Tag 13: Fahrt nach South Lake Tahoe

Nach der Wanderung zum Mono Lake (siehe letzten Abschnitt) ging es wieder schön die 395 entlang Richtung Norden - oder sollte man besser sagen herauf? Denn wir kletterten und kletterten auf immer mehr Höhenmeter, was uns Newbies mal wieder nicht so klar gewesen war. Und wir mussten ja nicht nur die Sierra Nevada entlang fahren, sondern auch noch über sie drüber, um South Lake Tahoe zu erreichen! 

Dabei schauten wir mit zunehmender Höhe kritisch auf die Schilder, die Schneekettenpflicht ankündigten, weil links und rechts irgendwann eine durchgängige Schneedecke zu sehen war. Aber die Straßen waren perfekt geräumt, und unser Womo hatte weder mit der Kälte noch mit den Steigungen auch nur ansatzweise Probleme, auch nicht auf der mit vielen  Serpentinen versehenen 206, die uns abschließend über die Berge führte. So kamen wir problemlos in South Lake Tahoe an - und mussten in Richtung unseres Campgrounds erstmal mitten durch die Stadt fahren, die einen deutlichen Massentourismus-Charme versprühte ...  Aber irgendwo müssen die vielen Besucher im Sommer ja auch hin!  Beim empfehlenswerten Grocery Outlet mit viel Bio-Produkten zu fairen Preisen wurde dann noch eingekauft, bevor es im mittlerweile einsetzenden Regen zum Camp Richardson ging, unserem privaten Campground, der auch erst seit wenigen Tagen geöffnet hatte. Der um die Ecke liegende staatliche "Fallen Leaf " CG hatte dagegen noch zu, eben wegen des ganzen Schnees. Das sagten uns andere Besucher, die dort vorgebucht hatten - was natürlich nichts nützt, wenn der CG dann eben doch noch  unerwartet geschlossen ist. 

Hier am Lake Tahoe waren die Bärenwarnungen deutlicher wie noch in Lee Vining. Man musste sogar mit Unterschrift bestätigen, dass man alle Regularien zur Kenntnis genommen hat, u.a. keine Bären durch unvorsichtiges Verhalten anzulocken etc.pp. Später erzählte uns ein anderer Gast von seinen persönlichen Erlebnisse auf genau diesem Campground vor ein paar Jahren, wo ihn ein Bär auf dem Weg von den Duschen zum Womo gefolgt war, und dann auch neugierig ins Womo reingelinst hatte ... Wir hatten ein solches Erlebnis leider/gottseidank nicht während unserer zwei Übernachtungen. 

Der eigentlich hübsch mit vielen Nadelbäumen bewachsene Campground war allerdings in seiner nassen, kalten Form erstmal nicht unserer Favorit; auch weil die Toiletten und Duschen in wirklich keinem schönen Zustand waren - das Bild kann das gar nicht so ganz wiedergeben:

Außerdem waren Duschen und Toiletten unbeheizt, was bei den niedrigen Temperaturen morgens kein Vergnügen war - und das alles bei dem mit $75 pro Nacht teuersten Campingplatz unserer Reise. Das hatten wir schon besser gesehen - die privaten CG's am Bryce Canyon und in Springdale waren da günstiger und gleichzeitig viel komfortabler. 

Aber irgendwie hatte das Wetter gemerkt, dass wir noch nicht so begeistert waren vom Lake Tahoe, und beschloss deshalb, gegen Abend die Wolken wegzuschicken und die Sonne noch mal rauszuholen. Und so konnten wir dann doch noch einen versöhnlichen Abendspaziergang zum zu dieser Jahreszeit sehr ruhigen See unternehmen:

Beim Spaziergang konnten wir auch feststellen, dass bis auf wenige Ausnahmen in der Vorsaison noch alles zu hatte, also kein Bootsverleih etc.pp. Aber wir würden schon was Interessantes finden am nächsten Tag, da waren wir schon sicher .

Der Versuch, am Abend die Kälte durch ein Feuer an unserer Site zu vertreiben, scheiterte leider - unser vor Ort gekauftes Holz war wohl von der immer noch sehr feuchten Luft irritiert; nach einiger Zeit gaben wir auf und verschoben das auf den nächsten Tag.