Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

29 Sommertage im amerikanischen Westen

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olsaulle
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06.07.2012 Hoodoos und Steinmanderl

Guten Morgen Amerika, es ist 4.45 Uhr und der Wecker (bzw. das iPad) klingelt.

Oli brummelt irgendwas, dreht sich um und schläft weiter.

Ich schaffe es tatsächlich aufzustehen und bin um 5.15 Uhr am Rim. Gerade noch rechtzeitig, um im Gedränge am Sunrise-Point einen guten Platz zu ergattern. Um mich herum stehen vermummte Gestalten, teilweise noch im Schlafsack. Auch ich habe mir eine Decke mitgenommen und das ist auch nötig. Die Temperaturen liegen (gefühlt) im unteren einstelligen Bereich.

 

Der Sonnenaufgang lässt zum Glück nicht lange auf sich warten und um 7 Uhr liege ich schon wieder in meinem warmen Bett. Die Jungs haben gar nicht gemerkt, dass ich weg war. Da die Höhenluft scheinbar müde macht, schlafen sie heute ziemlich lange.

Als wir dann frühstücken, kommt ein schon ungeduldiger Josh von der Nachbarsite zu seinem zweiten Frühstück zu uns rüber und schildert seinen Freunden die neuesten Abenteuer.

Am frühen Mittag brechen wir zu unserer Wanderung in den Canyon auf. Wir haben die Kombination Navajo/Queens Garden Trail gewählt, um die Kinder (und uns) nicht zu überfordern. Zunächst geht es schleppend voran, die Kinder quengeln.

 

Nach einiger Zeit kommen wir in ein Gebiet, das über und über mit Steinmännchen bedeckt ist. Das müssen hunderte, wenn nicht sogar tausende sein. Sie sind überall, selbst in die Äste der Bäume wurden sie hineingebaut.

 

Als wir von dort endlich weitergehen, sind bestimmt noch mal ein paar hundert dazugekommenLaughing.

Im Talgrund machen wir Mittagspause und verzehren unsere mitgebrachten Sandwiches. Oli und ich räsonieren gerade über Strategien, wie wir die Kinder wieder auf den Berg bekommen, als unser Freund Josh mit seiner Familie des Weges kommt. Wir können nicht so schnell gucken, wie die Kinder wieder auf der Piste sind. Im Spurt geht es gemeinsam mit Josh und seiner Schwester die Serpentinen hinter der „Wall Street“ hoch.

Die Höhe scheint den Kindern überhaupt nichts auszumachen, Oli und mir schlägt derweil das Herz bis zum Hals.

Zur Kaffezeit sind wir wieder am Wohnmobil und verbringen den Restnachmittag lesend im Klappstuhl.

 

Unsere Nachbarin (Josh´s Mutter) hält uns derweil den Rücken frei und bespaßt die Kinder. Irgendwann merken wir, dass es hinter unserem Wohnmobil auf der Straße hoch her geht. Inzwischen scheinen alle Kinder aus dem Loop hierhergekommen zu sein.

 

Es entwickelt sich ein lebhaftes Fußballspiel, das mit individuellen Unterbrechungen bis in die Abendstunden andauert. Unsere Kinder lautstark immer mittendrin. Die wichtigsten Ausdrücke haben sie ganz schnell verinnerlicht. „Sprachbarriere“ ist für sie ein Fremdwort.

Dank fire ban müssen wir abends leider wieder auf ein campfire verzichten, aber wir haben ja unseren Gasgrill und brutzeln darauf schöne dicke Steaks.

 

gefahrene Meilen:

Campground:

Site Nr.:

0

North CG

16

Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
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hat sich doch gelohnt !

Hallo Sabine,

also hat es sich doch gelohnt, dass du morgens (alleine !) in aller Frühe aufgestanden bist ! So was vergisst man nicht !

Schön auch deine Schilderung des eltern-unabhängigen Motivationsschubes zur Bewältigung der Wallstreet und der Völkerverständigung beim Fußball.  Das wird euren Kindern in Erinnerung bleiben !

Grüße

Bernhard

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

Trakki
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Beigetreten: 24.11.2011 - 17:05
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Sonnenaufgang

Hallo Sabine,

da hat sich dein frühes Aufstehen aber wiorklich gelohnt. Wir haben damals auch erbärmlich gefroren, aber dann war der Himmel verhangen und wir konnten nicht so schöne Bilder machen. Du bist ein GlückspilzSmile.

Herzliche Grüße

Sonja
 

Trakki.Reisen

Caligirl
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Beigetreten: 30.12.2012 - 09:33
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Mitleser!

Hallo Sabine,

schon die ganze Strecke lese ich im Hintergrund mit großem Interesse Deinen netten Bericht mit, da wir diesen Sommer mit unseren zwei Jungs (11 und 12) eine fast identische Route fahren werden.

 

Ich freue mich schon auf die weiteren Abschnitte.

Grüße von Nicky

 

Servus und Grüße
Nicky 

"Das Leben ist eine Reise. Und Reisen ist Leben!"

olsaulle
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Beigetreten: 19.11.2011 - 21:40
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Reiseplanung?

Hallo Nicky,

das wird bestimmt super! Ich würde sofort wieder dahinfahren...

Hast du schon einen Reiseplanungsthread hier im Forum?

LG Sabine

olsaulle
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Beigetreten: 19.11.2011 - 21:40
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07.07.2012 es stinkt gewaltig

Bevor wir auch den Bryce Canyon NP verlassen, fahren wir zunächst bis ganz ans Ende der Fahrstraße, zum Rainbow Point (2700 m ü.N.N.). Dieser Ort macht heute seinem (Teil-) Namen alle Ehre. Es schüttet hier wie aus Eimern. 

Zum Glück befindet sich dort ein Unterstand, aus dem heraus wir einen schönen Blick auf die Abbruchkante des Canyons haben.

 

Mit uns steht dort eine ganze Reihe von Besuchern, die auch vom Platzregen überrascht wurden. Witzigerweise begegnen wir hier wieder Josh und seiner Familie. So können wir uns wenigstens noch ordentlich verabschieden. Auf dem Campground haben wir uns nämlich heute Morgen noch nicht gesehen.

Der Regen geht irgendwann in Hagel über. Wir flüchten schnell ins Fahrzeug und fahren Richtung Parkausgang. 

 

Unterwegs halten wir kurz in der Nähe des Inspiration Points, um eine Kolonie Präriehunde zu beobachten, auf die uns gestern ein Ranger aufmerksam gemacht hat.
Man kann die niedlichen Tiere im hohen Gras allerdings nur erahnen. Brauchbare Fotos gelingen uns trotz Teleobjektiv leider nicht.

Auf demselben Weg, den wir vorgestern bereits gefahren sind, geht es zurück bis nach Kanab. Dort ist die Abzweigung zum Zion NP.

 

Am Checkerboard Mesa, wo wir eigentlich kurz halten wollen, sind leider alle Parkplätze belegt. Schade, weiter geht’s.

 

Bereits seit Kanab bemerken wir, dass es im hinteren Teil des Fahrzeugs unangenehm riecht. Der Gestank steigert sich im Laufe der Fahrt und kommt insbesondere dann auch vorne an, wenn das Fahrzeug steht. So auch vor der Einfahrt in den Mount Carmel Tunnel. Der Ranger, der uns dort das Durchfahrtticket verkauft, tritt erstmal einen Schritt zurück, als Oli das Fenster öffnetSurprised.

Wir überlegen, woher der Gestank kommen könnte. Wir haben zuletzt vor drei Tagen in Page gedumpt. Irgendetwas muss mit unserer Tankanzeige nicht stimmen, da sowohl Black, als auch Greywater erst 2/3 voll anzeigen. Gestern haben wir alle geduscht, es könnte also sein, dass der Greywatertank voll ist.

Unterwegs werden wir das Rätsel aber nicht lösen, deshalb schauen wir, dass wir so schnell wie möglich unseren Campground am anderen Ende des Parks erreichen.

Wir haben für drei Nächte auf dem Watchman CG reserviert. zwei Nächte wollen wir hier auf jeden Fall bleiben, falls es uns gut gefällt und das Wetter mitspielt, eine weitere Nacht.

Bevor wir unseren Stellplatz mit „river access“ beziehen, wird erst einmal gedumpt. Und siehe da, der Gestank verschwindet. Bei näherem Hinschauen stellt Oli fest, dass der zweite Regler, der sich auf der rechten Seite im hinteren Teil des Womos befindet, hereingedrückt war. Wahrscheinlich ist er durch eine Bodenwelle reingedrückt worden und wir haben es nicht bemerkt. Eigentlich sollte der (lt. Moturis) immer rausgezogen sein, wir hatten nicht weiter darauf geachtet. Vielleicht ist deshalb in Page nicht die ganze Brühe abgeflossen (?). Egal wie, im weiteren Verlauf der Reise tritt das Problem nicht mehr auf.

Die Kinder machen sich sofort nach der Ankunft allein auf den Weg zum Visitor-Center, um sich ihr geliebtes Juniorrangerbook zu holen.

 

Danach vergnügen sie sich am und im Fluß.

 

Wir Erwachsenen lassen den Tag entspannt mit ein paar kühlen Budweiser ausklingen.

... ach ja, Leo hat ein neues Hobby. Mit seinem neuen Taschenmesser, gekauft am Grand Canyon, welches auch einen Kreuzschraubenzieher hat, zieht er im ganzen Wohnmobil die lockeren Schrauben fest. Gut, wenn man einen Handwerker an Bord hat ...

 

gefahrene Meilen:

Campground:

Site Nr.:

125

Watchman CG

48R

Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
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Verständnisproblem

Hallo Sabine,

ich habe da ein Verständnisproblem: welchen "Regler" meinst du? was sollte lt. Moturis rausgezogen sein ?

Grüße

Bernhard

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

olsaulle
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Beigetreten: 19.11.2011 - 21:40
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Regler

Hallo Bernhrd,

ich hatte befürchtet, dass diese Frage von jemandem gestellt wirdWink.

Leider bin ich technisch nicht so beschlagen, dass ich dir einen Fachbegriff dafür nennen könnte. Deshalb versuche ich mal eine Beschreibung:

Bei unserem Model S-27S gab es neben den beiden Schiebern an den Leitungen für Black- bzw. Greywater, die sich kurz vor dem Auslass befanden, an dem der Flexschlauch montiert wird, einen weiteren Schieber an der Leitung für Blackwater. Dieser war auf der anderen, rechten Fahrzeugseite rel. weit hinten im Heckbereich, am Blackwaterrohr. Wahrscheinlich ist das eine Sicherung (?).

Der Schiebergriff hing im geöffneten Zustand recht tief nach unten. Bei der Einweisung wurde uns gesagt, dass wir ihn einfach offen lassen sollen.

Besser kann ich das leider nicht erklären, ein Foto hab ich auch nicht.

Alles klar?

LG Sabine

 

olsaulle
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Beigetreten: 19.11.2011 - 21:40
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08.07.2012 ein Tag im und am Fluß

Als wir frühstücken, merken wir schon, dass hier andere Temperaturen als am Bryce Canyon herrschen. Ist ja auch kein Wunder, wir sind hier einige hundert Höhenmeter tiefer. Die ganz großen Wanderungen auf die umliegenden Berge wollen wir uns angesichts dieser Hitze nicht antun. Deshalb beschließen wir, den Tag zur Erkundung des Zion Canyons zu nutzen.

 

Mit dem Shuttle fahren wir bis zur Endhaltestelle „Temple of Sinawava“ und laufen von dort aus auf dem asphaltierten Riverside Walk. An dessen Ende befindet sich der Einstieg in die nun enge Schlucht, die „Narrows“.

 

Wir laufen so weit wir können in die Schlucht hinein. Dort ist es auch wesentlich weniger voll, als auf dem vorangegangenen Riverside Walk. Außerdem ist es schön schattig und durch das Wasser erfrischend kühl.

Zunächst in der Ferne hören wir irgendwann ein Gewitter grollen. Dieses kommt schnell immer näher und der Donner wird durch die Wände des Canyons sehr verstärkt. Als es dann noch anfängt zu regnen, treten wir sicherheitshalber den Rückweg an, da wir Angst vor dem steigenden Wasserpegel haben. Den Kindern reicht das Wasser jetzt schon teilweise bis zur Brust.

 

Zurück am Eingang zur Schlucht picknicken wir auf einem mittlerweile wieder sonnigen Felsen am Fluß und laufen anschließend zurück zur Bushaltestelle.

 

Luis und Leo müssen für ihre Juniorrangerprüfung noch einige Aufgaben erledigen. Am Museum verlassen wir deshalb den Bus und helfen ihnen, die Antworten auf Fragen aus dem Juniorrangerbook zu finden.

Den Restnachmittag verbringen wir auf dem Fluß am Campground. Die Kinder haben schon gestern festgestellt, dass sie mit ihren Tubes vom Visitor Center bis zu unserer Site fahren können. Heute erforschen sie außerdem die Stromschnellen im weiteren Verlauf des Flusses, wo der Nervenkitzel schon etwas zunimmt.

Wir Erwachsenen wechseln uns dabei ab, die Kinder zu begleiten. Es ist sehr entspannt, sich einfach auf dem Fluß treiben zu lassen und das Geschehen am Ufer zu beobachten. Zum ersten Mal auf dieser Reise sehen wir Kolibris.

 

Abends fahren wir nach Springdale, um unseren Lebensmittelvorrat aufzustocken. Der Supermarkt (es war der einzige, den wir dort gefunden haben) verlangt recht stolze Preise. Vieles ist fast doppelt so teuer, wie in unserm geliebten Safeway.

Nicht zuletzt angesichts der „Apothekenpreise“ beschließen wir, heute nicht selbst zu kochen, sondern etwas zu essen zu holen.

Gegenüber dem 3D-Kino am NP-Eingang haben wir ein Thai-Restaurant gesehen. Als Kontrastprogramm zu Steaks und Kartoffeln decken wir dort uns mit verschiedenen Currys, Reis und Hähnchenfleischspießen ein. Die "thailändische Reistafel" bauen wir dann auf unser Site auf.

Im Anschluss an das Abendessen besuchen wir mit den Kindern das sehr interessante Rangerprogramm und fallen danach zufrieden in unsere Betten.

 

gefahrene Meilen:

Campground:

Site Nr.:

5

Watchman CG

48R

gafa
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Beigetreten: 30.07.2010 - 19:24
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Zion Narrows

Hallo Sabine,

da hattet Ihr aber einen schönen entspannten Tag im Zion NP. So ein Gewitter ist da wirklich nicht ohne. Uns hat vor vielen Jahren bei unserem ersten Besuch im Zion NP ein Gewitter auf dem Rückweg von Angels Landing überrascht. Wir wollten uns dann zusammen mit anderen unter einen Felsüberhang stellen um den Regen abzuwarten. Da kam eine Rangerin und scheuchte uns weiter weil es viel zu gefährllich sei dort zu stehen. Zunächst hatten wir nicht verstanden warum dies gefährlich sein sollte. Als wir dann unten im Tal waren konnten wir es dann sehen als genau der Weg und Felsüberhang zu einem reißenden Bach wurde und ein riesiger Wasserfall zu Tal rauschte. Da waren wir heilfroh dass die Rangerin da war.

Zuerst hatte der Sandstein die Regentropfen noch aufgesagt, dann war alles nass und erste Rinsaale haben sich gebildet die dann immer größer wurden und sich mit anderen zu einem kleinen Bächlein vereinigt hat und diese Bächlein wurden dann auf unserm Wanderweg zu einem reißenden Bach der dann über eine Felskante als Wasserfall zu Tal stürzte. Nicht auszumalen wenn wir oben geblieben wären.

Es macht mir viel Spaß mit Dir unterwegs zu sein und freue mich schon auf die Fortsetzung.

Liebe Grüße
Gabi

Scout Womo-Abenteuer.de

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