Womo-Abenteuer

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Tag 15: Über Placerville ins Sonoma Valley

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munterunterwegs
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Tag 15: Über Placerville ins Sonoma Valley
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Dienstag, 16. Mai 2023
Gefahrene Meilen: 
190 Meilen
Fazit: 
Ein öder Highway und ein wunderbares Ziel

Nach Westen! Da unser Ziel ja San Francisco war, kamen wir nicht umhin, uns jetzt nach Westen zu orientieren; der längste (und teilweise auch unschönste) Streckenabschnitt unserer Reise lag vor uns, 190 Meilen bis zum nächsten Campground. 

Der Anfang unserer Reise führte uns über die noch schmale 50, den Eldorado Freeway durch den Eldorado Forest. Es ging immer hübsch am South Fork American River entlang, der immer wieder gut zu sehen war und den man ab und zu auch mal kreuzte. Ebenfalls zu sehen waren die Hinterlassenschaften von den letzten größeren Waldbränden in der Gegend:

Als Zwischenstopp hatten wir uns Placerville auserkoren, als "alte Goldgräberstadt" angekündigt. Aber ehrlich gesagt haben wir in dieser Stadt nichts wirklich altes gefunden, höchstens auf alt getrimmtes, wie hier das Archtiektur-Ensemble am "alten" Town Center samt Glockenturm: 

Die Geschäfte entlang der Main Street hatten den üblichen Touri-Kram zu bieten und waren unser Meinung nach eher langweilig. Die einzige Ausnahme: Der wirklich besuchenswerte Trödelladen "Antiques & Collectibles" (448 Main St.) mit einer riesen Fülle an schönen alten Kleinigkeiten aus allen möglichen Zeitperioden. Vom John-Wayne-Hut bis zum Star-Trek-Collectible, hier konnte man ausführlich stöbern & staunen:

Ob das allerdings den Abstecher wert ist? Kann jeder für sich entscheiden. Ein kleiner Hinweis noch: Wir hatten große Schwierigkeiten einen passenden Parkplatz für unser WoMo zu finden - darauf scheint die Stadt nicht wirklich eingestellt. Wir haben uns mit Müh und Not auf dem Parkplatz an der Sacramento Street in eine "normale" Parkbucht reingequetscht. Der Platz war gottseidank leer genug, dass das mit dem Ein- und vor allem auch dem späteren Wiederausparken auch klappte. Eine Freude war's nicht.

Noch weniger freudig war dann die Weiterfahrt auf der 50, die bei Sacramento dann zur vielspurigen und vielbefahrenen Interstate 80 wurde - da konnte man zumindest ein wenig schneller fahren, denn landschaftlich war wenig los. Nach vielen, vielen Meilen ging es dann endlich ab auf die 12 Richtung der Wein-Täler - die Landschaft wurde sofort ansprechender und hügeliger. Hier ein Straßen-Blick in der Nähe von Napa, wo sich gerade die Wege zu Napa- und Sonoma-Valley trennen:

:

Die Straßen wurden wieder schmaler, und dass man sich dann in Weinanbaugebieten befand, irgendwann unverkennbar:

Kurz hinter Kenwood ging es dann einen Berg hinauf, und hier wurde die Straße nochmals deutlich schmaler, sodass man mit dem Womo schon gut aufpassen musste, während man sich die Adobe Canyon Road mit ihren Serpentinen hinaufschlängelte. Oben am Sugarloaf Ridge Campground angekommen begrüßte uns ein extrem freundlicher Ranger, der uns sofort eine Wanderkarte mit den schönsten Trails aushändigte und diese auch ausführlich erläuterte - aber gar nicht verstehen konnte, warum wir uns nur eine einzige Nacht an diesem Ort aufhalten wollten. Er hatte auch recht: Ein wunderschönes Stück Natur erwartete uns, das man auch etwas länger hätte genießen können. 

Erstmal ging es auf unseren Stellplatz - wir hatten die direkt am Bach gelegene Site #3 reserviert, eine wirklich gute Entscheidung:

Hier ein Blick auf den Bach direkt an unserer Site:

Die Site war wunderschön, aber auch ein wenig schräg zum Bach hin. Da wir bisher glücklicherweise auch ohne jegliches Leveln ausgekommen waren (Cruise America stellt ja nix zur Verfügung, und wir hatten uns auch nichts gekauft), überlegten wir, was hier unser Optionen waren - und kamen auf die simple Idee, das Womo mal andersherum hinzustellen. Dadurch waren die Radachsen näher am flacheren Site-Ende, und siehe da, das machte schon einen erheblichen Unterschied - gut genug für unsere Ansprüche auf jeden Fall. Außerdem war jetzt die Tür auch auf der "richtigen" Seite. So konnte denn alles ausgepackt und der Nachmittag geplant werden:

Es war noch Zeit genug für den kurzen, aber steilen Canyon Trail zu einem kleinen Wasserfall am Sonoma Creek:

Auf dem Weg dorthin waren auch beeindruckend hohe Redwoods zu sehen, die zwar nicht die Dimensionen ihrer berühmteren Kollegen etwa in den Nationalparks Yosemite und Sequoia haben, aber doch nett anzuschauen sind:

Nach Abendessen und anschließendem, lange loderndem Feuer war die etwas öde Interstate-Anfahrt auch schon vergessen. 

Da wir nicht soviel Strecke am nächsten Tag vor uns hatten, ließen wir uns am darauffolgenden Morgen noch etwas Zeit für ein weiteren Ausflug auf dem Hillside Trail. Auf dem Weg dahin gab es eine kleine Herde freilaufender, wilder Truthähne zu bewundern - hier einer davon:

Und hier ein Blick von einem Aussichtspunkt auf dem Hillside Trail - nix als Landschaft:

Es gab neben vielen blühenden Pflanzen (auch dafür hatte der Ranger uns Info-Materialien mitgegeben) unter anderem kreisende Greifvögel, große Schmetterlinge und Eidechsen zu bestaunen, alles in vollkommener Ruhe und Abgeschiedenheit. Vor Berglöwen wurde auf einer großen Infotafel gewarnt, aber da kam uns keiner unter. Sie sollen auch nur dann gefährlich werden, wenn sie überrascht werden - das könnte vor allem dann passieren, wen man alleine wandert und keinen Lärm macht, ihnen deshalb sozusagen nicht "Bescheid" gibt, dass jemand unterwegs ist ...

Schweren Herzens verabschiedeten wir uns dann von diesem bemerkenswerten Flecken Erde - Richtung Bay Area.

 

scanfan
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Beigetreten: 27.06.2013 - 16:37
Beiträge: 3970
RE: Tag 15: Über Placerville ins Sonoma Valley

Servus Peter,

 

Schweren Herzens verabschiedeten wir uns dann von diesem bemerkenswerten Flecken Erde 

Da stimme ich dir zu!

Liebe Grüße

Micha
Scout Womo-Abenteuer.de

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