Im Chiefland County gibt es an Sonntagen kein Bier! So standen wir etwas ratlos und verloren am Sonntag im örtlichen Walmart. Mehr oder weniger unverrichteter Dinge stiegen wir wieder in unser RV und machten uns auf den Weg. Es sollte ein traumhaft schöner Küstenabschnitt auf uns warten.
Am frühen Morgen im State Park
Der erste Teil der Route führte durch mehr oder weniger Tolle Gegenden, ehe wir dann die Küste erreichten. Der Highway führte hinter Tallahassee unmittelbar an der Küste entlang, zwischendurch immer wieder von Buchten unterbrochen.
Stellplatz im St- George Island State Park
Die Etappe war nicht allzu lange, sodass wir uns schon früh im State Park auf St. George Island einfanden. Hierbei handelt es sich um den bis zu diesem Zeitpunkt wohl schönsten, gelegen inmitten von Dünen, nahe zum feinsandigen, weißen Strand, der sich meilenweit zieht. Auch der eigentliche Platz ist in bestem Zustand und ordentlich ausgestattet.
So wurde der zweite Teil des Tages am Meer verbracht.
Der Tag begann früh, schon gegen sieben Uhr weckte uns die aufgehende Sonne. Es standen für den Tag knapp 200 Meilen auf dem Programm. Sehenswürdigkeiten sollte es keine nennenswerten geben. Wir wollten jedoch endlich New Orleans erreichen, sollten uns jedoch noch ein wenig gedulden müssen.
Ein Zwischenstopp war in Pensacola am National Naval Aviation Museum an, welches sich auf dem Boden der dortigen Navy-Basis befindet. Wir werden freundlich vom Officer an der Einfahrt begrüßt, ehe wir uns auf das Gelände begeben dürfen.
Im Museum gibt es über 100 Jahre Militär-Luftfahrtgeschichte zu bestaunen. Vom Doppeldecker aus der Zeit des Ersten Weltkrieges bis hin zum Harrier-Senkrechtstarter. Auch Szenen aus der Zeit der vergangenen Kriege sind hergerichtet. Ein durchaus lohnenswerter Abstecher, zumal der Eintritt frei ist (eine Seltenheit in den USA).
Weiter geht es Richtung Etappenziel, den Gulf State Park, etwa 120 Meilen vor New Orleans. Gleich an der Zufahrt zum Platz sehen wir am Wegesrand einen Camper Marke Bürstner mit gelbem Nummernschild stehen. Unsere Nachbarn aus den Niederlanden hatten sich ihren eigenen Camper einschiffen lassen.
Gulf Shores, Alabama
Am Abend gab es noch die obligatorischen Nudeln mit Ketchup.
New Orleans, wir kommen! Zunächst gab es jedoch noch mehrere Staaten zu durchqueren, die sich alle ein kleines Stück Golfküste teilen. Auch lag noch die Zeitzonengrenze vor uns. Letztere war als erstes überschritten bzw. überfahren, es folgten Alabama und Mississippi, ehe wir auf dem Interstate Lousiana erreichten. Nach kurzem Stop bei Wendy’s ging es dann über eine ewig lange Brücke nach New Orleans.
Eigentlich waren es mehrere Brücken. Ein nur halb fertiggestellter Neubau, ein durch Hurricane Katrina zerstörter Teil einer älteren Brücke sowie eine ganz alte Brücke, wieder teilweise als Fishing Pier genutzt.
Achja: Es regnete. Und das nicht zu knapp, als wir in The Big Easy ankamen. Der Campingplatz war schnell gefunden, lag er doch unmittelbar neben dem auf Stelzen über der Stadt thronenden Interstate. Zum French Quarter sollten wir es ebenfalls nicht weit haben.
Ein großes Tor zu einem von einer hohen Mauer umgebenen Platz ließ uns auf den Platz. Nach dem Check In und dem Herstellen der üblichen Anschlüsse der erste Check: Der Laden war noch recht neu, es gab beheizten Pool und Jaccuzi sowie pippifeine sanitäre Anlagen.
Trotz des miesen Wetters, es regnete in Strömen, wollten wir es uns nicht nehmen lassen, eine erste Erkundung zu starten.
Das French Quarter erinnert ein wenig an die Düsseldorfer Altstadt, so mein erster Gedanke. Es reihen sich diverseste Bars und Kneipen aneinander, unterbrochen von Souvenirläden, die alle die gleiche Produktpalette anbieten. Mehrheitlich handelt es sich jedoch um ausgesprochen schöne, alte Häuser, die sich vor Allem durch ihre Balkone sowie den üppigen Bewuchs auf selbigen auszeichnen.
Nach einer ersten Runde kehrten wir völlig durchnässt in ein Pub ein. Das örtliche Gesöff namens Atiba war gar nicht so übel, mussten wir feststellen. Ab dem dritten Glas schmeckte es richtig gut.
Achja: In Lousiana darf man in Bars und Kneipen rauchen! (Ohne weiteren Kommentar)
Spät in der Nacht kehren wir wieder in unser mobiles Heim zurück und pellten uns aus den nassen Klamotten. Auch die Schuhe waren völlig durchnässt. Ersatzschuhe für den Folgetag? Fehlanzeige...
Als wir völlig verkatert aus unseren Kojen purzelten, klarte gerade der Himmel wieder auf. Der Regen hatte sich verzogen. Ein New Orleans-Besuch verlangt standesgemäßes Wetter!
So ging es dann nach einem ausgiebigen Frühstück mit Rührei und Speck von Chefkoch Joachim auf in die Stadt. Und die macht bei diesem tollen Wetter gleich einiges mehr her.
Besonders beeindruckend war die wirklich toll hergerichtete Kathedrale und ihr davor gelegener Park. Sicherlich kein Vergleich zu den großen Kirchen Roms, jedoch auf ihre Art ein sehr schönes Haus. Begleitet wurde unser Besuch vom örtlichen Organisten an der Orgel.
Es schloss sich ein ausgedehnter Bummel durch die Straßen des French Quarters an sowie ein Besuch am Mississippi River, wo die Natchez, ein altes, gut erhaltenes Dampfschiff vor Anker liegt. Etwa eine halbe Stunde vor Abfahrt gibt hier tagtäglich eine Omi ein Konzert an der Orgel auf dem Dach des Schiffes, welches durch die halbe Stadt zu hören ist.
Da ich in immer noch feuchten Schuhen unterwegs war, wurde beim ortsansässigen Foot Locker zugeschlagen und ein echt feines Paar Treterchen erstanden. Mit 80 USD kein Superschnäppchen, jedoch bei einem Dollar-Kurs von 1,50 Eur durchaus vertretbar.
Ein Besuch im Hard Rock Café durfte nicht fehlen, allein schon der T Shirts wegen.
Irgendwann kehrten wir dann auf vielen Umwegen wieder zu unserem Camper zurück, Joachim hatte sogar den Tür-Code zum Campingplatz im Kopf behalten.
Goodbye New Orleans! Mit einem kleinen Abstecher in den Garden District ging es dann weiter auf unserer Route durch den Süden. Das Tagesziel: Wichs Vicksburg. Hier sollte ein toller Military Park auf uns warten (nein, nix mit Pferden).
Nach unzähligen Meilen auf immer schlechter werdenden Straßen gelangten wir dann endlich in das 30 000 Einwohner-Nest Vicksburg. Gleich am Ortseingang fand sich das Visitor Center. Nach einem kurzen Filmchen über die Bürgerkriegsschlacht bei Vicksburg ging es dann mit dem RV über den Rundkurs zu verschiedenen Schauplätzen der Schlacht.
Die einzelnen Schauplätze waren teils mit Gedenksteinen, teils mit Replikaten alter Kanonen markiert. Nach unzähligen Gedenksteinen und etlichen Kanonen dann kamen wir wieder am Visitor Center an.
Etwas enttäuscht steuerten wir den Ortskern an. Dieser war (weil wegen Vorweihnachtszeit) recht nett hergerichtet. Hier fand sich das kleine aber feine Coca Cola-Museum der Familie Biedenharn, die hier einst als erste Coca Cola in Flaschen abfüllte und in die umliegenden Dörfer auslieferte.
Nach einem kurzen Abstecher zu Walmart suchten wir dann am späten Nachmittag den Campingplatz auf. Nicht toll, dafür billig. Aber: Endlich mal geheizte sanitäre Anlagen!
Im Büro des etwas kautzigen Besitzers kreuzte dann noch ein Dachs unseren Weg, der sich erst bei genauerem Hinsehen als Katze entpuppte.
Angesichts der Tatsache, dass man auf einem Interstate viele Meilen sammeln kann, haben wir uns jedoch auf halber Strecke dazu entschlossen, bis kurz vor Atlanta durchzuziehen, um so einen weiteren Tag zu gewinnen. Was wir mit dem gewonnenen Tag machen ? ? ?
Im örtlichen Walmart lief uns noch Pink Panther übern Weg. Eine etwas betagtere Dame hatte sich in einen pinkfarbenen Anzug gesteckt und huschte damit durch die Gänge des Marktes.
Wir stehen etwa eine Stunde Autofahrt vor Atlanta. Am Vormittag wollten wir also die dortige World of Coca Cola besuchen und im Anschluss eine Führung im benachbarten CNN Center mitmachen. Es sollte aber nicht ganz so wie geplant kommen.
Schon am Vortag waren uns zahlreiche mit Fahnen beschmückte Autos auf dem Interstate Richtung Atlanta aufgefallen. Heute war deren Zahl noch höher.
So erwartete uns dann in Atlanta Rund um den Georgia Dome und in der Downtown ein kleines Verkehrchaos. Es spielte die Super Six im College Football. Etwas verdattert irrten wir umher, auf der Suche nach einem geeigneten Parkplatz.
Nach einer weiteren Stunde fanden wir unseren Platz schließlich auf einem zum Parkplatz umfunktionierten Hinterhof – für unschlagbar günstige 40 USD (in Worten: vierzig US-Dollar).
Vor dem Besuch der World of Coca Cola: Tickets kaufen und durch die Sicherheitsschleuse. Seit dem Bombenanschlag von den Olympischen Spielen 1996 ist man hier in der Stadt wohl etwas vorsichtig geworden.
Nach einem witzig aufgemachten Animationsfilm zu Beginn des Besuches wurden wir ins Museum geleitet. Dort wartete allerhand toller Kitsch rund um Coca Cola, vermischt mit einige Infos zur Geschichte der braunen Brause und des Unternehmens.
Selbstverständlich bestand zum Ende des Rundganges die Möglichkeit, allerhand Getränk aus aller Welt zu verköstigen... Fazit: Das Original ist immer noch die beste Wahl.
Im Shop wurden dann nach langem Hin und Her noch ein paar Souvenirs erstanden.
So ging es dann im Anschluss durch den nahegelegenen Park Richtung CNN Center. Wer hier einen Tower oder ähnlich repräsentatives erwartet, der wird sich über den recht unscheinbar wirkenden Bau wundern. Im Inneren wartet jedoch ein recht großes Atrium mit zahlreichen Fress- und Saufbuden.
Heute war hier der anlässlich des Football aus dem Hinterland angereiste Mob versammelt. Die ortsansässigen Fress- und Saufbuden wurden vom saufenden und gröhlenden Pöbel belagert. Wir schlugen uns zum Schalter für die Tour-Tickets durch.
Die Tour begann wie wohl jede andere geführte Tour auch, mit einem kleinen Filmchen im eigens hergerichteten Kinosaal. Es schloss sich ein Foto-Stopp in einem Studio-Nachbau an. Eigene Bilder waren während der Tour nicht gestattet, gegen Cash bot man aber gerne Souvenir-Photos an.
Weiter ging es über einen Rundgang oberhalb des eigentlichen Studios. Von hier aus hatte man einen guten Überblick über das Geschehen, die Wetter-Fee präsentierte hier gerade die neuesten Wettermeldungen, die im Übrigen nicht die tollsten waren...
Im Anschluss an die Tour wurde noch fürstlich dinniert im Restaurant des ans Gebäude angeschlossenen Hotels. Danach sollte uns dann nichts mehr in Atlanta halten.
Durch den auf den Straßen Richtung Stadion strömenden Mob kämpften wir uns zurück zu unserem Camper und verließen fluchtartig die Stadt.
Gegen sieben Uhr fielen wir dann im State Park ein. Wir meldeten uns bei einer älteren Dame, die hier die Spätankömmlinge im Nachthemd emfängt, an. Einen Platz durften wir uns selber aussuchen, wir platzierten uns in direkter See-Nähe.
Nach einer kalten Nacht in einem einsamen State Park sind wir schon früh putzmunter und machen uns abreisefertig. Weit haben wir es nicht mehr bis Charleston an der Küste South Carolinas.
Von Georgia habe ich für den Augenblick genug. Es war bitterkalt, niemand, den wir getroffen hatten, war besonders freundlich, nicht einmal der persische Kellner im Restaurant, der uns schon während dem Nachtisch (!) ungefragt die Rechnung brachte.
Also auf nach South Carolina, genauer Charleston. Als erstes sollte ein Besuch auf der Boone Hall Plantation nördlich von Charleston auf dem Programm stehen. Heute war der Eintritt mal aufgrund einer Charity-Veranstaltung frei. So schlenderten wir über das weitläufige Grundstück, schauten uns ein Baumwollfeld an und lauschten den Jazz-Klängen. Zum Abschluss gab es noch ein paar Häppchen.
Weiter auf dem Programm stand die Downtown von Charleston. So weit sollten wir jedoch nicht kommen. Von der Brücke über den Cooper River aus erspähten wir einen etwas verloren herumstehenden Flugzeugträger, der Reiseführer verriet uns nach kurzem Blättern: Den kann man besichtigen!
Etwa 15 Minuten später betraten wir so den Flugzeugträger USS Yorktown, welcher 1943 vom Stapel gelaufen war und später im Pazifik aktiv war, sowohl im Zweiten Weltkrieg, als auch in Korea. Neben den Katakomben im Inneren mit original erhaltenen Räumlichkeiten konnte man auch einige zeitgenössische Flugzeuge bestaunen.
So brachen wir dann recht spät Richtung Innenstadt auf, wo wir mit dem Camper eine kurze Runde zur Erkundung einlegten. Eine genauere Erkundung verschoben wir auf den Folgetag.
Die Nacht wollten wir im St. James Island County Park zubringen. Hier wurden wir von einem unglaublichen Lichtermeer empfangen, anlässlich der Adventszeit hatten lokale Lichtkünstler im Park ihre Künste dargeboten mit Skulpturen aller Art. Der Platz war recht weitläufig, wir durften uns nahe dem See häuslich einrichten.
Wir brachen nach einem ausgedehnten Frühstück wieder auf nach Charleston. Zuvor mussten wir jedoch noch gaaanz dringend Propangas tanken, selbiges war uns dank unserer nächtlichen Heizerei ausgegangen. 35 Liter Gas und knapp 38 US-Dollar wechselten jeweils ihren Besitzer und auf geht’s...
In die RV-Garage am Visitor passten wir leider mit unseren 13 Fuß Höhe nicht ganz rein, so blieben wir draußen, am Straßenrand.
Wir schlenderten die King Street auf und ab, bestaunten die alten Bauten in der historischen Innenstadt - alles schön liebevoll hergerichtet. Wir streiften noch durch ein nahes Wohngebiet und staunten weiter über die netten, repräsentativen Anwesen. Nach dem ausgedehnten Bummel ging es wieder zurück zu unserem mobilen Zuhause.
Die Fotos sind diesmal in Co-Produktion entstanden. Joachim an der Sony Alpha und meine Wenigkeit an der analogen Canon Eos...
Leider mussten wir schon wieder viel zu früh wieder weiterziehen. Einen Abstecher zur Magnolia Plantation ließen wir uns aber dann doch nicht nehmen. Dort schlenderten wir durch die Gärten, über einen Steg durch die sumpfige Umgebung, ehe wir wieder in unseren Ford kletterten. Der Eintritt wäre mit 15-43 US-Dollar recht happig gekommen und hätte uns wohl wieder verschreckt. Irgendwie konnten wir jedoch niemanden finden, der ihn kassiert hätte...
Danach verließen wir dann dieses nette Fleckchen Erde und quartierten uns auf einem netten Eiland vor Savannah ein, wo wir die Nacht vor der Kulisse des Meeresrauschens verbrachten.
Für heute stand Savannah auf dem Programm. Der Bericht im Reiseführer klang recht vielversprechend.
Früh brachen wir auf und fuhren non-stop nach Savannah. Unseren Ford liessen wir auf dem Parkplatz am Visitor Center. Mit Karte aus dem Visitor Center bewaffnet brachen wir auf Richtung Innenstadt.
Die örtliche Hauptstraße ist immer wieder von richtig netten, grünen Plätzen unterbrochen. Zahlreiche Shops und Cafes säumen den Weg. Ganz mithalten mit Charleston konnte Savannah aber dann doch nicht, es fehlte ein wenig an Charme, einen Abstecher wert war es aber alle mal.
Für den Tag wollten wir uns auf einem kleinen Eiland vor der Küste einquartieren. Auf dem Weg dahin machten wir jedoch noch einen Einkaufs-Stopp und auch waren wir ganz schön hungrig. So suchten wir am frühen Nachmittag den örtlichen Pizza Hut auf.
Die dort verkauften Chicken Wings sind ein echter Geheimtipp! Die scharfe Soße war echt „geil“!
Etwas spät trafen wir dann am State Park ein, wurden dort aufgrund unseres späten Kommens vom Ranger mit recht grimmiger Mine empfangen. Ein Plätzchen gab man uns aber dann doch noch.
So standen wir dann knapp 15 Minuten später mitten im „Dschungel“, holten unser Camping-Mobiliar heraus und tranken unser erstes Bier wieder zurück in Florida!
Während des abendlichen Bieres leistete uns dann noch kurzzeitig ein Gürteltier Gesellschaft. Nachdem es uns kurz gemustert hatte, war es jedoch ganz schnell wieder im Dickicht verschwunden.
29.11.09
Im Chiefland County gibt es an Sonntagen kein Bier! So standen wir etwas ratlos und verloren am Sonntag im örtlichen Walmart. Mehr oder weniger unverrichteter Dinge stiegen wir wieder in unser RV und machten uns auf den Weg. Es sollte ein traumhaft schöner Küstenabschnitt auf uns warten.
Am frühen Morgen im State Park
Der erste Teil der Route führte durch mehr oder weniger Tolle Gegenden, ehe wir dann die Küste erreichten. Der Highway führte hinter Tallahassee unmittelbar an der Küste entlang, zwischendurch immer wieder von Buchten unterbrochen.
Stellplatz im St- George Island State Park
Die Etappe war nicht allzu lange, sodass wir uns schon früh im State Park auf St. George Island einfanden. Hierbei handelt es sich um den bis zu diesem Zeitpunkt wohl schönsten, gelegen inmitten von Dünen, nahe zum feinsandigen, weißen Strand, der sich meilenweit zieht. Auch der eigentliche Platz ist in bestem Zustand und ordentlich ausgestattet.
So wurde der zweite Teil des Tages am Meer verbracht.
Liebe Grüße
Simon
30.11.09
Der Tag begann früh, schon gegen sieben Uhr weckte uns die aufgehende Sonne. Es standen für den Tag knapp 200 Meilen auf dem Programm. Sehenswürdigkeiten sollte es keine nennenswerten geben. Wir wollten jedoch endlich New Orleans erreichen, sollten uns jedoch noch ein wenig gedulden müssen.
Ein Zwischenstopp war in Pensacola am National Naval Aviation Museum an, welches sich auf dem Boden der dortigen Navy-Basis befindet. Wir werden freundlich vom Officer an der Einfahrt begrüßt, ehe wir uns auf das Gelände begeben dürfen.
Im Museum gibt es über 100 Jahre Militär-Luftfahrtgeschichte zu bestaunen. Vom Doppeldecker aus der Zeit des Ersten Weltkrieges bis hin zum Harrier-Senkrechtstarter. Auch Szenen aus der Zeit der vergangenen Kriege sind hergerichtet. Ein durchaus lohnenswerter Abstecher, zumal der Eintritt frei ist (eine Seltenheit in den USA).
Weiter geht es Richtung Etappenziel, den Gulf State Park, etwa 120 Meilen vor New Orleans. Gleich an der Zufahrt zum Platz sehen wir am Wegesrand einen Camper Marke Bürstner mit gelbem Nummernschild stehen. Unsere Nachbarn aus den Niederlanden hatten sich ihren eigenen Camper einschiffen lassen.
Gulf Shores, Alabama
Am Abend gab es noch die obligatorischen Nudeln mit Ketchup.
Liebe Grüße
Simon
01.12.09
New Orleans, wir kommen! Zunächst gab es jedoch noch mehrere Staaten zu durchqueren, die sich alle ein kleines Stück Golfküste teilen. Auch lag noch die Zeitzonengrenze vor uns. Letztere war als erstes überschritten bzw. überfahren, es folgten Alabama und Mississippi, ehe wir auf dem Interstate Lousiana erreichten. Nach kurzem Stop bei Wendy’s ging es dann über eine ewig lange Brücke nach New Orleans.
Eigentlich waren es mehrere Brücken. Ein nur halb fertiggestellter Neubau, ein durch Hurricane Katrina zerstörter Teil einer älteren Brücke sowie eine ganz alte Brücke, wieder teilweise als Fishing Pier genutzt.
Achja: Es regnete. Und das nicht zu knapp, als wir in The Big Easy ankamen. Der Campingplatz war schnell gefunden, lag er doch unmittelbar neben dem auf Stelzen über der Stadt thronenden Interstate. Zum French Quarter sollten wir es ebenfalls nicht weit haben.
Ein großes Tor zu einem von einer hohen Mauer umgebenen Platz ließ uns auf den Platz. Nach dem Check In und dem Herstellen der üblichen Anschlüsse der erste Check: Der Laden war noch recht neu, es gab beheizten Pool und Jaccuzi sowie pippifeine sanitäre Anlagen.
Trotz des miesen Wetters, es regnete in Strömen, wollten wir es uns nicht nehmen lassen, eine erste Erkundung zu starten.
Das French Quarter erinnert ein wenig an die Düsseldorfer Altstadt, so mein erster Gedanke. Es reihen sich diverseste Bars und Kneipen aneinander, unterbrochen von Souvenirläden, die alle die gleiche Produktpalette anbieten. Mehrheitlich handelt es sich jedoch um ausgesprochen schöne, alte Häuser, die sich vor Allem durch ihre Balkone sowie den üppigen Bewuchs auf selbigen auszeichnen.
Nach einer ersten Runde kehrten wir völlig durchnässt in ein Pub ein. Das örtliche Gesöff namens Atiba war gar nicht so übel, mussten wir feststellen. Ab dem dritten Glas schmeckte es richtig gut.
Achja: In Lousiana darf man in Bars und Kneipen rauchen! (Ohne weiteren Kommentar)
Spät in der Nacht kehren wir wieder in unser mobiles Heim zurück und pellten uns aus den nassen Klamotten. Auch die Schuhe waren völlig durchnässt. Ersatzschuhe für den Folgetag? Fehlanzeige...
Liebe Grüße
Simon
02.12.09
Als wir völlig verkatert aus unseren Kojen purzelten, klarte gerade der Himmel wieder auf. Der Regen hatte sich verzogen. Ein New Orleans-Besuch verlangt standesgemäßes Wetter!
So ging es dann nach einem ausgiebigen Frühstück mit Rührei und Speck von Chefkoch Joachim auf in die Stadt. Und die macht bei diesem tollen Wetter gleich einiges mehr her.
Besonders beeindruckend war die wirklich toll hergerichtete Kathedrale und ihr davor gelegener Park. Sicherlich kein Vergleich zu den großen Kirchen Roms, jedoch auf ihre Art ein sehr schönes Haus. Begleitet wurde unser Besuch vom örtlichen Organisten an der Orgel.
Es schloss sich ein ausgedehnter Bummel durch die Straßen des French Quarters an sowie ein Besuch am Mississippi River, wo die Natchez, ein altes, gut erhaltenes Dampfschiff vor Anker liegt. Etwa eine halbe Stunde vor Abfahrt gibt hier tagtäglich eine Omi ein Konzert an der Orgel auf dem Dach des Schiffes, welches durch die halbe Stadt zu hören ist.
Da ich in immer noch feuchten Schuhen unterwegs war, wurde beim ortsansässigen Foot Locker zugeschlagen und ein echt feines Paar Treterchen erstanden. Mit 80 USD kein Superschnäppchen, jedoch bei einem Dollar-Kurs von 1,50 Eur durchaus vertretbar.
Ein Besuch im Hard Rock Café durfte nicht fehlen, allein schon der T Shirts wegen.
Irgendwann kehrten wir dann auf vielen Umwegen wieder zu unserem Camper zurück, Joachim hatte sogar den Tür-Code zum Campingplatz im Kopf behalten.
Liebe Grüße
Simon
03.12.09
Goodbye New Orleans! Mit einem kleinen Abstecher in den Garden District ging es dann weiter auf unserer Route durch den Süden. Das Tagesziel: Wichs Vicksburg. Hier sollte ein toller Military Park auf uns warten (nein, nix mit Pferden).
Nach unzähligen Meilen auf immer schlechter werdenden Straßen gelangten wir dann endlich in das 30 000 Einwohner-Nest Vicksburg. Gleich am Ortseingang fand sich das Visitor Center. Nach einem kurzen Filmchen über die Bürgerkriegsschlacht bei Vicksburg ging es dann mit dem RV über den Rundkurs zu verschiedenen Schauplätzen der Schlacht.
Die einzelnen Schauplätze waren teils mit Gedenksteinen, teils mit Replikaten alter Kanonen markiert. Nach unzähligen Gedenksteinen und etlichen Kanonen dann kamen wir wieder am Visitor Center an.
Etwas enttäuscht steuerten wir den Ortskern an. Dieser war (weil wegen Vorweihnachtszeit) recht nett hergerichtet. Hier fand sich das kleine aber feine Coca Cola-Museum der Familie Biedenharn, die hier einst als erste Coca Cola in Flaschen abfüllte und in die umliegenden Dörfer auslieferte.
Nach einem kurzen Abstecher zu Walmart suchten wir dann am späten Nachmittag den Campingplatz auf. Nicht toll, dafür billig. Aber: Endlich mal geheizte sanitäre Anlagen!
Im Büro des etwas kautzigen Besitzers kreuzte dann noch ein Dachs unseren Weg, der sich erst bei genauerem Hinsehen als Katze entpuppte.
Liebe Grüße
Simon
04.12.09
Eigentlich wollten wir heute bis Birmingham.
Angesichts der Tatsache, dass man auf einem Interstate viele Meilen sammeln kann, haben wir uns jedoch auf halber Strecke dazu entschlossen, bis kurz vor Atlanta durchzuziehen, um so einen weiteren Tag zu gewinnen. Was wir mit dem gewonnenen Tag machen ? ? ?
Im örtlichen Walmart lief uns noch Pink Panther übern Weg. Eine etwas betagtere Dame hatte sich in einen pinkfarbenen Anzug gesteckt und huschte damit durch die Gänge des Marktes.
Ansonsten heute mal nichts erwähnenswertes.
Liebe Grüße
Simon
05.12.09
Wir stehen etwa eine Stunde Autofahrt vor Atlanta. Am Vormittag wollten wir also die dortige World of Coca Cola besuchen und im Anschluss eine Führung im benachbarten CNN Center mitmachen. Es sollte aber nicht ganz so wie geplant kommen.
Schon am Vortag waren uns zahlreiche mit Fahnen beschmückte Autos auf dem Interstate Richtung Atlanta aufgefallen. Heute war deren Zahl noch höher.
So erwartete uns dann in Atlanta Rund um den Georgia Dome und in der Downtown ein kleines Verkehrchaos. Es spielte die Super Six im College Football. Etwas verdattert irrten wir umher, auf der Suche nach einem geeigneten Parkplatz.
Nach einer weiteren Stunde fanden wir unseren Platz schließlich auf einem zum Parkplatz umfunktionierten Hinterhof – für unschlagbar günstige 40 USD (in Worten: vierzig US-Dollar).
Vor dem Besuch der World of Coca Cola: Tickets kaufen und durch die Sicherheitsschleuse. Seit dem Bombenanschlag von den Olympischen Spielen 1996 ist man hier in der Stadt wohl etwas vorsichtig geworden.
Nach einem witzig aufgemachten Animationsfilm zu Beginn des Besuches wurden wir ins Museum geleitet. Dort wartete allerhand toller Kitsch rund um Coca Cola, vermischt mit einige Infos zur Geschichte der braunen Brause und des Unternehmens.
Selbstverständlich bestand zum Ende des Rundganges die Möglichkeit, allerhand Getränk aus aller Welt zu verköstigen... Fazit: Das Original ist immer noch die beste Wahl.
Im Shop wurden dann nach langem Hin und Her noch ein paar Souvenirs erstanden.
So ging es dann im Anschluss durch den nahegelegenen Park Richtung CNN Center. Wer hier einen Tower oder ähnlich repräsentatives erwartet, der wird sich über den recht unscheinbar wirkenden Bau wundern. Im Inneren wartet jedoch ein recht großes Atrium mit zahlreichen Fress- und Saufbuden.
Heute war hier der anlässlich des Football aus dem Hinterland angereiste Mob versammelt. Die ortsansässigen Fress- und Saufbuden wurden vom saufenden und gröhlenden Pöbel belagert. Wir schlugen uns zum Schalter für die Tour-Tickets durch.
Die Tour begann wie wohl jede andere geführte Tour auch, mit einem kleinen Filmchen im eigens hergerichteten Kinosaal. Es schloss sich ein Foto-Stopp in einem Studio-Nachbau an. Eigene Bilder waren während der Tour nicht gestattet, gegen Cash bot man aber gerne Souvenir-Photos an.
Weiter ging es über einen Rundgang oberhalb des eigentlichen Studios. Von hier aus hatte man einen guten Überblick über das Geschehen, die Wetter-Fee präsentierte hier gerade die neuesten Wettermeldungen, die im Übrigen nicht die tollsten waren...
Im Anschluss an die Tour wurde noch fürstlich dinniert im Restaurant des ans Gebäude angeschlossenen Hotels. Danach sollte uns dann nichts mehr in Atlanta halten.
Durch den auf den Straßen Richtung Stadion strömenden Mob kämpften wir uns zurück zu unserem Camper und verließen fluchtartig die Stadt.
Gegen sieben Uhr fielen wir dann im State Park ein. Wir meldeten uns bei einer älteren Dame, die hier die Spätankömmlinge im Nachthemd emfängt, an. Einen Platz durften wir uns selber aussuchen, wir platzierten uns in direkter See-Nähe.
Liebe Grüße
Simon
06.12.09
Nach einer kalten Nacht in einem einsamen State Park sind wir schon früh putzmunter und machen uns abreisefertig. Weit haben wir es nicht mehr bis Charleston an der Küste South Carolinas.
Von Georgia habe ich für den Augenblick genug. Es war bitterkalt, niemand, den wir getroffen hatten, war besonders freundlich, nicht einmal der persische Kellner im Restaurant, der uns schon während dem Nachtisch (!) ungefragt die Rechnung brachte.
Also auf nach South Carolina, genauer Charleston. Als erstes sollte ein Besuch auf der Boone Hall Plantation nördlich von Charleston auf dem Programm stehen. Heute war der Eintritt mal aufgrund einer Charity-Veranstaltung frei. So schlenderten wir über das weitläufige Grundstück, schauten uns ein Baumwollfeld an und lauschten den Jazz-Klängen. Zum Abschluss gab es noch ein paar Häppchen.
Weiter auf dem Programm stand die Downtown von Charleston. So weit sollten wir jedoch nicht kommen. Von der Brücke über den Cooper River aus erspähten wir einen etwas verloren herumstehenden Flugzeugträger, der Reiseführer verriet uns nach kurzem Blättern: Den kann man besichtigen!
Etwa 15 Minuten später betraten wir so den Flugzeugträger USS Yorktown, welcher 1943 vom Stapel gelaufen war und später im Pazifik aktiv war, sowohl im Zweiten Weltkrieg, als auch in Korea. Neben den Katakomben im Inneren mit original erhaltenen Räumlichkeiten konnte man auch einige zeitgenössische Flugzeuge bestaunen.
So brachen wir dann recht spät Richtung Innenstadt auf, wo wir mit dem Camper eine kurze Runde zur Erkundung einlegten. Eine genauere Erkundung verschoben wir auf den Folgetag.
Die Nacht wollten wir im St. James Island County Park zubringen. Hier wurden wir von einem unglaublichen Lichtermeer empfangen, anlässlich der Adventszeit hatten lokale Lichtkünstler im Park ihre Künste dargeboten mit Skulpturen aller Art. Der Platz war recht weitläufig, wir durften uns nahe dem See häuslich einrichten.
Liebe Grüße
Simon
07.12.09
Wir brachen nach einem ausgedehnten Frühstück wieder auf nach Charleston. Zuvor mussten wir jedoch noch gaaanz dringend Propangas tanken, selbiges war uns dank unserer nächtlichen Heizerei ausgegangen. 35 Liter Gas und knapp 38 US-Dollar wechselten jeweils ihren Besitzer und auf geht’s...
In die RV-Garage am Visitor passten wir leider mit unseren 13 Fuß Höhe nicht ganz rein, so blieben wir draußen, am Straßenrand.
Wir schlenderten die King Street auf und ab, bestaunten die alten Bauten in der historischen Innenstadt - alles schön liebevoll hergerichtet. Wir streiften noch durch ein nahes Wohngebiet und staunten weiter über die netten, repräsentativen Anwesen. Nach dem ausgedehnten Bummel ging es wieder zurück zu unserem mobilen Zuhause.
Die Fotos sind diesmal in Co-Produktion entstanden. Joachim an der Sony Alpha und meine Wenigkeit an der analogen Canon Eos...
Leider mussten wir schon wieder viel zu früh wieder weiterziehen. Einen Abstecher zur Magnolia Plantation ließen wir uns aber dann doch nicht nehmen. Dort schlenderten wir durch die Gärten, über einen Steg durch die sumpfige Umgebung, ehe wir wieder in unseren Ford kletterten. Der Eintritt wäre mit 15-43 US-Dollar recht happig gekommen und hätte uns wohl wieder verschreckt. Irgendwie konnten wir jedoch niemanden finden, der ihn kassiert hätte...
Danach verließen wir dann dieses nette Fleckchen Erde und quartierten uns auf einem netten Eiland vor Savannah ein, wo wir die Nacht vor der Kulisse des Meeresrauschens verbrachten.
Liebe Grüße
Simon
08.12.09
Für heute stand Savannah auf dem Programm. Der Bericht im Reiseführer klang recht vielversprechend.
Früh brachen wir auf und fuhren non-stop nach Savannah. Unseren Ford liessen wir auf dem Parkplatz am Visitor Center. Mit Karte aus dem Visitor Center bewaffnet brachen wir auf Richtung Innenstadt.
Die örtliche Hauptstraße ist immer wieder von richtig netten, grünen Plätzen unterbrochen. Zahlreiche Shops und Cafes säumen den Weg. Ganz mithalten mit Charleston konnte Savannah aber dann doch nicht, es fehlte ein wenig an Charme, einen Abstecher wert war es aber alle mal.
Für den Tag wollten wir uns auf einem kleinen Eiland vor der Küste einquartieren. Auf dem Weg dahin machten wir jedoch noch einen Einkaufs-Stopp und auch waren wir ganz schön hungrig. So suchten wir am frühen Nachmittag den örtlichen Pizza Hut auf.
Die dort verkauften Chicken Wings sind ein echter Geheimtipp! Die scharfe Soße war echt „geil“!
Etwas spät trafen wir dann am State Park ein, wurden dort aufgrund unseres späten Kommens vom Ranger mit recht grimmiger Mine empfangen. Ein Plätzchen gab man uns aber dann doch noch.
So standen wir dann knapp 15 Minuten später mitten im „Dschungel“, holten unser Camping-Mobiliar heraus und tranken unser erstes Bier wieder zurück in Florida!
Während des abendlichen Bieres leistete uns dann noch kurzzeitig ein Gürteltier Gesellschaft. Nachdem es uns kurz gemustert hatte, war es jedoch ganz schnell wieder im Dickicht verschwunden.
Liebe Grüße
Simon