Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Rote Steine im Hochsommer

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Baui
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Beigetreten: 03.09.2012 - 08:38
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Rote Steine im Hochsommer

Hallo zusammen

In den Reiseberichten und Reiseplanungen lese ich oft, dass Familien mit Kindern im Hochsommer die roten Steine besuchen. Zu dieser Zeit liegen die Temperaturen ja meistens ziemlich im heissen Bereich. Mich würde interessieren, wie ihr die Hitze erlebt hat und ob dies keine Probleme gab.

Gruss Baui

Richard
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Beigetreten: 07.10.2009 - 21:00
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Der Schlüssel

Hallo Baui,

zuerst einmal ist die trockene Hitze des Südwestens viel einfacher zu ertragen als die Schwüle des Südostens. Und zweitens ist der Schlüssel eines Aufenthaltes eine Akklimatisierung. Wenn du aus den gemäßigten mitteleuropäischen Breiten gerade im Frühjahr nach Vegas kommst, wird dich das anfänglich schon beeindrucken. Man sollte also nicht gleich am ersten Tag ins VoF weiterbrettern, wenn due verstehst was ich meine.

Wir müssen immer im Hochsommer unterwegs sein, unseren Kindern konnte man das Ganze immer zumuten, wenn man es auch vom Pensum her nicht übertreibt. Wenngleich ich bei 120°F im Grand Canyon auch an meine persönliche Hitzeschwelle gekommen bin.

 

Viele Grüße
Richard

Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.

Chrissy78
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Beigetreten: 12.01.2012 - 16:36
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RE: Rote Steine im Hochsommer

Hi Baui!

Wir waren 2012 Mitte Juli vom Yellowstone aus bis zum Monument Valley / Mesa Verde unterwegs, inkl. Arches NP & Co.

In der Tat hatten wir hier und da einen echt "heißen" Tag. Mächtig heiß war es am Dinosaur NM bis zum Arches NP, doch schon am 2. Tag im Arches NP zog nach einer Gewitter-/Regenfront deutlich kühlere Luft durch. Die Hitze der Vortage bekamen wir dann erst wieder am Abschlusstag in Denver. ich kann daher nicht sagen, dass es konstant heiß war!

Unsere Kinder und meinem Mann haben die heißen Tage so gar nichts ausgemacht. ich schwitze schon bei 25 Grad "wie ein Tier", habe also am meisten gelitten wink

Einzig schlimm empfand ich aber 1-2 Nächte, in denen auch Nachts die Tempertauren nicht mal annähernd uter die 30 Grad Marke sanken. Wie gesagt, meiner Familie hat das rein gar nichts ausgemacht.

Allerdings kämpfte ich ausgerechnte an den heißesten Tagen mit den Folgen einer Mandelentzündung... ist veilleicht nicht ganz objektiv wink

Hier ein Auszug aus meinem Reisebericht von 2012 von unserer 1. Nacht im Arches NP wink

Allerdings war es auch hier ziemlich heiß!
Abends um 19 Uhr hatten wir noch 37 Grad.
Als wir nach dem abendlichen Grillen gegen 22 Uhr in Bett gingen, war für mich an Schlaf nicht zu denken. Nicht wegen der Halschmerzen, sondern wegen der Hitze!!!
Innentermperatur im Camper umd 22 Uhr: satte 36 Grad!!!!
Meinen Mann und die Kids schien das nicht zu stören .... die schliefen tief und fest!
Unfassbar!
Ich schnappte mir das mitgebrachte Außenthermometer und setzte mich mit Kopfkissen draußen auf den Campingstuhl, an den Camper gelehnt, die Beien auf dem kleinen Felsen vor mir hochgelagert. Das war schon besser!
Der Sternenhimmel war der Hammer.
Nur die herumschwirrenden Fledermäuse waren etwas gewöhnungbedürftig, aber das ignorierte ich bald. Hier draußen waren es erfrischende + 30 Grad gegen Mitternacht - ich schlief kurz danach völlig erschöpft ein.
Meine erste Nacht "draußen in der Wüste" unter freiem Himmel. Und so unbequem war der Campingstuhl gar nicht smiley
Gegen 4 Uhr morgens wurde ich allerdings unsanft geweckt,
als ein (scheinbar komplett verspäteter) Reisebus den benachbarten Gruppenzeltplatz ansteuerte und mit laufendem Motor und blinkenden Lichtern direkt neben unserer Site stehen blieb. Mitten in der Nacht wohlbemerkt!!!
Im ersten Moment glaubte ich an die Landung eines Ufos... *ggg*,
dann schleppte ich mich wieder rein in den Camper
(mittlerweile nicht mehr so heiß) und schlief ein.
Was ne Nacht smiley

 

Ansonsten haben wir die Mittagshitze immer zum Fahren genutzt - im Camper gabs ja ne Klima - und irgendwo lohnte es sich immer, einen kleinen Abstecher zu machen.

Schattenplätze waren auch immer gern genutzt, manchmal hatten wir auch die Möglichkeit zu Baden (See, Fluss oder der Pool eines privaten CGs / örtliches Schwimmbad).

Abschließend kann ich aber sagen, dass die Hitze für uns nie wirklich ein Problem war. Im Endeffekt hatten wir mit noch mehr "heißen" Tagen gerechnet und waren fast enttäuscht, dass es doch eher "nur durchschnittlich" warm war.

Lg Chrissy

 

PS: 2010 hatten wir vorab von Deutschland aus immer die Wettertemperaturen am Grad Canyon und Lake Powell beobachtet - meist über 30 Grad, am Lake Powell sogar deutlich mehr. Als wir dann dort waren erwartete uns ein Schneesturm auf der Strecke Grand Canyon - Page mit durchwachsenen 16 bis max 25 Grad.... in SF mussten wir sogar Herbstjacken kaufen - bei 10-15 Grad und Regen im "Hochsommer"....

So kanns eben gehen... von wegen Hitze im Hochsommer wink

 

 

2010 Südwest-USA ; 2012 Yellowstone&Co; 2014 Nordwest-USA/Kanada ; 2016 Ost-Kanada (Toronto-Hailfax); 2018 Australien 2024 BC-Yukon-Alaska

 

Anne Kaffeekanne
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Beigetreten: 20.05.2012 - 13:33
Beiträge: 244
RE: Rote Steine im Hochsommer

Hallo Baui,

was bleibt einem übrig, auch wir sind noch lange an die Schulferien gebunden....

Wir waren während unserer letzten Reise nur kurze Zeit in den roten Steinen unterwegs (knappe Woche), aber es war schon sehr grenzwertig heiß. Wir haben versucht, der Hitze zu entkommen, indem wir Wanderungen auf die frühen Morgenstunden und die Dämmerungsstunden am Abend gelegt haben.
Das bedeutete, dass wir z.B. im Arches die Kinder jeweils morgens um 5 geweckt haben, sodass wir kurz nach 6 schon wanderbereit waren. Spätestens um 11.30 waren wir wieder auf dem Platz, haben die Mittagszeit unter "unserem" Baum (dem einzigen weit und breit) verbracht und sind erst am späten Nachmittag wieder aufgebrochen.
Uns allen hat es im Gebiet der roten Steine unglaublich gut gefallen, wir haben jeden Tag genossen, die Kinder haben sich auch bereitwillig frühmorgens aus dem Bett gequält. Ich bezweifle aber, dass sie über drei Wochen hinweg so motiviert dabei gewesen  wären, denn sowohl das extrem frühe Aufstehen als auch die Hitze gehen bestimmt irgendwann an die Substanz. So war das zwischen einer Woche Wyoming und einer Woche Colorado (beides warm, aber nicht übermäßig heiß) eine gelungene Abwechslung.

Wir träumen gerade von einer Reise in den Südwesten, dann wollen wir es ähnlich handhaben, ca. 1 Woche für Grand Canyon, Valley of Fire, Page etc. und dann weiter in kühlere Gefilde (Yosemite und Küste)

Liebe Grüße,
Anne

robbelli
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Beigetreten: 07.09.2012 - 07:53
Beiträge: 8674
RE: Rote Steine im Hochsommer

Hi Baui,

Hauptsache, viel Wasser dabei, egal, was ihr macht. Selbst auf dem Weg vom RV-Parkplatz des Hoover Dam bis zum Visitor Center sind wir fast verdurstet, weil wir kein Wasser mitgenommen haben. Das hatten wir für die Besichtigung des Dam irgendwie so gar nicht auf dem Schirm... Das war aber 2011 unser allererster Tag mit Womo in den USA. Aber man lernt ja dazu, und meist sind wir jetzt gut gewappnet unterwegs.

Frühes Aufstehen ist für manche Touren unerlässlich, aber jeden Tag kannst du das den Kindern nicht zumuten, da haben sie bald keine Lust mehr und die Stimmung kippt.

Einfach versuchen, einen ausgewogenen Mix aus frühem Aufstehen und Touren und auch mal Bademöglichkeiten zu finden. Hervorragend natürlich im Zion NP und am Lake Powell möglich.

Auch bei uns haben erfahrungsgemäß die Kids am wenigsten Probleme mit der Hitze. Meist schlafen sie auch im heißen Wohnmobil noch immer gut.

Das Schöne ist einfach an diesen heißen Tagen im Südwesten, dass man abends lange draußen sitzen kann, ohne zu frieren, sowas find ich herrlich!

Liebe Grüße

Elli
Scout Womo-Abenteuer.de

Fredy
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Beigetreten: 21.08.2009 - 14:53
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RE: Rote Steine im Hochsommer

Hallo zusammen

Nach meiner Meinung muss man schon unterscheiden in welchem Gebiet der "roten Steine" man unterwegs ist. Im Gebiet des Colorado-Plateau ist die Hitze weniger ein Problem. Die einzelnen Hot Spots wo es wirklich unangenehm heiss werden kann oder fast sicher ist, kann man kurzfristig aushalten (Page, Moab, Valley of Fire)

Einen Urlaub im richtigen Südwesten (südlich der Linie Los Angeles - Grand Canyon) würde ich im Juli-August nie machen. Sowenig ich nach Florida ginge. Gegen Kälte kann man immer etwas tun - gegen Hitze ist man machtlos. Ich bin in Indien geboren, habe dort Jahre gelebt und mein Vater war Inder - ich bin also Hitze gewohnt. Hitze bedingt aber eine Angewöhnungszeit von etwa einer Woche (wobei man dann keine AC brauchen darf) und diese Zeit haben die wenigsten von uns.

Für den Hochsommer ist alles was nördlich von San Francisco liegt ideal. Ich gehe ja auch nicht in der Regenzeit in den fernen Osten oder im Hochsommer nach Dubai oder Oman.

Herzliche Grüsse,

Fredy

 

Chrissy78
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Beigetreten: 12.01.2012 - 16:36
Beiträge: 1177
@Fredy: sollen aber nun alle

@Fredy: sollen aber nun alle Familien mit schulpflichtigen Kindern die Ecken im Süden von SF meiden???

Das geht einfach nicht!

Mein Mann ist in Afrika aufgewachsen - Hitze gewohnt  - die Kinder scheinen seine Hitzegene übernommen zu haben.

Meine Familie fühlt sich erst wohl, wenn das Thermometer über 30 Grad anzeigt - während unserer Urlaube (Ägypten & Dubai im Hochsommer oder Thailand & Malediven in der Regenzeit!!!) haben wir mit den Wetterkapriolen nie Probleme gehabt.

Bis vor wenigen Jahren besaßen wir nicht mal ein Auto mit Klimaanlage.

Es soll Leute geben, denen es gerade ab 30 Grad aufwärts erst richtig gut geht (ICH gehöre nicht dazu - meine Familie aber schon!)

Daher gehören auch Urlaube im Hochsommer z.B. in Dubai, Ägypten oder währned der Regenzeit nach Thailand (und letzters ist bei 99 % Luftfeuchtigket echt extrem!) einfach dazu. Wir wollen sie nicht missen - alle Urlaube waren toll - und welche Alternative haben wir, wenn wir auf die Ferien angewiesen sind???

Für mich als Lehrerin gab es schon in der Zeit vor schulpflichtigen Kindern und wird es auch nach der Zeit mit schulpflichtigen Kindern keine Alternative geben!

Wie unsere Planungen für Australien und Südafrika - Sommerferien sind da auch keine gute Reisezeit, aber sonst bekommt man nie mehr als 12 Tage am Stück hin - Ferien sein Dank sad

Und was sollen wir machen? Diese Länder niemas besuchen oder warten, bis ich mal in Rente bin???

Bei meinen derzeitigen Mitte 30 dürfte ich als Lehrerin mind. die doppelte Zeit noch arbeiten dürfen...

Aber es ist schön, wenn du deine Reisen dem Wetter nach planen kannst -- andere können es leider nicht sad

 

 

 

 

2010 Südwest-USA ; 2012 Yellowstone&Co; 2014 Nordwest-USA/Kanada ; 2016 Ost-Kanada (Toronto-Hailfax); 2018 Australien 2024 BC-Yukon-Alaska

 

Gisela
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Beigetreten: 26.08.2009 - 14:49
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RE: Rote Steine im Hochsommer

Hallo zusammen,

es gibt ja auch noch Osterferien, Herbsferien, Winterferien............

Herzliche Grüsse Gisela

 

Chrissy78
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Beigetreten: 12.01.2012 - 16:36
Beiträge: 1177
RE: Rote Steine im Hochsommer

@Gisela: ja, die gibt es, aber je nach Bundesland max 2 Wochen lang....

Da kann man einfach keine 4 wöchige Reise unterbringen - es bleiben also für Fernreisen immer nur die Sommerferien!

Dazu kommt, dass Pauschalreisen in den seltensten Fällen Samstags einen Flugtermin haben... mit Jetag und Rückreisetag wären es dann oft nicht mal 14 Tage, sondern eher 12 Tage Urlaub. Wenn man dann noch eine WoMo Tour plant, bleiben 10 Tage....

Also: geht nur in den Sommerferien (zumindest wenn man wie wir länger als 10 Tage in eine Fernreise investieren möchte!) wink

Leider hat Hessen nicht wie Niedersachsen z.B.. 3 Wochen Osterferien, sondern nur 2, dafür aber eben 3 Wochen "Skiferien", meist komplett über Weihnachten - und das dann a) alle Flüge einfach nur sauteuer sind und b) Weihnachten irgendwo am Flughafen oder Hotel mit Familie (ohne den rest der Familie) auch doof ist , ist wohl selbstverständlich...

Ich hasse es, auf die Ferien angewiesen zu sein!!! crying

 

2010 Südwest-USA ; 2012 Yellowstone&Co; 2014 Nordwest-USA/Kanada ; 2016 Ost-Kanada (Toronto-Hailfax); 2018 Australien 2024 BC-Yukon-Alaska

 

Baui
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Beigetreten: 03.09.2012 - 08:38
Beiträge: 945
RE: Rote Steine im Hochsommer

Hallo zusammen

Vielen Dank für Eure Einschätzungen. Da wir nur in den Sommerferien 3 Wochen Ferien nehmen können wegen den Kindern und uns 2 Wochen zu kurz sind für eine Reise in die USA bleibt uns leider nur die Sommerzeit für unsere WoMo Ferien. Bis jetzt haben unsere Ferien keine grossen Wanderungen beinhaltet und wir sind auch nie regelmässig um 5 oder 6 Uhr aufgestanden. Wir gehören eher zu den Leuten, welche um 8 Uhr aufstehen und dann ein gemütliches Frühstück am Campground geniessen.

Für die geplante Reise werden uns 3 Wochen zur Verfügung stehen, eventuell auch bis zu 24 Tage. Meine erste Idee war folgende Route:

Las Vegas (WoMo Übernahme) - Zion - Bryce - Arches - Monument Valley - Page - Grand Canyon - San Diego - Los Angeles (WoMo Abgabe) LA haben wir am Schluss gewählt, da unsere Kinder schon lange vom DisneLand träumen.

Die meisten Ziele liegen damit oberhalb der Hitzelinie von Fredy, dies aber nur knapp. Was denkt ihr zu dieser Route in der Hitzezeit. Ist das sinnvoll, oder sollten wir lieber eine andere Route ins Auge fassen?

Gruss Baui

robbelli
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Beigetreten: 07.09.2012 - 07:53
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RE: Rote Steine im Hochsommer

Hallo Baui,

ohne San Diego und LA im Sommer je besucht zu haben.... Vom Rest deiner Tour würde ich sagen, dass das durchaus machbar ist. All diese Ziele haben wir im Hochsommer besucht, für uns war's ok.

Bryce und Grand Canyon sind nachts sowieso eher kühl bis kalt, der Rest notfalls mit Hook-up und Klimaanlage oder tagsüber Abkühlung im Wasser auch in Ordnung. Wandern, wenn es längere Touren sind, früh am Morgen beginnen, oder welche wählen, die auch später noch schattig sind, z.B. Hidden Canyon Trail im Zion NP. Da kann man auch später als sieben Uhr starten.

Liebe Grüße

Elli
Scout Womo-Abenteuer.de