Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 12: 13.03.2013 - New Orleans

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Evi
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Tag 12: 13.03.2013 - New Orleans
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
31 Meilen
Besuchte Highlights: 

Um sieben geht der Wecker. Weil es uns bis zu den Waschräumen zu weit ist, duschen wir mal wieder im Wohnmobil. Nach dem Frühstück sind wir um halb neun abfahrbereit – und damit wieder mal später als wir eigentlich los wollten. Irgendwie bekommen wir das in diesem Urlaub nicht hin…

Als erstes geht es noch zur Registrierung. Die ist schnell erledigt, und wir machen uns auf den Weg zur Algiers Ferry. Die Viertel, durch die wir auf der Strecke kommen, sind teilweise ganz schön heruntergekommen. Uns ist jedenfalls schnell klar, dass wir hier nicht spät abends durch wollen. Das Parken kostet $ 5 für den ganzen Tag.

Wir erwischen die Fähre um halb zehn. Es ist noch ziemlich kühl, vor allem auf dem Wasser, aber schon wieder herrlich sonnig. Wir gehen natürlich raus und genießen die Aussicht auf das French Quarter auf der anderen Flussseite. Wir treffen auf der Fähre unsere Nachbarn vom Campground. Die beiden berichten, dass ihnen die Ranger beim Einchecken geraten haben, aus Sicherheitsgründen vor Einbruch der Dunkelheit zurückzukommen. Das deckt sich mit unserem Gefühl – also wird das mit dem Abend in der Stadt eher nichts werden.

Gegen viertel vor zehn legen wir auf der anderen Seite des Mississippi an und laufen in Richtung French Quarter. Auf dem Weg stoppen wir am Visitor Center des Jean Lafitte NP. Dort werden kostenfreie Führungen angeboten. Für diesen Morgen sind wir aber zu spät dran. Also gehen wir weiter zum Jackson Square und dort ins Visitor Center. Dort bekommen wir eine Broschüre für eine Self Guided Walking Tour. Außerdem erkundigen wir uns nach Friedhofstouren. Wir hatten im Internet und auch im Reiseführer gelesen, dass man die Friedhöfe wegen der hohen Kriminalität nur im Rahmen geführter Touren besuchen sollte. Wir erhalten aber die Auskunft, dass es während der Öffnungszeiten sicher sei, den St. Louis Cemetery No. 1 oder den Lafayette Cemetery No. 1 zu besuchen.

Wir starten mit der Walking Tour und laufen kreuz und quer durch das French Quarter. Wir sind beide begeistert von den Gebäuden und der Atmosphäre in diesem Viertel.

Gegen zwölf stellen sich Hunger und Kaffeedurst ein, und ich will unbedingt im Café du Monde Beignets essen. Die sind mit unendlich viel Puderzucker bestäubt und dementsprechend sehen der Tisch und wir nach dem Verzehr aus Wink. Die Dinger sind superlecker und machen uns auch gut satt.

Frisch gestärkt machen wir uns auf den Weg zum St. Louis Cemetery No. 1. Dort ist ordentlich was los. Es sind mehrere geführte Touren unterwegs, aber auch viele Einzelpersonen. Bedrohlich wirkt es jedenfalls absolut nicht. Wir sehen uns ausführlich um und entdecken neben französischen auch viele deutsche Namen auf den Gräbern. Viele Gräber sind sehr alt, teilweise kann man die Inschriften kaum noch lesen, weil die Tafeln so verwittert sind. Einige Gräber sind auch schon richtig verfallen. An manchen Gräbern stehen Schilder mit Informationen zu den hier beerdigten Personen. Auf diesem Friedhof gibt es auch bereits ein Grab für Nicolas Cage – eine Pyramide. Und natürlich gibt es hier das Grab der Voodoo-Queen Marie Laveau. Um dieses Grab herum liegt jede Menge Kram, und das Grab ist beschmiert. Das gibt es auch noch an ein paar anderen Gräbern. Am hellen, sonnigen Mittag wirkt all das nicht gruselig, sondern einfach nur seltsam. Die Friedhöfe schließen allerdings auch am frühen Nachmittag.

Besonders groß ist der Friedhof nicht. Nach etwa einer halben Stunde haben wir genug gesehen. Wir stoppen noch kurz beim benachbarten Visitor Center, dann geht es durch das French Quarter über die Bourbon Street, auf der langsam die ersten Lokale öffnen, zur Canal Street. Dort steigen wir in das St. Charles Street Car und fahren in den Garden District.

Auch für dieses Viertel haben wir morgens ein Faltblatt für eine Walking Tour bekommen. Der Weg führt auch am Lafayette Cemetery No. 1 vorbei, der aber schon geschlossen hat. In diesem Viertel stehen viele wunderschöne Wohnhäuser und Villen in herrlichen Gärten. Auch viele Promis haben oder hatten hier ihre Häuser, z.B. Nicolas Cage und Anne Rice. Wir bummeln etwa zwei Stunden durch dieses Viertel.

Gegen halb fünf fahren wir mit dem Street Car zurück zur Canal Street und laufen noch einmal die Bourbon Street entlang. Inzwischen ist hier ordentlich was los. In nahezu allen Kneipen wird Live-Musik geboten. Fenster und Türen stehen offen, und es gibt ganz schön was auf die Ohren, wenn man von Haus zu Haus bummelt. Prostitution wird hier offenbar ebenso geduldet wie der öffentliche Alkoholkonsum, und es ist teilweise schon ganz lustig, wie für den Besuch im Puff geworben wird. Es sind auch viele schräge Vögel unterwegs – teilweise vielleicht Junggesellenabschiede oder so was in der Art. Wir lassen uns treiben, haben aber keine Lust, selbst irgendwo einzukehren. Wirklich voll ist es auch noch nicht zu dieser Uhrzeit.

Eigentlich hatten wir vor, die berühmte Küche in New Orleans zu testen, und irgendwo in der Stadt schön essen zu gehen. So recht können wir uns aber nicht entschließen und sind nach den Beignets am Mittag auch noch nicht wirklich hungrig. Allzu spät wollen wir es auch nicht werden lassen, denn wir denken auch an den Rückweg. Wir entscheiden uns deshalb, nicht in der Stadt zu essen, sondern noch im Hellen die Fähre zurück zu nehmen und auf „unserer“ Fluss-Seite etwas zum Essen zu suchen. Also bummeln wir am Fluss entlang zur Fähre zurück und setzen um viertel nach sechs wieder über zum Algiers Point.

Wir fahren zurück in Richtung Campground, kommen aber nur an den üblichen Fastfood-Ketten vorbei, auf die wir zum Abendessen keine Lust haben. So entscheiden wir uns schließlich, zum Walmart zu fahren und etwas zum Abendessen auf dem Campground zuzubereiten. Um acht sind wir zurück auf dem Campground, bereiten unser Abendessen zu – auch wenn ich der verpassten Chance auf ein gutes Restaurant ein bisschen hinterhertrauere – und überlegen, bis wo wir am nächsten Tag fahren wollen. Unser Favorit wäre der Big Lagoon State Park. Für eine Reservierung über’s Internet ist es aber zu spät. Ich ärgere mich ein bisschen, dass wir uns das nicht früher überlegt haben. Auch wenn wir bei unserer Kalifornien/Nevada-Tour 2010 so gut wie nichts vorreserviert hatten und uns dabei wohl gefühlt haben, haben wir auf dieser Tour gemerkt, wie angenehm es ist, morgens schon zu wissen, dass wir für den Abend einen schönen Platz sicher haben.

Wir sind beide ziemlich erledigt von der vielen Latscherei heute und früh im Bett.

Hüsch
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Beigetreten: 16.07.2010 - 18:34
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RE: Tag 12: 13.03.2013 - New Orleans

Eine tolle Reise habt Ihr da gemacht. Erinnert mich ein wenig an meine Tour 2009... ich lese weiter fleißig mit!

Liebe Grüße

Simon