Viele meinen, ein Wohnmobil lässt sich ähnlich flott fahren, wie ein ganz normaler PKW. Leider trifft das nicht zu. Das hat mehrere Gründe:
- Kurvengeschwindigkeit: sehr niedrig, das Abbiegen geht mit Schrittgeschwindigkeit (falls ihr schneller um die Kurve fahrt, verliert ihr die gewonnene Zeit wieder, weil ihr anhalten müsst, um die Schränke wieder einzuräumen )
- Beschleunigung: non-existent
- Bergauf: laaangsam... da habt ihr mit der schweren Kiste wirklich schlechte Karten und selbst bei "Vollgas" und durchgetretenem Gaspedal kommt ihr häufig auf nicht mehr als 25/mph, wenn eine längere Bergetappe Bestandteil eurer Tagesstrecke ist.
Die Erfahrung zeigt, dass 30-35 mph als Durchschnitt realistisch sind. Die Ausnahme sind ausgeprägte und lange Interstate-Etappen, z.B. bei Überführungen. Da könnt ihr sicher einen höheren Durchschnittswert erreichen.
Was ihr auch nicht unterschätzen dürft, sind die vielen oft täglichen Tätigkeiten, die im Gegensatz zu einer PKW-Reise anfallen:
- Aus- und Einräumen, Abspülen
- Dumpen, Wasser auffüllen
- Tanken (dauert länger als beim PKW)
- Einkaufen
Das verlängert das tägliche "Unterwegs-Sein" (Losfahren bis Ankommen) massiv gegenüber einer Reise mit dem PKW.
Bitte bedenkt: Die Google-Maps-Fahrzeiten sind für einen PKW gerechnet. Diese erreicht ihr mit einem Wohnmobil niemals. Eventuell kommt ihr nahe dran, wenn die Strecke aus ein paar Stunden Interstate besteht und ihr es fahrerisch (schaukeln, mangelnde Spurhaltung, großes Fahrzeug auf manchmal engen Spuren) und nervlich (LKW-Lautstärke, hinten rappeln Schränke, Türen und Geschirr) schafft, über mehrere Stunden 60-70 mph zu fahren.
05/19 - elli