Womo-Abenteuer

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Tag 15 (Fr. 18.8.23): Big Bay – Sugarloaf Mountain – Bewabic State Park

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danpoe
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Beigetreten: 24.06.2018 - 21:47
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Tag 15 (Fr. 18.8.23): Big Bay – Sugarloaf Mountain – Bewabic State Park
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Reisedatum: 
Freitag, 18. August 2023
Gefahrene Meilen: 
105 Meilen
Fazit: 
Ein sensationeller Viewpoint zum Abschied vom Lake Superior und dann zurück nach Schweden

 

Unsere Route heute: von Big Bay über den Sugarloaf Mountain zum Bewabic State Park


Die Sonne steht schon einigermaßen hoch über dem Horizont, als wir nach durchwachsener Nacht endlich zu uns kommen. 9 Uhr ist schon durch. Der 5$ Goodwill Toaster produziert leckere Toasts zum Frühstück auf der Wiese vor unserem Wohnmobil. Wir schauen noch mal am Strand vorbei, wollen aber lieber zügig los und das gute Wetter für die Wanderung auf den Sugarloaf Mountain (eine halbe Stunde entfernt Richtung Marquette) ausnutzen.

Sonnenschein zum AufstehenLake Independence

Strandhaus vom CampgroundStretching

Ein sonniger Morgen auf dem Perkins Park CG und am Lake Independence. Die Familie macht ein Stretchingprogramm im Beachhaus smiley


Um 11:45 stehen wir auf einem der beiden großen Parkplätze des Trails zum Sugarloaf Mountain. Aber erst nachdem wir schon zur Infotafel gelaufen sind, bemerke ich die eigentlichen RV-Parkplätze: die WoMos sollen in einer langen Linkskurve am Straßenrand abgestellt werden. Das mache ich schnell alleine. Hätte ich mal besser jemanden mitgenommen… beim rückwärts an-den-Rand-Heranrücken tue ich das permanente Piepen des Bumper Distance Sensors als die übliche übertriebene Fehlbeurteilung von Gras ab und setze das RV noch einen Meter weiter zurück. Hinter dem Gras verbarg sich aber eine Baumwurzel, die das Duell mit dem Bumper mit 1:0 für sich entschieden hat – verbogen. Nicht bis an die Kabine heran, aber immer noch so stark, dass ich das solide Metall keinen Millimeter zurückgebogen bekomme. Naja. Mit dem Reporting befasse ich mich später, aber mir schwant schon, dass das weh tun wird.

Jetzt lieber die kleine Wanderung beginnen! Es geht erst ein Stück durch den Wald, dann an einigen kiefernbewachsenen Granitfelsen vorbei und viele Treppen hinauf – und nach einer Dreiviertelstunde sind wir oben. Taavi hat Spaß und läuft fast alles selbst, dadurch (und auch wegen der Squirrels) werden wir ab und zu überholt, aber das stört nicht. Der Weg ist populär, das war schon anhand der Parkplatzgröße zu erahnen. Und oben sehen wir auch, wieso. Zunächst erreichen wir einen Lookout auf die „Landseite“ des Sugarloaf Mountain – wunderschön! Auch wenn es „nur“ hauptsächlich Wald und vereinzelt ein See ist, den man erspähen kann. Unter unseren Füßen liegen große geschliffene Granitfelsen, dazwischen Birken- und Kiefernwald, aber auch Buche und Ahorn. Uns kommt das alles frappierend wie Schweden vor smiley Selbst der Geruch der in der Sonne dampfenden Kiefernnadeln erinnert daran.

Hinauf den SugarloafLandseite

Hinauf den Trail zum Sugarloaf Mountain. Erster Viewpoint Richtung Landseite


Zwei Treppen weiter erreichen wir den Gipfel dieses Granithügels und damit die Aussichtsseite auf den Oberen See. Mehrere Balkons aus Holz mit Geländer erschließen den Gipfel auf sichere Art und Weise. Die Aussicht ist einfach nur grandios. Rechts Marquette und die Presqu’ile Halbinsel, daneben das Erzterminal und ein Stück weiter die imposante Holzkonstruktion des Superior Dome, der weltgrößten aus Holz erbauten überdachten Sportstätte der Northern Michigan University. Einige bewaldete Inseln verteilen sich im ansonsten unendlichen Blau des Lake Superior. An der linken Uferlinie sind einige Buchten und Strände zu sehen und weiter in der Ferne die Huron Mountains, die wir leider auf dieser Reise nicht mehr besuchen können. Wir picknicken hier oben und lassen die Szenerie so lange es geht auf uns wirken. Dies ist heute unser Abschied vom Lake Superior und dafür hat der See nochmal alles gegeben, um sich einen besonderen Platz in unseren Erinnerungen zu sichern.

Treppen zum GipfelErster Balkon

Der erste Aussichtsbalkon wiederum auf der Landseite

Summit - NordHauptbalkon

Das kleine Monument (rechtes Bild) und der Blick auf Lake Superior an diesem wunderschönen Tag

Was für ein Spot!

Das ist mal ein Premium Sitzplatz smiley

Sugarloaf SummitBalkon drei

Zehnmal sattsehen und dann noch (mit Picknick) satt essen

Sugarloaf View auf Lake Superior

Die hintere der Inseln in der Bildmitte ist Presqu'ile, die Halbinsel unserer Wanderung gestern. Leuchtend weiß rechts der Superior Dome in Marquette.


Wir gehen denselben Weg zurück. Am Fuße der Treppen hätte man einen längeren Loop zurück zum Parkplatz draus machen können, aber für Taavi reicht der kurze. Die Kinder haben schon oben eifrig die Aussicht fotografiert, jetzt haben es ihnen die Squirrels und Chipmunks angetan. Vom Parkplatz aus sind es noch 10 Minuten bis zu „Target“ in Munising und direkt daneben wartet Dairy Queen. Am Ende sind alle satt und um eine ungesunde amerikanischen Konsumerfahrung reicher wink. Zudem werden, wie immer beim Shopping, übers Wi-Fi Bilder und Videos nach Hause geschickt und Nachrichten eingesammelt. Die nächsten anderthalb Stunden fahren wir ohne Pause zurück in die Central Time Zone bis zum Bewabic State Park, der Richtung Südwesten im Landesinneren liegt. Schon beim Hereinfahren in den Park bemerken wir eine sehr große, gepflegte parkähnliche Anlage an einem See mit Badezone, aber die Campground-Loops befinden sich etwas oberhalb im Wald. Ich hatte die Site 14 im A-Loop deshalb ausgewählt, weil sie den kürzesten Fußweg hinunter zum See und Strand hat. Der Preis dafür ist ein ordentlich langer Weg zum Sanitärhäuschen mit den Duschen, aber man kann eben nicht alles haben.

Bewabic CG StellplatzWeg zum See

Stellpatz am Ende des A-Loops im Bewabic SP Campground. Rechts von uns geht der Weg runter zum See.


Wir machen uns mit Badesachen bewaffnet gleich auf den Weg hinab zum See und durchqueren dazu den gesamten „Park“ am See. Taavi hat einfach nur Spaß daran, über die riesige gemähte Wiese zu sausen. Die Sonne scheint bei angenehmen 24 Grad, und jetzt um 17 Uhr an einem Freitag sind wir trotzdem fast alleine hier unten. Das Wasser ist warm und klar, total sauber, und bald sind fast alle von uns im Wasser, auch Taavi mit Schwimmflügeln tief drin. Es gibt ein paar Inseln im See, außen herum Wald, und als dann ein paar Kajakfahrer vorbeigleiten, habe ich schon wieder dieses intensive Schweden-Deja-Vu. Es wird von Minute zu Minute schöner, je tiefer die Sonne steht.

Bewabic ParkFortune Lake

Bewabic SP Parklandschaft am Fortune Lake

Auf zum SeeFortune Lake

Nichts wie in den See - ein schöner, sauberer Strand und klares Wasser 

Log BathhouseFortune Lake, west side

Das historische hölzerne "Bathhouse" (1937) links auf der Anhöhe ist ein Merkmal des Parks


Ein Servicegebäude (das alte "Log Bathhouse") oberhalb des Strands hat WCs und Umkleiden, aber keine Duschen. Wieder umgezogen machen wir noch einen Abstecher links herum zu einer Halbinsel im See, zu der ein kleiner Trail mit Brücke führt, und schießen in der Golden Hour unzählige Fotos. Ein paar Pfade führen über die Halbinsel. Es ist so friedlich und idyllisch hier, wir wollen gar nicht weg. Schon wieder so ein Sehnsuchtsort…

Brücke zur HalbinselAbend-Hoch

Gut, dass wir keine noch größere Familie sind. wink -- Auf der Halbinsel

Perfekter OrtBlick zurück zum Strand

Wir fühlen uns wie nach Schweden versetzt... Abendidylle im Bewabic State Park


Erst nach 19 Uhr begeben wir uns auf den Weg zurück zum WoMo. Heute kommen die jüngst verschobenen Linsen mit Saiten und Aldi-Spätzle, die wir immer noch mit uns herumfahren, zum Zuge. Weil wir am See beim Zurückgehen vereinzelt Mückensichtungen auf unserer Haut hatten, gibt es das Abendessen heute im RV. Die Sonne ist schon am Untergehen (in der Central Time passiert das natürlich früher), und nach Abwasch und Duschen ist jeder dankbar für sein Bett.