Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Silver Wedding Tour rund um das Colorado-Plateau 29.07.-17.08.2012

65 Beiträge / 0 neu
Letzter Beitrag
MichaelTE
Bild von MichaelTE
Offline
Beigetreten: 13.01.2012 - 19:24
Beiträge: 441
Monsun

Nun, der Hochsommer im Südwesten ist ja nicht ganz unbekannt für seine häufigen Unwetter.
Und wir waren geistig auch darauf vorbereitet.
Da man ja in den Visitor Centers der NPs normalerweise eine Wettervorhersage für den nächsten Tag bekommt, ist das im Grunde auch kein großes Problem.
Man sollte es eben nur bei seinen Wanderplänen berücksichtigen, dass es am Nachmittag gerne mal dunkel aufzieht...

"Mer sind us de Aldestadt, us de Retematäng"

Grüße aus der Nähe der schönsten Stadt am Rhein,

Michael

MichaelTE
Bild von MichaelTE
Offline
Beigetreten: 13.01.2012 - 19:24
Beiträge: 441
13. Etappe: 11.08.2012 Escalante - Calf Creek - Bryce Canyon NP

Die Nacht war sehr kurz bzw. zweigeteilt.
Sie endete für mich erstmals kurz vor 2 Uhr. Denn ich "musste" mich um die Zeit über das glücklicherweise auf dem Campground vorhandene Wifi in das Internet einwählen, um Eintrittskarten für das erste Europapokalspiel meiner Borussia seit 16 Jahren zu erwerben. Es gab eine gute, stabile Verbindung, und alles hat wunderbar geklappt.
Was tut man nicht alles für seinen Verein..

Am Morgen haben wir bei angenehmen Temperaturen noch einmal das Wifi-Netz genutzt, um mal wieder nach Hause zu skypen. Auch das hat vorzüglich funktioniert.
Während des Frühstücks haben wir endgültig beschlossen, die für den Tag vorgesehene Route zu ändern:
Statt der vorgesehenen Fahrt auf der Hole in the Rock-Road bis zum Picknickplatz am Devil's Garden fahren wir von Escalante zurück zum Calf Creek Canyon. Das hat den Vorteil, das wir erstens diese wunderbare Strecke noch zweimal fahren dürfen und zweitens keine "verbotenen Straßen" benutzen, denn die HitR-Road ist ja unpaved.

Am Parkplatz der Calf Creek Recreation Area war es noch nicht so voll, für uns und unser kleines Fahrzeug gab es kein Problem.
Für lange Womos wäre es aber schon nahezu unmöglich gewesen, denn die wenigen Stehplätze waren voll.

Nach 1.15 Stunden über den sehr schönen Weg waren wir dann am Ziel, der Oase zwischen den Felsen. Einfach toll.

Nach 45 erholsamen Minuten, Beine im Wasser kühlen und Gespächen mit zwei anderen deutschen Familien haben wir uns dann losgerissen. Denn es fing in der Ferne Richtung Capitol Reef schon wieder an zu grollen.

Auf halber Strecke des Rückweges kam uns eine sehr große und sehr laute Jugendgruppe entgegen, die sich aber aus den dunklen Wolken nichts zu machen schien. Tja, Pech gehabt..
Wir jedenfalls haben uns ein wenig beeilt und waren daher fast 10 Minuten schneller.
Und kaum hatten wir den jetzt sehr gut gefüllten Parkplatz verlassen, fing es an zu tröpfeln. Zu regnen. Zu schütten..
Wahnsinn, was da an Wasser runterkam. Immerhin wurde das Auto dadurch wieder etwas sauberer.
Kurz hinter Escalante hörte der Regen dann allmählich auf und wurde durch Schauer abgelöst, die allerdings nur noch selten die Möglichkeit zuliessen, während der Fahrt zu fotografieren. In Cannonville z.B. ging es mal wieder.

Und auf dem Weg zum Bryce Canyon wurde es dann zwischenzeitlich schöner.

Der Bryce Canyon selber empfing uns mit leichtem Regen und nur 18°, was angesichts der fast 30° am Vormittag im Calf Creek Canyon schon fast ein Schock war.
Und erstmals gab ein kleines Problem mit unserem Womo: die SES-Leuchte glühte unübersehbar vor sich hin. Vermutlich war der 85-Oktan-Sprit, noch einmal in Tropic aufgefüllt. doch nicht so toll..
Wir sind dann den Scenic Drive erstmal hoch bis zum Rainbow Point, um danach die Viewpoints abzufahren.
Das Wetter wurde wieder besser, und die SES-Leuchte ging auch wieder aus.

Auf dem North Campground haben wir unsere großzügige Site 14 angefahren und dabei den Wagen gewendet, denn die Terrasse wäre sonst auf der falschen Seite gewesen.

Danach haben wir den General Store samt Duschen gesucht und für zu weit weg empfunden. Abgesehen davon machten die Duschen, für die man irgendwelche Coins brauchte, auch nicht den besten Eindruck.
Nach dem abendlichen Grillen haben wir dann beim Spülen die schräg gegenüber stehende Familie von anuja getroffen und noch länger vor den WoMos geredet. Bis es dann doch etwas kühl wurde. Tiefsttemperatur: 7°..

Morgen geht's dann runter in den Kessel..

 

gefahrene Meilen:  119
geplante Meilen:  88

"Mer sind us de Aldestadt, us de Retematäng"

Grüße aus der Nähe der schönsten Stadt am Rhein,

Michael

gafa
Bild von gafa
Offline
Beigetreten: 30.07.2010 - 19:24
Beiträge: 8518
Calf Creek Falls

Hallo Michael,

schöner Tag mit herrlichen Fotos, besonders bei der Tour zum Calf Creek Fall leuchten die grünen Farben im Canyon herrlich und am Bryce Canyon finde ich die wechselnden Lichtverhältnisse auch sehr schön.

Bin schon auf Fortsetzung gespannt.

Liebe Grüße
Gabi

Scout Womo-Abenteuer.de

Genieße jeden Tag, denn es könnte auch dein letzter sein

MichaelTE
Bild von MichaelTE
Offline
Beigetreten: 13.01.2012 - 19:24
Beiträge: 441
14. Etappe: 12.08.2012 durch den Bryce Canyon Nationalpark

Temperaturmäßig ist der Morgen im Bryce Canyon dann irgendwie doch ein Schock.
Es wird selbst im Hochsommer nachts richtig kalt, und wie haben morgens beim Frühstück gegen 8 Uhr noch leicht gefröstelt.
Die Wettervorhersage im Visitor Center lautete für heute auf 26°, Sonne und Wolken, und für die Zeit nach 11 Uhr bis gegen 16 Uhr wurde eine Niederschlagswahrscheinlichkeit von 30% angegeben. Die Rangerin meinte dann nur mit einem leicht lakonischen Unterton, dass Regen ja nur nass machen würde, ein Blitz aber alles verändern würde. Da es keine Gewitterwarnung gab, sollte die Bemerkung wohl nur dazu dienen, die Regenmöglichkeit als unwesentlich darzustellen.

Es war immer noch etwas kühl, als wir los sind, daher sind auch in „lang“ losgewandert:
Vom North Campground sind wir über den Rim Trail an allen Viewpoints des Amphitheaters vorbei bis zum Bryce Point gelaufen. Uns wurde bei dem leicht, aber stetig, ansteigenden Gelände auch recht schnell so warm, dass wir überflüssige Kleidungsstücke wie das Hemd über dem T-Shirt oder die zippbaren Hosenbeine früh abgelegt haben.

Der zweite Viewpoint (Sunset) war im Übrigen ziemlicher Horror: da waren kurz vorher gut drei Busladungen an Touristen abgeworfen worden, es war elend voll und elend laut. Die Leute wurden von ihren Guides quasi nur schnell zum Fotostopp auf die Plattform geschickt, und bloss schnell weiter.. Besonders auffallend wieder unsere asiatischen Freunde, deren Motivation für solche Tempo-Touren ich wohl nie verstehen werde. Wobei es auch etwas zu lachen gab: Die elegante japanische Lady, hochhackige Schuhe, Kleid a la Chanel, schickes Schirmchen. Was macht die an so einem Ort?

Der ganze Rim Trail zieht sich ganz schön und hat dann gut 2 Stunden gedauert.

Vom Bryce Point aus sind wir dann runter zum Peek-A-Boo-Trail.

Davon haben wir die westliche, längere (und wohl auch anstrengendere) Route genommen.
Am Trailende haben wir ein kleines Picknick mit "tierischer" Begleitung gemacht

(Es war auch das erste Mal, das mir die ach so süssen Squirrels doch etwas auf den Nerv gegangen sind. Ich wollte nämlich keins davon im Rucksack haben..), danach sind über den großen Kreuzungsbereich im Tal über den Queens Garden Trail wieder zurück zum Sunrise Point und weiter zum Campground gelaufen.

Es ist eine faszinierende Tour durch das Tal..
Man ist da schon irgendwie sprachlos, und das nicht nur ob der teils sehr steilen Zwischenstücke.

Es war auf jeden Fall gut, am Bryce Point anzufangen, denn der Peek-A-Boo Trail ist zum Glück nicht ganz so gut besucht wie die anderen Wege, z.B. Navajo und Queens Garden Trail.
Ich habe heute mehrfach den Kopf schütteln müssen, in welchem Outfit manche Zeitgenossen ihre Fußwege absolvieren. Flip-Flops und Ballerinas schon fast normal, gutes Aussehen ist alles. Der Höhepunkt war allerdings eine der Töchter einer vierköpfigen Familie, die in schwarzen Lack-Pumps mit ca. 7 cm Absatz Richtung Queens Garden unterwegs war..
Auf unserem Rückweg, kurz vor dem Sunrise Point haben wir dann auch Familie aluja getroffen, die nach dem morgendlichen Besuch des Bryce Points zum Sonnenaufgang erst "etwas" später gestartet sind.
Oben am Rim wurden wir noch kurz durch eine Karawane von Reitern aufgehalten. Geschätzt 20 Leute versuchten ihre Mulis nach unten zu bekommen. Schien nicht ganz so einfach zu sein..

Nach gut 5 Stunden waren wir wieder zurück, und Lydia hat spontan beschlossen, dass es mit den knapp 8,5 gelaufenen Meilen für heute wohl gut sein muss. Da half auch die Bestechung mit leckerm Häagen Dasz (white chocolate raspberry truffle) nichts mehr.
Für den Rest des Tages war also „chillen“ angesagt, dass allerdings zwischendurch durch (sehr kurzzeitig) aufkommenden Regen in’s WoMo verlegt wurde.
Nach dem Grillen (wie immer lecker, der Gasgrill tut wirklich gut seinen Dienst) und sauber machen haben wir noch bis zum frösteln draußen gelesen bzw. geschrieben.

Die letzten Tage brechen an, als Ziele haben wir nur noch Zion und Valley of Fire.

Und schon jetzt stellt sich die Frage: Wohin mit all den nützlichen Sachen, die wir nicht gebraucht haben oder bald nicht mehr brauchen werden?

gefahrene und geplante Meilen: 0

"Mer sind us de Aldestadt, us de Retematäng"

Grüße aus der Nähe der schönsten Stadt am Rhein,

Michael

MichaelTE
Bild von MichaelTE
Offline
Beigetreten: 13.01.2012 - 19:24
Beiträge: 441
15. Etappe: 13.08.2012 Bryce Canyon NP - Zion Nationalpark

zwei Wochen im Bryce Canyon - auch nicht schlecht.. aber irgendwann geht's dann doch weiter.. Wink

6.42 Uhr, Bryce Point:
Leichte Enttäuschung ist allenthalben zu spüren bei den geschätzt 40 Leuten, die leicht fröstelnd auf den Sonnenaufgang warten.

Die Sonne zeigt sich zwar in einem glutroten Wolkenschlitz, aber der reicht nicht, um das "Amphitheater" intensiver zu beleuchten oder zum Aufglühen zu bringen.

Es ist also nichts mit dem "richtigen" Sonnenaufgang. Es wird einfach nur heller. Blöd eigentlich nur, dass wir ursprünglich gar nicht vor hatten, zum Sunrise hoch zu fahren. Na ja, man kann eben nicht alles haben...
Einzig die Japaner, die fünf Minuten vor Sonnenaufgang in mehreren Kleinbussen heran- und 10 Minuten später wieder weggekarrt wurden hat das nicht gestört. Programmpunkt abgehakt, weiter geht's..
Zurück zum North Campground waren die Hosts um 7.20 Uhr schon dabei, die von uns mit Absicht auf der Site zurückgelassene Fußmatte einzusammeln. Früh auf den Beinen bzw. Rädern sind die da.
Nach Duschen, Frühstück, Dumpen geht es dann auf die kurze Etappe zum Zion National Park.

Nach der Durchfahrt des Red Canyons („Cassidy Land“, so Legenden sind halt immer für was gut..) geht es runter in den Dixie National Forest. Das breite, grüne Tal, dass uns dann auf der UT-89 weiter begleitet, hat so gar nichts mit dem "typischen" Südwesten zu tun. Es könnte auch im Schwarzwald oder sonstwo in Europa liegen.

An einem Punkt auf freier Strecke musste ich dann kurz wenden: „Lydias Canyon“ muss natürlich noch bildlich festgehalten werden. Was meine Frau so alles hat..

Dann, etwas später, ist das typische Amerika doch wieder gegenwärtig: Glendale und Orderville scheinen nur aus angegammelten Holzhäusern und Schrottplätzen zu bestehen. Wobei „der Amerikaner“ ohnehin eine komische Beziehung zum Entsorgen hat: Alles bleibt da liegen, wo man es zuletzt gebraucht hat..
Und dann, hinter Mt. Carmel Junction und dem leichten Anstieg, wird der Asphalt rot und die Umgebung eigentlich unbeschreiblich.

Die Einfahrt in den Zion ist einfach grandios. Man kann gar nicht so oft anhalten, wie man fotografieren möchte.

Einzig der Parkplatz am Canyonview vor dem Tunnel war so voll, dass wir nicht halten konnten. Durch den Tunnel durften wir ohne Begleitung, nur die Spiegel mussten angeklappt werden. So ein kleines WoMo hat auch mal seine Vorteile.
Die Serpentinenstrecke runter Richtung Springdale ist auch eine Genußstrecke. Gut, dass es viele Parkmöglichkeiten gibt.

Auf dem Watchman CG haben wir dann schnell unsere Site A15R in Beschlag genommen, die eigentlich zwei Nachteile hat: Etwas größeren, richtigen Schatten gibt es im Hochsommer erst nach 19 Uhr, und viele Gäste nutzen die Site als Durchgang zum kleinen "Strand"-Bereich am Fluß. Das hörte auf, als ich Sitzgruppe und Grill so in den Weg gestellt habe, dass keiner mehr geradeaus durchgehen konnte. Der Virgin River hat übrigens eine ganz angenehme Termperatur, er ist relativ kühl. Nicht schlecht bei Temperaturen von 39 Grad.
Wir wollten uns erstmal einen Teil des Parks ansehen, sind mit dem Shuttle bis zur Zion Lodge gefahren und von dort in Richtung der Emerald Pools gelaufen.

Ich schreib mal so: Im Sommer für mich eine echte Enttäuschung.
Der Lower Pool ein relativ kleiner Tümpel, der Middle praktisch nicht vorhanden, der Upper Pool auch eher mickrig. Die Wasserfälle litten unter sehr deutlichem Wassermangel.

Tja, definitiv verloren im Vergleich zum Lower Calf Creek. Daher gibt's auch nur ein Foto. Aber immerhin, es gab die einzige Schlange des ganzen Urlaubs zu sehen.

Dann zog so allmählich das obligatorische Gewitter auf und wir zogen dann vor, zum Shuttle zurück zu gehen, leider wegen Renovierung auf dem selben Weg, und sind bis zum Temple of Sinawava gefahren.

Im Vorbeifahren konnte ich Lydia wenigstens das morgige Ziel zeigen. Sie war skeptisch..
Während der Rückfahrt verzog sich das kleine Gewitter schon wieder, so dass wir uns auf unserer Site leicht getrennt voneinander in den spärlichen Schatten setzten, um zu lesen.
Ich bin dann mit dem anderen Shuttle nach Springdale zum Einkaufen gefahren, etwas Bier und Obst war doch noch nötig. Der "Sol Foods" mitten in Springdale, hinter der Zion's Bank, ist übrigens teilweise deutlich billiger als der direkt neben dem Campground, und an der Bushaltestelle in der Nähe gibt es ein ziemlich flüssig funktionierendes freies WLAN.
Anschließend haben wir den ausdrücklich erlaubten Gasgrill angeworfen und lecker gegessen, der Abend klang aus mit  lesen, Bericht geschrieben und etwas im Internet surfen.
Das Wifi-Signal von der  Cable Mountan Lodge ist vorhanden aber relativ schwach und schwankend, so dass die Internetverbindung immer stabil zu Stande kommt..

 

Morgen sollen dann die Engel landen..

gefahrene Meilen: 95
geplante Meilen: 85

"Mer sind us de Aldestadt, us de Retematäng"

Grüße aus der Nähe der schönsten Stadt am Rhein,

Michael

MichaelTE
Bild von MichaelTE
Offline
Beigetreten: 13.01.2012 - 19:24
Beiträge: 441
16. Etappe: 14.08.2012 im Zion Nationalpark

Heute Morgen sind wir (für uns) zeitig mit dem Shuttle Richtung The Grotto aufgebrochen, um den Weg zum Angels Landing zu gehen. Und tatsächlich lag der größte Teil des Weges noch schön im Schatten. Uns kamen da sogar schon die ersten Leute von oben entgegen..

Gute 50 Minuten haben wir über die Serpentinen bis Scotts Outlook gebraucht, ohne uns dabei allzu sehr zu verausgaben.
Nach kurzer Inspektion des nächsten Abschnittes trennten sich hier erstmal unsere Wege.
Während Lydia im Schatten zurück blieb, nahm ich mir die letzten Meter zum Angels Landing vor.
Es war doch schon relativ voll, und manch einer schien nicht wirklich Spaß am Aufstieg zu haben.

Nach 30 weiteren Minuten oben auf dem Plateau musste man sich schon fast einen Sitzplatz erkämpfen. Aber die Sicht..toll..

Zurück das selbe Spiel, nur noch mehr Gegenverkehr.

Manche schienen regelrecht Angst zu haben, diesen eigentlich gar nicht so schwierigen Weg zu gehen. Für mich der negative Höhepunkt war eine fünfköpfige deutsche Familie, bei der sich die beiden Söhne und die Mutter mit kurzem Seil und Karabiner an der Kette einhakten, während der Vater die ca. 6-jährige Tochter an der Leine hielt. Der Mutter schien das beim Abstieg auch nicht wirklich Spaß zu machen.
Nach ca. 90 Minuten war ich wieder bei Lydia, die sich in der Zwischenzeit mit mehreren Leuten, die runterkamen, unterhalten hatte. Man hatte ihr auch berichtet, dass ich oben sitze und Fotos mache..Cool
Wir haben dann noch von einem Paar erfahren, dass die erwähnte fünfköpfige Familie wohl auf halber Strecke umgekehrt war..
Der Weg runter war dann einfach, die Gegenrichtung wegen der prallen Sonne eher nicht.
Und es waren tatsächlich Mengen an Leuten unterwegs nach oben.

Da es noch recht früh war, sind wir weiter zum Weeping Rock. Der weint allerdings im Sommer nur sehr wenig, von daher war das wenig eindrucksvoll. Und von den zahlreichen Blumen hat auch keine geblüht.

Zurück an unserer Site, haben wir dann unsere Stühle genommen und sie an den "Strand" gestellt. Herrlich, so ein ruhiges Bad zur Mittagszeit, wenn sonst alle unterwegs sind. Auch wenn der Virgin River so richtig kalt nicht war.
Dann haben wir noch einen kleinen Imbiß genommen und danach noch mal den Shuttle geentert. Diesmal bis zur Endstation, um dann noch den kleinen Spaziergang entlang des Flußes Richtung Narrows zu machen.

Was für eine Völkerwanderung. Die ließ auch am Ende des Weges nicht nach, es waren Mengen an Leuten, die den ziemlich niedrigen Fluß durchwateten.

Wir haben das gelassen und sind zurück.

Noch einmal war grillen angesagt, um das letzte Fleisch zu vernichten.

Danch bin ich zu den Nachbarsites und habe gefragt, ob das ein oder andere an Gegenständen vielleicht noch gebraucht werden kann.
Tatsächlich fand unser Gasgrill, der Rest Toilettenchemie sowie das Toilettenpapier, die Dose OFF und ein Schwamm noch dankbare österreichische Abnehmer. Ob der Grill noch lange gehalten hat weiß ich nicht, aber die Gaskartusche war noch gut gefüllt und zum Wegwerfen war zu noch zu Schade.

Und endlich habe ich heute einen Hummingbird in freier Wildbahn fotografieren können. Zwar nicht aus der Nähe, aber immerhin.

 

Morgen ist Ende.
Vermutliche Tiefsttemperatur im Valley of Fire: 29 Grad. Puh...

 
geplante und gefahrene Meilen: 0

"Mer sind us de Aldestadt, us de Retematäng"

Grüße aus der Nähe der schönsten Stadt am Rhein,

Michael

MichaelTE
Bild von MichaelTE
Offline
Beigetreten: 13.01.2012 - 19:24
Beiträge: 441
17. Etappe: 15.08.2012 Zion NP - Valley of Fire State Park

In aller Ruhe und mit einigen Blumen haben wir uns vom Zion NP verabschiedet.

Die Strecke ist ja nicht so lang, und schließlich geht es zurück nach Nevada, wo die Uhren ja auch anders gehen.

Die Fahrt über die #9 ist teilweise ganz schön, aber angesichts des Angebotes der letzten Tage fast schon langweilig.

Aber man sieht mal wieder richtige Städte, und überall, wie hier in Hurricane, hängen überdimensionale USA-Flaggen.

Auf der I-15 ist es im Bereich der Virgin River Gorge dann sogar interessanter, als ich gedacht haben.

Interstate muss nicht immer langweilig sein, und wenn es nur die Kakteen am Rand sind.. Wink

Die Strecke von Moaba Valley über Overton hingegen ist wieder eintönig, heiß und richtig langweilig.
Hier möchte man eigentlich nicht tot über dem Zaun hängen..
Und dann kommt das Valley of Fire...

Wir kommen am späten Mittag an, und die Sonne brennt mal so richtig.
Wir bezahlen brav unseren Eintritt und fahren erstmal durch zum Atlatl Rock CG. Wie kaum anders zu erwarten, ist er leer. Wir könne uns also in aller Ruhe die ebenste der verstromten Sites aussuchen. Leider wären das die asphaltierten Sites für Behinderte. Aber wir finden dann doch eine einigermaßen ebene Site.

Nach dem Stromanschluss kämpft die Klimaanlage erstmal mehr oder weniger vergeblich gegen die Hitze an.
Der Weg zum Waschhaus, wenn auch kurz, ist schon fast grenzwertig.
Den deutlich längeren Weg zur Selfregistration gehe ich dann alleine. Immerhin erfahre ich vom Host, dass die Duschen im Waschhaus an den stromlosen Plätzen nichts kosten. Warum auch immer..
Nach kurzem Aufenthalt machen wir uns dann zum Visitor Center auf. Der Parkplatz ist spärlich belegt, frisch asphaltiert und brüllend heiß. Im VC dann alles schön (?) runtergekühlt, und die Ausstellung ist zwar klein, aber gar nicht mal so uninteressant.
Ach ja, der Wetterbericht: 44° Höchst- und unfassbare 29° Tiefsttemperatur, und die für 5 Uhr Morgens...

Wir sind dann einige Punkte im Park abgefahren, angefangen am Elephant Rock,

Rainbow Vista,

und der Weg zu den White Domes.

An den White Domes sind wir ein paar Meter durch den heißen Sand gegangen, ehe Lydia sich lieber in den Schatten setzen wollte. Ich bin noch weiter gegangen, bis zum alten Film Set, aber der Trail rund um die Domes war einfach nicht machbar.

Wenigstens zur Fire-Wave sind wir dann noch gelaufen, zusammen mit einem anderen deutschen Paar.

Man sollte übrigens, wie ich finde, dem offiziellen Weg folgen. Der führt mit Hilfe von Säulen, Hölzern mit blauen Bändern und Steinmännchen letztendlich direkt an die Wave. Der im Grundmann beschriebene und auch hier schon genannte Weg ist mit offiziellen Hinweisschildern versehen, dass man dort bitte weg bleiben soll.

Auch der Rückweg zum Campground bot noch tolle Anblicke.

Fazit: Ein wunderschöner Park, tolles Farbenspiel in einer Vielfalt, die wir so vorher auch noch nicht gesehen haben.
Aber definitiv die falsche Jahreszeit.

Auf dem Campingplatz waren übrigens noch ganze zwei weitere Camper, beide Familien haben dort ihre erste Nacht nach der Übernahme verbracht.
Bei einer jungen Familie haben wir noch ein wenig an Putzutensilien gelassen, die wir nicht mehr brauchten. Die drei sind dann nur durch gutes Zureden einer Strafe entkommen. Denn der Ranger wollte ihm irgendwie nicht glauben, dass er das mit der Selbstregistrierung nicht ganz verstanden hat..

Für uns gab es dann sogar noch eine Premiere: erstmals haben wir abends im WoMo gegessen.
Es war nicht nur zu warm, es gibt es hier ein echtes Problem mit Bienen auf der Jagd nach Wasser.
Wir wollten den Tierchen nicht noch mehr Nahrung bieten.

Der Hase machte dann später das einzig sinnvolle: nichts..

Diese Nacht werden wir wohl bei laufenden Klimaanlage versuchen zu schlafen. Oder sie während der Nacht wieder anmachen, wenn es zu warm wird. Denn die ist auch unglaublich laut..

The End is near..

gefahrene Meilen: 163
geplante Meilen:  136

"Mer sind us de Aldestadt, us de Retematäng"

Grüße aus der Nähe der schönsten Stadt am Rhein,

Michael

MichaelTE
Bild von MichaelTE
Offline
Beigetreten: 13.01.2012 - 19:24
Beiträge: 441
18. Etappe: 16.08.2012 Valley of Fire SP - Las Vegas

Die Nacht war in der Tat wenig erholsam.
Wir haben bis in den späten Abend die Klimaanlage angelassen, aber die Wirkung verpuffte ziemlich schnell.
Irgendwann lief sie dann wieder laut brummend. Schon erstaunlich, dass man das tatsächlich irgendwie überhören kann...

Viel zu tun gab es dann nach dem Frühstück nicht mehr, wir hatten die Taschen schon gepackt und den Wagen gesäubert.
Was übrig war, haben wir auch fast alle noch an die junge deutsche Familie geben können.

Das sogenannte „Bienenproblem“ ist tatsächlich nicht leicht, sondern massiv. Da nützt es auch nichts, wenn die Wasseranschlüsse dicht sind. Wir sind am Morgen, genauso wie die anderen WoMo-Fahrer auch, von Bienenschwärmen rund um die Dachklimaanlage geweckt worden, das war schon etwas beängstigend. Das Kondenzwasser war wohl sehr verlockend.
Zwei Bienen haben es sogar in den Wagen geschafft, obwohl alle Fenster zu waren.

Auf dem kurzen Weg nach Las Vegas haben wir dann noch Propan gefasst (3 gl) und getankt.
Leider 5 Gallonen zu wenig, wie ich bei der Rückgabe gemerkt habe, aber die knapp 10 Dollar „Strafe“ waren mir dann auch egal.
Die Rückgabe ging problemlos und zügig vonstatten, wir haben die Kaffemaschine und den RandMcNally noch an eine startenden Familie weiter gereicht für nix, und alles war gut.

Ein seltsam ruhiger und mundfauler Taxifahrer brachte uns wieder in das Harrah's Hotel.
Dort haben wir die Koffer am Bell Desk abgeben, haben uns Bustickets gekauft und sind erstmal in das Outlet Center im Süden gefahren.

Am frühen Abend sind wir dann zum Statosphere Tower gefahren, um von der Plattform aus einen Blick auf das abendliche Las Vegas werfen zu können.


Kennt die wer?

Anschließend haben wir den Abend bei Burger und Beer (Guiness) im Hard Rock Cafe beendet.

 

Mal sehen, ob uns das Glück noch lacht..

 

gefahrene Meilen: 64
geplante Meilen:  65

"Mer sind us de Aldestadt, us de Retematäng"

Grüße aus der Nähe der schönsten Stadt am Rhein,

Michael

MichaelTE
Bild von MichaelTE
Offline
Beigetreten: 13.01.2012 - 19:24
Beiträge: 441
19. Etappe: 17.08.2012 Las Vegas

Wir hatten am Vormitta noch einiges an Zeit, da der Rückflug erst um 17.15 Uhr Ortszeit losgehen sollte.
Wir haben daher im Flavors in aller Ruhe lecker gefrühstückt, haben wieder per Zimmer-TV ausgecheckt  und sind dann noch einmal auf den Strip.
Direkt neben der Bushaltestelle am Harrah’s habe ich dann sogar ein freies Wifi gefunden und noch ein wenig gesurft, bis der Bus kam.
Der führte uns mit den Tickets vom Vortag, die noch bis Mittag galten, zum "größten Geschenke-Laden der Welt" im nördlichen Bereich des Strips. Aber auch dort haben wir kein einfaches T-Shirt mit USA-Fahne gefunden. Alles nur mit Las Vegas-Aufdruck. Ob das jetzt der größte Laden war? Wohl eher nicht.
Aber irgendwie fürchterlich. Kitsch ist für manche Sachen noch verniedlichend ausgedrückt...

Zurück zum Harrah’s haben wir dann doch noch ein wenig im hauseigenen Casino gespielt, Zeit war dafür noch genug.
Die Slotmachine habe ich nicht verstanden, und irgendwie hatte das alles den Charme einer verrauchten Bahnhofskneipe.
Aber es gab ja noch die spärlich vorhandenen Roulette-Tische.
Na, was soll ich sagen? Keine 30 Minuten gespielt, und 110 Dollar echten Gewinn einbehalten.

Nun denn, dann war endgültig Abschied angesagt, also mit dem Taxi ab zum Flughafen.
Es ist schon merkwürdig, wenn vor dem Terminal gerade mal zwei oder drei Taxen anhalten und praktisch kein Mensch zu sehen ist.
Auf den Waagen draussen haben wir noch schnell überprüft, ob unsere Koffer passendes Gewicht haben. Nach ein bisschen umpacken war das erledigt, am Check-In gab es dann auch keine Probleme. Manch andere hatten dort noch etwas aufwändigere Packereien vor sich..
Die Sicherheitsüberprüfung ging auch recht schnell, trotz Nacktscanner und ähnlichem.

Der McCarran Airport hat immerhin auch ein unbeschränkt freies Wifi. So konnte ich während der Wartezeit noch ein paar Fotos auf mein Facebook-Account hochladen und ein wenig surfen.
Der Duty Free war auch einigermaßen bestückt, meine heimischen Whisky-Vorräte konnten so problemlos aufgestockt werden.

"Mer sind us de Aldestadt, us de Retematäng"

Grüße aus der Nähe der schönsten Stadt am Rhein,

Michael

MichaelTE
Bild von MichaelTE
Offline
Beigetreten: 13.01.2012 - 19:24
Beiträge: 441
Finale: 18.08.2012 Las Vegas - Frankfurt

Der Flug war pünktlich.
Leider war es diesmal deutlich enger, denn es gab diesmal keinen Platz am Notausgang.
Immerhin waren die Leute um uns rum ganz nett und gesprächig.
Abgesehen von der ca. 12-jährigen dierkt vor mir, die keine Sekunde still sitzen konnte..

Das Essen war so lala, die Filme sollten wohl einschläfernd wirken.

Nach insgesamt rund 4 Stunden dösen, mehr war es nicht, habe ich die Augen nicht mehr zu bekommen. Es gab einfach keine halbwegs bequeme Stellung..
Der Service bei Condor war im Übrigen nicht zu bemängeln.

Wir wären sogar pünktlich gelandet.
Wenn es nicht noch ein kleines Problem mit der Technik inklusive Durchstarten gegeben hätte.
Der Kapitän hat uns lapidar darüber informiert, dass es noch Anzeigen gäbe, die überprüft werden müssten.
Hm ja.. das hätte nicht mehr sein müssen..

Nach der Landung hat uns mein (jetzt Ex-) Chef abgeholt, nach einem Kaffee und Muffins bei ihm in Hofheim sind wir dann die letzten 100 Minuten nach Hause gefahren. Und das war noch mal so richtig anstrengend. Dieser Jetlag..

"Mer sind us de Aldestadt, us de Retematäng"

Grüße aus der Nähe der schönsten Stadt am Rhein,

Michael