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Südstaaten Tour im Spätherbst 2009

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Hüsch
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Südstaaten Tour im Spätherbst 2009
Eckdaten zum Reisebericht
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abgeschlossen

Hallo meine Lieben,

ich habe mich spontan mal dazu entschieden, mein Reisetagebuch mal online für die Ewigkeit in Stein zu meißeln. Auch als ein kleines Dankeschön für die herzliche Aufnahme hier sowie die zahlreichen, wirklich hilfreichen Tipps für die nächste Reise im Oktober.

Also: Hinsetzen, anschnallen und los geht's...

Reisezeitraum ist vom 23.11.09 bis 15.12.09

Die Fahrt führt uns von Miami aus bis nach Key West, von dort aus über Naples, Ft. Myers die Golfküste entlang bis nach New Orleans. Dort geht es nach zwei Übernachtungen weiter bis Atlanta und an die Ostküste bis nach Charleston. Der Abschluss der Reise findet dann in Miami Beach statt, bevor es dann wieder zurück ins bitterkalte Deutschland gehen soll.

Lieben Gruß, Simon

 

 

24.11.2009 Übernahme in Ft. Lauderdale  
25.11.2009 Besuch Key West Key Largo Campground
26.11.2009 Everglades Collier-Seminole State Park
27.11.2009 Sanibel Islands  
28.11.2009 Chiefland County  
29.11.2009 St. George Island St. George Island State Park
30.11.2009 Pensacola National Naval Aviation Museum Gulf State Park Campground
01.12.2009 New Orleans French Quarter RV Resort
02.12.2009 New Orleans French Quarter RV Resort
03.12.2009 Vicksburg Magnolia RV Park
04.12.2009 Bis kurz vor Atlanta  
05.12.2009 Atlanta  
06.12.2009 Charleston St. James Island County Park
07.12.2009 Charleston  
08.12.2009 Savannah Skidaway Island State Park
09.12.2009 St. Augustine New Smyrna Beach
10.12.2009 Kennedy Space Center  
11.12.2009 Ft. Lauderdale  
12.12.2009 Abgabe  
13.12.2009 Miami  

Liebe Grüße

Simon

Hüsch
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Aus Gründen, die bei mir

Aus Gründen, die bei mir persönliche Vorbehalte gegenüber unseren französischen Nachbarn verursacht haben (wir flogen mit Air France über Paris nach Miami), werde ich mal den Anreisetag im Bericht auslassen und mich auf den eigentlichen Urlaub "beschränken"

 

24.11.09

Wir wollen unseren Camper!!!

Ein wenig sollten wir uns noch gedulden müssen. Mit leichter Verspätung wurden wir vom Vermieter am Hotel abgeholt, zusammen mit einer weiteren deutschen Familie.


Red Roof Inn, Miami Airport

An der Station durften wir uns dann mittels eines Videos (schweizerdeutschsprachig!) mit dem Camper vertraut machen. So lernten wir auch über den Schwarze-Haare-Effekt, welcher sich bei mangelnder Sorgfalt beim Entzünden des Gasofens ergeben sollte.

Nach Erledigung der Formalitäten ging es dann endlich zu unserem RV. Eine Angestellte schleppte gerade noch das Convenience Kit herbei. Da stand er nun endlich vor uns: 7,60m lang, 2,60m breit und 3,95m hoch und nahezu niegelnagelneu. Es wurde noch das Nötigste verstaut, dann schnell rüber zum Wal Mart: Einkaufen!


Wal Mart, Ft. Lauderdale

Gegen Mittag hatten wir es dann endlich auf die Straße geschafft. Über den Interstate und ein Stück Highway kämpften wir uns dann durch Ft. Lauderdale und Miami Richtung Süden. Irgendwann waren dann die letzten Ausläufer von Miami passiert und wir passierten eine Landschaft aus Mangrovendickicht, welches sich mit Sumpf abwechselte.  Nach einer gefühlten Ewigkeit sahen wir dann das erste Mal das Meer und vor uns lag die Brücke rüber nach Key Largo, die erste und Größte Insel der Florida Keys. Hier legten wir einen kurzen Stop bei Wendy’s ein mit anschließendem Besuch der gegenüber vor Anker liegenden African Queen. Hierbei handelt es sich zwar um ein „Dampfschiff“, jedoch von recht bescheidener Größe. Wir wären beinahe vorbeigelatscht.


Key Largo

Danach sollte dann mit Ausnahme einiger weniger Stops Kilometer-Fressen angesagt sein. Nicht einfach bei Speed Limits von 35-45 MPH. Wir passierten unzählige Inseln sowie unzählige Brücken. Gegen 18 Uhr erreichten wir dann unser erstes Etappenziel: Bahia Honda, welches vor allem für seinen Strand bekannt ist. Der State Park hatte jedoch schon seine Pforten geschlossen, so zogen wir dann eine Insel weiter und fanden dort unser Plätzchen für die Nacht.

Am Abend bekamen wir dort noch Besuch vom Key Deer, einer ausschließlich auf Big Pine Key lebenden Hirsch-Art. Nette Zeitgenossen.

Notiz: Wetter warm und schwül (mehr zum Wetter im nächsten Beitrag)

Liebe Grüße

Simon

Hüsch
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25.11.09 Der Mittwoch begann

25.11.09

Der Mittwoch begann außergewöhnlich früh. Dies lag jedoch nicht etwa an der Zeitumstellung. Unmengen an Regen prasselten in der Nacht auf uns herab.  Dies ergab im RV eine Geräuschkulisse vom allerfeinsten. Draußen verwandelte sich unterdessen alles in eine Seenlandschaft. Auch die Key Deers hatten sich verzogen.


Big Pine Key

Nach recht unerholsamem Schlaf saßen wir schließlich bereits um sieben Uhr am Frühstückstisch und verputzten unser amerikanisches Weißbrot („richtiges“ Brot gibt es hier nicht).  Wenigstens der Kaffee schmeckte.

Ziel für den Vormittag: Key West. Das etwas alternative Nest auf dem südlichsten erschlossenen Key, wo auch einst Ernest Hemingway lebte und textete. Zahlreiche Nachkommen seiner Katzen und Hühner bevölkern noch heute die Straßen von Key West. Wir schlenderten ein Ründchen durch Key West, statteten dem Southernmost Point einen Besuch ab und kehrten dann wieder zu unserem am Hafen geparkten Vehikel zurück, um den Rückweg über die Keys anzutreten.


Vor Key West


Beginn des Highway No. 1 in Key West


Sloppy Joes Bar, Key West


In einer Bar, Key West

Kaum hatten wir Key West wieder verlassen, zogen neben uns schon wieder dunkle Wolken auf.  Bei einem kurzen Foto-Stop wurde dieses eindrucksvolle Schauspiel festgehalten, ehe es dann im strömenden Regen wieder weiter nordwärts ging.


Aufziehendes Unwetter, nördlich von Key West

Wieder im Dunkeln erreichten wir dann unseren Campground in Key Largo, wo uns ein etwas beleibterer Herr in einem Golf Cart empfing, in welchem er sein kleines Büro für die Nacht eingerichtet hatte. Das eigentliche Büro war bereits dunkel. Nachdem 50 USD den Besitzer gewechselt hatten, gewährte man uns dann Einlass.

Liebe Grüße

Simon

Hüsch
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26.11.09 Der Frühe Vogel

26.11.09

Der Frühe Vogel fängt den Wurm, heißt es immer. Manche mögen sich da denken: „Der Vogel kann mich mal“, ich stand jedoch schon zu Sonnenaufgang an der nahegelegenen Bucht und lichtete den Sonnenaufgang ab.


Key Largo

Das Ziel für den Tag: Die Everglades, jedoch über die Route für Eilige, den Tamiami Trail. Beim Tamiami Trail handelt es sich um einen südlich von Miami beginnenden schnurgeraden Highway, begleitet von einem ebenso breiten Entwässerungsgraben seitlich davon. Hier werben auch zahlreiche Anbieter mit Bootstouren durch ins Unterholz geschlagene Schneisen.


Tamiami Trail

Wir machten noch am Visitor Center des Everglades National Park Halt. Hier wollte man von uns 16 USD Eintrittsgeld sowie 18 USD für die Tour zur Aussichtsplattform. Wir begnügten uns dann doch mit den am Wegesrand rumliegenden Alligatoren und dem mit einem erbeuteten Fisch spielenden Fischreiher.


Employee of the Month im Everglades Visitor Center

Eine Route etwas abseits des Highway endete nach etwa 20 Meilen schließlich an einer von Schlaglöchern durchzogenen Schotterpiste, die uns dann umkehren ließ.  Joachims Navi hat schon zuvor alle sieben Meilen versucht, uns wenden zu lassen.


Das kleinste Postamt der USA am Tamiami Trail

Am Nachmittag erreichten wir dann Everglades City. Wir waren uns schnell einig, hier nicht lange verweilen zu wollen. So zogen wir dann weiter zum Collier Seminole State Park, etwa auf halber Strecke zwischen Everglades City und Naples. Hier wollten wir nächtigen.

Am Abend gab es Truthahn, schließlich war Thanksgiving...


Collier Seminole State Park, Naples

Was gibt es zu State Parks zu sagen... vielfach sagt man ihnen nach, man müsse beim Campen dort Abstriche machen. Einen Kabel-Anschluss oder kostenloses Internet sucht man dort vergebens, man hat jedoch alles Nötige: Strom, Wasser und die Möglichkeit, seine Abwassertanks zu entleeren. Zudem gibt es auch dort saubere, ordentliche sanitäre Anlagen und diverseste Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Desweiteren handelt es sich meist um sehr schöne, gepflegte Anlagen.

Liebe Grüße

Simon

Kochi
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Beigetreten: 21.08.2009 - 11:52
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...haalt!

Hi Simon!

...nicht so schnell, ich verpass doch glatt die Abfahrt Cool!

Ich steige dann mal ein, ja da werden Erinnerungen an das letzte Jahr wach, herrlich!!

Auch als ein kleines Dankeschön für die herzliche Aufnahme hier sowie die zahlreichen, wirklich hilfreichen Tipps für die nächste Reise im Oktober.

Das freut mich sehr zu lesen, zumal Florida hier ja auch noch nicht sooooo oft bereist wurde Wink. Wobei die Tips für Eure Tour ja noch kein Ende gefunden haben sollten, oder?

Was gibt es zu State Parks zu sagen... vielfach sagt man ihnen nach, man müsse beim Campen dort Abstriche machen. Einen Kabel-Anschluss oder kostenloses Internet sucht man dort vergebens, man hat jedoch alles Nötige: Strom, Wasser und die Möglichkeit, seine Abwassertanks zu entleeren. Zudem gibt es auch dort saubere, ordentliche sanitäre Anlagen und diverseste Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Desweiteren handelt es sich meist um sehr schöne, gepflegte Anlagen.

Meine volle Zustimmung, die SP's in Florida haben wir nur bestens in Erinnerung!

Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de

 

 

 

Juergen
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Beigetreten: 07.12.2009 - 10:46
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Zusteigen

Hallo Simon,

Wink wenn noch etwas Platz ist würde ich gerne noch zusteigen.

Wir wollen nächstes Jahr im März/April nach Florida reisen und können uns bestimmt einige Tips mitnehmen.

Grüße Jürgen

Hüsch
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Beigetreten: 16.07.2010 - 18:34
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@ Jürgen: Florida kann ich

@ Jürgen: Florida kann ich nur wärmstens empfehlen! Wir waren wie gesagt im November/ Dezember dort und es war einfach herrlich, die Temperaturen haben gepasst, das Wetter war klasse und es hat einfach was, am 13. Dezember noch im Atlantik baden zu können! wink

Was die State Parks betrifft: Ich würde in Florida und den Südstaaten mit ein paar wenigen Ausnahmen nichts anderes mehr bereisen. Auch die State Parks in Alabama, Georgia und South Carolina sind absolut zu empfehlen.

Ich schreibe später mal weiter... *kaffeeschluerf*

 

LG Simon

Liebe Grüße

Simon

Groovy
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Beigetreten: 26.08.2009 - 04:59
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Mal was anderes

Hallo Simon,

schön das du uns auf dieser nicht so alltäglichen Route mitnimmst Cool

@Hüsch

Aus Gründen, die bei mir persönliche Vorbehalte gegenüber unseren französischen Nachbarn verursacht haben (wir flogen mit Air France über Paris nach Miami), werde ich mal den Anreisetag im Bericht auslassen und mich auf den eigentlichen Urlaub "beschränken"

Deine offensichtlich nicht so tollen Erfahrungen mit der Air France interessieren uns aber auch Wink

 

Gruss Volker

 

 

Hüsch
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@ Groovy: Der Blutdruck, der

@ Groovy: Der Blutdruck, der Blutdruck... ich rege mich heute noch über die §%§$%$§ auf... *g*

Das Reiseziel ergab sich aus dem Reisezeitpunkt. Zudem waren die Südstaaten schon immer ein Wunsch-Reiseziel von mir, insbesondere New Orleans. Auch Florida hat mich begeistert, es gibt dort etliche wunderschöne Plätze, auch ohne Canyons und Unmengen roter Felsen. wink

Die Keys, die Everglades und auch die Golfküste sind einfach nur schön und auch Miami hat sein ganz eigenes Flair.

LG Simon

Liebe Grüße

Simon

Hüsch
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Beigetreten: 16.07.2010 - 18:34
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Mal ein weiteres, etwas

Mal ein weiteres, etwas kürzeres Kapitel...

27.11.09

Nachdem es uns auf den Florida Keys (!) zuletzt so gefröstelt hatte am Morgen wachten wir bei muggeligen 80° F auf, purzelten aus dem Bett und machten Frühstück mit bewährtem amerikanischen Weißbrot.

Nach kurzer Beratung über die Etappe beschlossen wir, die Küste entlang bis Sanibel Island zu fahren. Wir durchquerten das noble Naples und einige Küstenorte, ehe wir bei Fort Myers auf die Brücke nach Sanibel Island zusteuerten. Zuvor wurde jedoch noch im örtlichen Outlet Center zugeschlagen.

Bei Sanibel Island handelt es sich um ein kleines, aber feines Inselchen mit wunderschönen Sandstränden. Ebenfalls fand im Ort gerade ein Kunst-Festival statt.


Hier wird noch mit Film gearbeitet!

Das weitere Ziel auf der Etappe war die Sunshine Skyway Bridge, welche sich über das Tor zur Tampa Bay spannt. Diese erreichten wir pünktlich zu Sonnenuntergang. Wie so oft in dieser Gegend zu sehen, befindet sich oft neben einer neueren Brücke noch der Rest der alten, ehemaligen Brücke, welcher als Fishing Pier ausgebaut wurde, so auch hier.

Auf dem Parkplatz am Fuße der Brücke angekommen, erspähte ich dann eine Ambulance. Eine bessere Gelegenheit, mal eine amerikanische Ambulance  zu besteigen, sollte sich mir wohl nicht bieten. Die beiden Mädels waren sehr offen und freundlich, ich durfte ins Innere. „Puh, ganz schön eng!“, so mein erster Gedanke. Keine Chance, die Trage zu umkreisen, die Decke hing tief, sodass man sich nur gebückt bewegen konnte. Sah von außen größer aus... nach einem netten Plausch schauten wir uns noch den kurzen Rest des Sonnenunterganges an, ehe wir weiterbrausten.

Wir kamen schließlich auf dem örtlichen KOA Campground unter - für märchenhafte 76 USD! Mit einem etwas schlechten Gewissen ging es nach einem letzten Abendmahl und einigen Dosen Budweiser in die Poofe...

Liebe Grüße

Simon

Hüsch
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28.11.09 Fortan wollten wir

28.11.09

Fortan wollten wir bis auf weiteres nur noch in State Parks nächtigen, dort kommt man mit 20-25 USD um einiges günstiger weg, als auf KOA Campgrounds oder anderen Privaten. So war das Tagesziel ein Statepark in der Pampas zwischen St. Petersburg und Tallahassee. Hier sollte es ebenso wie in einem zooähnlich angelegtem Park auf dem Weg dorthin Manatees (dt.: Seekühe) zu bewundern geben.

Neben besagten Seekühen, die im Wasser wie ein großer Fels wirken, gab es im Park noch einige weitere Tiere zu bestaunen, so auch ein Nilpferd, welches einst in der Serie Daktari eine Rolle inne hatte. Auch wurden dort zwei Weißkopfadler zur Schau gestellt. Diesen bedauernswerten Kreaturen hatte man zu allem Überfluss die Flügel gestutzt, sodass sie etwas unelegant durch ihr Gehege hüpften. Im Hinteren Teil des Geheges hing eine US-Flagge, welche das kleine Gehege für die Touristen in ein Fotostudio verwandelte. Leicht angewidert verließen wir den Park recht rasch wieder.

Der State Park, welcher das Etappenziel darstellte, war hier eher etwas für Naturverbundene. Er wartete mit ganz viel Wald auf, Frühstück und anschließendem Spaziergang mit dem Ranger sowie zahlreichen Wanderwegen und auch heißen Quellen.

Den Abend verbrachten wir dann gegenüber einer Gruppe indischer Studenten auf Wochenendurlaub. Nichtsdestotrotz fanden wir unseren Schlaf.

Liebe Grüße

Simon