02. Tag: Las Vegas bis Valley of Fire

Nachdem wir bis 11 Uhr ausgecheckt haben müssen und gleichzeitig das Wohnmobil so früh wie möglich abholen möchten, entscheiden wir uns gegen ein Buffet-Frühstück, dessen Preis von je $18 wir eh nie verfressen könnten. So gibt es ein spärliches Starbucks-Frühstück bestehend aus einem Muffin und einem Erdbeer-Smoothie für insgesamt $ 10, den wir uns teilen. Danach laufen wir einmal durch das Casino (kennst du eines, kennst du alle), holen die Koffer und checken aus. Nun geht es mit dem Taxi zu Apollo RV, deren Gelände natürlich am anderen Ende der Stadt liegt, was eine $ 35 – Fahrt zur Folge hat.

Bei Apollo RV warten bereits mehrere Mieter auf ihre Fahrzeuge und so warten wir erstmal knapp 1h, um allein die Vertragsunterlagen zu unterschreiben (egal was wir machen, wir zahlen – danke dafür). Die Einweisung  erfolgt dann in einer Gruppe mit insgesamt sieben Gruppen und während uns das Wohnmobil erklärt wird, zieht am Horizont ein Unwetter auf. Klassiker – wir fahren in die Wüste und es regnet, vielleicht kann man daraus eine Geschäftsidee machen.

Gegen halb zwei sind wir endlich mit allem durch und fahren im Regen zu Walmart – wie alle anderen Mieter aller Vermietstationen, denn der Parkplatz besteht in den hinteren Reihen komplett aus Miet-RV’s. Die Auswahl bei Walmart ist stellenweise sehr verwunderlich, denn wo bei uns jeder mittelmäßige Supermarkt ein riesiges Regal voller Marmelade hat, findet man hier gerademal ein paar wenige Sorten. Gleichzeitig gibt es aber ein komplettes Regal verschiedener Bohnen in sämtlichen Varianten. Zudem tropft der Regen in allen Gängen durch das Dach und stellenweise werden schon ganze Gänge gesperrt, weil der Boden so nass ist.

Bis wir annähernd das gefunden haben, was wir für die nächsten Tage brauchen, sind schnell zwei Stunden vergangen und langsam möchten wir nur noch aus Las Vegas raus. Also erstmal die Lebensmittel grob wegräumen und dann ab auf die I-15 Richtung Valley of Fire. Es regnet noch immer fröhlich vor sich hin, aber zum Glück  erinnert es eher an einen angenehmen Sommerregen als an Wolkenbruch.

Kurz vor der Abfahrt zum Valley of Fire steht der Verkehr plötzlich still. 500 Yards wären es noch, aber diese dauern eine gefühlte Ewigkeit, da der gesamte Verkehr von der Interstate abgeleitet wird. Zuerst denken wir noch, dass es sich um einen UNfall handelt, allerdings bekommen wir beide schon die erste Flash Flood Warning aufs iPhone geschickt. Am nächsten Tag erfahren wir von einem Besucher des State Parks, dass die I-15 unterspült wurde und noch immer gesperrt ist.

Zu diesem Zeitpunkt war uns nicht bewusst, wie viel Glück wir mit unserer Routenplanung hatten. Der Regen, der in Las Vegas in etwa einem deutschen Regenschauer entsprochen hat, hat in anderen Bereichen einem Jahrhundertunwetter entsprochen. Flashfloods haben in einem großen Bereich für immense Schäden gesorgt und die Interstate wird noch für mehrere Wochen gesperrt bleiben, da bis zu 20 Feet tiefe Ausspülungen vorhanden sind.

Hätten wir einen anderen Vermieter gewählt, der Early Bird anbietet und dann noch eine direkte Fahrt zum Zion geplant, wären wir auch in dieses Unwetter geraten – auf den Bildern sieht man auch einen RV von Cruise America stehen, für deren Mieter der Urlaub sicher erstmal gelaufen ist.

Hätte, wäre, wollte, wir haben ganz offensichtlich alles richtig gemacht und kommen im wunderschönen Valley of Fire an. Da es durch die Unwetter eh nicht sehr warm ist, brauchen wir keinen Electric Hookup für die Klimaanlage und wählen den wunderschönen Archrock-Campground. Zum Glück ist das Unwetter hier nicht durchgezogen, sonst wäre der Campground sicherlich unpassierbar, aber so wählen wir die Site #24 und verbringen die erste richtige Nacht unserer Flitterwochen.