Womo-Abenteuer

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Faktor Zeit bei der Routenplanung

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Pide
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Beigetreten: 28.05.2023 - 23:11
Beiträge: 1
Faktor Zeit bei der Routenplanung

Liebe Forumleser und -schreiber

Erstmal herzlichen Dank für alle Beiträge. Bei der Planung unserer Reise war dieses Forums extrem hilfreich. Deshalb möchten wir dem Forum etwas zurückgeben und dem Thema Zeit und Routenplanung einen kleinen Beitrag widmen. Insbesondere wollen wir Dinge, die wir in diesem Forum gelesen haben, nun aufgrund unsere eigenen Erfahrung beschreiben. Der Beitrag ist für Familien gedacht, die eine begrenzte Zeit zur Verfügung haben. 

Als Familie mit drei Kindern im Schulalter ist dem Faktor Zeit spezielle Beachtung zu schenken. Dies sollte bei jeder Routenplanung berücksichtigt werden. Wie schon oft geschrieben können wir nun aus eigener Erfahrung auch betonen: Weniger ist mehr. Man muss nicht jeden Park und jeden Lookout und jedes Museum besuchen. Die Konzentration auf ein paar wenige, gut miteinander zu verbindende Orte, ist der Schlüssel zu einem angenehmen Reiseerlebnis. 

Eigentlich sollte man an jedem Ort mindestens zwei Übernachtungen einplanen, besser gleich drei. Ab und zu auf einer langen Strecke z.B. von den meisten Orten zum Grand Canyon, kann man schon mal einen reinen Übernachtungsstop einlegen. Aber für das System Familie bedeutet die direkte Weiterfahrt am nächsten Tag eigentlich immer ein wenig unnötigen Stress. Diesen möchte man ja im Urlaub möglichst vermeiden.

Überraschenderweise waren auch Orte, die wir aufgrund der Vorbereitung als eher langweilig erwarteten, wie z.B. der Wahweap Campground über dem Lake Powell oder der KOA im Monument Valley total schön und beide bieten sich auch für mehrere Übernachtungen an. Die grösseren Campgrounds wie Mather im Grand Canyon oder Watchman im Zion sollte man so oder so etwas länger geniessen. Zum einen liegen sie schön und man hat seine Ruhe. Zum anderen lassen sich in den Canyons viele Dinge tun. Grundsätzlich sollte es auch Platz haben für Tage, an denen man gar nichts plant oder unternimmt. Die Kinder brauchen das und uns Erwachsenen tut das auch gut. Speziell gegen Ende einer längere Reise wird das Bedürfnis nach Ruhetagen immer grösser. 

Das Leben im Wohnmobil erfordert grundsätzlich Zeit, auch ohne Fahren; Einrichten, evtl. Einkaufen, alles Anschliessen, Kochen, Feuer machen, aufräumen, dumpen usw. Es ist schön, wenn auch diese Dinge mit Genuss und insbesondere zusammen mit den Kindern erledigt werden können. So macht das ganze viel mehr Spass. 

Den Faktor Zeit bestimmen natürlich auch die Strecken, die man bewältigen muss. Teilweise geht es nicht anders, aber unserer Erfahrung nach sollte man die täglich zu fahrende Strecke möglichst tief halten. Unterwegs gibt es meistens viel zu entdecken und dafür sollte unbedingt Zeit bestehen. Ausserdem gibt es Ess-, Kaffee- und Biopausen. Es ist möglich auch mal 250 Meilen abzuspulen. Aber dies sollte man möglichst vermeiden. Ein Schnitt von 125 bis 150 Meilen hatten wir als durchaus angenehm und gut machbar erlebt. Die Wohnmobile, wir hatten ein 29 Foot Monster - wobei wir damit für amerikanische Verhältnisse im unteren Mittelmass verkehrten -  fahren ganz anständig. Es gibt aber auch Tücken bei der Fahrt: Normalerweise windet es beträchtlich oder die Strassen haben viele Schlaglöcher. Geht es bergauf mag der Wagen auch nicht so recht, ausser man verbraucht unnötig viel Sprit. Deshalb ist auch bei der Geschwindigkeit Zurückhaltung angebracht. Richtig wohl ist einem bis 55 Meilen pro Stunde., natürlich je nach Strecke. Auch hier, es ist möglich, über einen langgezogenen Freeway mal mit 70 zu brettern und teilweise haben wir das im flachen Gelände um Zeit zu gewinnen auch gemacht. Aber allzuoft lässt dies das Gelände wie auch der Verkehr gar nicht zu. Und nicht selten fährt man nicht lange mit der gleichen Geschwindigkeit. Es gibt Kreuzungen, auch auf Freeways, einbiegende Fahrzeuge oder langsame Trucks zwingen zum abbremsen, Baustellen und durchaus auch mal Staus in Siedlungsgebieten (L.A. lässt grüssen...).