Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Vorstellung und natürlich gleich eine Frage

19 Beiträge / 0 neu
Letzter Beitrag
Stefan aus R
Offline
Beigetreten: 29.12.2016 - 12:31
Beiträge: 74
NUR KEINE ANGST !

Hallo Claudia,

 

keine Angst vorm Wohnmobil. Wir sind zwar jetzt erst das 3. Mal mit Womo in USA, aber anders macht es für uns einfach keinen Sinn. Auf einer Städtereise buch ich mein Hotel strategisch günstig, bleibe von Anfang bis Ende dort. Aufwand: Flieger -> Taxi -> Hotel. Koffer in den Schrank räumen, Stadt geniessen, Schmutzwäsche wandert successive in die Koffer zurück, bis Urlaub oder Wäsche aus, Taxi->Flieger->Daheim. Wie jemand sich eine mehrwöchige Tour mit langen Fahrstrecken Mit Auto und Hotel/Motel antun kann, hat sich mir nie erschlossen.  Alleine die Notwendigkeit eines Checkouts bei der Abfahrt, das ganze Gerödel wieder verstauen, sich vorher schon überlegen welche Klamotten man heute oben drauf legt weil man sie vielleicht brauchen könnte... und jeden Abend Hygieneroulette im Motel one.

Wer auf deutschen Strassen mit einem Crafter/Sprinter/Ducato 2,8/3,5t klarkommt kann in USA problemlos ein 23-25ft Class C Womo durch die Natur, und in der Regel auch durch die Städte fahren. Parken natürlich nur auf großen Supermarktparkplätzen. Wer bei uns keine Angst vor einem 7,5t Umzugswagen hat, kommt auch mit 30ft klar. (wenn man alt genug für einen vernünftigen PKW-Führerschein ist wink )

Abstecher in die City machen wir mit dem Womo nicht. Auch so ne 6-Spurige Interstate mit ordentlich Verkehr und links und rechts von dir ein Semi die mit deinen 55-65 miles locker mithalten, können schon mal für Aufregung sorgen. So entspannt wie mit dem PKW ist die Fahrt mit dem WOMO nämlich nicht. Seitenwind, Geräuschkulisse, ungewohntes Fahrverhalten und natürlich auch die Sorge, gelegentlich für andere zum Hinder- oder Ärgernis zu werden können im Ballungsraum schon mal nerven. Aber sobald du in der Weite des Landes bist, ist das alles völlig gechilled. Du bleibst stehen (fast) wo du willst, hast eine Nasszelle und einen Kühlschrank, musst nicht wegen jedem Bedürfniss in ein mehr oder minder gepflegtes Tankstellenklo und wenn du unterwegs einen Pulli oder ein paar feste Schuhe brauchst, weil du jetzt da hinten auf den Hügel willst, nimmst du das einfach aus dem Schrank und gehst.

Du bist langsamer unterwegs, siehst aber mehr und die amerikanischen Campgrounds sind mit nichts vergleichbar, was man hier in Europa findet. Klick dich hier mal durch die Bilderstrecken der verschiedenen Reiseberichte, da ist keine "Reiseprospektfotographie", die Stellplätze sind wirklich so. Ich habe als Kind und Jugendlicher viele Campingplätze v.a. in Italien gesehen, und jahrelang, als das noch ging, wild an einsamen Buchten in Italien und Griechenland gezeltet. Ein innenstadtnaher KOA kann mal so sein wie Jesolo, aber da stehst du dann ja wegen der Stadt und nicht wegen der Natur, die allermeisten Nationalpark-Campingplätze aber sind schön und großzügig, eher so wie die griechische Bucht in den 90ern - mit den gleichen Hindernissen: Normalerweise kein Strom, kein Wasser und kein Abwasser am Platz. Drei Tage zu zweit sind aber mit den Möglichkeiten des Womos kein Problem.

Nachbar kann, muss aber nicht. Wir hatten nette und keine, blöde bis jetzt noch nie. Stell ich mir aber im Hotel auch schwierig vor. Lauter Zimmernachbar ist sicher häufiger als lauter Campingnachbar. Wir bleiben meist 3-4 Tage am Anfang zum Umstellen und runterkommen in der Stadt, und starten dann möglichst früh mit einer kurzen Etappe. Ziel ist ausgeschlafen so um 10 Uhr vom Hof zu sein, ausgiebiger Ersteinkauf und dann noch ein-drei Stunden maximal Fahrt um entspannt und noch bei Tageslicht am Ersten Platz anzukommen. Womo gradestellen, Campingstuhl raus, Blue Moon aus dem Kühlschrank, gut.

Transportation in den Parks war bis heuer kein Problem. In den volleren (z.b. Sequoia und Yosemite) gab es bisher ein gut funktionierendes Shuttlebussystem, ob das die Kürzungen der Trump-Administration unbeschadet übersteht, weiss ich nicht. In den weitläufigeren Parks wie z.B. Grand Canyon South Rim kommst du auch mit dem Womo gut rum, wenn du nicht auf Busfahren stehst. 

Fazit: Wenn du nicht schon Schweissperlen kriegst, weil du mit einem Smart in Parkhaus musst, einfach mal ausprobieren; kann allerdings süchtig machen...

 

Stefan

Bernhard
Bild von Bernhard
Offline
Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
Beiträge: 16299
RE: Vorstellung und natürlich gleich eine Frage

Hi Stefan ,

klasse beschrieben - gerade wie im richtigen Womofahrer-Leben !!

Grüße

Bernhard

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

eagle eye
Bild von eagle eye
Offline
Beigetreten: 05.02.2013 - 15:06
Beiträge: 3475
RE: Vorstellung und natürlich gleich eine Frage

Hallo Claudia,

naja, in einem WoMo Forum sind naturgemäß WoMo begeisterte Menschen unterwegs, also werden die Antworten hier schon etwas "gefärbt" seinwink

In den letzten Jahren waren wir drei mal mit dem WoMo, 3x mit dem Mietwagen / Zelt und 3 mal mit dem Mietwagen / Hotels unterwegs. Reisezeitraum war berufsbedingt auch immer in den Sommerferien.

Hotels machen für uns eigentlich nur Sinn, wenn der  Schwerpunkt auf Städten liegt oder  wenn sich ein WoMo bei einer kurzen Reisedauer nicht lohnt. 

Das WoMo bietet ausreichend Komfort, auch wenn es beim Fahren schon etwas laut ist. Alleine dafür, nicht tändig Koffer schleppen zu müssen verzichten wir gerne aufs Hotel, zumal die WoMo Betten idR echt komfortabel sind. Dafür kann man im Sommer abends am lagerfeuer in grandioser Natur verbringen und dort morgens auch frühstücken, vorausgesetzt ihr geht hauptsächlich auf staatliche CGs. Krabbeltiere waren noch nie ein echtes Problem auch wenn es natürlich in der Natur - gerade im Südwesten - allerlei Getier gibt. Meine Frau ist da wirklich zimperlich....

Technische Probleme gab es zwar auch mal, aber unterm Strich überwiegen für uns eindeutig die Vorteile des WoMos. Da wir inzwischen gerade im Südwesten auch Ecken besuchen, die etwas abseits liegen und nur mit dem SUV erreichbar sind, verzichten wir auch dann aber inzwischen auch auf etwas Komfort und waren zuletzt wieder mit SUV und Zelt unterwegs, Da kommt man dann zu traumhaften Ecken, wo man fast alleine ist.

Ich würde dir auch dazu raten mal ein paar Reiseberichte zu lesen ... dann sollte die Entschediung recht eindeutig ausfallenwink 

LG Mike 

Liebe Grüße, Mike

 

Experience!

Scout Womo-Abenteuer.de

Arizona-Gerd
Bild von Arizona-Gerd
Offline
Beigetreten: 19.02.2012 - 16:00
Beiträge: 6422
RE: Vorstellung und natürlich gleich eine Frage

 In den weitläufigeren Parks wie z.B. Grand Canyon South Rim kommst du auch mit dem Womo gut rum, wenn du nicht auf Busfahren stehst. 

Die Rim-Road ist jetzt auch im "Winter" gesperrt. Der Shuttel verplichtend.

Liebe Grüße Gerd

Clau
Offline
Beigetreten: 29.04.2017 - 12:30
Beiträge: 3
RE: Vorstellung und natürlich gleich eine Frage

Liebes Forum

vielen vielen Dank für die eure Antworten, Ansichten und Berichte. Genau das hatte ich mir gewünscht, einfach zahlreiche Erfahrungen zu hören und Tipps zu bekommen.

Nicht, dass ich jetzt wirklich weiter wäre in meiner Entscheidung ?? wobei, eigentlich schon, denn fest steht, dass es dieses mal eine "Campingtour" wird. Ob diese allerdings im Camper stattfindet, oder mit einem Campervan, oder vielleicht auch nur mit SUV und Zelt dazu wechselt unsere Meinung immer wieder....

 

Daran könnten auch deine Reiseberichte/ Fotos "schuld sein", eagle eye, denn die Bilder von der SUV Tour sind einfach fantastisch und genau mein Traum.

 

Wenn ihr mit einem "richtigen" Wohnmobil z.B. im Yellowstone unterwegs seid, und mehrere Tage dort bleibt ( was wir auf jeden Fall vorhaben), fahrt ihr dann morgens mit dem Camper vom CG, markiert wie ich gelesen habe, den Stellplatz und "parkt" dann nachmittags / am frühen Abend wieder ein? Denn der Park ist ja viel zu groß, um vieles fußläufig zu erreichen und einen reinen Shuttleservice gibt es meines Wissens nach nicht....

Auf jeden Fall werden wir uns in den nächsten Tegen mal genauer mit der Routenplanung befassen und diese bestimmt auch hier zur Diskussion stellen. 

Claudia

 

Matze
Bild von Matze
Offline
Beigetreten: 13.05.2014 - 18:58
Beiträge: 5324
RE: Vorstellung und natürlich gleich eine Frage

Hallo Claudia,

Wenn ihr mit einem "richtigen" Wohnmobil z.B. im Yellowstone unterwegs seid, und mehrere Tage dort bleibt ( was wir auf jeden Fall vorhaben), fahrt ihr dann morgens mit dem Camper vom CG, markiert wie ich gelesen habe, den Stellplatz und "parkt" dann nachmittags / am frühen Abend wieder ein?

ja, so machen es die Meisten.  Wichtig ist, dass am Pfosten der zur campsite gehört, der Kontrolabschnitt mit der Platznr., eurem Namen und day of departure hängt.  Dann "gehört" der Platz bis zur Abfahrt euch.  Egal ob man mit den RV drauf steht oder nicht.

Liebe Grüße
Matthias
Scout Womo-Abenteuer.de

Südwesten USA in 5 Wochen Herbst 2014

robbelli
Bild von robbelli
Offline
Beigetreten: 07.09.2012 - 07:53
Beiträge: 8697
RE: Vorstellung und natürlich gleich eine Frage

Hi Claudia,

eine Tour mit SUV und Zelt hatten wir auch schon mal gemacht. Schau gerne mal in unseren Reisebericht von 2015.
Wichtig zu wissen: Zeltcamper müssen auf den naturnahen CGs in den USA teilweise mit seeeehr wenig zufrieden sein. Das hat uns vor Jahren in Florida mal etwas irritiert, weil wir von den Campingplätzen in Europa anderen Komfort gewohnt waren. Wenn man sich aber darauf einlässt, klappt das wunderbar.

Was noch zu bedenken wäre, ist die Tatsache, das Zeltcamping im Bärengebiet (z.B. Yellowstone) nochmal eine andere Klasse ist. Ich hätte da für mich gesprochen gewisse Zweifel, ob ich das richtig genießen könntewink...

Einwände gegen das Wohnmobil wirst du mir aber auch keine hören, ist für mich nach wie vor eine super luxuriöse Campingvariante.

Liebe Grüße

Elli
Scout Womo-Abenteuer.de

XDanniLeoX
Offline
Beigetreten: 10.02.2017 - 09:10
Beiträge: 14
RE: Neuen Kommentar schreiben

Ich war bisher nur mit einem Campervan an der Westküste unterwegs und noch nicht mit einem Wohnmobil. Kann daher nicht wirklich vergleichen. Allerdings kann ich sagen, dass es uns mit dem Campervan unglaublich viel Spaß gemacht hat. Man kann überall parken, weil auch nicht viel größer als ein Fullsize SUV. Man ist flott unterwegs und kann auch Strecken fahren, die mit dem Wohnmobil eher nicht zu empfehlen sind. Kühlschrank, Kocher, Stauraum, alles an Bord. Das Bett haben wir in der Regel umgebaut gelassen, da wir eh nie im Wagen, sondern immer draußen gesessen haben. Ja, es gibt keine Toilette und Dusche....und wir haben es überlebt ;o)

Für mich ist das einfach so ein bisschen "back to the roots". Dieses minimalistische, Reduzierung auf das Wesentliche und trotzdem eine enorme Flexibilität. Vielleicht war es dieses "Hippiegefühl" was uns so begeistert ;o)

Falls du mehr Infos möchtest, meld dich gern!