Winchester Mystery House, San Jose, California

In den 1980er Jahren habe ich zeitweise im Silicon Valley gearbeitet. Elektronik ist meine Passion und Beruf.

Einer der Aufenthalte war eine Mischung aus Arbeit und angehängtem Urlaub - der erste meiner Lady in den USA. Leider war das Wetter mies wie Albert Hammond schon 1972 feststellte:

"It never rains in California
But girls don't they warn ya
It pours, man it pours!"

Wie wahr! Es regnete andauernd und auch noch heftig dazu. Da sucht man Indoor-Attraktivitäten. Eine davon war (ist) das sog. "Winchester House" in San Jose, der National Historic Place No. 868. Passend, denn meine Firma war in San Jose angesiedelt.

Wir haben das Haus besucht und waren sehr positiv angetan. Seine Geschichte macht es besonders. Die Witwe eines der Mitbesitzer der Waffenfabrik Winchester war die Urheberin. Im viktorianischen Stil erbaut und eingerichtet besitzt das Gebäude einerseits ca. 160 Räume in wilder Anordnung, aber mit den neuesten technischen Errungenschaften seiner Zeit wie Aufzügen, Sprinkleranlage, Personenrufanlage, Autowaschanlage.

Madame Winchester hatte "Geld bis zum Abwinken". Ihr tägliches Einkommen soll bei $ 1.500(!) gelegen haben. Es stammte aus dem Erbe ihres Gatten (ca. 15-20 Millionen $) bzw. der Waffenproduktion. Ein normaler Arbeiter kam zu diesen Zeiten kaum über $ 1 pro Tag hinaus, es sei denn als Miner, die vielleicht das Dreifache verdienten.

In einem Gebäudeteil befindet sich - wie sollte es anders sein - ein Winchester Museum. Das hat uns allerdings weniger interessiert, weil wir es nicht mit Waffen haben. Bis zum Beginn der Führung hatten wir uns dann aber doch darin aufgehalten. Dabei konnte ich dann eine Beziehung zu meinem Urgrossvater herstellen, der aber nichts mit Waffen zu tun hatte.

Ein paar Bilder als Anreiz - die vollständige Information findet sich unter Winchester Mystery House:

Regenwetter! Das Winchester House in San Jose.

Unglaublich gewucherter Bau! Rechts mit Türmchen die Garage samt Autowaschanlage.

Musikzimmer oder Ballsaal?

Man sagt, das Ganze habe einen okkulten Hintergrund. Mag sein, kann aber auch nicht sein. Keiner weiss es genau.

1983 war der Eintritt dramatisch billiger, heute verlangt man $ 33 pro Person und photographieren ist im Unterschied zu früher streng untersagt.

In jedem Fall ein ungewöhnliches Bauwerk, das einen Besuch wert ist.

Gruss

Rolf