
Wir waren auf unserer Kanada-Rundreise im September 2016 (vom Yukon Territory mit zwei Abstechern nach Alaska bis in die Rocky Mountains) mit einem Motorhome C19 von Fraserway unterwegs. Übernommen hatten wir das Wohnmobil in Whitehorse / Yukon am 04.09., abgegeben in Calgary / Alberta am 01.10.. Die Anmietung erfolgte über den deutschen Vermittler CU Camper. Aus diesem Forum hatten wir erfahren, dass man bei Fraserway den Camper in Whitehorse direkt am Ankunftstag, auch nach einem Interkontinentalflug übernehmen kann. Da Condor seine Flugzeiten in 2016 im Gegensatz zu den Vorjahren ein wenig nach hinten verschoben hatte, waren aber nur begrenzte Übernahmen am Ankunftstag möglich. Wir hatten das im Vorfeld über CU Camper abchecken lassen und bekamen dann auch die Zusage, dass das für uns klappt. Bei der Ankunft in Whitehorse erwartete uns schon eine Mitarbeiterin von Fraserway. Wohl auch ‚sehnsüchtig‘, weil unser Flieger ordentlich Verspätung hatte. Die Übernahme verlief dann problemlos. Alle vier Mitarbeiter, die die Übernahmen durchführten, waren übrigens Deutsche (oder sprachen zumindest perfekt deutsch) und waren ausnahmslos sehr freundlich.
Das Wohnmobil hatte ca. 35.000 km auf dem Tacho (ich habe mir die genaue Zahl leider nicht aufgeschrieben) und funktionierte bis auf die Steckdosen einwandfrei. Wir konnten anfangs nichts laden. Das haben wir dann aber unterwegs beheben lassen können. Nach unserer Tour waren dann noch mal knapp 6.500 km mehr auf dem Tacho.
Das C19 ist das kleinste Motorhome mit Durchgang von der Fahrerkabine zum Wohnbereich. Gegenüber der Tür zum Wohnbereich war bei unserem RV das ‚Badezimmer‘, daneben Kleiderschrank + Schubladen und dann der Kühlschrank. Hinten gab es eine runde Sitzecke mit einem schönen großen Panoramafenster, worüber wir sehr froh waren, da wir kein einziges Mal draußen essen konnten (zu kalt). Die Küche mit Spüle, Herd, Mikrowelle und Backofen lag zwischen Hintertür und Sitzecke. Ich weiß nicht, ob das mittlerweile die Standardaufteilung ist. Wir haben vorher auch die Aufteilung gesehen, wo die Sitzecke gegenüber der hinteren Tür liegt. Das Badezimmer war mehr eine Nasszelle mit Toilette, kleinem Waschbecken und Dusche. Wenn man geduscht hat, war trotz Vorhang mehr oder weniger alles nass. Deshalb haben wir dort nur geduscht, wenn es sonst keine Möglichkeit gab. Der Kühlschrank hatte blaues Innenlicht, was dazu führte, dass man nicht immer alles sofort unterscheiden konnte (Cola sah z.B. genauso aus wie dunkler Saft, den wir auch in die kleinen Colaflaschen umgefüllt hatten). Unsere Sitzecke ließ sich zu einem Bett umbauen, was wir auch täglich gemacht haben, da uns der Alkoven zu zweit zu klein war.
Das Wohnmobil hatte eine top Ausstattung, die keine Wünsche übrig ließ. Zum Schlafen warme Decken, genug Handtücher aller Art, ausreichend Geschirr, Besteck, Gläser, Tassen, Töpfe, Pfannen, Toaster, Sieb, sogar Salatschleuder und und und. Auch Salz und Pfeffer gab es. Zwei Campingstühle waren inklusive. Ebenso eine große Axt, die aber leider ziemlich stumpf war.
Wir sind im hohen Norden auch schon mal auf einer nicht asphaltierten Straße unterwegs gewesen (z.B. Dempster Highway, Top of the World Highway). Das war selbst bei leichter Schneeauflage mit dem Motorhome kein Problem. Da wir keine extremen Gravel Roads fahren wollten (und auch nicht gefahren sind), war für uns ein Truck-Camper nicht vonnöten. Den Durchgang von der Fahrerkabine zum Wohnbereich empfinden wir grundsätzlich als sehr angenehm und nützlich, und es hat sich vor allem bei den niedrigen Temperaturen, die uns ständig begleiteten, als sehr vorteilhaft erwiesen. So hat sich die Wohnkabine wenigstens nicht ausgekühlt.
Insgesamt gesehen waren wir also mit dem RV sehr zufrieden. Das einzige Manko war der hohe Preis. Wir mussten für vier Wochen knapp 4.500 Euro bezahlen. Darin enthalten waren Einweggebühr, unbegrenzte Kilometer, Gebühren für Fahrten in die USA und der Nordzuschlag, was natürlich Gründe für die hohen Kosten gewesen sind. Trotzdem haben wir den Preis als sehr hoch empfunden. Ein Truck-Camper, für den wir uns erst entschieden hatten, weil alle anderen Angebote noch mal deutlich höher ausfielen, hätte um die 4.000 Euro gekostet.
Hier noch einige Fotos aus dem Innenraum:



