USA wollen offenbar Laptop-Verbot ausweiten

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Auf zehn Flughäfen, die überwiegend im Nahen Osten und in Nordafrika liegen, ist das Boarding für Passagiere auf dem Weg in die USA komplizierter geworden: Sie müssen ihre Laptops und andere größere elektronische Geräte schon beim Check-in aufgeben oder vor Betreten des Flugzeugs abgeben.

 

 

Jetzt könnten bald auch Passagiere, die von britischen Flughäfen in US-Städte fliegen wollen, betroffen sein. Wie die britische Zeitung "Guardian" von Quellen in der britischen Regierung erfahren hat, erwägen die USA ein entsprechendes Verbot für Laptops, Tablets, Kameras und Spielkonsolen im Handgepäck auch ab Großbritannien.

Gillian Christensen, Sprecherin des US-Heimatschutzministeriums, sagte laut "Guardian": "Wir haben gesagt, dass wir fortfahren, die Gefahr zu evaluieren, und daraus Folgerungen ziehen. Aber wir haben bisher keine Entscheidungen darüber getroffen, die geltenden Beschränkungen für größere elektronische Geräte auf weitere Flughäfen auszuweiten."

Laptop-Bann auch für Flüge aus Deutschland?

Die Information des "Guardian" könnte ein Hinweis sein, dass Ähnliches auch für andere Flughäfen weltweit geplant ist - auch für deutsche. Im März hatte sich der Chef des deutschen Flughafenverbandes ADV, Ralph Beisel, noch optimistisch gegeben: "Die Handgepäckkontrollen an den deutschen Flughäfen befinden sich auf einem sehr hohen Sicherheitsstandard", sagte er. "Es ist deshalb davon auszugehen, dass deutsche Flughäfen nicht durch derartige Verbote der USA betroffen sein werden."

 

Wie die USA hat auch Großbritannien diese Regel eingeführt - betroffen sind hier Direktflüge aus Ägypten, der Türkei, Jordanien, Saudi Arabien sowie aus Tunesien und dem Libanon. Für die Flüge zu britischen Airports gilt, dass ein elektronisches Gerät nicht größer als 16 mal 9,3 Zentimeter sein darf.

 

Auch weitere Länder sind dabei, ihre Sicherheitsmaßnahmen für Flüge zu verschärfen. So hat Kanada neue Regeln eingeführt. Welche genau und für welche Verbindungen wollte Transportminister Marc Garneau noch nicht bekannt geben. "Ich kann aus offensichtlichen Sicherheitsgründen dazu nicht Auskunft geben", sagte er laut der Nachrichtenagentur Reuters. Eine Sprecherin des Ministers sagte, dass die Maßnahmen die Passagiere nicht betreffen würden. Ein Laptop-Verbot sei aber nicht geplant, sagte Garneau.

Auf eine arabische Fluglinie hat das im März eingeführte Laptop-Verbot bereits Auswirkungen: Wie Emirates mitteilte, soll die Nachfrage nach Flügen in die USA ab Dubai zurückgegangen sein. Die arabische Airline hat daraufhin die Zahl ihrer Verbindungen in die Vereinigten Staaten reduziert. Wettbewerber Etihad mit Sitz in Abu Dhabi dagegen versicherte, es gebe "keine großen Änderungen" bei der Nachfrage.

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/usa-erwaegen-offenbar-laptop-verbot-fuer-fluege-aus-grossbritannien-a-1144702.html