Hallo zusammen
Wie fahre ich am Besten mit dem Wohnmobil, damit ich den Benzinverbrauch gering halten kann?
Ich hoffe, dass ich damit nicht eine schon hundertmal diskutierte Frage nochmals stelle, aber ich habe im Forum nichts dazu gefunden.
Konkret frage ich mich, wie ich auf dem Interstate oder auf anderen Strassen fahren soll, wo man lange die gleiche Geschwindigkeit halten kann. Soll man dort auf die Höchstgeschwindigkeit gehen oder ist es besser langsamer zu fahren? Es ist mir klar, dass immer wieder beschleunigen verhindert werden soll, aber unklar ist mir, ob das Wohnmobil bei einer hohen konstanten Geschwindigkeit mehr verbraucht als wenn man langsamer aber dafür länger fährt.
Freue mich auf Eure Erfahrungen und danke jetzt schon für die Unterstützung.
Viele Liebe Grüsse, Roger
Interstate ist eigentlich immer besser, es sei denn man ist in einem Ballungsgebiet mit dichtem Verkehr. Da bringt es wenig, weil man nicht gleiten kann. Das hat nichts mit dem Fahrzeugtyp zu tun.
- Cruise Control ist zur Erzielung günster Verbräuche schon fast ein Muss. Vorausschauend fahren ebenso.
- Reifenluftdruck ist wichtig. Massvoll erhöhen spart Treibstoff.
- Natürlich kostet schneller fahren immer mehr Sprit als gemütliches, aber längeres Fahren. Auch unabhängig vom Fahrzeugtyp, einfach nur Physik.
Zum letzten Punkt: In Utah hat man gerade die erlaubte Geschwindigkeit auf den meisten Interstates von 75 auf 80 mph erhöht. Macht man das mit, erhöht sich der Spritverbrauch rechnerisch um ungefähr 20%.
Gruss
Rolf
Desert Drunk and Red Rock Crazy - Reisen im amerikanischen Südwesten (plus, plus, plus)
Hallo Roger,
bei den letzten Reisen in die USA hatten wir meist ein 26/27 feet großes Womo. Es verbrauchte zwischen 26 und 27 Liter pro 100 km. Wir sind dann aber auch auf den Highways häufig die Höchstgeschwindigkeit von 75ml gefahren.
Bei unserer diesjährigen Kanadatour hatten wir ein 32 feet großen RV. Bewußt fuhr mein Mann nie über 80 kmh und schaltete bei der Fahrt bergan den Tempomat aus und siehe da, unser Verbrauch lag trotz des "großen Schiffes" bei knapp 25 l.
Also, etwas langsameres Fahren hat sich sehr bemerkbar gemacht.
LG
Brigitte
Zum Arbeiten zu alt, zum Sterben zu jung, zum Reisen topfit
Nachtrag:
Tankt man nicht den billigsten Sprit sondern Midgrade/Premium, dann geht der Verbrauch bei vielen Fahrzeugen deutlich zurück. Einsparungen von 10-15% sind möglich.
Gruss
Rolf
Desert Drunk and Red Rock Crazy - Reisen im amerikanischen Südwesten (plus, plus, plus)
Hallo Roger
Ich kann Dir den Tipp geben, den Tempomat nur auf ebener Strecke einzuschalten und nicht wenn es bergauf geht. Sonst schaltet das Wohnmobil immer wieder einen Gang runter und beschleunigt. Ich würde auf ebener Strasse mit Tempomat fahren und sonst diesen wieder rausnehmen.
Wie Brigitte habe ich die Erfahrung gemacht, dass wenn man die Höchstgeschwindigkeit auf dem Interstate fährt, das Wohnmobil mehr verbraucht als wenn man ein wenig drosselt.
Interessant finde ich den Input von Rolf mit der Benzinqualität. Bis jetzt habe ich immer das günstigste Benzin getankt, war auch so immer recht teuer. Was tanken denn die erfahrenen Wohnmobilfahrer? Auch immer die günstigste Qualität oder wie Rolf vorschlägt eine der mittleren Qualitäten?
Gruss Baui
Hallo,
was Sprit spart:
- langsam fahren. (Der Luftwiderstand steigt quatratisch mit der Geschwindigkeit)
- defensiv fahren (langsam ohne Gas an eine Ampel oder Stau heranrollen, nicht Vollgas los fahren)
- Tempomat (Cruise controll) nur auf ebenen Strecken gebrauchen. (das Dingen gibt sonst bei Steigungen Vollgas)
- bei, auch schon leichten Steigungen, den richtigen Sprit tanken. Gerade in den Bergen ist es sinnvoll, weil sonst die Leistung fehlt.
Der richtige Sprit ist der, der auf dem Tankdeckel steht.
Auf ebenen Strecken kann man es mit billigem Sprit versuchen, es bringt aber nicht viel. Außerdem kann es Probleme mit dem
Vermieter geben
- besseren Sprit tanken als vorgeschrieben bring auch nichts, außer Kosten
- lange Strecken (vor allem Berge) mit leeren Wassertanks fahren. Fausregel: 100kg kosten ca. 0,5 l Benzin auf 100 km.
Aber man kann alles treiben und übertreiben.
Eine Gallone kostet zur Zeit ca 3,50 $.
Da ist das übertriebene Sparen absoluter Unsinn.
Und das schlechte Gewissen? Das braucht man bei dem Flug und nicht beim Womo fahren
Viele Grüße
paul (Werner)
Komme ja grad zurück und muss sagen der wichtigst Punkt ist die Geschwindigkeit. Wir sind meist nur max. 55 mi/h gefahren, aber eher wege dem Fahrkomfort. Straßen sind doch eher schlecht und Bei >= 60 wird viel öfter zurück geschalte (lautstärke). Unsere Kleine sollte ja hinten während der fahrt ja schlafen.
Verbrauch mit einem C25 dann bei 24,3 l/100km bei ca. 2,65$ per Gallon (Neuengland)
Tempomat ausschaltet bei Steigung lernt man ganz schnell.
Hallo Roger,
der beste Tipp zum Sprit Sparen ist natürlich, eine kleinere Urlaubsroute zu planen
.
Ich meine das tatsächlich so. Meistens geht es in der Planung nur um die Zeit, die wie immer nicht ausreicht für die diversen Ziele, die man gerne ansteuern möchte. Der Aspekt, dass eine Route von 1.500 mls anstatt 2.000mls sich richtig (positiv) auch im Geldbeutel bemerkbar macht, wird oft aussen vor gelassen.
Ansonsten: die Womos sind ja alles andere als aerodynamisch - wenn wir mit unserem Womo (Diesel) mit 110 km/h ansstatt 100 km/h fahren, verbrauchen wir fast 20% mehr Sprit (14L statt 12 L auf 100km). Das ist auch bei den US-Womos nicht anders.
Ab 60 mph aufwärts geht´s mit dem Spritverbrauch steil aufwärts.
Liebe Grüße
Uli
Scout Womo-Abenteuer.de
Momentan kostet Sprit ca. $ 2,60 bis $ 3,40 (billig in Colorado, teuer in Utahs kleinen Orten.) Wenn ich mir überlege, dass wir dieses Jahr ca. 11.500 km gefahren sind, dann ist Spritsparen sicher sehr sinnvoll. Der 87er Sprit kostet 4,5-5% mehr, die Verbrauchsreduzierung lag dagegen >10%.
Die Sache mit der Spritqualität klärt man nicht mit einer Tankfüllung. Unsere Erfahrung erstreckt sich über wahrscheinlich mehr als 50.000 Meilen mit verschiedensten Fahrzeugen, so eine Art Mittelwert.
Richtig ist, je höher über dem Meeresspiegel man fährt, desto niedriger darf die Oktanzahl sein (Turbos ausgenommen). Trotz allem macht es Sinn, auch z.B. auf dem Colorado Plateau statt 85er 87er Sprit zu tanken. Das hängt damit zusammen, dass moderne Motoren mit Hilfe von berechneten Einspritzmengen und Klopfsensoren immer versuchen, einen optimalen Betriebspunkt einzuhalten und der liegt günstiger, wenn die Oktanzahl höher ist. (Die physikalischen Zusammenhänge führen hier zu weit.)
Nach unserer Erfahrung geben die Cruise Controls an Steigungen nicht Vollgas, sondern nur so viel wie erforderlich ist, die Geschwindigkeit zu halten. Dazu muss allerdings ab und an heruntergeschaltet werden. Wer im Übrigen an Steigungen die Geschwindigkeit nicht hält/halten kann, soll/muss mit Warnblinkern fahren.
Neben dem Luftwiderstand steigt der Rollwiderstand, so dass die Gesamtwiderstände des Fahrzeugs eher mit der 3. Potenz ansteigen als mit der zweiten.
Was man auch wissen sollte: Die Benzinqualität ist in den USA bei weitem nicht so konstant wie bei uns zuhause.
Gruss
Rolf
Desert Drunk and Red Rock Crazy - Reisen im amerikanischen Südwesten (plus, plus, plus)
Hallo zämä
Der Verbrauch hat zusammengefasst mit folgenden Faktoren zu tun; wie z.T. schon erwähnt:
- Gewicht des Fahrzeugs
- Kubik Inhalt des Motors
- Topographie
- persönliche Fahrweise
- Fahrzeugtyp
- Strassentyp
- Speed
Das verhält sich eigentlich genau so bei mir zu Hause wie in Nordamerika, ist eigentlich nichts neues.
Wenn ich weniger Strecke fahre, brauche ich selbstverständlich weniger "Moscht"; das aber ist nicht die Frage des TO.
Facit: Ich habe es selber in der Hand moderate Verbrauchswerte zu erzielen.
Beispiel bei u/ PKW:
der Golf TSI m.Frau schluckt ca. 6 lt.
mein Audi ca. 10 lt.
und der Wiesmann ca. 13 lt.
bei gemischter Fahrweise.
Gruss
Shelby
Hallo Uli,
Auch wenn es vielleicht für manche banal klingt, was du schreibst, finde ich gut, dass du diesen Punkt nochmal in die Diskussion einbringst, weil er eben schnell übersehen wird aber so schön einfach umzusetzen ist. Wir sind im letzten Jahr bei unserer 4-Südwest-Wochen-Tour z.B. mit 500 EUR Benzinkosten ausgekommen und uns wäre vermutlich nicht in den Sinn gekommen, auf den kurzen Interstate-Passagen extra langsam zu fahren, um Sprit zu sparen, denn diese eher unattraktiven Teile der Reise bringt man doch lieber schnell hinter sich zugunsten von mehr Zeit außerhalb des Womo's ;-) .
das erinnert so ein bisschen ans Radfahren. Da investieren Leute sehr viel Geld in extra leichte Teile, fast bis zur Verkehrsunsicherheit, nur um da Rad möglichst leicht zu bekommen und damit einen Tick schneller unterwegs zu sein, könnten selbst aber gut und gern 10 kg Eigengewicht loswerden ;-)
Liebe Grüße,
Ulli
Scout Womo-Abenteuer.de
www.dezembercamper.de