Da denkt man, je weiter es nach Süden geht, umso wärmer wird es. Das Gegenteil war der Fall!
Die letzte Nacht war richtig lausig und am Morgen begrüßte uns das erste Mal in diesem Urlaub nicht die Sonne. Tiefe Wolken hingen über dem Campground. Bei unserer Abfahrt lugte der blaue Himmel aber schon wieder hervor.
Die erste Aufgabe heute war aber, unserem WoMo ein wenig Nahrung zuzuführen. Wir liefen bereits auf Reserve und die nächste größere Tankstelle war mehr als 20 Meilen entfernt. Glücklicherweise fanden wir in Point Arena noch eine kleine Tankstelle. Da die Überdachung aber nur 10 Fuß hoch war, hieß es wenden und von der anderen Seite tanken. Find mal einen Wendepunkt mit diesem Ding!
Es blieb mir nichts anderes übrig, als an einer Straßenverbreiterung das Gefährt zu wenden... mit einer lupenreinen 3-Punkt Wendung! 
Leider verschlechterte sich das Wetter wieder zusehends. Die Sonne schaffte es einfach nicht, die dicke Nebelsuppe zu durchdringen. Es wurde wettertechnisch ein richtig trüber Tag. Wir waren aber auch verwöhnt.
Der Highway No.1 schlängelte sich weiter in engen Kurven an der Küste entlang.

Es ging rauf und runter.

In Fort Ross machten wir eine kleine Zwischenstation. Hier hatten die Russen Ende des 18. und im 19. Jh eine Handelsstation. Das Fort wurde originalgetreu wieder aufgebaut und ist eine Besichtigung wert.


Blick vom Fort auf den Pazifik
Das Wetter verbesserte sich zwar nicht, trotzdem ließ es manchen schönen Blick auf den Pazifik und seine Umgebung zu.




Hinter dem Sonoma Coast State Park sahen wir plötzlich eine große schwarze Masse an einer Lagune. Bei genauerem Hinsehen entpuppte sich diese als


Felix und ich hatten uns am Abend vorher vorgenommen, einmal im Pazifik zu baden, egal bei welchem Wetter. Viel Zeit blieb nicht mehr, denn bis Bodega Bay waren es nur noch ein paar Meilen. Endlich entdeckten wir eine kleine Badebucht.


Jetzt hieß es RV parken, schnell umziehen, das Schild ignorieren

und ab zum Strand. Erst einmal wurden die Gegebenheiten gründlich analysiert

und dann ab in die Fluten!

Das Wasser war aber erstaunlicherwiese recht warm ( vielleicht lag es ja an den arktischen Außentemperaturen) und nur moderat salzig. Aber die Wellen und die Strömung waren schon richtig gewaltig.

Wir hatten jedenfalls jede Menge Spaß.

Kurz hinter Bodega Bay (Hitchcocks "Vögel" lassen grüßen) hieß es Abschied nehmen von der Pazifik Küste.


Wir verließen nun die Küste und fuhren durch Farmerland. Plötzlich kam auch wieder die Sonne raus und es wurde richtig warm. Die Landschaft veränderte sich nun zusehends. Die Wälder waren verschwunden und wurden durch riesige Weiden und karges Land ersetzt. Dass es den Farmern aber gut gehen muss, konnte man an den teils mondänen Häusern sehen.
Unsere nächste Station war Petaluma, wo wir zur Freude vor allem unserer Tochter das erste Outletcenter unserer Reise besuchten. Nina ließ sich nicht zweimal bitten und kaufte ordentlich Klamotten ein. Auch Felix wurde fündig.
Am Nachmittag machten wir uns dann auf die restlichen Meilen in Richtung San Francisco.

Das Wetter war herrlich und ließ hoffen. Kurz vor San Francisco kamen wieder wie aus dem Nichts die Wolken auf.

Und dann sahen wir sie plötzlich... die Brücke aller Brücken.

Um 17:00 überquerten wir die Golden Gate bei wolkenverhangenem Himmel (wenigstens kein Nebel).


Die Downtown von San Francisco lag in strahlendem Sonnenschein.

Solche Wettergegensätze auf so kleinem Raum hatte ich bisher nirgendwo gesehen.
Das erste Mal über die bekannteste Brücke der Welt zu fahren, war schon ein tolles Erlebnis und ein irgendwie erhabener Augenblick.
Die restlichen Meilen kämpfte ich mich durch den dichten Verkehr von San Francisco. Unser Ziel war der San Francisco RV Resort Campground. Diesen zu finden sollte ja kein Problem sein, denn wir hatten ja Navi. Denkste! Als wir am vermeintlichen Ziel ankamen, handelte es sich um eine winzige Straße in San Francisco. Nirgendwo ein RV-Park!
Ich wurde gaaanz langsam nervös. Was nun? Mein Sohn fragte mich, ob ich auch die richtige Adresse eingegeben habe. Was für eine Frage!!!
Natürlich!!!!! Er erwähnte noch ganz vorsichtig, dass wir ja hier in San Francisco sind, der RV Park aber in Pacifica liegt, was zwar in der Nähe von San Francisco ist, aber eben nur in der Nähe.
Kleinlaut musste ich zugeben, dass er Recht hat. Also, schnell das Navi neu programmiert und dann ab zum RV Park.
Bei dem RV Park handelt es sich um einen größeren Parkplatz, allerdings direkt am Pazifik. Wir hatten eine Site direkt am Meer vorgebucht. Es war aber so kalt und neblig, dass man vom Pazifik so gut wie nichts sah. Da der RV-Park auch nicht zum stundenlagen Verweilen einlud, entschlossen wir uns, essen zu gehen.
Die Umgebung bot leider keine Möglichkeit der Essenaufnahme, die unseren wirklich bescheidenen Ansprüchen genügte. Wir gaben nach einer Stunde auf.
Und so wurden es dann doch lecker Spaghetti mit Tomatensoße im WoMo.
Morgen lernen wir nun endlich eine der schönsten Städte der Welt kennen.