Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

13 - vom Death Valley nach Lone Pine am Diaz Lake

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Nicole75
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Beigetreten: 19.01.2017 - 17:02
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13 - vom Death Valley nach Lone Pine am Diaz Lake
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
110 Meilen

Wetter: sonnig, 29°C

 

Auch an diesem Morgen stehe ich früh auf und bewundere vom Rand des Campgrounds den Sonnenaufgang über den nahe liegenden Dünen (Mesquite Flat Dunes). Das Frühstück essen wir zum ersten Mal draussen.

Als wir dann auf unserem weiteren Weg durchs Death Valley vor Panamint Springs eine Fotopause am Rande der Strasse machen, taucht auf einmal wie aus dem Nichts ein Kojote auf, der langsam auf uns zu kommt. Erst machen wir erfreut Fotos, wissen nicht, ob wir Angst zu haben brauchen oder nicht. Als er dann immer näher kommt, bekommen wir doch ganz schön Respekt und ziehen uns in unser Wohnmobil zurück. Wir lassen die Fenster runter und fotografieren. Da kommt noch ein zweiter Kojote dazu. Die beiden haben wohl Hunger, prompt bekommen sie aus einem Auto etwas Fressbares zugeworfen. Immer wieder bleiben Fahrzeuge stehen, um die wilden Tiere zu fotografieren. Nur ein paar Meter weiter sitzt eine junge, zurechtgemachte Japanerin am Strassenrand, ihr knallrotes Festkleid schön säuberlich im Sand drapiert, und wird von einem Japaner fotografiert. Sie wechselt in verschiedene künstliche Posen – es ist irgendwie total surreal – der Japaner fotografiert nicht die schöne Landschaft oder die Kojoten, sondern nur sie.

Die Strasse raus aus dem Death Valley ist wie eine Berg- und Talfahrt, fast immer auf breiten, schnurgeraden Strassen, sodass man die grossen Höhendifferenzen nicht so extrem wahr nimmt. Wir steigen von 0 auf 1600 m, um dann wieder auf 0, anschliessend auf 1200 m, wieder runter und dann auf 1100 m über dem Meeresspiegel zu gelangen.

Ich bin wieder fasziniert von den verschiedenen Arten von Wüste. Der Sand ist mal rot, mal schwarz, dann wieder kupfern, dunkelbraun oder gelblich. Die Büsche sind mal strohig, dann wieder grün, türkis oder braun. Ab und zu sehen wir eine Art Palmen-Kaktus-Bäume. Die zerklüftete Landschaft, die Felsen, etwa so stelle ich mir die Landschaft auf dem Mond vor.

Als wir in Lone Pine auf dem idyllischen first come – first served Campground beim Diaz Lake ankommen, sind wir fast alleine. Wir haben uns das belebter vorgestellt, und animierter (Kajak, Bootsverleih, Baden…). Bei der self registration hilft uns der schwarze Ranger. Als wir fragen, ob man baden könne, meint er nur, es gäbe momentan einen Algenbefall, der könne die Haut reizen, er würde es nicht empfehlen. «But, you know, this is America, you’re free to do whatever you want.»

Wir suchen uns einen Campground direkt am See aus, wunderschön gelegen, mit viel grün, die Berge des Death Valley vor und die Sierra Nevada mit dem Mount Whitney hinter uns. Wir essen zu Mittag, mein Mann macht sein einziges Mittagsschläfchen auf dieser Reise, meine Tochter turnt auf einem grossen Ast herum, und mein Sohn nähert sich zwei angelnden Ladies, mit denen er ins Gespräch kommt.

Anschliessend fahren wir nach Lone Pine rein und besuchen das Museum of Film History. Wir erfahren, dass hier in den Alabama Hills die meisten bekannten Western gedreht wurden.

Über ein kleines Stück unpaved road gelangen wir in die Alabama Hills und laufen auf dem Arch Loop durch eine Wüsten-Felslandschaft mit wunderbaren Formen, Farben und Pflanzen, wie man sie aus Cowboy-Filmen kennt. Zwischen den Felsen sieht man ab und zu Motorhomes stehen, die hier wild campen.

Zurück am See auf unserem herrlichen Campground stellen wir fest, dass ein paar weitere Plätze besetzt wurden. Nicht weit von uns hat eine Gruppe junger Männer ihr Zeltlager aufgebaut. Aus Angst vor Lärm stellen wir unser Motorhome weiter weg – Platz hat es immer noch genug. Später stellt sich heraus, dass das eine gute Idee war, denn weitere Camper sind bis am nächstem Morgen umplatziert.

Wir grillen zwei riesige Lobster-Schwänze , 4 grosse Prawns und Würste, ausserdem gibt es das Gemüse aus unserem Doggy Bag vom Bryce Canyon und Reis. Zum Dessert genehmigen wir uns, wie meistens, gegrillte Marshmellows, Reese’s und Oreo-Kekse.

Zum Sonnenuntergang entstehen am Himmel bizarre rosa Wolkenformationen. Wir geniessen die idyllische Stimmung an diesem See, auf dem sich der fast volle Mond spiegelt, es glitzert richtig an der Wasseroberfläche. Der Mond beleuchtet die Bergsilhouetten der Sierra Nevada – es ist wunderschön.

Wir haben auf Drängeln der Kinder etwas gekauft, um die Flammen des Feuers blau und grün zu färben. Das sieht schön aus und hält fast eine halbe Stunde an. Die Kinder wollen von Papa wieder Pfadfindergeschichten hören.

In dieser Nacht wird es wieder ein bisschen frisch, und wir hören ab und zu den Verkehr der nahe liegenden Strasse.

Mesquite Flat Dunes

 

auf der Strasse im Death Valley Richtung Panamint Springs

 

auf dem idyllischen Diaz Lake Campground bei Lone Pine

 

in den Alabama Hills