zum Schutz vor Bären habe ich eine laute Trillerpfeife dabei. Ob es hilft, den Bären kurzfristig zu erschrecken und selber ruhig und nicht zu schnell den Rückzug zu machen, habe ich zum Glück noch nicht erfahren müssen.
Ein mulmiges Gefühl ist es schon, wenn man 500 Meter bevor man an einem abgelegenen Parkplatz zum Angeln an einen abgeschiedenen See anhielt, einen ausgewachsenen Bären gesehen hatte und dann in dessen Richtung zum See gelaufen ist. Da halfen nur laute Selbstgespräche und ein Liedchen auf den Lippen. Gott sei dank hat mich hierbei keiner gefilmt. ;-)
Ob der, ausgehend von einem unerwartetem Bärentreffen, möglichen Gefahren habe ich mir noch nie ernsthaft Gedanken gemacht. Somit gab es auch keine Notwendigkeit über irgendwelche technischen Abwehrmittel nachzudenken. Erst Angelikas Node #12 machte mich neugierig, weil es reizt mich technische Dinge zu erkunden.
Hier mein kurzes Fazit zum Thema: Baer Spray im Vergleich mit Baer Banger.
1.1 -> Das Mittel dient der Verteidigung im Nahbereich. Es erscheint mir fraglich ob jede Person, in der Stresssituation einer unmittelbaren Bärenbegegnung frei von Panik, das Mittel richtig anwenden kann.
2.1 -> Das Mittel dient der Abschreckung auf größeren Entfernungen.
Distanz ca. 50m - Gewicht etwa 30gr - Kosten Kit > 25,--C$
2.2 -> Der "Pen Styl Launcher" (das Schlagbolzengerät) kann wiederverwendet werden. Ob die Einfuhr in die EU erlaubt ist, entzieht sich meiner Kenntnis (Teil einer Schusswaffe?).
Fazit: Vor meinem PC sitzend, in sicherer Entfernung zu den Bären in Nordamerika, gebe ich dem "Baer Bangers" den Vorzug.
ja, das ist gut zusammengefasst. Aber zeigt auch, dass es einfach zwei verschiedene Sachen abdeckt.
1. den Bären aus der Ferne auf sich aufmerksam machen um ein Zusammentreffen zu vermeiden
2. Die Nahverteidigung, wenn 1. nicht erfolgreich war und - wenn auch unwahrscheinlicher - man einem Bären ungewollt sehr nah kommt
Die nächste Stufe wäre dann das Tot-Stellen (und Beten...) ;-) . Ich hatte ja in unserem Reisebericht geschrieben, dass im Denali NP auf dem Savage Alpin Trail, den wir auch gewandert sind, wenige Wochen vorher 2 Menschen von einem Bären attackiert wurden.
Der erste der beiden hatte angeblich zur Verteidigung seinen Rucksack nach dem Bären geworfen. Das wiederum hat den Bären nicht vertrieben sondern neugierig gemacht. Nach einer mehrtägigen Sperre wurde der Trail dann wieder freigegeben. Und direkt am nächsten Tag wurde eine Wanderin vom gleichen Bären angefallen. Sie hatte sich laut Rangeraussage zu früh - als der Bär auf sie zu kam, "tot gestellt". Vielleicht wäre in beiden Fällen das Spray die bessere Alternative gewesen, das zumindest die Rangeraussage. Klar, es ist kaum vorstellbar wie man in solch einer Extremsituation die Coolness aufbringen soll, den Bären auf 10 Meter rankommen zu lassen um dann zu sprühen, aber zumindest hat man die Option...
Muss aber jeder für sich selbst entscheiden. Wir für uns würden bei Wanderungen nicht aufs Spray verzichten, zumindest nicht im Denali NP oder Kluane NP...
Aus jetziger Sicht (vor Eröffnung dieses Themas kannte ich die Bear Banger überhaupt nicht) würde ich mich für die Bear Banger entscheiden. Nichtsdestotrotz möchte ich natürlich nie in die Situation kommen, diese auch zu benutzen.
Aber es ist wohl nie verkehrt, gerüstet zu sein für den worst-case.
Hatte mich auch schon mal mit dem Bärenspray befasst, es gibt Videos im Netz wo gezeigt wird wie weit dieses Spray wirkt und wie Bären reagieren. Ja, man sieht dort wie es an Bären getestet wird.
Bären haben einen vielfach besseren Geruchsinn als Menschen, naja und wer mal Pfefferspray oder auch CS-Gas abgekriegt hat, weiß ja wie es beim Menschen wirkt. Diese Bären-Sprays sind aber deutlich stärker als unsere Handtaschen Pfeffersprays hier in DE. Die Stärke, gepaart mit der Empfindlichkeit des Bären, sollte dann logischerweise sehr gut funktionieren. Man sollte es natürlich dem Bären schon entgegensprühen, damit er in die volle Wolke läuft wenn er auf einen zu kommt und nicht erst wenn er schon in Schlagweite ist.
Ich habe keine praktischen Erfahrungen, aber ich glaube dass das Zeug nicht schlecht ist wenns mal eng wird. Laut singen kann man ja trotzdem noch. Weglaufen bringt nix, also lieber etwas offensives um dem Bären klar zu machen dass man kein Opfer ist, auch wenn man lecker aussieht ;-)
Das Spray im Auto zu haben ist auch nicht schlecht, man könnte es in schlechten Gegenden auch zur Not-Abwehr von Gang-Mitgliedern, Dieben und anderen Kriminellen nutzen die einem am RV zu nah kommen...ist dann ja Notwehr und man hatte grad sonst nix zur Hand...
Im Banff National Park ist es am Minnewanka Lake vorgeschrieben Bärenspray mitzunehmen. Wir haben aber leider dort keinen Bären gesehen.
Trail Restriction
July 10 to Sept 15 Hikers must travel in tight groups of 4+ and carry bear spray on the Minnewanka and Aylmer trails. During the restriction, dogs and bikes are not permitted on the trails and the Lm8 backcountry campground is closed.
Aber Ihr habt ja auch gelesen, dass man nur zu viert laufen darf. Das heisst also, dort ist wirklich ein Bär unterwegs, der evtl. schon mal negativ aufgefallen ist. Und wenn das die Parkrancher wissen, dann ist es auch klar, dass solche Anweisungen gegeben werden.
da dies kein temporäres Schild sondern ein fest installiertes (anscheinend ja schon seit mehreren Jahren) ist, würde ich mal vermuten, dass dort die Wahrscheinlichkeit, auf einen Bären zu treffen, auch nicht großartig höher oder niedriger ist, als im Denali, Kluane usw. Im Yellowstone steht ja auch an fast allen Trails dran, dass man mind. zu 3 gehen sollte und Bärenspray empfohlen wird.
Ich glaub nicht, dass dieses Schild auf irgendeinen speziellen Bären abzielt.
ich kenne diese Schilder auch. Zumindest, dass man Trails nur als Gruppe laufen darf. Das haben wir in der Lake Louise Area auch gehabt. Damals gab es aber nicht die Pflicht, Bärenspray dabei zu haben. Das wurde wohl inzwischen neu festgelegt.
Hallo,
zum Schutz vor Bären habe ich eine laute Trillerpfeife dabei. Ob es hilft, den Bären kurzfristig zu erschrecken und selber ruhig und nicht zu schnell den Rückzug zu machen, habe ich zum Glück noch nicht erfahren müssen.
Ein mulmiges Gefühl ist es schon, wenn man 500 Meter bevor man an einem abgelegenen Parkplatz zum Angeln an einen abgeschiedenen See anhielt, einen ausgewachsenen Bären gesehen hatte und dann in dessen Richtung zum See gelaufen ist. Da halfen nur laute Selbstgespräche und ein Liedchen auf den Lippen. Gott sei dank hat mich hierbei keiner gefilmt. ;-)
Liebe Grüße
Olaf
Glückauf Bärenfreunde.
Ob der, ausgehend von einem unerwartetem Bärentreffen, möglichen Gefahren habe ich mir noch nie ernsthaft Gedanken gemacht. Somit gab es auch keine Notwendigkeit über irgendwelche technischen Abwehrmittel nachzudenken. Erst Angelikas Node #12 machte mich neugierig, weil es reizt mich technische Dinge zu erkunden.
Hier mein kurzes Fazit zum Thema: Baer Spray im Vergleich mit Baer Banger.
1.0 -> "Baer Spray" - (Video) - Proaktive Verteidigung / Angriff mittels Pfefferspray.
1.1 -> Das Mittel dient der Verteidigung im Nahbereich. Es erscheint mir fraglich ob jede Person, in der Stresssituation einer unmittelbaren Bärenbegegnung frei von Panik, das Mittel richtig anwenden kann.
Distanz ca. +9m - Gewicht > 200gr - Kosten > 25,--C$
1.2 -> Für Flugreisende ist das Mittel ein Wegwerf- Verschenkartikel. Die Mitnahme im Flugzeug ist verboten.
2.0 -> "Baer Bangers" (Video) - Passive Verteidigung durch Lärmerzeugung mittels Platzpatrone.
2.1 -> Das Mittel dient der Abschreckung auf größeren Entfernungen.
Distanz ca. 50m - Gewicht etwa 30gr - Kosten Kit > 25,--C$
2.2 -> Der "Pen Styl Launcher" (das Schlagbolzengerät) kann wiederverwendet werden. Ob die Einfuhr in die EU erlaubt ist, entzieht sich meiner Kenntnis (Teil einer Schusswaffe?).
Fazit: Vor meinem PC sitzend, in sicherer Entfernung zu den Bären in Nordamerika, gebe ich dem "Baer Bangers" den Vorzug.
Allzeit gutes Licht.
Josef
Hallo Joseph,
ja, das ist gut zusammengefasst. Aber zeigt auch, dass es einfach zwei verschiedene Sachen abdeckt.
1. den Bären aus der Ferne auf sich aufmerksam machen um ein Zusammentreffen zu vermeiden
2. Die Nahverteidigung, wenn 1. nicht erfolgreich war und - wenn auch unwahrscheinlicher - man einem Bären ungewollt sehr nah kommt
Die nächste Stufe wäre dann das Tot-Stellen (und Beten...) ;-) . Ich hatte ja in unserem Reisebericht geschrieben, dass im Denali NP auf dem Savage Alpin Trail, den wir auch gewandert sind, wenige Wochen vorher 2 Menschen von einem Bären attackiert wurden.
Der erste der beiden hatte angeblich zur Verteidigung seinen Rucksack nach dem Bären geworfen. Das wiederum hat den Bären nicht vertrieben sondern neugierig gemacht. Nach einer mehrtägigen Sperre wurde der Trail dann wieder freigegeben. Und direkt am nächsten Tag wurde eine Wanderin vom gleichen Bären angefallen. Sie hatte sich laut Rangeraussage zu früh - als der Bär auf sie zu kam, "tot gestellt". Vielleicht wäre in beiden Fällen das Spray die bessere Alternative gewesen, das zumindest die Rangeraussage. Klar, es ist kaum vorstellbar wie man in solch einer Extremsituation die Coolness aufbringen soll, den Bären auf 10 Meter rankommen zu lassen um dann zu sprühen, aber zumindest hat man die Option...
Muss aber jeder für sich selbst entscheiden. Wir für uns würden bei Wanderungen nicht aufs Spray verzichten, zumindest nicht im Denali NP oder Kluane NP...
Liebe Grüße,
Ulli
Scout Womo-Abenteuer.de
www.dezembercamper.de
Hallo Joseph, hallo Ulli
vielen Dank für eure Erläuterungen.
Aus jetziger Sicht (vor Eröffnung dieses Themas kannte ich die Bear Banger überhaupt nicht) würde ich mich für die Bear Banger entscheiden. Nichtsdestotrotz möchte ich natürlich nie in die Situation kommen, diese auch zu benutzen.
Aber es ist wohl nie verkehrt, gerüstet zu sein für den worst-case.
Lieben Gruß
Katja
Hatte mich auch schon mal mit dem Bärenspray befasst, es gibt Videos im Netz wo gezeigt wird wie weit dieses Spray wirkt und wie Bären reagieren. Ja, man sieht dort wie es an Bären getestet wird.
Bären haben einen vielfach besseren Geruchsinn als Menschen, naja und wer mal Pfefferspray oder auch CS-Gas abgekriegt hat, weiß ja wie es beim Menschen wirkt. Diese Bären-Sprays sind aber deutlich stärker als unsere Handtaschen Pfeffersprays hier in DE. Die Stärke, gepaart mit der Empfindlichkeit des Bären, sollte dann logischerweise sehr gut funktionieren. Man sollte es natürlich dem Bären schon entgegensprühen, damit er in die volle Wolke läuft wenn er auf einen zu kommt und nicht erst wenn er schon in Schlagweite ist.
Ich habe keine praktischen Erfahrungen, aber ich glaube dass das Zeug nicht schlecht ist wenns mal eng wird. Laut singen kann man ja trotzdem noch. Weglaufen bringt nix, also lieber etwas offensives um dem Bären klar zu machen dass man kein Opfer ist, auch wenn man lecker aussieht ;-)
Das Spray im Auto zu haben ist auch nicht schlecht, man könnte es in schlechten Gegenden auch zur Not-Abwehr von Gang-Mitgliedern, Dieben und anderen Kriminellen nutzen die einem am RV zu nah kommen...ist dann ja Notwehr und man hatte grad sonst nix zur Hand...
Have a nice day,
Andre
Off Topic: Andre you made my day, danke ich habe lange nicht mehr so laut gelacht
Gruß
Peter
Hallo zusammen
Im Banff National Park ist es am Minnewanka Lake vorgeschrieben Bärenspray mitzunehmen. Wir haben aber leider dort keinen Bären gesehen.
Trail Restriction
July 10 to Sept 15 Hikers must travel in tight groups of 4+ and carry bear spray on the Minnewanka and Aylmer trails. During the restriction, dogs and bikes are not permitted on the trails and the Lm8 backcountry campground is closed.
Viele Grüsse
Reiner
Aber Ihr habt ja auch gelesen, dass man nur zu viert laufen darf. Das heisst also, dort ist wirklich ein Bär unterwegs, der evtl. schon mal negativ aufgefallen ist. Und wenn das die Parkrancher wissen, dann ist es auch klar, dass solche Anweisungen gegeben werden.
Beate
Hallo Beate,
da dies kein temporäres Schild sondern ein fest installiertes (anscheinend ja schon seit mehreren Jahren) ist, würde ich mal vermuten, dass dort die Wahrscheinlichkeit, auf einen Bären zu treffen, auch nicht großartig höher oder niedriger ist, als im Denali, Kluane usw. Im Yellowstone steht ja auch an fast allen Trails dran, dass man mind. zu 3 gehen sollte und Bärenspray empfohlen wird.
Ich glaub nicht, dass dieses Schild auf irgendeinen speziellen Bären abzielt.
Liebe Grüße,
Ulli
Scout Womo-Abenteuer.de
www.dezembercamper.de
Hallo,
ich kenne diese Schilder auch. Zumindest, dass man Trails nur als Gruppe laufen darf. Das haben wir in der Lake Louise Area auch gehabt. Damals gab es aber nicht die Pflicht, Bärenspray dabei zu haben. Das wurde wohl inzwischen neu festgelegt.
Liebe Grüße
Katja