Tag 23-25 (Sa.-Mo. 26.-28.8.23): Rückgabe RV, Vernon Hills & Rückflug nach Frankfurt

Zwischen 9 und 11 Uhr darf ich heute Vormittag das RV abgeben, aber natürlich nur blitzblank und – ganz wichtig – mit offenem Abwasserventil, um zu beweisen, dass man nichts mehr Ekliges im Tank mitführt. Die Familie lasse ich schlafen und mache mich um 7:30 Uhr allein mit dem RV auf den Weg nach Elgin zum Truck Wash. Cruise America hatte mir netterweise den Werbeflyer eines Waschservices mitgegeben, der mit RVs vertraut ist und offenbar gute Arbeit leistet. Dort hatte ich vor ein paar Tagen schon mal angerufen und geklärt, wie das mit der Wartezeit oder einem Termin aussieht. Einfach vorbeikommen, hieß es. Ich habe etwas Pufferzeit mitgebracht, als ich um 8:20 Uhr dort eintreffe. Aber nur ein großer Truck ist vor mir und wird gerade in der großen Halle geduscht. Die Reinigung des RVs von außen dauert etwa 15 min und kostet 110$. Bei der Tip bin ich großzügig, da sie auch in der Kabine noch übers Lenkrad und Dashboard gegangen sind und einen Zitronenduftbaum für den guten „smell“ an den Spiegel gehängt haben. 10 Minuten später rolle ich auf den Hof von Cruise America, wo im Vergleich zur Abholung eine ganze Menge mehr RVs wie unseres stehen, etwa 20.

Einmal schön sauber machen im Truck Wash in Elgin, und dann die Rückgabe bei Cruise America in East Dundee (Station Chicago Northwest)

Der gleiche Agent wie bei der Abholung kümmert sich um die Rückgabe. Ein kurzer Gang durchs RV und außen herum, natürlich Check der Anzeigen wie Propan, Benzin und der Tanks, und nach zwei Minuten ist er ohne Beschwerden schon fertig. Wir beschäftigen uns nochmal mit der verbogenen Stoßstange hinten. Den Schaden kann er noch nicht beziffern, aber sie behalten dafür die 500$ Kaution als Puffer erstmal ein und wollen final mit mir abrechnen, wenn die Reparatur erledigt ist. Es soll auf jeden Fall nicht mehr als das kosten, meint er. Wieder wird alles flugs am RV und ohne Bürozugang abgewickelt, und als ich nach einem Restroom frage, sagt er sorry, sie haben keine public restrooms. Naja, Kundenservice…? Abgesehen davon gibt es an der Abwicklung der Leihe an dieser Station aber überhaupt nichts zu meckern, das ging jeweils flott, höflich und korrekt vonstatten.

Dann muss ich nur noch zurück nach Vernon Hills kommen. Meine erste "Uber" Fahrt steht bevor! Doch es klappt nicht, es erscheint ein permanent wiederkehrender Fehler auf der Buchungsseite von Uber auf meinem Handy. Ich tüftele herum und löse das Problem letztlich über die Re-Installation der Uber App. Währenddessen kommt der Cruise America Agent nochmal zu mir, als ich da auf einer Bank vor seiner Station sitze, und fragt ein wenig kleinlaut, ob ich doch sein Office WC nutzen möchte. Hat da etwa jemand ein schlechtes Gewissen bekommen? Auf jeden Fall eine nette Geste. Mein Uber Taxi kommt nach nur 10 min und dann ist der Rest Formsache, eine unspektakuläre 45 min Heimfahrt nach Vernon Hills, wo ich um 11:15 meine inzwischen frisch erwachte Familie wiederfinde.

Am frühen Nachmittag unternehmen wir noch einen längeren Spaziergang durch das Wohnviertel und die zwei schönen, darin eingebetteten Parks, Cynthia T. Petersen und den Century Park, zum späten Mittagessen bei einem Thai Restaurant (Takeaway) sowie zum Mitbringsel Shoppen im Dollar Tree. Die Neighborhood ist sichtbar wohlhabend in dieser Gegend, die Gärten gepflegt und die Häuser großzügig. Jenseits der Bahnlinie werden die Häuser etwas kleiner. Die Wohnviertel sind oft durch umlaufende Zäune oder Bretterwände ringsherum von den vorbeiführenden Verkehrswegen abgetrennt, was uns insofern zum Verhängnis wurde, dass wir aus unserem Viertel kaum herausgefunden haben. Zum Glück wusste auch hier die AllTrails App Rat und hat die möglichen Wege, das absolute Gegenteil von Luftlinie, akkurat angezeigt. Wir sind nicht böse darum, denn so gibt es mehr zum Schauen. Mit diesen Eindrücken aus Vernon Hills kehren wir um 17 Uhr zu unserer Gastfamilie zurück.

Typische Residential Area in Vernon Hills und der Eingang in den Century Park

Einer der beiden Seen im Century Park. Paradies für Jogger, Skater, Spaziergänger und ein Katzensprung von den Shopping Centers

Park Map, überall Spielplätze, und dann zurück durchs Wohnviertel zu unserer Gastfamilie an einem schönen Samstag Nachmittag

Mit nunmehr fünf prall gepackten Gepäckstücken (all diese Pullis!) statt vier wie auf dem Hinflug werden wir am nächsten Tag mittags um 12 Uhr zum Chicago Airport gebracht, der eine gute halbe Stunde entfernt ist. Zum Abschied herrscht blauer Himmel und Sonnenschein, sinnbildlich für die ganze Reise, die unter einem guten Stern stand. Wir sind somit fast vier Stunden vor Abflug am Airport, wie von der KLM App gewollt, aber müssen bei der Gepäckabgabe am Check-in kein bisschen warten und auch die Sicherheitskontrolle dauert nicht zu lange. Hier dürfen überhaupt keine Flüssigkeiten mitgenommen werden (in Frankfurt erlaubten sie uns 100 mL pro Flasche), aber dafür können wir hinterher im Gate-Bereich die Flaschen an den Wasserspendern leicht wieder füllen.

Anfahrt zum Flughafen am Sonntag: Mannheim Road? Gibt's doch eine Straße nach Hause?

Alles andere ist schnell erzählt – pünktliche Maschine, frühes Boarding (dank unseres Kleinkinds), ein sehr ruhiger Flug im 787 Dreamliner. Als wir um 6:30 Uhr in Amsterdam landen, habe ich noch gar nicht geschlafen – nach Body time ist er ja auch erst 23:30 Uhr. Wir müssen einmal quer durch den gesamten Flughafen von „F“ bis „B“, unterbrochen von der Passkontrolle, eine echt weite Strecke, die, wie uns jetzt klar wird, in umgekehrter Richtung ein Erreichen des Hinflugs nach Chicago (siehe Tag 01) nochmal unwahrscheinlicher gemacht hätte. Heute ist alles entspannt (2 Stunden zwischen Landung und Abflug) und unser Weiterflug nach Frankfurt ist es auch. Dieses Flugzeug ist das erste, das halb leer ist, so dass sich jedes der Kinder bequem ausbreiten kann. Ein moderates Ärgernis in Frankfurt ist dann ein letztes Mal das Gepäck: als wir nach einer Busfahrt vom Vorfeld zum Terminal und dann Anstehen zur Passkontrolle endlich am Gepäckband stehen, sagt der Bildschirm, die Ausgabe beginnt in… 35 Minuten! Doch das schaffen wir dann auch noch, und wichtiger ist, dass diesmal alle fünf Gepäckstücke nicht nur mitgeflogen sind, sondern auch hier auf dem Förderband auftauchen. Der Zoll hat auch keine Motivation, unserem fröhlich vorantrabenden 3jährigen (und uns) die Laune zu verderben, und so laufen wir durch den Ausgang und direkt Oma und Opa in die Arme. Damit schließt sich der Kreis. Wir sind wieder daheim.