Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Die immer gleiche Frage: Wieviel Grad Minus gehen?

6 Beiträge / 0 neu
Letzter Beitrag
KellyCline
Offline
Beigetreten: 08.10.2022 - 12:02
Beiträge: 2
Die immer gleiche Frage: Wieviel Grad Minus gehen?

Hallo zusammen, 

das Thema wird immer wieder aufgegriffen, ich habe auch die SuFu genutzt, alle FAQs durchgelesen etc. - aber so wirklich schlau bin ich da noch nicht geworden. Wir haben versucht den Herstellen zu kontaktieren und beim Vermieter angerufen: wir haben zwei Nächte (23. und 24.10.) Plätze auf dem Grand Mather Campground am Grand Canyon bekommen - und nun brechen hier die Temperaturen unerwartet ein. Für Sonntag Nacht sind scheinbar -9 Grad vorher gesagt, für Samstag Nacht -7. Laut Vermieter sollen wir das Fahrzeug "dry" dewinterisieren, Hosts auf dem Campingplatz sagen, dass es vollkommen reicht, nachts den Warmwasser-Schalter anzulassen und alle Schränke zu öffnen, da die warme Luft dann noch besser an alle Leitungen gelangt und man sich erst bei Temperaturen im zweistelligen (Celsius)-Minusbereich Sorgen machen muss. Aber die müssten im Zweifel ja auch die Kosten nicht tragen :D 
Nach dem Grand Canyon wollen wir ohnehin in wärmere Gefilde Richtung Las Vegas und wissen nun nicht so recht, wie wir am besten vorgehen. Wir fahren einen ForestRiver FR3 (Modell 2023), dieser hat auch einen Schalter namens "Artic Pac" am Panel, der auch leuchtet - aber hier im Forum stand in einigen Threads, dass diese Schalter oft keine Funktion haben. 

Da wir uns morgen Richtung Grand Canyon weiter bewegen, wende ich mich nun doch verzweifelt an euch, da mir alles recherchieren nicht so wirklich was gebracht hat und ich auch keine schlaue Ausweichroute sehe (kommen über Bryce/Zion) - vielleicht tagsüber in wärmere Gefilde und dann zurück? Zur West Rim? 

Vielen Dank für eure Hilfe und sorry, dass ich mit der SuFu nicht so richtig weiter gekommen bin. Tolles Forum, hat mir schon ganz viel geholfen. 

Raven
Offline
Beigetreten: 13.02.2016 - 17:39
Beiträge: 248
RE: Die immer gleiche Frage: Wieviel Grad Minus gehen?

Selbst habe ich solche Minustemperaturen noch nicht erlebt. Hatte aber durchaus schon Nächte bis -5 Grad. Meine Erfahrung war ich habe nichts gemacht, außer am Tag dann gewartet, dass die Schieber der Entsorgung, aufgetaut waren bevor ich sie betätigt habe. Denn diese sind wirklich empfindlich auf Frost wenn sie eingefroren betätigt werden.

Diesen Schalter Arctic pac hatte ich noch nicht. Recherchen im Internet ergaben, dass damit Heizmatten auf den Tanks eingeschaltet werden können, diese sollen Thermostat gesteuert sein. Anscheinend gibt es unterschiedliche Ausführungen wo die Heizmatten angebracht sind. Grey und Black ist wohl üblich weniger oft Frischwasser und noch seltener Absicherung der Leitungen.

Was würde ich machen, das natürlich ohne jegliche Gewähr. Versuchen auf dem Trailer Village einen Platz zu bekommen. Dort hat es Strom. Dann die Heizung und den Boiler in der Nacht laufen lassen, mit offenen Schranktüren, den Schalter betätigen. Es liegt an Eurer Einschätzung wie gut die Aufbaubatterie ist. Denn die Heizung (Gebläse) und die Heizmatten ziehen einigermaßen viel Strom. Übersteht sie das autark ohne Stromanschluss.

Ich habe aber auch schon gehört, dass die bei Euch zu erwartenden Temperaturen ohne den Schalter Arctic Pac ohne Schäden überstanden wurden. Früher gab es solche einen Schalter bei Mietmobilen überhaupt nicht. Man konnte nur durch Heizen in der Nacht vorbeugen.

Das die Vermieter zum Winterfest machen raten ist verständlich. Denn dann ist sicher, es passiert nichts. Dieses Winterfest machen ist aber nicht immer trivial.

Ich wünsche Euch auf alle Fälle gutes „Abwettern“ am GC

„Stop Putin, Stop War“

KellyCline
Offline
Beigetreten: 08.10.2022 - 12:02
Beiträge: 2
RE: Die immer gleiche Frage: Wieviel Grad Minus gehen?

Hallo - danke für die ausführliche Antwort! 
Ich bin unter den Wagen gekrochen und habe mE keine Heizpacks gesehen (Fotos wurden gemacht aber kann ich hier gerade nicht uploaden) - der Arctic Pac Knopf leuchtet aber und wurde ja verbaut. Der Vermieter hat uns wet&dry Winterization Anleitungen geschickt - beide sind für uns nicht machbar weil man da uA auch die Leitungen ‚durchpusten‘ muss und den Boiler umgehen muss (wo der ist wissen auch nicht)…

 

Wir fragen uns wie wir den Wagen ‚etwas‘ winterfest machen können?

1) Frischwasser leeren und Frostschutz in Gray und Black Water + Wasserheizer anlassen + Heizung ?

Oder 2) Alle 4 Stunden in der Nacht aufstehen und Wasser laufen lassen + Wasserheizer anlassen + Heizung?

Danke an alle fürs Mitdenken und Mittüfteln!

CamperX
Bild von CamperX
Offline
Beigetreten: 01.02.2022 - 18:46
Beiträge: 18
RE: Die immer gleiche Frage: Wieviel Grad Minus gehen?

Hallo zusammen

Ich kenne mich zwar nur mit europäischen Womos aus, aber so anders kann es ja auch nicht sein. 

Hauptangriffspunkte für Frostschäden sind vor allem Wasserhähne, Leitungsverbindungen, je nach Material auch Leitungen, Warmwasserboiler, Wasserpumpe, Wasserfilter, so überhaupt vorhanden, etc. Wassertank im geheizten Innenraum weniger. Wenn die Abwassertanks ungeschützt im Aussenbereich sind unbedingt komplett ablassen und die Schieber offen lassen.  Gefüllten Warmwasser Boiler eingeschaltet lassen, Wohnraum durchgehend warm beheizen, ihr wollt ja auch nicht (er)frieren. Bei europäischen Womos sind die Leitungen normalerweise entlang der Warmluftverteilung der Heizung verlegt, wenn das bei euch auch so ist, sehe ich eigentlich keine Probleme. Die kritischen Teile sollten ja im beheizten Innenraum eingebaut sein. Vielleicht könnt ihr das überprüfen. Wenn das nicht so ist könnte es schon einfrieren bei minus 9 Grad. Schränke öffnen hilft da nur bedingt. Wenn z.B. eine Leitung hinter der Duschwanne direkt an der Aussenwand liegend geführt ist, ohne das eine Warmluftleitung dabei ist, kann es schon einfrieren. Ein Schaden muss dabei aber je nach Material nicht zwangsläufig entstehen. Das ist, was mir so auf die schnelle zum Thema in den Sinn kommt, hoffentlich hilfts weiter.

Natürlich alle Angaben ohne Gewähr.

Vielleicht wäre es auch noch intetessant zu wissen um welche Art von Aufbau es sich handelt. Es gibt schon Unterschiede bei der Isolation.

Übrigends, wir stehen sei gestern etwa 60 km nordöstlich von Las Vegas und hatten heute mit Hitze und Sandsturm zu kämpfen. Ist schon krass dieser Unterschied, soweit weg seid ihr ja gar nicht.

Weiterhin gute Reise und

viele Grüsse  Peter

Fredy
Bild von Fredy
Offline
Beigetreten: 21.08.2009 - 14:53
Beiträge: 8011
RE: Die immer gleiche Frage: Wieviel Grad Minus gehen?

Hallo Kelly

Ich habe selbst schon mehrmals Minustemperaturen mit dem RV schadlos überstanden. Die tiefste Temperatur waren -15°C im White House und -17°C im Great Sand Dunes. Beide male sind die Wasserleitungen eingefroren aber glücklicherweise ohne Schaden wieder aufgetaut. Nun, so etwas würde ich Dir natürlich nicht empfehlen. -9° und - 7° scheinen mir die Grenze dessen was man mit Vorsicht riskieren kann.

Ich würde folgendermassen vorgehen :

- Black- und Grey-Water ablassen. Schieber schliessen wenn Ihr anschliessend in wärmere Gegenden fahrt. (Damit könnt Ihr am nächsten Morgen Toilette und Dusche brauchen)

- Schieber an den Tanks auf keinen Fall bei Minustmperaturen bewegen, erst nach einigen Stunden + Temperaturen.

- Den Warmwassertank müsst Ihr nicht die ganze Nach aufheizen. Abends vor dem Schlafen gehen reicht.

- Thermostat auf ca. +10°C einstellen. Damit springt die Heizung ca. 8-10mal in der Nacht an. (Alternativ auf den Trailer Village mit Hook-up umziehen und Heizung dann laufen lassen. Ist leiser aber der Mather ist viel schöner.)

- Bei manchen Autark-Arctic Paketen wird beim Heizen warme Luft in den Zwischenboden mit den Leitungen geblasen. Das würde natürlich stark helfen. Dadurch wird es - wenn geheizt wird - auch bei den Leitungen nie unter 0 und wenn die Tanks geleert sind übersteht man die von Dir genannten Temperaturen problemlos.

 

 

Herzliche Grüsse,

Fredy

 

Arizona-Gerd
Bild von Arizona-Gerd
Offline
Beigetreten: 19.02.2012 - 16:00
Beiträge: 5923
RE: Die immer gleiche Frage: Wieviel Grad Minus gehen?

Hier noch ein Tipp vom mir (wenn dieses möglich ist):

Den Wagen so hinstellen, so das am Morgen die erste Sonne das Wohnmobil in voller Breite wärmt.

Bei bonndocking z.B. ist dieses (fast immer) möglich.

Liebe Grüße Gerd

< Wir stehen an der Seite der Ukraine  >