Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

01. Tag: Abreise nach Las Vegas

1 Beitrag / 0 neu
Bambam
Offline
Beigetreten: 12.02.2014 - 20:28
Beiträge: 14
01. Tag: Abreise nach Las Vegas
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Besuchte Highlights: 

Wie immer schläft man am Besten, wenn man Früh aufstehen muss – 5:45 Uhr klingelt der Wecker und nach einem kurzen „Frühstück“ aus Orangensaft (schließlich hat man ja nichts mehr zu Hause) und einem ausgiebigen Verabschieden von den Fellnasen stehen schon die (Schwieger-)Eltern vor der Tür und geht es um halb sieben Richtung Flughafen. Natürlich ist zu dieser Zeit noch kaum jemand auf der Straße und so sind wir bereits um kurz nach sieben angekommen. Die Check-In – Schalter sind noch nicht besetzt, aber es hat sich schon eine Schlange gebildet und wir stellen uns brav hinten an. Natürlich hätten wir auch einfach den Online Check-In nutzen können, aber was tut man nicht alles, um einen richtigen Boarding Pass zu bekommen....

 

Nachdem wir um 8 Uhr endlich mit allen Formalitäten durch sind, heißt es statt einem gemeinsamen Frühstück dann doch erst noch Abschied nehmen, da der Security Check ab 8:30 Uhr voll werden soll. Und so schicken wir die (Schwieger-)Eltern auf ihren Heimweg und wir machen uns auf den Weg, unser Handgepäck durchleuchten zu lassen. Das sorgsame Packen des Rucksackes hätten wir uns auch sparen können, denn Tobi darf fast alles auspacken – Notebook, Kabel, Spannungswandler, Objektive usw. Trotzdem geht es ganz fix und schon können wir uns ein gemütliches Plätzchen am Gate suchen, um die nächsten 1 ½ h bis zum Boarding zu überbrücken. Mit einem Becher Kaffee und einem Frischkäse-Bagel geht es frisch gestärkt und mit verbrannter Zunge also ans warten, während sich die ersten ungeduldigen Passagiere schon aufstellen, um möglichst bald in das Flugzeug sprinten zu können.

 

 

An Bord die erste Erkenntnis – natürlich sitzen hinter uns Leute mit einer Größe, dass deren Knie an unseren Rückenlehnen anstehen. War also nix mit zurücklehnen, so viel Höflichkeit bringen wir auf. Der „angenehme“ Herr vor uns scheint von so etwas jedoch nichts zu wissen und bringt Tobi zu den faszinierendsten Verrenkungen.

 

Das Essen an Bord ist für Flugzeugessen genießbar, nur was aus Nudeln mit Schwammerln in Rahmsauce eine Pasta mit mediterraner Sauce macht, bleibt uns verborgen. Mit fortschreitendem Flug gibt es noch Grissini-Sticks mit Paprika-Dip und kurz vor Atlanta noch ein Pannini und einen kleinen Becher Eis – so lässt es sich doch aushalten.

 

In Atlanta erwarten uns Unwetter und der Landeanflug ist dadurch etwas unruhiger und sehen kann man dank den Wolken auch nicht viel, aber Hauptsache heil unten. 

 

 

Jetzt also durch die berühmt-berüchtigte Immigration und dann mit den Koffern durch den Zoll. Alle paar Meter stehen gleich mehrere Flughafen-Mitarbeiter, die freundlich durch den Flughafen plärren, wohin sich wer zu begeben hat – und das trotz eindeutiger und verständlicher Schilder, aber so sind auch ein paar Leute von der Straße weg.

 

Die Immigration ist schnell gefunden und all den Horrorstories von langen Wartezeiten entgegen dauert es am längsten, sich durch die unendlichen Reihen von Anstell-Absperr-Bändern zu kämpfen. Der nette Herr an der Immigration ist die Motivation in Person, spricht aber sogar ein paar Brocken deutsch und nach einem wunderschönen Bild und der Abgabe der Fingerabdrücke sind wir auch schon durch – das waren keine 5 Minuten.

 

Kaum dass wir von der Immigration – hier stehen übrigens auch wieder Mitarbeiter, die einen weiterscheuchen (this is not a waiting area!) – zu den Kofferbändern kommen, werden dort auch schon die ersten Koffer auf’s Band geworfen. Hier werden sie dann vom nächsten Mitarbeiter aufgestellt, damit man sie leichter vom Band bekommt bzw. auch gerne direkt auf den Wagen gehievt. Bis hierhin lief alles in Rekordzeit und wir hätten auch den ursprünglich geplanten Anschlussflug nach LV mit gerade mal 1h 26m Aufenthalt sicher noch erwischt, aber wir Warmduscher haben ja auf Nummer Sicher gespielt und lieber die 3h Aufenthalt gewählt – und das auch zu Recht, denn ein Koffer ist so ziemlich der letzte, der auf das Band fällt.

 

Da zwischenzeitlich auch noch andere Flüge angekommen sind, ist die Schlange für den Zoll schon gut lang, aber hier müssen wir lediglich einen blauen Zettel abgeben, für unsere Koffer interessiert sich niemand außer der nette Mitarbeiter für die Wiederaufgabe des Gepäcks. Am anschließenden Security-Check stehen wir nun das erste Mal wirklich an, aber kaum dass man sich versieht sind wir auch schon ganz vorne und dürfen jetzt unsere Schuhe und das Handgepäck röntgen lassen - seltsamerweise sind die Objektive und der komplette Kabelsalat hier für die Mitarbeiter uninteressant. - während wir selbst durch den Nacktscanner dürfen.

 

Nun haben wir alle  Formalitäten erledigt und es geht auf die Suche nach dem passenden Gate für unseren Weiterflug. Zum Glück sind die Flüge auf den Bildschirmen alphabetisch sortiert, sonst wäre man wirklich aufgeschmissen. Wir finden unseren Flug an Gate B 27 und machen uns auf den Weg zur Flughafen U-Bahn, die die diversen Terminals miteinander verbindet. Kaum die Treppen zu den Gates aufgestiegen, erschlägt einen fast der Geruch nach diversen typisch amerikanischem Fast Food, womit sich der Hunger erstmal erledigt hat. Nach deutscher Zeit hat es jetzt bereits 22 Uhr aber irgendwie passt das Zeit- und Hungergefühl hinten und vorne nicht. Kurz vor Beginn des Boarding bekommen wir aber doch Hunger und es gibt den ersten Burger auf amerikanischen Boden – und uns wird natürlich erstmal schlecht, denn fettiges Essen und ständiges sitzen ist irgendwie eine ungute Kombination.

 

 

Der Flug nach Las Vegas verzögert sich etwas, weil erst noch auf unauffindbare Passagiere gewartet wird und wir danach auf dem Weg zur Startbahn im Stau stehen.

 

 

Die noch immer über Atlanta hinwegziehenden Gewitter machen die Sache nicht einfach und mit knapp 35 Minuten Verspätung werden wir in Las Vegas landen. An Schlaf ist nicht wirklich zu denken und so wird die Zeit am Fensterplatz mit der Begutachtung der Landschaft verbracht – seltsamerweise sehen wir  kaum Berge, dafür jede Menge Senken (oder Hochebenen, je nach dem wie man es sieht). Leider ist es über dem Grand Canyon stark bewölkt und zusammen mit der schon stark fortgeschrittenen Dämmerung hat man von dem Panorama-Anflug auf Las Vegas nicht so viel, aber es reicht um den Badewannenrand am Lake Mead und den einem damit vor Augen geführte Wassermangel dieser Wüstengegend zu erkennen.

 

In Las Vegas gelandet geht es auf die Suche nach den Kofferbändern – scheint ein an Flughäfen sehr beliebtes Spiel zu sein. Um diese in Las Vegas zu finden, müssen wir erst über einen fast verlassenen Flughafen laufen, dann wiederum eine U-Bahn nehmen und anschließend nochmals quer durch ein Gebäude laufen – um dann noch eine halbe Stunde auf das Gepäck zu warten. Endlich springt das Band an und dieses Mal sind unsere Koffer unter den ersten und wir können das Terminal auf der Suche nach einem Shuttle zum Hotel verlassen. Ein passender Shuttleservice ist schnell gefunden und innerhalb kürzester Zeit sind wir auch schon am Mandalay Bay Hotel.  Der Check-In ist schnell erledigt und gegen 21 Uhr Ortszeit sind wir auf unserem Zimmer im 21. Stock mit Blick auf den Strip.

 

 

Die ersten Probleme zeigen sich schon beim Reingehen – wo gibt es außer dem einen für das mehr als dusteren Ganglicht hier bitte noch Lichtschalter? Gar nicht, alle anderen Lampen sind direkt an- und auszuschalten. Die nächste Herausforderung stellt sich bei der Dusche, denn anstatt einer Armatur wie bei uns stellt man hier die Dusche sofort an und man muss entweder erstmal kaltes Wasser ertragen, bis man die ungefähre Einstellung für eine angenehme Temperatur gefunden hat, oder man duscht amerikanisch und stellt sich erst die Temperatur ein und geht dann erst in die Duschkabine. Typisch Deutsch wählen wir die erste Variante und waschen uns den Staub von knapp 20h Reise ab, damit wir uns den Strip noch anschauen können.

 

 

Das Mandalay Bay ist das letzte Hotel am südlichen Strip und dementsprechend leer ist auch der Gehweg bis zum Excalibur. Die Wege am Strip sind für Fußgänger nicht immer leicht nachvollziehbar, denn über manche Straßen kommt man nur über eine Fußgängerbrücke, deren Zu- oder Abgang aber stellenweise innerhalb diverser Casinos liegt.

 

 

Der Strip ist grell, laut und voller Menschen, aber man will ja mal die berühmten Hotels gesehen haben und so gehen wir bis zum Treasure Island,  wo mittlerweile leider keine Show mehr an den dortigen Schiffen aufgeführt wird. 

 

 

Für die allabendlichen Vulkanausbrüche am Mirage müssten wir über 15 Minuten warten und so machen wir uns stattdessen auf den Weg zum benachbarten Bellagio (mal wieder über eine Brücke), um uns die berühmten Springbrunnen anzuschauen.

 

 

 

Danach gibt es noch einen kurzen Besuch bei CVS um uns mit Wasser zu versorgen und dann nur noch zurück zum Mandalay Bay. Bis wir zurück sind und uns ins Bett begeben, ist es bereits kurz vor ein Uhr morgens und wir sind mittlerweile 27 h wach.  Schlaf wäre also angebracht, aber irgendwie will er nicht kommen und so werden wir uns fröhlich auf einer trampolinähnlichen Matratze hin und her, bis wir uns um 9 Uhr wieder aus dem Bett schälen.