Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

"Winterized"

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scanfan
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Beigetreten: 27.06.2013 - 16:37
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RE: "Winterized"

sind bei den amerikanischen Womos die Frischwassertanks nicht frostgeschützt verbaut? Wenn doch, dann würde vernünftiges Durchheizen schon viel bringen, will sagen, nur das Abwasser würde noch einfrieren können. Abhilfe wie schon oben beschrieben, Frostschutzmittel.

Liebe Grüße

Micha
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Didi
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Beigetreten: 25.08.2009 - 23:52
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RE: "Winterized"

Hallo Micha,

nein! Die Mietmobile haben das durchweg nicht. Manchmal findet man am Schaltpult zwar dafür einen entsprechenden Schalter aber die Tankheizung ist nicht verbaut, lohnt sich wohl nicht.

wie das bei den kleineren Vermietern und in Kanada ist, weiß ich nicht. 

Roadbear, Moturis, Apollo und CruiseAmerika auf jeden Fall nicht.

Liebe Grüße
   Didi
Präsident des Vereins Abenteuer Wohnmobil

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gafa
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Beigetreten: 30.07.2010 - 19:24
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RE: "Winterized"

Hallo,

bei unseren drei Überführungen 2011-2013 einmal Moturis und zweimal Road Bear war es jeweils so, dass die beiden Road Bear Fahrzeuge Ende März übernommen wurden und daher noch voll "winterized"  übergeben wurden, allerdings mit dem Hinweis, die Tanks erst mit Wasser zu spülen und zu füllen, wenn sicher gestellt ist, dass es keine echten Nachtfröste mehr hat. Wir haben daher für die ersten beiden WoMo-Nächte den Frostschutz noch gelassen und erst, als wir aus dem Frostgebieten raus waren, alles gespült und mit Frischwasser gefüllt.

Bei der Überführung von Moturis war es Mitte Mai, als wir übernahmen und da erhielten wir das Fahrzeug schon bei Moturis in Wakarusa mit Sommerbetrieb, also ohne Frostschutz, aber mit dem Hinweis aufzupassen und bei Frostperioden ggf. eine Werkstatt aufzusuchen, um das Fahrzeug fachmänisch wieder auf "winterized"  umstellen zu lassen, was wohl selber zu schwierig ist. 

Soweit unsere Erfahrungen dazu.

Liebe Grüße
Gabi

Scout Womo-Abenteuer.de

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Josef
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Beigetreten: 06.11.2011 - 11:33
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RE: "Winterized"

Hallo Volker,

die Frischwasserleitungen haben nicht immer ein gleichmässiges Gefälle. Beim "Entlüften" bleibt zwangsläufig Wasser in den Leitungstälern / -säcken und auch an Schieberdichtungen zurück. Das bekommt man i.d.R. nur schlecht bzw. garnicht heraus. Ggf. Leitungen durchblassen. Ist aber zeitaufwendig. Der Leitungsquerschnitt ist relativ gering. Dann genügt schon eine kleine Menge gefrorenes Restwasser und es kann zu einem Riß in der Leitungen kommen. Sind die Leitungen mit Frostschutzmittel gefüllt, bist du auf der sicheren Seite. Ich habe da leidvolle Erfahrung mit meinem eigenem WoMo.

 

Allzeit gutes Licht.

Josef

Groovy
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Beigetreten: 26.08.2009 - 04:59
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RE: "Winterized"

"Winterized" des Frischwassersystems ist also eine reine Vorsichtsmaßnahme für die Zeit vor der Übernahme durch den Überführer,oder ?

Denn nach der Übernahme wird deer Mieter ja normalerweise heizen yes

 

Gruss Volker

 

 

Josef
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Beigetreten: 06.11.2011 - 11:33
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RE: "Winterized"

"Winterized" ist eine reine Vorsichtsnahme, bis die Temperaturen dauerhaft über dem Gefrierpunkt liegen. Mit heizen ist es nicht getan. Die Leitungen können durchaus im Kältebereich liegen. Stichwort Kältebrücke.

Allzeit gutes Licht.

Josef

Bernhard
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Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
Beiträge: 15842
RE: "Winterized"

Hi Josef,

deine Erklärung sehe ich ein - ist ja auch deine eigene Erfahrung !  Also ist auch Frostschutz in den Frischwasserleitungen sinnvoll ! (alles klar - Volker ? wink)

Aber: gutes Spülen vor Benutzung in wärmeren Gefilden nicht vergessen !

Grüße

Bernhard

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

Groovy
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Beigetreten: 26.08.2009 - 04:59
Beiträge: 8041
RE: "Winterized"

Josef,

das ist jetzt deine Interpretation.

Und ansonsten bin ich raus, meine Eingangsfrage ist geklärt wink

 

Gruss Volker

 

 

engineer
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Beigetreten: 29.07.2012 - 17:38
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RE: "Winterized"

Hallo zusammen,

es gibt zwei Methoden um ein Wohnmobil winterfest zu machen.

  1. Entleeren aller Tanks und Leitungen und Ausblasen des Frischwassersystems mit komprimierter Luft. Dazu benötigt man aber einen Kompressor, der schon einen etwas deftigeren Luftstrom in den Frischwasserleitungen erzeugen kann. Die weit verbreiteten Reifenfüllkompressoren für 12V alleine reichen hier nicht. Die komprimierte Luft sollte außerdem öl- und fettfrei sein. Die Kompressoren die das können sind entsprechend teuer und daher selten.
  2. In den teilgefüllten Frischwassertank wird Frostschutzmittel in der erforderlichen Menge beigemischt um den Frostschutz bis zur tiefsten erwarteten Temperatur sicherzustellen (wie beim Scheibenwaschwasser im PKW). Nun wird durch die bordeigene Wasserpumpe das Frostschutzwasser im Frischwasserleitungssystem verteilt. Dazu öffnet man einem Wasserhahn nach dem anderen nach einem sinnvollen Schema, ebenso den Duschwasserhahn und die Toilettenspülung. Den Greywater- und den Blackwatertank spült man ebenso mit dem Frostschutzwasser über einen etwas längeren Zeitraum bis es aus dem Auslass herausläuft und man sichergehen kann, dass alle Tiefpunkte im Abwassersystem mit Frostschutzwasser gefüllt sind. Dazu benötigt man keine zusätzlichen teuren Einrichtungen (öl- u. fettfreie Druckluftkompressoren), sondern nur etwas Frostschutzmittel. Und natürlich das „Gewusst wie“ und einen Überblick über die räumliche Verteilung der Wassersysteme (besonders der Systemhoch- und Tiefpunkte. Wenn jemand etwas vertraut mit der Technik ist, die Menge des erforderlichen Frostschutzmittel berechnen kann und ein Frostschutzprüfgerät aus D mitnimmt um die Frostsicherheit des auslaufenden Frostschutzwassers an den Zapfstellen und auch am Grey- und Blackwatertank zu bestimmen, dann kann man selbst „winterisieren“, wenn erforderlich.

Wer sich etwas weiter darüber informieren will, kann das hier nachlesen.

 

@ Josef: Du schreibst über Deine eigenen schmerzhaften Erfahrungen diesbezüglich. Mich würde mal interessieren welche Schäden Du an Deinem Womo hattest. Mein Womo hat schon zwei Winter problemlos überstanden, obwohl ich auch nur die Tanks und Leitungen habe leer laufen lassen. Jeweils nach der ersten Befüllung zwecks Desinfektion im Frühjahr habe ich eine Sichtprüfung an allen Bauteilen und Verbindungsstellen im Frischwassersystem gemacht und keine Undichtigkeiten festgestellt. Mein Womo ist mit einem Druckwassersystem ausgestattet das winzige Undichtigkeiten im System durch kurze Einschaltzeiten der Pumpe (läuft nur wenige Sekunden) kundtut. Kann aber auch das Womo unter Wasser setzen, wenn man vergisst die Pumpe auszuschalten wenn man das Womo verlässt und ein Schlauch platzen sollte.

Durch größere Umbauten im Inneren und fast kompletter Erneuerung und Ergänzung der elektrischen Verdrahtung habe ich gute Einblicke in die Installation der Wasser- und Abwassersysteme gewonnen und ich muss Dir Recht geben. Es gibt viele Hoch- und Tiefpunkte die bei einer nur einfachen Entleerung ohne Ausblasen nicht leer laufen können und bei Minustemperaturen einfrieren. Die verwendeten Druckwasserschläuche mit Gewebeverstärkung sind sicherlich ein wenig elastisch um die Volumenvergrößerung durch Eisbildung aufnehmen zu können. Mal sehen was der 3. Winter bringt.

In irgendeiner Reisemobilzeitschrift hatte ich (vor meiner Womozeit) einmal einen Artikel gelesen, wo man einen gewöhnlichen 12V Reifenfüllkompressor benutzt hat um den Warmwasserboiler, mit seinen 10L Inhalt, als Druckspeicher (bis 2,5bar) zu nutzen und mit dessen Hilfe das Frischwassersystem ausgeblasen hat. Es waren nur einige geringfügige Umbauten (zusätzliche Absperrhähne) erforderlich um alle Zuleitungen zu den Zapfstellen nacheinander auszublasen. Ich muss mal sehen, ob ich den Artikel noch finde.

Full Throttle!

Viele Grüße aus der Lüneburger Heide

Werner

Josef
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Beigetreten: 06.11.2011 - 11:33
Beiträge: 1057
RE: "Winterized"

Hallo Werner,

Du hast Dich ja wieder mal richtig ins Zeug gelegt. Ausführlicher geht es wohl kaum noch. Meine Erfahrung mit Frostschaden am Wasserkreislauf:

a - Eine recht dünne (ca. 1cm Aussendurchmesser), transparente, flexible Schlauchverbindung zur Küchenspüle, unter der Anrichte hatte einen Riss. Bei der Reparatur habe ich gesehen, dass sich eine Schelle gelöst hatte und eine Senke enstanden war. Ärgerlicher, aber kleiner Schaden. War mir erst im Urlaub, durch den ständigen Druckverlust und dem damit verbundenen Anspringen der Wasserpumpe aufgefallen.

b - Einmal hatte ich den Vaillant Gasdurchlauferhitzer nicht richtig / garnicht? entleert. Folge, Riss in einer Kupferwindung an der Frontseite. Glück im Unglück. Reparatur war etwas aufwendiger. Es mußte gelötet werden.

Danach habe ich mit einem kleinen Kompressor die Leitungen abschnittsweise durchgeblasen. Jahrelang, bis zum Verkauf des WoMo, ist es dann gut durch den Winter gekommen. Glücklicherweise haben wir ja auch nur alle sieben Pfingsten einen strengen Winter, hier am Niederrhein. Das ist aber alles schon laaaaaange her.

Allzeit gutes Licht.

Josef