RE: Ein paar Eindruecke aus Namibia ... zwischen Wueste und Okav
Hi Bine,
uiuiuiui..... brenzlige Situation mit dem Buschfeuer.... glücklicherweise ging alles gut, auch wenn euer Adrenalin sicher in "Hochform" war...
Herrliche Vogelbilder hast du gemacht! Man möchte meinen, du bist mit einem fetten Tele unterwegs gewesen. Konntet ihr da so nahe ran, ohne, dass sie verschwinden?
Schade, dass der Urlaub bald rum ist, aber auf die Story mit dem Heli bin ich jetzt schon gespannt!
@Sonja: Ich hoffe mal, du kannst bis heute Abend geduldig abwarten, bevor du Bines Posting liest. Nicht, dass du den Amarula schon zum Frühstück trinken musst... ;-).
@Sigi: Ich wünsche euch eine wunderschöne, erlebnisreiche Reise und hoffe, dass ihr mit eurem Bushcamper gut klar kommt! Um einen Reisebericht mit "ein paar Eindrücken" (gell, Bine ;-) ) kommst du nicht rum, sorry!
RE: Ein paar Eindruecke aus Namibia ... zwischen Wueste und Okav
Hallo Bine!
Eurer Erlebnis mit dem Buschfeuer kommt mir auch bekannt vor. Aber zum Glück war bei uns das Feuer etwas weiter entfernt und wir waren daher - im Gegensatz zu euch - nicht so wirklich gefährdet.
Habt ihr in Botswana auch mehrspurige Highways gehabt, so wie wir im letzten Jahr
Wir haben laut gelacht, als wir mitten im Bush diese 3-spurige Sandpiste gesehen haben. Denn in 3 Stunden Fahrtzeit ist uns kein einziges Fahrzeug entgegengekommen; vielleicht war ja auch schon die Rush Hour vorbei
Apropos..... der Vogel mit dem roten Gefieder müsste eine Rotbauchschwalbe (Red breasted swallow) sein; aber ich bin mir nicht 100% sicher.
Da du mir bereits eine kurze Info hast zukommen lassen und ich anschließend im Internet recherchiert habe, weiß ich nun leider, was es mit dem Hubschrauber auf sich hat
@Elli: Zuerst Danke für deine Wünsche. Ich habe schon meine Frau eingeweiht, dass wir nach unserem Urlaub einen kurzen RB schreiben MÜSSEN. Sie hat mir sogleich ihre Unterstützung zugesagt; denn Frauen wissen, was Frauen wollen
Liebe Grüße
Sigi
Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.
RE: Ein paar Eindruecke aus Namibia ... zwischen Wueste und Okav
In der Nacht hat es geregnet, kaum zu glauben! Es waren nicht viele Tropfen, aber die ersten nach einer sehr langen Duerrezeit.
Morgens um 6 werden wir vom aufsteigenden Heli geweckt. Die Helibesatzung und ein groesseres Rangerteam sass gestern abend ebenfalls zum Abendessen in der Lapa. Sie haben seit Monaten dort ihr Basislager aufgeschlagen. Dort haben wir dann erfahren, dass das "Erindi" Private Game Resere, eines der groessten ueberhaupt im suedlichen Afrika und 150 KM noerdlich von Windhoek gelegen, vom namibischen Staat insgesamt 200 Elefanten auf Zeit "geleast" hat. Diese Elefanten werden nun im nahegelegenen Khaudum Park eingefangen und nach Erindi gebracht. Der Khaudum hat eine sehr grosse Elefantenpopulation. Das Erindi Game Reserva liegt ca. 650 KM suedwestlich vom Khaudum. In einer Region, die sich klimatisch und von der Flora her sehr vom Khaudum unterscheidet.
Die Elefnaten werden von den Helis geortet und aus der Luft betaeubt, ca 2-3 am Tag. Dann werfen sie von einem Rangertaem mit Kraehnen auf grosse LKWs verfrachtet und auf sehr langer Fahrt nach Erindi gebracht.
Die Aktion dauert schon ein paar Monate, momentan seien schon 80 - 90 Elis umgesiedelt worden. Die ersten Elis sind also schon einige Wochen auf Erindi und muessen sich an ein komplett neues Gebiet gewoehnen. Es ist bekannt, dass Elefanten sich bei ihren Wanderungen nicht von Zaeunen, Gesetzen oder lukrativen Vertraegen aufhalten lassen. Eine nicht unerhebliche Anzahl von Elis ist bereits nach kurzer Zeit aus dem Reserve ausgebrochen, hat Zaeune und Absperrungen niedergetrampelt, Nachbarsfarmen besucht, Plantagen vernichtet. Nicht anders zu erwarten, wenn man versucht den Tieren ihren natuerlichen Instinkt zu nehmen. Einige sind dabei auch schon qualvoll verendet. Die Aktion laeuft wohl trotzdem weiter, die Tiere werden wieder eingefangen bis zum naechsten Ausbruch. Momentan findet man in der Presse kaum noch Informationen dazu. Verstaendlich, wenn man bedenkt, welche Interessen dahinter stecken. Auf beiden Seiten. Moege sich jeder selber darueber eine Meinung bilden. Ich unterstuetze solche Aktionen nicht. Hier geht es nur um Profit.
Die Aktion macht uns sehr nachdenklich. Am naechsten Morgen, es ist richtig kuehl geworden und sieht streckenweise nach Regen aus, machen wir uns auf den Weg Richtung Grootfontein.
Von der frisch geschobenen "Autobahn" biegen wir dann noch einmal ab zum Living Museum der Ju- Hoansi San. Auf solche Pisten sind wir ja jetzt schon fast Profis.
Man kann auch mehrstuendige Fuehrungen buchen, wir schauen uns aber nur im Dorf um. Ein junger Buschman fuehrt uns rum, erklaert uns ihre Lebensweise und Traditionen und am Ende gibt es noch eine Gesangseinlage. Beim Verlassen des Dorfes fahren wir uns fast fest. Ein VW-Bulli wird gerade von kraeftigen Haenden ebenfalls aus dem Sand gezogen. Auch hier wechseln ein paar Ketten und Nam. Dollars wieder ihren Besitzer. Parabol-Antennen und Smartphones im Lendenschurz haben wir erstaunlich- und erfreulicherweise nicht gesehen....
Ueberall im Land, auch in Botswana, bluehen jetzt am Strassenrand schoene fliederfarbene Baeume.
Vor Grootfontein passieren wir wieder eine Strassen-Veterinaer-Kontrolle. Wir werden hauptsaechlich nach Fleisch und frischen Produkten gefragt. Wenn man Lodge-Hopper ist, wird man relativ schnell durchgelassen. Bei Campern wird abe oftmals auch das Wageninnere kontrolliert und der Kuehlschrank. Bevor wir weiterfahren duerfen, muessen wir unsere Schuhen auf einen Holzrahmen, der mit einer speziellen Loesung getraenkt ist, abtreten. Die Reifen werden ebenfalls mit dieser Loesung abgespritzt. Die beidseitige Angst vor der Maul- und Klauensaeuche ist sehr gross und die Kontrollen sind auf allen Nord-Sued-Ost-Verbindungen zu finden.
Unser heutiges Ziel ist die Gemuesefarm Tigerquelle. Maeuser, wie der Patron genannt wird, beliefert mit seinem Obst und Gemuese eine grosse Region, inkl. die Camps und Lodges in/um Etosha. Wir machen eine interessante Rundfahrt auf der Farm und abends bekommen wir das beste Abendessen der ganzen Reise serviert. Die Farm war zu Zeiten von Deutsch-Suedwest eine deustche Polizeistation, ein schoene gruene Oase. Maeuser, aus Deutschland eingewandert, eine sehr exzentrische Persoenlichkeit. Mit solchen Typen muss man umgehen koennen! Kolonialherrschaft noch ganz nah! Es ist ein sehr netter Abend, wir erzaehlen viel, auch ueber die Paralelen zwischen Brasilien und Namibia.
Ein herrlicher Pool laed zur Abkuehlung ein
Wir uebernachten in den beiden Zimmern im Turm.
Weiter geht die Fahrt Richtung Waterberg Plateau
Rechts ist bereits das Waterberg Plateau zu sehen. Wir wohnen allerdings etwas suedlicher und lassen ein wenig schweren Herzens den Waterberg rechts liegen.
Fuer die naechsten 2 Naechte wohnen wir auf der Guestfarm Weavers Rock, in der Naehe von Otjiwarongo. Sie gehoert zur Rinderfarm Hohenfels, die von der Familie des Grafen Bentheim Tecklenburg -Rheda gefuehrt wird.
Das zahme Erdmaennchen, ein Witzbold
Unsere Doppelchalets mit Blick in die Ebene und zum Waterberg
Hinter den Chalets stehen die Donkies, wo morgens und abends unser Duschwasser angefeuert wird
Es gibt einen eigenen Hausberg, auf dem man von Dackeldame Lana begleitet wird
Unten in der Bildmitte die Guetsfarm, es gibt auch einen Campingplatz dabei
und diese rustikalen Bungalows, ohne Strom, mit Gaslampen, tollem Blick
und Freiluft-Toilette
eine gemuetliche Lapa
Am naechsten Morgen fahren wir zum Cheetah Cons. Fund
Cheetahs sind die einzigen Grosskatzen, die wir nicht in freier Wildbahn gesehen haben. Sie sind fuer viele Farmer im ganzen Land eine grosse Bedrohung. Hier werden Tiere aufgenommen, die von Farmern eingefangen wurden, verletzt sind und irgendwie eine Bedrohung darstellen.
Es ist kein Streichelzoo. Vielmehr dient die Anlage der Aufklaerung, dem Schutz dieser leider bedrohten Tierart. Inzwischen werden vor allem die Farmer aufgeklaert, die in den Cheetahs nur eine Bedrohung fuer ihr Vieh sehen. Z.Zt. werden dort auch Anatolische Hirtenhunde gezuechtet, die den Farmern zur Verfuegung gestellt werden, damit die Cheetahs am Leben bleiben. Das Hauptgebauede mit Museum und Shop ist leider kurz nach unserem Besuch durch einen Blitzeinschlag fast komplett abgebrannt. Die Tiere und andere Teile der Anlage konnten aber gerettet werden. Nachmittags haben wir die Geparden-Fuetterung gesehen. Obwohl ich Tiere nicht gerne in Gehegen sehe, so erschien mir die Anlage doch recht weitlaeufig und grosszuegig und die Tiere machten einen entspannten Eindruck.
Anatolische Hirtenhunde werden jetzt zum Schutz der Viehherden vor Geparden eingesetzt
Im ganzen Land ebenfalls zu sehen: Termitenhuegel
Auf dem Rueckweg nach Weavers Rock machen wir einen Kaffeestop in Otjiwarongo, im bekannten Cafe Carstensen. Es strahlt noch den 60 Jahre Charme, der Kaffe ist ok und der Kuchen "ging so". Der Apfelkuchen in Solitaire war besser!
Nach der letzten Nacht auf Weavers Rock, wo dann der erste grosse Regen kam, fahrn wir zurueck nach Windhoek. Wir geben unseren Hilux, der uns 4500 KM sicher, zuverlaessig und bequem durch Namibia gebracht hat bei "African Tracks" ab und werden dann zu unserer letzten Unterkunft in der Naehe des Airports gebracht. Farm Ondekaremba. Auf Stadt haben wir keine Lust, viel zu sehr sind wir mit den Eindrueken der letzten 4 Wochen beschaeftigt.
Die Farm liegt nur 15 Autominuten vom Airport entfernt, weit ab von der Stadt.
Mit Pool, Restaurant, rechts unser Zimmer
Das Wetter passt zum Anlass. Abschiedsstimmung. Es ist regnerisch und frisch. In Windhoek bricht durch den ersten Regen seit vielen Monaten der Verkehr zusammen, es gibt unzaehlige Unfaelle.
Der Busch wird immer gruener.
Ein letzter Walk durch den Busch. Frueh im naechsten Morgengrauen werden wir dann zum Aiport gebracht.
Es war sehr schoen in Namibia, wir sind fasziniert von Land, Tiere und Leute. Und wir kommen wieder, bestimmt!
Aus einem kleinen Einblick in ein wirklich tolles Land ist ein etwas groesserer Einblick geworden. Das ist eure Schuld! Das grosse Interesse hier und die Begeisterung hat mich ueberrascht und gefreut! Ich hoffe ich konnte euch durch unsere Reise ein wenig aus einer anderen schoenen Ecke zeigen. Wer weiss, vielleicht reist ja wirklich der eine oder andere mal nach Namibia oder Botswana. Aber nun geht es bei uns erst mal auf grosse Kalifornien-Tour! Wir freuen uns!
Es hat Spass mir gemacht, ich hoffe euch auch!
Liebe Gruesse,
Bine
PS: Bitte enttschuldigt mir meine Fehler und wohl auch teilweise meine Ausdrucksweise. Es faellt mir nicht immer leicht, portugiesisch zu denken und deutsch zu schreiben....
RE: Ein paar Eindruecke aus Namibia ... zwischen Wueste und Okav
Hy Sigi,
Du wirst lachen, so aehnlich sah Anfahrt zur Grenze aus, wo wir uns fast verfahren haben. Wir wussten einfach nicht, welche Spur die richtige war. Weit und breit kein Auto oder Mensch, den man fragen konnte. Wir haben auf dieser ganzen Strecke, von der Abzweigung hinter Gumare bis zur Grenze kein aderes Auto gesehen. Ich glaube das waren so ca. 5 Stunden. Wenn man da haengen bleibt kann es sehr lange dauern bis evtl. Hilfe kommt... Aber wir hatten ja unser Gluecks-Warzenschwein dabei ... und ´ne Flasche Amarula!
Das mit den Red Breasted Swallow koennte sein... es war irre den riesigen Schwaermen zu zu gucken, vor allem als sie ich dann vor den Erdnestern versammelt haben.
LG,
Bine
PS: Nachtrag: jetzt weiss ich es wieder: es ist der Scharlachspint (Carmine Bee-Eater). Er hat aber tatsaechlich die Form einer Schwalbe und tritt in grossen Schwaermen auf
RE: Ein paar Eindruecke aus Namibia ... zwischen Wueste und Okav
Hallo Bine,
jetzt weiß ich ja, was mich alles erwartet; der Afrikavirus hat uns schon längst bei der Planung erwischt. Vielen Dank für deinen tollen und ausführlichen Bericht.
Auf den ersten Amarula in gut 4 Monaten. Wir freuen uns schon
Il mondo è un libro. Chi non viaggia ne legge una pagina soltanto( St. Agostino)
RE: Ein paar Eindruecke aus Namibia ... zwischen Wueste und Okav
Hi Bine,
jetzt zum Schluss deines Berichtes nochmals einen ganz dicken Dank für deine Zeit, die Du uns mit diesen Informationen und Bildern geschenkt hast.
Es war für mich faszinierend, welche natürlichen Gegenden es dort immer noch gibt und welche große Anzahl von Tieren ihr dort gesehen habt.In dieser Ausführlichkeit hatte ich das noch nicht gesehen und gelesen.
Ob ich da auch noch hinkomme. - ich weiß es nicht .....
Freundliche Grüße über den Ozean aus dem fast frühlingshaften Breisgau
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
RE: Ein paar Eindruecke aus Namibia ... zwischen Wueste und Okav
Danke Bine für diesen wundervollen Bericht in eine wundervolle Gegend unseres Planeten. Mögen die Tiere noch lange in ihrem natürlichen Lebensraum zu bewundern sein und unsere Kinder diese nicht nur noch im Zoo treffen. Freue mich dank Dir sehr auf unseren diesjährigen Kenya-Urlaub :)
Liebe Grüße
Margit
„Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.” - Mark Twain
RE: Ein paar Eindruecke aus Namibia ... zwischen Wueste und Okav
Hallo Bine,
vielen Dank für Deine "paar" Eindrücke aus Namibia. Auch uns hast Du infiziert und nach unserer Frühlingstour (Arizona und Kalifornien) geht es mit der Planung los. Die Reiseführer liegen schon bereit.... . Und ich freue mich schon jetzt auf Sigis Reisebericht und die Bilder vom Bushcamper, gell?
Viel Spass noch bei Deiner weiteren Planung für Kalifornien .
Hi Bine,
uiuiuiui..... brenzlige Situation mit dem Buschfeuer.... glücklicherweise ging alles gut, auch wenn euer Adrenalin sicher in "Hochform" war...
Herrliche Vogelbilder hast du gemacht! Man möchte meinen, du bist mit einem fetten Tele unterwegs gewesen. Konntet ihr da so nahe ran, ohne, dass sie verschwinden?
Schade, dass der Urlaub bald rum ist, aber auf die Story mit dem Heli bin ich jetzt schon gespannt!
@Sonja: Ich hoffe mal, du kannst bis heute Abend geduldig abwarten, bevor du Bines Posting liest. Nicht, dass du den Amarula schon zum Frühstück trinken musst... ;-).
@Sigi: Ich wünsche euch eine wunderschöne, erlebnisreiche Reise und hoffe, dass ihr mit eurem Bushcamper gut klar kommt! Um einen Reisebericht mit "ein paar Eindrücken" (gell, Bine ;-) ) kommst du nicht rum, sorry!
Liebe Grüße
Elli
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Bine!
Eurer Erlebnis mit dem Buschfeuer kommt mir auch bekannt vor. Aber zum Glück war bei uns das Feuer etwas weiter entfernt und wir waren daher - im Gegensatz zu euch - nicht so wirklich gefährdet.
Habt ihr in Botswana auch mehrspurige Highways gehabt, so wie wir im letzten Jahr
Wir haben laut gelacht, als wir mitten im Bush diese 3-spurige Sandpiste gesehen haben. Denn in 3 Stunden Fahrtzeit ist uns kein einziges Fahrzeug entgegengekommen; vielleicht war ja auch schon die Rush Hour vorbei
Apropos..... der Vogel mit dem roten Gefieder müsste eine Rotbauchschwalbe (Red breasted swallow) sein; aber ich bin mir nicht 100% sicher.
Da du mir bereits eine kurze Info hast zukommen lassen und ich anschließend im Internet recherchiert habe, weiß ich nun leider, was es mit dem Hubschrauber auf sich hat
@Elli: Zuerst Danke für deine Wünsche. Ich habe schon meine Frau eingeweiht, dass wir nach unserem Urlaub einen kurzen RB schreiben MÜSSEN. Sie hat mir sogleich ihre Unterstützung zugesagt; denn Frauen wissen, was Frauen wollen
Liebe Grüße
Sigi
Die Welt ist ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.
Aurelius Augustinus
In der Nacht hat es geregnet, kaum zu glauben! Es waren nicht viele Tropfen, aber die ersten nach einer sehr langen Duerrezeit.
Morgens um 6 werden wir vom aufsteigenden Heli geweckt. Die Helibesatzung und ein groesseres Rangerteam sass gestern abend ebenfalls zum Abendessen in der Lapa. Sie haben seit Monaten dort ihr Basislager aufgeschlagen. Dort haben wir dann erfahren, dass das "Erindi" Private Game Resere, eines der groessten ueberhaupt im suedlichen Afrika und 150 KM noerdlich von Windhoek gelegen, vom namibischen Staat insgesamt 200 Elefanten auf Zeit "geleast" hat. Diese Elefanten werden nun im nahegelegenen Khaudum Park eingefangen und nach Erindi gebracht. Der Khaudum hat eine sehr grosse Elefantenpopulation. Das Erindi Game Reserva liegt ca. 650 KM suedwestlich vom Khaudum. In einer Region, die sich klimatisch und von der Flora her sehr vom Khaudum unterscheidet.
Die Elefnaten werden von den Helis geortet und aus der Luft betaeubt, ca 2-3 am Tag. Dann werfen sie von einem Rangertaem mit Kraehnen auf grosse LKWs verfrachtet und auf sehr langer Fahrt nach Erindi gebracht.
Die Aktion dauert schon ein paar Monate, momentan seien schon 80 - 90 Elis umgesiedelt worden. Die ersten Elis sind also schon einige Wochen auf Erindi und muessen sich an ein komplett neues Gebiet gewoehnen. Es ist bekannt, dass Elefanten sich bei ihren Wanderungen nicht von Zaeunen, Gesetzen oder lukrativen Vertraegen aufhalten lassen. Eine nicht unerhebliche Anzahl von Elis ist bereits nach kurzer Zeit aus dem Reserve ausgebrochen, hat Zaeune und Absperrungen niedergetrampelt, Nachbarsfarmen besucht, Plantagen vernichtet. Nicht anders zu erwarten, wenn man versucht den Tieren ihren natuerlichen Instinkt zu nehmen. Einige sind dabei auch schon qualvoll verendet. Die Aktion laeuft wohl trotzdem weiter, die Tiere werden wieder eingefangen bis zum naechsten Ausbruch. Momentan findet man in der Presse kaum noch Informationen dazu. Verstaendlich, wenn man bedenkt, welche Interessen dahinter stecken. Auf beiden Seiten. Moege sich jeder selber darueber eine Meinung bilden. Ich unterstuetze solche Aktionen nicht. Hier geht es nur um Profit.
Die Aktion macht uns sehr nachdenklich. Am naechsten Morgen, es ist richtig kuehl geworden und sieht streckenweise nach Regen aus, machen wir uns auf den Weg Richtung Grootfontein.
Von der frisch geschobenen "Autobahn" biegen wir dann noch einmal ab zum Living Museum der Ju- Hoansi San. Auf solche Pisten sind wir ja jetzt schon fast Profis.
Man kann auch mehrstuendige Fuehrungen buchen, wir schauen uns aber nur im Dorf um. Ein junger Buschman fuehrt uns rum, erklaert uns ihre Lebensweise und Traditionen und am Ende gibt es noch eine Gesangseinlage. Beim Verlassen des Dorfes fahren wir uns fast fest. Ein VW-Bulli wird gerade von kraeftigen Haenden ebenfalls aus dem Sand gezogen. Auch hier wechseln ein paar Ketten und Nam. Dollars wieder ihren Besitzer. Parabol-Antennen und Smartphones im Lendenschurz haben wir erstaunlich- und erfreulicherweise nicht gesehen....
Ueberall im Land, auch in Botswana, bluehen jetzt am Strassenrand schoene fliederfarbene Baeume.
Vor Grootfontein passieren wir wieder eine Strassen-Veterinaer-Kontrolle. Wir werden hauptsaechlich nach Fleisch und frischen Produkten gefragt. Wenn man Lodge-Hopper ist, wird man relativ schnell durchgelassen. Bei Campern wird abe oftmals auch das Wageninnere kontrolliert und der Kuehlschrank. Bevor wir weiterfahren duerfen, muessen wir unsere Schuhen auf einen Holzrahmen, der mit einer speziellen Loesung getraenkt ist, abtreten. Die Reifen werden ebenfalls mit dieser Loesung abgespritzt. Die beidseitige Angst vor der Maul- und Klauensaeuche ist sehr gross und die Kontrollen sind auf allen Nord-Sued-Ost-Verbindungen zu finden.
Unser heutiges Ziel ist die Gemuesefarm Tigerquelle. Maeuser, wie der Patron genannt wird, beliefert mit seinem Obst und Gemuese eine grosse Region, inkl. die Camps und Lodges in/um Etosha. Wir machen eine interessante Rundfahrt auf der Farm und abends bekommen wir das beste Abendessen der ganzen Reise serviert. Die Farm war zu Zeiten von Deutsch-Suedwest eine deustche Polizeistation, ein schoene gruene Oase. Maeuser, aus Deutschland eingewandert, eine sehr exzentrische Persoenlichkeit. Mit solchen Typen muss man umgehen koennen! Kolonialherrschaft noch ganz nah! Es ist ein sehr netter Abend, wir erzaehlen viel, auch ueber die Paralelen zwischen Brasilien und Namibia.
Ein herrlicher Pool laed zur Abkuehlung ein
Wir uebernachten in den beiden Zimmern im Turm.
Weiter geht die Fahrt Richtung Waterberg Plateau
Rechts ist bereits das Waterberg Plateau zu sehen. Wir wohnen allerdings etwas suedlicher und lassen ein wenig schweren Herzens den Waterberg rechts liegen.
Fuer die naechsten 2 Naechte wohnen wir auf der Guestfarm Weavers Rock, in der Naehe von Otjiwarongo. Sie gehoert zur Rinderfarm Hohenfels, die von der Familie des Grafen Bentheim Tecklenburg -Rheda gefuehrt wird.
Das zahme Erdmaennchen, ein Witzbold
Unsere Doppelchalets mit Blick in die Ebene und zum Waterberg
Hinter den Chalets stehen die Donkies, wo morgens und abends unser Duschwasser angefeuert wird
Es gibt einen eigenen Hausberg, auf dem man von Dackeldame Lana begleitet wird
Unten in der Bildmitte die Guetsfarm, es gibt auch einen Campingplatz dabei
und diese rustikalen Bungalows, ohne Strom, mit Gaslampen, tollem Blick
und Freiluft-Toilette
eine gemuetliche Lapa
Am naechsten Morgen fahren wir zum Cheetah Cons. Fund
Cheetahs sind die einzigen Grosskatzen, die wir nicht in freier Wildbahn gesehen haben. Sie sind fuer viele Farmer im ganzen Land eine grosse Bedrohung. Hier werden Tiere aufgenommen, die von Farmern eingefangen wurden, verletzt sind und irgendwie eine Bedrohung darstellen.
Es ist kein Streichelzoo. Vielmehr dient die Anlage der Aufklaerung, dem Schutz dieser leider bedrohten Tierart. Inzwischen werden vor allem die Farmer aufgeklaert, die in den Cheetahs nur eine Bedrohung fuer ihr Vieh sehen. Z.Zt. werden dort auch Anatolische Hirtenhunde gezuechtet, die den Farmern zur Verfuegung gestellt werden, damit die Cheetahs am Leben bleiben. Das Hauptgebauede mit Museum und Shop ist leider kurz nach unserem Besuch durch einen Blitzeinschlag fast komplett abgebrannt. Die Tiere und andere Teile der Anlage konnten aber gerettet werden. Nachmittags haben wir die Geparden-Fuetterung gesehen. Obwohl ich Tiere nicht gerne in Gehegen sehe, so erschien mir die Anlage doch recht weitlaeufig und grosszuegig und die Tiere machten einen entspannten Eindruck.
Anatolische Hirtenhunde werden jetzt zum Schutz der Viehherden vor Geparden eingesetzt
Im ganzen Land ebenfalls zu sehen: Termitenhuegel
Auf dem Rueckweg nach Weavers Rock machen wir einen Kaffeestop in Otjiwarongo, im bekannten Cafe Carstensen. Es strahlt noch den 60 Jahre Charme, der Kaffe ist ok und der Kuchen "ging so". Der Apfelkuchen in Solitaire war besser!
Nach der letzten Nacht auf Weavers Rock, wo dann der erste grosse Regen kam, fahrn wir zurueck nach Windhoek. Wir geben unseren Hilux, der uns 4500 KM sicher, zuverlaessig und bequem durch Namibia gebracht hat bei "African Tracks" ab und werden dann zu unserer letzten Unterkunft in der Naehe des Airports gebracht. Farm Ondekaremba. Auf Stadt haben wir keine Lust, viel zu sehr sind wir mit den Eindrueken der letzten 4 Wochen beschaeftigt.
Die Farm liegt nur 15 Autominuten vom Airport entfernt, weit ab von der Stadt.
Mit Pool, Restaurant, rechts unser Zimmer
Das Wetter passt zum Anlass. Abschiedsstimmung. Es ist regnerisch und frisch. In Windhoek bricht durch den ersten Regen seit vielen Monaten der Verkehr zusammen, es gibt unzaehlige Unfaelle.
Der Busch wird immer gruener.
Ein letzter Walk durch den Busch. Frueh im naechsten Morgengrauen werden wir dann zum Aiport gebracht.
Es war sehr schoen in Namibia, wir sind fasziniert von Land, Tiere und Leute. Und wir kommen wieder, bestimmt!
Aus einem kleinen Einblick in ein wirklich tolles Land ist ein etwas groesserer Einblick geworden. Das ist eure Schuld! Das grosse Interesse hier und die Begeisterung hat mich ueberrascht und gefreut! Ich hoffe ich konnte euch durch unsere Reise ein wenig aus einer anderen schoenen Ecke zeigen. Wer weiss, vielleicht reist ja wirklich der eine oder andere mal nach Namibia oder Botswana. Aber nun geht es bei uns erst mal auf grosse Kalifornien-Tour! Wir freuen uns!
Es hat Spass mir gemacht, ich hoffe euch auch!
Liebe Gruesse,
Bine
PS: Bitte enttschuldigt mir meine Fehler und wohl auch teilweise meine Ausdrucksweise. Es faellt mir nicht immer leicht, portugiesisch zu denken und deutsch zu schreiben....
Liebe Gruesse aus dem suedlichen Amerika,
Bine + Dieter
Hy Sigi,
Du wirst lachen, so aehnlich sah Anfahrt zur Grenze aus, wo wir uns fast verfahren haben. Wir wussten einfach nicht, welche Spur die richtige war. Weit und breit kein Auto oder Mensch, den man fragen konnte. Wir haben auf dieser ganzen Strecke, von der Abzweigung hinter Gumare bis zur Grenze kein aderes Auto gesehen. Ich glaube das waren so ca. 5 Stunden. Wenn man da haengen bleibt kann es sehr lange dauern bis evtl. Hilfe kommt... Aber wir hatten ja unser Gluecks-Warzenschwein dabei ... und ´ne Flasche Amarula!
Das mit den Red Breasted Swallow koennte sein... es war irre den riesigen Schwaermen zu zu gucken, vor allem als sie ich dann vor den Erdnestern versammelt haben.
LG,
Bine
PS: Nachtrag: jetzt weiss ich es wieder: es ist der Scharlachspint (Carmine Bee-Eater). Er hat aber tatsaechlich die Form einer Schwalbe und tritt in grossen Schwaermen auf
Liebe Gruesse aus dem suedlichen Amerika,
Bine + Dieter
Hallo Bine,
jetzt weiß ich ja, was mich alles erwartet; der Afrikavirus hat uns schon längst bei der Planung erwischt. Vielen Dank für deinen tollen und ausführlichen Bericht.
Auf den ersten Amarula in gut 4 Monaten. Wir freuen uns schon
Il mondo è un libro. Chi non viaggia ne legge una pagina soltanto( St. Agostino)
Viele Grüße
Christian
Scout Womo-Abenteuer.de
Hi Bine,
jetzt zum Schluss deines Berichtes nochmals einen ganz dicken Dank für deine Zeit, die Du uns mit diesen Informationen und Bildern geschenkt hast.
Es war für mich faszinierend, welche natürlichen Gegenden es dort immer noch gibt und welche große Anzahl von Tieren ihr dort gesehen habt.In dieser Ausführlichkeit hatte ich das noch nicht gesehen und gelesen.
Ob ich da auch noch hinkomme. - ich weiß es nicht .....
Freundliche Grüße über den Ozean aus dem fast frühlingshaften Breisgau
Bernhard
Scout Womo-Abenteuer.de
Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)
Hi Bine,
danke für den Reisebericht, momentan planen wir fast mehr an "Botswana 2015" statt an "Yellowstone 2014" :-)
Eine Frage, ich kann es irgendwie nicht finden: wann war eure Reise?
Viele Grüße, Michael
Scout Womo-Abenteuer.de
Unsere Reisen USA und Afrika: familie-becker-feldmann
Danke Bine für diesen wundervollen Bericht in eine wundervolle Gegend unseres Planeten. Mögen die Tiere noch lange in ihrem natürlichen Lebensraum zu bewundern sein und unsere Kinder diese nicht nur noch im Zoo treffen. Freue mich dank Dir sehr auf unseren diesjährigen Kenya-Urlaub :)
Liebe Grüße
Margit
„Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.” - Mark Twain
Hallo Bine,
vielen Dank für Deine "paar" Eindrücke
aus Namibia. Auch uns hast Du infiziert und nach unserer Frühlingstour (Arizona und Kalifornien) geht es mit der Planung los. Die Reiseführer liegen schon bereit.... . Und ich freue mich schon jetzt auf Sigis Reisebericht und die Bilder vom Bushcamper, gell?
Viel Spass noch bei Deiner weiteren Planung für Kalifornien .
Bleibt gesund :-)
Nina
Unsere neue Homepage: Unterwegs mit Nina und Hansi
Hi Bine
Natürlich habe auch ich deinen Reisebericht gelesen.
Vielen, vielen Dank für die wahnsinnig schönen Bilder und den gut geschrieben Bericht aus Afrika. Afrika müsste man eigentlich auch mal sehen......
Liebe Grüsse
Ursula
Liebe Grüsse Ursula