Hiking im Canyonlands NP - The Needles

Startpunkt war die Site #10, welche ich morgens so gegen halb Acht verließ. Wir hatten vortags in der Outpost übernachtet und erst am Morgen auf den Sqaw Flat übergesiedelt. Die Bedingungen zum Wandern waren überdurchschnittlich gut, Temperaturen deutlich unter 30°C und bewölkter Himmel, leider keine Idealbedingungen zum Photografieren.

Es ging also los vom Squaw Flat Trailhead gleich hinter den Restrooms nach rechts oben in die Felsen Richtung Big Spring Canyon (nicht nach links Richtung Peakaboo Trail und Lost Canyon). Gleich ziemlich stark bergauf auf reinem Slickrock an dessen oberen Ende eine kleine Passage mit Seilen war.

Ganz oben hatte man schon den ersten schönen Blick auf die Needles.

Es geht den Slickrock hinunter in eine sandige Ebene, wo sich anfänglich noch gut gehen lässt. Der Canyon verengt sich dann zusehens und man muss immer öfter Wasserlöcher ausweichen, es hatte in den letzten Tagen ausgiebig geregnet.

Etwa bei Kilometer 6 geht es aus der moderat ansteigenden Ebene einen Felshang hinauf und über dessen Grat hinweg auf die andere Seite welche ziemlich steil abfällt.

Im Zick-Zack den rot-gelb-weiß gestreiftem Felsen vorsichtig hinunter (ja keinen Fuß verstauchen oder Sturz riskieren) und in die nächste Ebene mit Vegetation.

Plötzlich verliere ich den Faden und verpasse die Cairns welche öfters den Weg säumen, was mir noch häufiger passieren sollte. Vor lauter Steinen sieht man die schön aufgetürmten Felsmännchen nicht. Vielleicht war ich auch von den sagenhaften farbigen Streifen in den Felsen so abgelelenkt, dass ich immer weiter entlang der Felsen in nördöstlicher Richtung gehe, bis mich das Gefühl überkam, nicht auf der rechten Spur zu sein. Natürlich, ich hatte doch mein GPS dabei, warum es nicht auch benutzen. Und siehe da, es weist mir den Weg zurück bis zu einem Punkt direkt an den Felsen wo ich ziemlich ratlos da stehe.

Kein Weg mehr da!

Ich schaue nach allen Seiten und als ich näher an die Felswand herangehe, fällt mir eine winzige Felsspalte auf, die sich nach unten verjüngt und wo seltsamerweise Baumteile verkeilt sind. Klar, das ist der Eingang zu einem Slot. Zwänge mich mit meinem Rucksack durch die Spalte (und ich bin wirklich schlank) , der Slot weitet sich zunehmend und am anderen Ende sehe ich Licht.
Puh! Das erzähle ich am besten nicht zuhause.

Später auf der Karte erkenne ich, dass ich bereits auf der Squaw Canyon-Loop unterwegs war, welche wieder zurück zum Squaw Flat TH führt, aber dahin wollte ich heute nicht. Ich beende damit den ersten Teil des Hikes, gehe den Squaw Canyon in der richtigen Richtung nach Westen weiter und komme zu einem der schönsten Bereiche des ganzen Tages. Gesehen hatte ich noch keine Menschenseele und hörte auch kein anderes Geräusch als meine Schritte. Äußerst wohltuend.....

Servus Reinhold,

sehr gerne, dieses Angebot gilt selbstverständlich für alle anderen auch.

Hallo Peter,

nein, das kann man so nicht sagen. Für mich war es in diesem Falle aber eine erhebliche Erleichterung und Rückversicherung. Natürlich kann man mit einer guten Karte oder gar nur per Cairns dort auch gehen, die stehen dort wirklich zu Hunderten (Danke an alle hilfsbereiten Wanderer!), man muss dann aber verdammt aufmerksam sein. Und bei einem so langen und fordernden Trail nimmt irgendwann auch die Konzentration ab.

Man geht etwas nördlich des Squaw Canyon auf dem Felsen weiter, bis man im rechten Winkel genau Richtung Norden abbiegt um dort eine Leiter hinunterzusteigen.

Die farbigen Streifen in den Felsen sind wunderschön. Ich komme irgendwie nicht vorwärts, weil ich nach ein paar Metern immer wieder den Rucksack absetze und die Kamera auspacke. Ich habe übrigens 5 Liter Trinken dabei, welche mir kurz vor Ziel ausgehen, was aber kein Problem darstellt. Ich würde bei extremen Temperaturen jeden sogar 5,5 bis 6 Liter empfehlen. An diesem Tag wollte ich das eine Kilo eben sparen.

Weiter geht es jetzt in nördwestlicher Richtung zum Kreuzungspunkt mit dem Elephant Canyon, der mich zum Druid Arch bringen sollte.

Beim Kreuzungspunkt findet sich ein Wegweiser, der die jeweiligen Wandermöglichkeiten zeigt und die Milage angibt. Zum Druid Arch sind es von hier noch 4km one-way. Es geht nach links in südliche Richtung und so laufe ich im felsigen Bett des Elephant Canyon und komme gut voran.

Doch was ist das? Es kommt mir ein Wanderer entgegen, bin ganz irritiert. Dennoch ein kurzes Schwätzchen und weiter gehts und zwar leicht bergauf. Kurz vor dem Druid, den man eigentlich erst erkennt, wenn man vor ihm steht (er steht sozusagen um 90° verdreht), geht es verdammt steil hoch. Ich bin jetzt genau 14,4km unterwegs und habe die Hälfte meines Planes erfüllt.

Man klettert nach links einen Geröllhang hinauf und dann steht er da in voller Pracht. Ein Meister stück der Natur. Fotografier-technisch ist genau jetzt um die Mittagszeit das schlechteste Licht. Egal, man kann nicht immer an allen Orten gleichzeitig das rote Licht des Sonnenunterganges haben.

Hier treffe ich ein deutsches Pärchen, dass sich vor dem Arch niedergelassen hat. (Ein optimaler Ort für eine Verlobung würde ich sagen). Da mittlerweile die Sonne recht intensiv wird, halte ich mich nur eine viertel Stunde auf und begebe ich auf den Rückweg und zwar genauso wie ich herkam. Bis zum Kreuzungspunkt zurück. Jetzt möchte ich noch zum Chesler Park. Kurz überlege ich, ob ich es mir zumuten könnte, den Joint Trail ganz um den Park herum zu gehen. Das verwerfe ich dann aber, weil dunkle Wolken heranziehen und ich ein Gewitter befürchte, das dann auch noch kommen sollte. Im Nachhinein die beste Entscheidung, denn dann wäre es tatsächlich zu einem Problem mit dem Trinken gekommen.