Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Michaels Überführungstour Middlebury - Los Angeles

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MichaelAC
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Du brauchst dein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen ;-)

Hi Michael.

quax1 schrieb:
Ich oute mich hier jetzt mal als Fotobanause

Wer bereits weiß, dass Verwacklungen durch Auflegen und Selbstauslöser vermieden werden, und solch schwierige Lichtverhältnisse durch geeignete Wahl der Automatik bewältigen kann, und - nicht zuletzt, vielleicht sogar vor allem - schon vorher daran denkt, viele Bilder zu machen, weil Ausschuss nämlich unvermeidlich ist ...

... der kriegt zurecht solch schöne Fotos hin.

smiley

 

Viele Grüße, Michael

Scout Womo-Abenteuer.de
Unsere Reisen USA und Afrika: familie-becker-feldmann

Janina
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Beigetreten: 25.08.2009 - 23:01
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Karlsbad und Verwacklungen

Hallöle,

kleine Geschichte zu den Verwacklungen in den Caverns gefällig?

Trotz ebenfalls Fotobanause kam ich auch auf die Idee, den Foto aufzulegen und den Selbstauslöser zu benutzen. Zu unserer Besichtigungszeit waren jedoch auch unkontrollierbare Kids in den Höhlen, die wie wild auf das Geländer schlugen - und zwar auf ihrem ganzen Weg! Das gesamte Geländer bebte... und dagegen wäre mein Fingerwackler auf dem Auslöser noch Gold gewesen! (Ein paar wenige schöne Fotos hab ich auch hinbekommen)

 

Grüßle, Janina

quax1
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Beigetreten: 26.08.2009 - 13:20
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Karlsbad Caverns

@ Paul: Ja und Nein. Einerseits kommt, wenn man auf diesen einsamen Straßen allein unterwegs ist, recht gut das Gefühl des "Lonesome Cowboy" auf und man hat mal so richtig Zeit für sich. Andererseits wäre es natürlich auch schön, derartige Momente oder die Highlights auf so einer Tour mit jemanden zu teilen.

@ Karin: Ja, die Karlsbad Caverns sind schon sehr imposant. Mir ist in unseren Breitengraden keine Höhle in derartigen Dimensionen (für die Öffentlichkeit zugänglich) bekannt. Leider war ich für die Fledermausflüge noch zu früh unterwegs, die sind wohl erst ab April/Mai aktiv. Das hätte ich mir sehr gerne angesehen.

@ Michael AC: Danke für das Lob

@ Janina: So etwas ist natürlich extrem ärgerlich. Ich wäre in diesem Fall wahrscheinlich auf einen der in der Höhle anwesenden Ranger zugegangen und hätte ihn gebeten, die Kids "etwas einzubremsen" (schon allein aus Geräuschgründen).

 

Viele Grüße

Michael

quax1
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Tag 12 (13.03.2008 Las Cruces – Tucson):

 

So, bitte alle wieder Platz nehmen, es geht weiter:

Die Geräuschkulisse von der Interstate war scheinbar ziemlich beruhigend. Auf jeden Fall habe ich sehr gut geschlafen. Heute hieß es mal wieder ein paar Meilen zu fressen. Relativ früh ging es daher auf den Highway. Nach rund 4 Stunden hatte ich mein erstes Ziel auch schon erreicht: Benson und die Kartchner Kaverns. Auf eine Reservierung für eine Besichtigungstour hatte ich verzichtet, da ich nicht so genau wußte, an welchem Tag ich dort eintreffen würde. Mit etwas gemischten Gefühlen bin ich die letzten Meilen dort hin gefahren, da ich am Vortag im Internet gelesen hatte, daß sämtliche Touren über Tage völlig ausgebucht seien.

Unterwegs am Interstate - als ob man das den Amerikanern sagen müsste!

Am Kassenhäuschen in den Statepark dann die bange Frage, ob denn noch eine Chance bestehen würde, ein Ticket zu ergattern. Ein kurzer Check im Computer und ich hatte Glück. In gut einer Stunde wäre noch ein Plätzchen frei. Super, also habe ich gerne meine 5 USD Parkeintritt abgedrückt und bin zum Visitorcenter gefahren. Dort wurde die Auskunft bestätigt und ich bekam mein Ticket für eine Rotunda/Throne Room Tour.

Die Kartchner-Kaverns werden völlig anders als z.B. die Carlsbad-Caverns betrieben. Es gibt nur geführte Touren und es wird penibel darauf geachtet, daß die Höhlen nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Aus diesem Grund darf man nichts mit hinein nehmen (keine Speisen, keine Getränke, kein Kaugummi) und auch das Fotografieren ist verboten (offiziell aus Sicherheitsgründen). Das erste Stück bis zum Höhleneingang fährt man mit einer kleinen Trambahn, dann geht es durch diverse Schleusen in die Höhle. Hier herrschen ziemlich konstante Temperaturen von über 25 Grad und eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit.

Die Höhle selber ist deutlich kleiner als die Carlsbad Caverns aber nicht weniger interessant. Die Spezialität hier ist der sogenannte „Flowstone“. Durch Wasseraustritte bilden sich hier komplette Wände aus flüssigem Stein. Sehr eindrucksvoll. Die Krönung ist dann der Throne-Room mit einem gigantischen Tropfstein, hier gibt es eine kleine Licht- und Musikshow.

Fazit: Wer in der Gegend ist, sollte die Höhle nach Möglichkeit in sein Programm mit einbauen. Sie ist zwar nicht ganz billig (zusätzlich zum Parkeintritt noch rund 17 USD für die Führung), aber das ist es wert. Ich fand sie sehr sehenswert, speziell als Kontrast zu den Carlsbad Caverns.

Nachdem ich nach der Führung noch ziemlich gut in der Zeit lag, habe ich mich entschieden, nicht wie ursprünglich geplant vor Ort auf dem Campground zu übernachten, sondern noch weiter bis nach Tucson zu fahren. Somit habe ich nun nach der ausgefallenen zweiten Übernachtung am Natchez Trace Parkway bereits einen zweiten Tag Vorsprung gegenüber meinem ursprünglichen Plan. In Tucson führte mich mein erster Weg noch schnell zum Pima Air- und Space-Museum um zu prüfen, ob für morgen noch ein Plätzchen für die Boneyard-Tour zu ergattern wäre. Leider war ich jedoch um rund 10 Minuten zu spät und die Türen bereits geschlossen.

Als Campground in Tucson hatte ich im Internet einen relativ unbekannten Platz entdeckt, der aber gute Kritiken bekam: Doc Justins RV-Park. Dieser liegt auf dem Ajo-Parkway noch ein Stück weiter als der so beliebte Gilbert-Ray-Campground und dann in eine Seitenstraße (St. Joaquin St.). Aus der Stadt heraus rund 20 Minuten zu fahren. Dafür in absoluter Ruhe. Die stadtnahen CG’s liegen ja fast alle neben der Interstate und/oder der Bahnlinie. Der Campground ist relativ neu, die Stellplätze zwar einfach aber mit full hook-up. WiFi gibt es grundsätzlich auch, jedoch ist der Empfang in manchen Reihen sehr schwach. Der Campground-Chef (Doc Justin) hat wohl ein Faible für Afrika, jedenfalls ist das Office/Gemeinschaftshaus entsprechend eingerichtet. Optisch bietet er eine Mischung aus Andy Warhol und Bernie Ecclestone, ist aber sehr nett. Der Platz hat einen gewissen familiären Charakter. Mir hat es jedenfalls so gut gefallen, daß ich die zweite Nacht auch noch dort geblieben bin. Achtung: es gibt zwar im Office-Haus ein einzelnes Badezimmer (mit Badewanne!), dieses ist aber nur während der Öffnungszeiten zugänglich. Ansonsten gibt es auf dem CG keine sanitären Einrichtungen.

 
Gefahrene Meilen: 346

quax1
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Beigetreten: 26.08.2009 - 13:20
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Tag 13 (14.03.2008) Tucson:

So, bitte schnallen Sie sich an, stellen Sie die Sitzlehnen aufrecht und klappen Sie die Tischchen vor sich hoch - heute wird es etwas flugzeuglastig:

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Flugzeuge. So war ich kurz nach 9.00 Uhr am Pima Air- und Space-Museum. Ich hatte wieder einmal Glück. Für die 15.00 Uhr-Tour auf die Flugzeug-Friedhof gab es noch ein Plätzchen. Also hatte ich jetzt rund 6 Stunden Zeit, das Museum zu genießen. Dieses ist das drittgrößte Flugzeugmuseum der USA und zeigt aktuell mehr als 300 Flugzeuge. Diese sind zum größten Teil im Freien ausgestellt, einige (wertvollere) werden auch in Hangars gezeigt. Aus nahezu allen Epochen der Fliegerei sind hier Beispiele vorhanden, überwiegend natürlich aus amerikanischer Produktion. Der Schwerpunkt liegt eindeutig in der Militärluftfahrt, zivile Maschinen sind in der Minderheit. Alle Maschinen sind frei zugänglich und können von allen Seiten begutachtet (und fotografiert) werden. Wenn man sich nur einen „schnellen“ Rundgang gönnen möchte, sollte man mindestens zwei Stunden einplanen, es können aber durchaus auch mehr werden. Dadurch, daß die meisten Flugzeuge im Freien abgestellt sind und es die Sonne im Süden Arizonas es meist ziemlich gut meint (wie auch heute wieder), sollte man auf jeden Fall ausreichenden Sonnenschutz benützen und viel trinken.

Nein, das ist kein Kinderspielzeug. Dieses Ding ist tatsächlich mit einem Piloten an Bord (nicht ferngesteuert) geflogen.

       
So gegen 13.00 Uhr war ich dann mit meinem Rundgang soweit fertig und ich habe mir im angeschlossenen Grill ein kleines Mittagessen gegönnt. Bis zum vereinbarten Treffpunkt gegen 14.45 Uhr habe ich es mir anschließend noch ein wenig in meinem RV bequem gemacht. Der Bus war pünktlich da und überpünktlich waren wir nach erneuter Ausweis-Überprüfung unterwegs.

Unweit des Museums liegt das Kasernengelände der Davis-Monthan-Airforce-Base. Hier befindet sich neben einem aktiven Flughafen, auf dem auch regelmäßiger militärischer Flugbetrieb herrscht, einer der größten Flugzeug-Abstellplätze der Welt. Aktuell sind hier rund 4.500 Maschinen eingelagert. Diese werden entsprechend konserviert und können so unter der trockenen Sonne Arizonas relativ lange gelagert werden, ohne das größere Schäden entstehen. Grundsätzlich werden die Maschinen in zwei Kategorien eingeteilt. Da sind zum einen die ausgemusterten Maschinen. Diese werden entweder komplett an „befreundete“ Armeen oder Zivilisten verkauft oder werden nach und nach ausgeschlachtet und als wertvolle Einzelteile wieder in den Warenkreislauf gebracht. Laut Aussage unseres Guides ist dies der einzigste Bereich der Airforce, der richtig Geld verdient. Die andere Kategorie sind die aktuell nicht benötigten Maschinen. Diese werden ebenfalls konserviert, sind aber so eingelagert, daß sie gegebenenfalls innerhalb weniger Tage wieder flugtauglich gemacht werden können.

Da dieser Bereich sich ja in einem aktiven Militärgelände befindet, gibt es außer der geführten Rundfahrt mit dem Bus keine Möglichkeit, eine Besichtigung vorzunehmen. Hier wird man durch die langen Reihen von geparkten Flugzeugen gefahren und hat die Möglichkeit, vom Bus aus auch Fotos zu machen. Aussteigen ist allerdings strengstens verboten. Der Guide erklärt das Ganze auch entsprechend. Nach rund einer Stunde ist der Spuk auch schon wieder vorbei und es geht zurück zum Museumsgelände. Für Flugzeugfans sicherlich eindrucksvoll, diese Masse an Maschinen gibt es sonst nirgends zu sehen. Wenn man Interesse und ein wenig Zeit übrig hat, sollte man diese Tour mitmachen.


       
Für interessierte empfehle ich noch, sich das Ganze auf Google Maps oder Earth von oben anzusehen. Da sieht man mal die Dimensionen.

Ich bin dann noch ein wenig durch Tucson gekurvt und anschließend wieder auf meinen oben erwähnten Campground zurückgefahren. Die Nacht war wieder sehr angenehm und ruhig.

Gefahrene Meilen: 41

Kochi
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Beigetreten: 21.08.2009 - 11:52
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Ein schöner Tag!

Hi Quax!

Wieder einmal habe ich diesen Tag genossen, herzlichen Dank dafür!

Für interessierte empfehle ich noch, sich das Ganze auf Google Maps oder Earth von oben anzusehen. Da sieht man mal die Dimensionen

Das habe ich soeben gemacht! Hier der Link: KLICK! Wahrlich sehr große Dimensionen...

Aber nur weiter schreiben Cool...

 

Munter bleiben
Gruss
Kochi
Scout WoMo-Abenteuer.de

 

 

 

quax1
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Beigetreten: 26.08.2009 - 13:20
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Tag 15 (14.03.2008 Tucson – Yuma):

Und weiter geht es:

 

Heute hieß es mal wieder einige Meilen auf der Interstate zu fressen. Um dort hin zu kommen bin ich allerdings bei wieder einmal schönstem Wetter erst einen kleinen Umweg durch den Saguaro Nationalpark gefahren. Die Unmengen an Kakteen und deren Vielfalt sind zusammen mit der Landschaft schon sehr eindrücklich. Die Straße ist sehr anspruchsvoll mit vielen Kurven und viel auf und ab. Im Park wollte ich eigentlich auch noch die ungeteerte Loop-Road fahren, was nach Aussage des Rangers mit meinem RV durchaus möglich sein sollte. Allerdings habe ich nach ein paar hundert Metern aufgegeben und bin wieder umgedreht. Die Straße war so holprig (Waschbrett) und hatte teilweise tiefe Schlaglöcher. Dies war alles andere als angenehm zu fahren (vor allem für das Gehör). Mein WoMo hat in allen Bereichen gekracht und gescheppert. Das muß man keine acht Meilen aushalten. Also ging es wieder zurück und nur auf der normalen Straße weiter.

 

Folgt man der Straße stößt man irgendwann in Marana auf die Interstate Richtung Phoenix. Kleiner Einschub: Hier in Marana befindet sich das zivile Gegenstück zum militärischen Flugzeugparkplatz. Aufgrund der idealen Witterungsbedingungen werden hier aktuell nicht gebrauchte Airliner geparkt. Leider gibt es keine Möglichkeit, diese Einrichtung zu besichtigen. Von der Interstate aus sieht man aber die Maschinen in einiger Entfernung stehen. Ich habe versucht, näher heran zu kommen, dies ist aber mit einem Wohnmobil unmöglich.

So, rauf geht’s auf die Interstate, allerdings nach wenigen Meilen bereits wieder herunter. Mein nächstes Zwischenziel war bereits erreicht. Kurz vor Casa Grande befindet sich in Eloy eines der größten Fallschirmspringer-Zentren der Welt (Skydive Arizona). Nachdem ich diesen Sport ja auch ausübe und vor rund 12 Jahren hier schon mal zum Springen war, konnte ich natürlich nicht so einfach vorbeifahren. Es hat sich in den vergangenen Jahren sehr viel in der Infrastruktur getan, aber das Flair ist nach wie vor das gleiche. Leider sind mir keine bekannten Gesichter über den Weg gelaufen, hier trifft man normalerweise immer wieder deutsche Springer, die der kalten Jahreszeit entfliehen.

Nach einer guten Stunde mußte ich dann leider schon wieder weiter, es sollte ja heute noch bis nach Yuma gehen. Also rauf auf den Interstate und Gummi. Nach rund drei Stunden hatte ich mein Ziel erreicht. Yuma ist aufgrund des angenehmen Klimas im Winter einer der Lieblingsorte der Rentner aus dem Norden (Snowbirds). Dementsprechend gibt es zwar jede Menge Campgrounds, jedoch sind diese teilweise mit einer Altersbeschränkung versehen (55+) oder es handelt sich um Ressorts, die keine Übernachtungsgäste aufnehmen. Ziemlich am Anfang von Yuma gibt es direkt neben einer Interstate-Ausfahrt drei Campgrounds nebeneinander, wovon zumindest zwei auch für „jüngere Durchreisende“ geeignet sind. Ich habe mich dann für den optisch ansprechenderen (von der Straße aus) entschieden.

 

 
Größter Vorteil war, daß im vorderen Teil, d.h. direkt neben der Interstate, erst mal einige Reihen Mobilhomes kamen. Die Handvoll Stellplätze für die Übernachter sind im mittleren Bereich des Platzes angesiedelt, unmittelbar neben den Storage-Plätzen. Im Prinzip ein einfacher Schotter-Parkplatz, an dem man Hook-Up’s installiert hat. Fürs Auge absolut nichts schönes, zumal es mal wieder ziemlich windig war und dadurch viel Sand „unterwegs“ war. Der Rest der Anlage war für die „Hauptkundschaft“ ausgerichtet, allerdings meines Erachtens schon ein wenig in die Jahre gekommen (sowohl die Einrichtungen als auch die Kundschaft). Wenn ich mir vorstelle, auf einer normalen Camping-Site in einen mehr oder weniger luxuriösen Camper meinen Lebensabend zu verbringen – ich weiß nicht. Die Nacht war ein wenig unruhig, da es wie gesagt relativ windig war und außerdem irgendwo hinter dem Campground die Bahnlinie vorbei geht. Haben amerikanische Lokführer eigentlich nur ein Hobby (hupen)??? Es gibt übrigens WiFi am Platz, aber nur gegen Gebühr!

Gefahrene Meilen: 253

quax1
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Tag 16 (15.03.2008 Yuma – Borrego Springs):

So, alles einsteigen zur nächsten Etappe:

Die Nacht war wie gesagt aufgrund des Windes sehr unruhig. So war ich dann relativ früh wieder unterwegs. Heute hatte ich vor, meinen ersten „Vorsprungstag“ abzubauen und bin statt wie geplant direkt nach San Diego zu fahren, in den Anza Borrego State Park abgebogen. Ein paar Meilen hinter Yuma gibt es im Übrigen zahlreiche Möglichkeiten für die Boondocking-Freunde hier. In diesem Bereich befindet sich eine umfangreiche Dünenlandschaft, in der jede Menge Motorsportler mit ihren Geländemaschinen, ATV’s, Buggies und ähnlichen Gefährten ihrem Hobby nachgehen. Da man ja auf gewissen Komfort nicht verzichten möchte, hat man natürlich sein Wohnmobil dabei. So haben sich teilweise wilde Campgrounds gebildet, teilweise gibt es sogar Toilettenhäuschen. Das Ganze ist wohl auf offiziell geduldet.

In El Centro habe ich den Interstate verlassen, um dann über diverse Nebenstraßen zum Park zu kommen. Das Wetter war anfangs etwas durchwachsen, wurde später aber wieder richtig schön. Die Landschaft war wieder einmal schön einsam und wüstenartig, aber das erwartet man ja eigentlich in einem Wüstenpark. Kurz vor dem Park in Occotillo Wells gibt es noch einmal einen „Wüstenspielplatz“ für die Offroad-Freunde. Hier gibt es sogar einen Verleih mit verschiedenen Fahrzeugen. Am frühen Nachmittag traf ich dann am State Park ein und bekam auch problemlos einen Stellplatz mit full hook-up. Nachdem ja Sonntag Nachmittag war, waren relativ viele Ausflügler unterwegs, der Picknick-Bereich im Statepark war gut belegt.

Nach einem kleinen Rundgang durch den Park habe ich noch eine kleine Rundfahrt durch Borrego Springs und Umgebung gemacht. Eigentlich sehr schön gelegen, hier ließe es sich sicherlich gut aushalten. Der Ort liegt in einer Art Talkessel, rundherum von Hügeln und Bergen umgeben. Zurück auf dem Campground habe ich es mir dann im Camper bequem gemacht, der mittlerweile starke Wind machte einen Aufenthalt trotz Sonnenschein draußen leider zu ungemütlich. Später hat es dann noch zugezogen und aus dem Wind ist Sturm geworden.

quax1
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Tag 17 (16.03.2008 Borrego Springs – San Diego):

Und schon geht es wieder weiter:

Dank der stürmischen und auch frischen Nacht war ich nicht ganz so erholt, wie gewünscht. So hat es mal wieder ein wenig gedauert, bis ich in Schwung gekommen bin. Meine Laune stieg aber recht schnell, als ich das Tal auf einer kleinen Nebenroute Richtung Stateroad 79 verlassen habe. Zum einen war dies mal wieder ein fahrerisch richtig anspruchsvoller Gebirgspass, andererseits war auch die Landschaft sehr schön. Sie hatte anfangs viel Ähnlichkeit mit den Kanarischen Inseln. Auf der anderen Seite des Passes hat sich die Landschaft dann stark Richtung Alpen verändert, vereinzelte Wälder, kleine Seen und Ortschaften, enge und kurvige Straßen. Alles in allem wunderschön. Die Fahrt führte durch kleine Ortschaften wie Santa Ysabel und Justin, erst in Alpine bin ich dann wieder auf den Interstate gestoßen.

 

Von hier aus ging es dann auf direktem Wege Richtung San Diego. Nachdem im Forum ja die Mehrheit eindeutig für Campland on the Bay plädiert hatte, habe ich hier mal mein Glück probiert. Trotz Spring Break war am frühen Nachmittag im Bereich der Wasser/Elektrik-Plätze noch problemlos etwas zu bekommen. Full hook-up wäre wohl auch noch verfügbar gewesen, aber dafür für zwei Nächte fünfzig USD mehr zu bezahlen war mir der Spaß nicht wert. Mein Stellplatz lag in einem etwas ruhigeren Loop unter dichten Bäumen direkt zur Zufahrtsstraße (die aber nicht gestört hat).

Nach einem kurzen Päuschen habe ich mich dann mit dem WoMo nochmal auf den Weg gemacht und mir eine kleinere (oder mittlere) Stadtrundfahrt gegönnt. Sie führte an der USS Midway vorbei über die Coronado Bridge hinüber nach Coronado, dort am berühmten Hotel Coronado vorbei, über Imperial Beach wieder auf’s Festland, kurz zur mexikanischen Grenze und wieder zurück zum Campground. Leider bleibt es mit einem Camper in einer Großstadt meist bei einer Rundfahrt. Geeignete Parkplätze sind absolute Mangelware. Also muß der Eindruck vom Wagen aus genügen oder man versucht, die Stadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln kennenzulernen.

So habe ich es dann am frühen Abend auch getan. Ca. 10 Minuten zufuß vom Campground gibt es eine Bushaltestelle, von hier aus kommt man sowohl Richtung Strand als auch Richtung Innenstadt. Ist man mehrere Tage unterwegs empfiehlt sich auf jeden Fall der Kauf eines Ein- und Mehrtagestickets (z.B. 9 USD für zwei Tage). Mein Weg führte mich erst in eine Shopping-Mall und anschließend ins Gaslamp-Quarter. Schließlich war heute St. Patricks-Day. Dort war entsprechend die Hölle los. Jede Menge Kneipen mit langen Schlangen vor der Tür, laute Musik, eine komplette Straße war gesperrt. Hier fanden auf zwei Bühnen Open-Air-Konzerte statt (gegen 25 USD Eintritt). Unzählige, gut gelaunte Leute, fast alle trugen irgend etwas grünes (Hut, Kette, T-Shirt usw.), um ihre Verbundenheit mit Irland zu zeigen. Ist schon sehr interessant, wie viele Latinos scheinbar irische Wurzeln haben.

Später ging es dann wieder mit Trolley und Bus zurück zum Campground, die Nacht war ruhig.

Gefahrene Meilen: zusammen mit Tag 16: 354

quax1
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Beigetreten: 26.08.2009 - 13:20
Beiträge: 107
Tag 18 (17.03.2008 San Diego):

Ohne allzugroße Eile ging es heute Morgen los. Es stand zwar ein Besichtigungsprogramm auf dem Plan, aber dies sollte auch ohne Hetze zu schaffen sein. So habe ich mich dann gegen 9.30 Uhr auf den Weg zur Bushaltestelle gemacht, um in die Stadt zu fahren. Als erstes ging es zu USS Midway. Dies ist ein im Hafen festgemachter Flugzeugträger aus den fünfziger Jahren, der besichtigt werden kann. Ein sehr eindrückliches Erlebnis. Die Dimensionen dieses aus heutiger Sicht kleinen Trägers sind schon gigantisch. Andererseits sind die Quartiere der Mannschaft fast menschenunwürdig gewesen. Auch die ausgestellten Flugzeuge sind sehr interessant. Für eine ausführliche Besichtigung, für die es übrigens eine Audioerklärung mittels Kopfhörer gibt, sollte man mindestens zwei Stunden einplanen, eher mehr.

Weiter ging es dann direkt nebenan zu einer Hafenrundfahrt. Diese gibt es als Ein- und Zweistunden-Variante. Ich habe mir die Zweistunden-Variante gegönnt, d.h. es ging erst eine Stunde auf die Nordroute, dann wieder zurück zur Anlegestelle und dann eine zweite Stunde auf die Südroute. Auf der Nordroute sind man fast nur die Anlegestellen der Navy und ihre entsprechenden Militärschiffe. Zivilen Schiffsverkehr gibt es in San Diego fast nicht. Die Militärschiffe sind zwar sehr interessant, aber irgendwann langt es auch wieder. Teilweise sieht man auch ein wenig von Coronado Island und dem schmalen Landstiel Richtung Imperial Beach. Schön ist allerdings der Ausblick auf die Coronado Bridge (man fährt drunter durch) sowie auf die Skyline von San Diego.

Nach rund 15 Minuten geht es dann weiter auf die Südroute. Hier fährt man erst etwas näher zum Museumshafen (hier liegen ein paar ältere Schiffe), um dann an der anderen Seite von Coronado Island vorbei zu fahren. Auf der Landseite gibt es überwiegend kleinere Marinas mit unzähligen privaten Booten, auf der Insel-Seite befindet sich in diesem Bereich der Militär-Flughafen. Mit etwas Glück, sieht man einige Militärmaschinen. Grundsätzlich kommt man auch an der Anlegestelle der aktiven Flugzeugträger vorbei, allerdings hatte ich das Pech, daß der eine am Vortag und der andere heute Morgen ausgelaufen ist. Die Träger sind aber auch von Land aus sehr gut zu sehen, da sich die Anlegestelle direkt gegenüber befindet.

Gegen 16.00 Uhr war ich dann wieder an Land und es folgte der letzte Teil meines Besichtigungsprogramms. Mit dem Trolley (einer Straßenbahn) ging es in einer guten halben Stunde ganz in den Süden nach San Ysidro. Von hier aus kann man zufuß nach Mexico gehen. Dies habe ich auch gemacht. Kontrolle hinüber findet keine statt. Man geht durch mehrere Drehkreuze und schon steht man mitten drin. Rundherum nur Apotheken, die einem alle möglichen „orginalen“ Medikamente verkaufen wollen, Geschäfte, die all das verkaufen, was man nicht braucht und natürlich auch diverse Restaurants. Vor jedem Geschäft diverse Schlepper, die einen förmlich hineinziehen möchten. Dazwischen armselige Straßenhändler die irgendwelche Handarbeiten verkaufen möchten und jede Menge Kinder. Nach gut 10 Minuten war ich so bedient, daß ich den Rückweg eingeschlagen habe. All dies brauche ich nicht. Es war einfach nur lästig und ich kann mir nicht vorstellen, daß es in Tijuana viel wirklich sehenswertes gibt. Also ging es wieder zurück Richtung Grenzübergang. Es fand eine kurze Passkontrolle statt, anschließend wurde eventuell vorhandenes Gepäck (Einkäufe, Fototaschen u.ä.) durchleuchtet und kurz darauf war man wieder in den USA.

Jetzt nichs wie weg hier und nach einem kurzen Zwischenstopp zum Abendessen war ich gegen 20.00 Uhr wieder in meinem Camper. Obwohl es den ganzen Tag schön sonnig und warm war, war es abends ziemlich frisch geworden und für einen Aufenthalt draußen zu ungemütlich. So habe ich es mir wieder im Wohnmobil gemütlich gemacht.

Gefahrene Meilen: keine