Hallo,
ich stolpere gerade über die Meldung, dass die Trumpp-Administration evtl. die Camprounds privatisieren möchte.
http://rvlife.com/privatizing-national-park-campgrounds/
Das wäre nach meiner Meinung ein absolutes NoGo. Wie seht Ihr das??
Beate
Hi Beate,
ich fände das total schade wenn es so wäre. Denke aber eher das er das nicht wirklich machen wird. Er nimmt ja Geld ein damit, ja klar die Leute und der Unterhalt kosten, aber es macht auch was her wenn man so was hat
Yeeehaawww
Babsy
Das Leben ist wie ein Buch, wer nicht reist, liest nur ein wenig davon!
Aurelius Augustinus(354-430)
Hallo zusammen!
Ich hoffe, dass es nur eine Nachricht / Ankündigung bleibt.
Aber, nicht dass wir uns täuschen
.
Trump ist und bleibt in erste Linie ein Geschäftsmann, erst dann ein Politiker...
Es gibt für uns noch viele Fragen, wir haben die Welt nicht überall gesehen!
Unser Blog
Hat das nicht eine county in California vor ein paar jahren gemacht und hat nun zum ersten mal profit ? Ich hatte das vor ein paar jahren mal gelesen und fand die theory ganz interessant.
So ganz spontan waere ich fuer eine privatisierung, solange gewissen grundregeln eingehalten werden und NP und SP auch weiterhin dern erhalt der natur und foerderung der jugend im sinn haelt.
Hallo Henry (ist das dein richtiger Name?),
Für die NP ist Washington zuständig und keine Grafschaft irgendwo.
Liebe Grüße Gerd
Meine Reiseberichte, bitte auch auf Seite 2 schauen.
Henry ? meintest du mich ?
mein Beispiel mit CA war auf SP bezogen , wenn es aber dort klappen wuerde sehe ich keinen grund warum es nicht mit NP auch gemacht werden koennte.
Hallo,
zuerst mal genau hinschauen. Es geht hier um die Privatisierung der CG´s innerhalb der Parks und wenn diese die Abläufe effizienter erledigen, dann kann man sich das schon überlegen, weil das Geld dann anderen Aktivitäten zu Gute kommt.
Den Ausbau der CG´s allein zur Erzielung von Profit oder den Park selbst als Business-Plan zu verstehen, widerspricht der Grundidee des Nationalparkgedankens, nämlich die langfristige Gewährleistung des möglichst ungestörten Ablaufs der Naturvorgänge und ihrer natürlichen Dynamik. Gegen dieses Schutzziel wird m.M. in den großen Parks eh schon verstoßen. Hier sollte man sehr kritisch hinschauen.
Viele Grüße
Richard
Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.
Hi,
Den Eindruck würden die Profiteure der Privatisierung gerne fördern. Die Erfahrung in vielen Bereichen zeigt aber was anderes.
Das ist der wichtigste Punkt - aber genau das ist den Profiteuren egal. Das Problem das durch die Einbeziehung von kommerziellen Interessen entsteht wird auch das betreffen. Vom Sponsorship von Anheuser-Busch/Budweiser bis zur scheinbaren Einflussnahme auf den NPS durch Coca-Cola ist es nicht weit. Das hat auch 2009 das US Government Accountability Office schon festgestellt.
Was das Betreiben von Services (nicht nur Campgrounds) in National Parks, National Forests und State Park angeht gibt es genug Erfahrungswerte. An die Gesichte von vor einigen Jahren als es nach Ablauf von Konzessionsverträgen in Yosemite zu streiteten kam und herraus kam, dass die Markennamen Yosemite, Grand Canyon und einige andere von einem privaten Betreiber schon vor einer weile geschützt wurden. (Beitrag bei Explore The Canyon/National Geographic und Washington Post)
Die privaten Betreiber müssen ja einen Profit erwirtschaften. Nicht nur deshalb sind die Preise bei privat betriebenen Campgrounds in staatlichen Parks höher als welche die der Staat selbst betreibt. High Country News hat dazu einen guten Beitrag mit Beispielen aus National Forests, welche ja schon seit den 1990ern mit Concessionaires arbeitet. Eine Tent Site hat in 2014 auf einem durch einen Concessionaire betriebenen USFS-Campgrounds in Colorado im Schnitt $16,36 die Nacht gekostet. Im gleichen Jahr war der Durchschnitt für alle direkt vom USFS in Colorado betriebenen Plätzen $5,08 für eine Tent Site.
Nun wird oft argumentiert, dass diese höheren Preise ja dazu dienen, die verschiedenen Dienstleistungen, von Campgrounds über Duschen bis Toiletten, zu finanzieren. Aber die Erfahrung und Berichte zeigen was anderes. Nehmen wir mal den Artikel "The Problem of Over Commercialization and Privatization of the National Parks" aus dem New American Journal. Der ganze Artikel ist lesenswert und auf andere Teile komme ich gleich noch zurück.
Aber schauen wir nochmal in den weiter oben erwähnten Artikel bei High Country News. Der Lost Lake Campground im Gunnison NF wurde 2011 erneuert. Nein, nicht von dem Concessionaire Recreation Resource Management) der den Campground "betreibt" sondern vom USFS. Der Staat hat $675.175 ausgegeben - darüber das der Concessionaire dafür irgendwas zahlen musste ist nichts bekannt. Aber nachdem die Arbeiten des USFS beendet waren sind die Kosten gestiegen: von $10 auf $18.
Sollte der Campground im National Forest durch einen Waldbrand beschädigt oder zerstört werden, wer muss den Platz instandsetzen? Nicht der Concessionaire... Profit 100%, Risiko 0%.
Das viel Lobbyarbeit und spenden der privaten Betreiber von "Services" im Spiel ist wundert keinen. Der vor einigen Wochen im Santa Fe New Mexican erschienene Artikel zum Thema privatisierung der Campgrounds geht, nicht nur darauf, kurz ein. Gleichzeitig korrigierte der Congress über die Jahre die Zuwendungen an den NPS nach unten und aktuell sind massive Kürzungen geplant, obwohl die Besucherzahlen stark steigen.
Interessanter vergleich dazu: 2015 hatte der NPS ein Budget von $3,4 Mrd (2,85 vom Congress; der rest aus Einnahmen des Park Service). Das ist weniger als die Stadt Austin, TX mit ihren $3,5 Mrd Budget für den gleichen Zeitraum. Nun vergleiche man den Umfang der Aufgaben...
Interessant sind auch einige dieser privaten Dienstleistungsunternehmen. Die oben genannte Recreation Resource Management betreibt u.a. auch Lobby-Webseiten wie parkprivatization . com. Dahinter steht Warren Meyer und bei Google findet man viele Berichte über seine Tätigkeit als Leugner des Klimawandels und jemand der auch dazu viel Lobbyarbeit betreibt. Zu Delaware North, einer der beiden grossen in dem Geschäft mit National Parks, gibt der oben erwähnte Artikel aus dem New American Journal auch einiges an Informationen und, noch wichtiger, weiterführende Links, welche das ganze untermauern. Eine dieser Firmen hatten ihre Finger im Glücksspiel, in den 1970ern wurden sie wg Verbindungen zur organisierten Kriminalität angeklagt über all die Jahre gab es auch "interessante" Zuschläge für Aufträge von Bundesbehörden.
Am Ende ist aber die Frage: Geht es um ein öffentliches Gut oder privates Eigentum. Zitat aus "National parks, trails define public good":
Das Thema "Public Lands" ist komplex, die Geschichte noch komplexer. Der Artikel "The twisted roots of U.S. land policy in the West" zeigt einige Blickwinkel dazu...
vg
-Torsten
Scout Womo-Abenteuer.de
Hallo Torsten,
(oder darf ich jetzt Dr. Torsten sagen?)
danke für diese "Doktorarbeit" zu diesem Themea.
Bis auf einen Punkt hast du meine volle Zustimmung.
Liebe Grüßüe Gerd
Meine Reiseberichte, bitte auch auf Seite 2 schauen.
Hallo,
für die Allgemeinheit wäre eine Privatisierung der NP Campgrounds keine gute Nachricht, denn sie wird ohne merkliche Verbesserungen Preiserhöhung bringen. Für uns mag das nicht maßgebend sein, da die Campgroundkosten nur ein kleiner Teil der Reisekosten sind, aber für viele Amerikaner doch. Allerdings paßt es gut zur Politik der jetzigen Regierung, Trump und Innenminister Zinke, und ist u.U. schon der erste Schritt sogar zur Privatisierung von National Parks.
Man braucht sich nur die Ergebnisse der Privatisierung vieler National Forest Campgrounds anzuschauen, wo sich die Preise nach der Übernahme durch Concessioners ohne Unterschiede in der Infrastruktur zu vorher oft mehr als verdoppelt haben. Teilweise wird die Maintenance trotzdem noch vom USFS übernommen.
Gruß
Bejay
Hallo Torsten,
du bist aber einschlägig im Thema. Respekt!
Viele Grüße
Richard
Unsere Möglichkeiten sind begrenzt. Von dem was wir für unmöglich halten.