Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 11: 12.03.2013 - Entlang der Golfküste nach New Orleans

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Evi
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Beigetreten: 17.02.2013 - 21:35
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Tag 11: 12.03.2013 - Entlang der Golfküste nach New Orleans
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
177 Meilen
Besuchte Highlights: 

Wir schlafen aus, frühstücken gemütlich und machen uns erst nach zehn auf den Weg nach New Orleans. Zuerst geht es noch mal ein Stück über die I-10 über die Mobile Bay in Richtung Pascagoula. Direkt hinter der Grenze zu Mississippi verlassen wir den Interstate und fahren weiter über die U.S. 90 an der Küste entlang. Das schlechte Wetter ist vorbei, der Himmel wieder strahlend blau.

In Ocean Springs fahren wir von der Hauptstraße ab. Wir fahren durch ein schönes Wohnviertel in Richtung Küste und dort entlang an der Marina vorbei nach Downtown. Leider finden wir auf Anhieb keinen Platz, um unser Wohnmobil zu parken und beschließen deshalb, weiterzufahren, so dass es bei den Eindrücken durch die Wohnmobilfenster bleiben muss.

Weiter geht es über die US 90 über die Biloxi Bay nach Biloxi. Hier bietet sich ein komplett anderes Bild: Hochhäuser mit Hotels und Casinos – schön ist anders! Die Straße führt aber weiterhin direkt an der Küste entlang, der Strand sieht weiß und pulverig aus. Biloxi geht nahtlos in Gulfport und dann in Long Beach über. Auf der Landseite der Küstenstraße stehen teilweise wunderschöne Häuser. Allerdings sind die Folgen von Katrina noch gut zu sehen. Es gibt jede Menge Grundstücke, auf denen zwar keine Häuser mehr stehen, aber die Bodenplatte oder sogar die Treppenstufen, die einmal zur Haustür geführt haben, vorhanden sind. Die neu gebauten Häuser stehen zum größten Teil auf Stelzen.

Hinter Bay St. Louis verlässt die US 90 die Küste, wir wechseln auf die 607 und treffen wieder auf die I-10. Kurz danach sind wir in Louisiana.

Gegen viertel nach zwei sind wir in New Orleans. Wir haben uns entschieden, uns an diesem Nachmittag noch das World War II Museum anzusehen. Dort gibt es auch eine Sonderausstellung der NFL, wohl noch anlässlich des Super Bowls, der im Februar in New Orleans stattgefunden hat. Unser Navi amüsiert uns mit der Angabe, dass wir die Abfahrt „World Famous Canal Street“ nehmen sollen – auf dem Straßenschild fehlt das „World Famous“ allerdings. Ich habe im Internet gelesen, dass Busse unter der Brücke ein Stück hinter dem Museum parken sollen, also fahren wir dorthin. Einen Platz, an dem wir das Wohnmobil guten Gewissens parken könnten, finden wir dort aber nicht. Wir entscheiden uns deshalb, es einfach auf dem Parkplatz des Museums zu versuchen. Der Parkplatz ist klein, aber wir haben Glück und finden zwei Plätze hintereinander, zwischen denen auch keine Absperrung ist, so dass wir beide nutzen und uns tatsächlich zwischen den ganzen Autos in die Lücke quetschen können. Ein Schild am Parkscheinautomat klärt mich darüber auf, dass wir tatsächlich alles richtig gemacht haben. Genau so soll man hier mit „oversized vehicles“ parken und dann zwei Parkscheine ziehen – einen für jeden Platz, den man belegt. Das Parken kostet pro Parkschein $ 5 für den ganzen Tag, ist ab drei Uhr aber kostenlos. Da es durch unsere Herumkurverei inzwischen schon zwanzig vor drei ist, snacken wir kurz Kekse und Obst und gehen um drei Uhr ins Museum.

Am Eingang müssen wir unseren Rucksack bei der Gepäckaufbewahrung abgeben. Wir kaufen uns Tickets nur für das Museum ($ 22) und starten unsere Besichtigung mit der NFL-Ausstellung. Es gibt viel zu sehen und ein paar Sachen auch auszuprobieren. Zum Beispiel gibt es die Möglichkeit, den Kasten zu nutzen, in dem die Refs das Instant Replay ansehen, und einige Spielsituationen zu entscheiden. Wir entscheiden natürlich richtig wink. Faszinierend sind auch die Modelle der Beine, Arme und Hände einiger Spieler – was für Riesen! Nach einer Weile reißen wir uns los und machen den Rundgang durch das eigentliche Museum.

Es ist spannend, diesen Teil der Geschichte einmal aus anderer Sicht zu sehen. Ungewohnt für uns als Deutsche sind schon die Daten, die zu Beginn und Ende des Krieges angegeben werden, denn da zählt für die Amerikaner anders als für uns nicht nur der Krieg in Deutschland. Natürlich spiegelt auch dieses Museum den gewaltigen Patriotismus, und es liegt ein deutlicher Schwerpunkt auf der Landung in der Normandie und der Bedeutung des US-Militärs. Dennoch ist das Ganze gut aufgemacht und der Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Wir verlassen das Museum, als es um fünf schließt und machen uns auf den Weg zum Bayou Segnette State Park, wo wir die nächsten beiden Nächte verbringen wollen. Gegen viertel vor sechs sind wir da und finden die Ranger Station verschlossen vor. Wir fahren auf den Platz und finden den Camp Host, der verspricht, einen Ranger zu unserer Site zu schicken, damit wir uns schon mal anmelden können. Wir fahren also zu unserer Site und richten uns häuslich ein. Auch dieser Platz ist ziemlich voll, aber nicht ausgebucht. Der Ranger kommt vorbei, gibt uns den Code für die Schranke und erklärt uns, dass wir uns am nächsten Morgen ab sieben registrieren sollen. Es ist noch schön sonnig und T-Shirt-Wetter-warm, also füllen wir uns einen Kaffee in unsere Thermobecher und machen einen Rundgang über den Campground. Abends schmeißen wir wieder den Grill an und planen mit unserem Reiseführer, was wir uns am nächsten Tag in New Orleans ansehen wollen (Wifi funktioniert nur sehr eingeschränkt).

 

Unsere Tagesetappe (5 Std. Fahrzeit):

 

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