Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 15 + 16 - Sequoia National Park

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AnBen
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Beigetreten: 22.10.2014 - 20:09
Beiträge: 56
Tag 15 + 16 - Sequoia National Park
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
196 Meilen
Fazit: 
Der größte Baum, die kälteste Nacht.

Hallo zusammen, 

 

der Morgen im Red Rock Canyon überwältigt mit einem wunderschönen Sonnenaufgang. Der heiße und starke Kaffee in der Hand, der Blick auf die Sonne und die Ruhe. Der Wind hat etwas nachgelassen. Wir packen zusammen und freuen uns trotz dieses tollen Morgens in der Wüste darauf, endlich wieder mehr Grün zu sehen. Wir fühlen uns etwas ausgetrocknet von Wind, Sonne und Wärme. Unser nächstes Ziel ist der Sequoia National Park. 

Die Fahrt durch den Park ist schon wunderschön. Die riesigen Bäume sind beeindruckend. Wir atmen frische, feuchte Luft in jedes Lungenbläschen. Das haben wir gebraucht. 

Unser Wunsch-Campground ist der Lodgepole mitten im Nationalpark, wir haben aber nicht mehr reservieren können. Wir versuchen es dennoch und hoffen darauf, dass wir nicht zu spät sind. Und wir haben Glück. Die Suche nach einem schönen Stellplatz ist schnell abgeschlossen. Grundsätzlich kann man hier aber gar nicht viel falsch machen. Der "Check-In" ist mittlerweile schnell und unkompliziert für uns - wir fühlen uns langsam ein wenig wie "alte Hasen"...

Die Sonne scheint, es weht aber ein angenehm kühler Wind. Natürlich bleiben wir unserem Ritual treu und genießen ein erstes kühles Bierchen am Platz. Abends wird es kühler, aber so macht ein Lagerfeuer noch mehr Spaß. Später wird es so kalt, dass wir die Heizung erstmalig ausprobieren. Das funktioniert ganz gut und wir schlafen zufrieden ein. 

Am Morgen des darauf folgenden Tages allerdings werden wir von einem eiskalten Wind überrascht. Auf den Anhöhen in der Nähe sehen wir Schnee. Zwar scheint zunächst noch die Sonne, das ändert sich leider schnell. Es wird trüb und regnet ab und an. Aber wir sind ausgerüstet. Wir kleiden uns sorgfältig nach dem Zwiebelprinzip ein, denn unser Ziel ist heute eine Wanderung zum General Sherman Tree, dem größten lebenden Baum seiner Zunft.

Wir lesen im Besucherzentrum von Bären, die hier ab und an zu sehen sind. Wir wappnen uns emotional entsprechend. Der Wanderweg ist wunderschön. An kleinen Bächen vorbei, zwischen gewaltigen Felsbrocken und viele, viele Meter hohen Bäumen hindurch. Wir sind beinahe allein, aber Bären begegnen wir leider glücklicherweise nicht.

Es wird lauter, wir hören Stimmen, Gelächter und wissen, wir sind gleich da. Da begegnen uns Massen an Touristengruppen, Pärchen, Familien... Teils mit Röckchen und Sandalen schlendern sie zum General Sherman. Wir reihen uns ein, auch wenn uns wir uns etwas unwohl fühlen. Der harte Schnitt zwischen der einsamen Wanderung durch den Wald und diesem Menschenauflauf ist uns zu krass. Ben zickt etwas rum und treibt mich an, er will lieber wieder in die Ruhe. Ich verstehe, bewundere dennoch Umfang und Höhe der Bäume, bin überrascht von der Struktur und der Weichheit der Baumrinde, mache ein paar Fotos und dann entfliehen wir recht schnell wieder in die Stille. 

Zurück beim Womo wärmen wir uns am Lagerfeuer und mit einer heißen Suppe. Die herumliegenden überdimensional großen Tannenzapfen feuern die Glut immer wieder an und knistern dazu so herrlich. Der Regen beginnt wieder, kann uns aber nichts, wir genießen die romantische Stimmung im Womo. 

Viele Grüße

Antje & Ben

 

Unser Tour: