Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Einladung zu einer Reise durch den Westen Kanadas

97 Beiträge / 0 neu
Letzter Beitrag
Bernhard
Bild von Bernhard
Offline
Beigetreten: 21.08.2009 - 15:31
Beiträge: 15800
Reiseroute

Hi Chris,

das kann ich versprechen: wenn ich eine Kanada-Reise plane, mache ich kurzen Prozess und fahre deine Route nach ! Herrlich !

Grüße

Bernhard

Scout Womo-Abenteuer.de


Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn wir nicht aufstehen (G.C. Lichtenberg)

Chris
Bild von Chris
Offline
Beigetreten: 05.02.2011 - 19:27
Beiträge: 2151
Kanadareise

Hi Bernhard,

ich würde mich freuen, wenn ich Dir dann bei der Routenplanung helfen kann. Kanada ist ein sehr schönes Land mit vielen netten und freundlichen Menschen, interessanten Tieren und wunderbaren vielseitigen Landschaften. Leider geht nun unsere Reise bald zuende, aber ein paar Tage sind es noch. Also weiterhin viel Spaß beim mitfahren.

Viele Grüße

Liebe Grüsse

Christine
Scout Womo-Abenteuer.de

https://interessanteorte.com/

Chris
Bild von Chris
Offline
Beigetreten: 05.02.2011 - 19:27
Beiträge: 2151
15.06.2009 Montag

Clearwater  -  Lytton  310 km

Gegen 7:00 Uhr stehen wir auf und frühstücken zum letzten Mal gemeinsam. Die Gewitterwolken haben sich verzogen und die Sonne lacht wieder bei sehr angenehmen warmen Temperaturen. Gegen 10:00 Uhr starten wir, zuerst wird aber getankt. Dann fahren wir auf dem Hwy5 in Richtung Süden entlang des Thomson Rivers.

Bei Little Fort biegen wir auf den Hwy24 ab. Nun geht es mehrere Kilometer ständig bergauf. Der Blick auf die umliegenden Berge wird immer schöner. Dann erreichen wir den MacDonald Summit Pass mit einer Höhe von 1.311 m. Auf diesem Hochplateau liegen mehrere Seen. Am Lac des Roches finden wir einen schönen Parkplatz an der Straße.

Von hier haben wir einen herrlichen Blick über den See mit einer kleinen Insel. Ein freundlicher Kanadier macht von uns vieren ein schönes Abschiedsfoto. Die Weiterfahrt führt uns durch ein Gebiet mit vielen Farmen. An den einzelnen Seen sehen wir Hinweise auf Lodges. Dieses Gebiet wird auch zum Urlaub machen genutzt. Leider bietet sich keine gute Parkmöglichkeit mehr. Es herrscht überall eine rege Bautätigkeit, viele Häuser werden aus Holz gebaut.

Nun geht es ständig leicht bergab und bei 93 Mile House biegen wir auf der Hwy97, den Cariboo Highway,  in Richtung Süden ab. Die Fahrt geht an kleinen Seen vorbei, lichter Wald, der zum Teil abgestorben ist, säumt die Straße. Nun geht es weiter bergab und die Landschaft wir karger. Die Berge sind recht kahl und Salbeibüsche prägen das Bild. In den Niederungen sehen wir wieder Farmen mit grünen Wiesen (aber nur durch Bewässerung). An einer kleinen Einbuchtung auf der Straße machen wir Mittagspause. Da unser Wohnmobil sogar eine Couch hat, kommen Marianne und Jean-Claude zu uns zum Essen.

Nach der Stärkung geht es weiter in Richtung Cache Creek. Wir kommen an die Einmündung des Hwy 99 (nun schließt sich unser Kreis), hier liegt die Hat Creek Ranch. Diese wollen sich Marianne und Jean Claude ansehen.

Für uns heißt es nun Abschied nehmen, denn wir müssen weiter nach Vancouver. Die beiden haben noch zwei Wochen Urlaub vor sich. Der Abschied fällt uns schwer und wir tauschen die Adressen aus. Wir wollen uns gegenseitig einmal besuchen (2010 und 2011 haben wir uns schon mehrmals gesehen und es ist eine echte Freundschaft entstanden). Nun fahren wir allein weiter bis Cache Creek, wo wir noch ein paar Kleinigkeiten einkaufen. Wir erreichen wieder den Hwy1 und es geht immer nach Süden.

Die Landschaft ist zwar karg aber irgendwie faszinierend. Bald kommen wir in den Canyon des Fraser Rivers. Der sich breit durch das Tal zieht.

Auf beiden Seiten führen Eisenbahnlinien am Ufer entlang. Nicht enden wollende Güterzüge schlängeln sich durch das Tal.

In Lytton wollen wir heute einen Campingplatz aufsuchen. Wir werden gleich freundlich willkommen geheißen. Man sagt uns den Preis von 30 Dollar. Doch der Schock ist dann groß, als es pro Person ist. Der teuerste Campingplatz auf unserer ganzen Reise. Wir bekommen ein grünes Armband und einen Stellplatz zugewiesen. Der gesamte Platz hat eine schöne Lage. Teilweise sind richtige Indianerzelte aufgestellt. Nur es ist keine Menschenseele zu sehen. Wir haben den ganzen Campingplatz für uns alleine.

 

Nun richten wir uns ein und machen einen kleinen Rundgang über den Platz. Wir schauen durch einen Spalt des Zelteinganges und sehen, das sie komfortabel ausgestattet sind (richtig mit Betten). Dieser Platz beherbergt zum größten Teil Raftingteilnehmer. Man kann hinunter steigen zu Fraser River. Am gegenüberliegenden Ufer sind hohe Berge zu sehen. Wir genießen noch die herrliche Sonne und lassen den Abend gemütlich ausklingen.  

Campingplatz: Kumsheen Rafting Resort  - Lytton   

Liebe Grüsse

Christine
Scout Womo-Abenteuer.de

https://interessanteorte.com/

Trakki
Bild von Trakki
Offline
Beigetreten: 24.11.2011 - 17:05
Beiträge: 7600
Ende der Reise

Hallo Chris,

es ist immer furchtbar, wenn eine Reise zu Ende geht. Man nähert sich dann meist irgend einer großen Stadt und klammert sich möglichst bis zum letzten Tag an die schöne Natur.

30 Dollar pro Person ist auch ganz schön happig Undecided, ist man von Kanada sonst gar nicht so gewohnt.

Herzliche Grüße

Sonja
 

Trakki.Reisen

Chris
Bild von Chris
Offline
Beigetreten: 05.02.2011 - 19:27
Beiträge: 2151
CP

Hallo Sonja, 

wir waren über den Preis auch schockiert, vielleicht hat man uns ja auch übers Ohr gehauen. Von diesem Platz aus konnte man Raftingtouren unternehmen, wahrscheinlich war es deshalb so teuer. Naja eine Erfahrung mehr gesammelt. Tja unsere Reise endet dann in Vancouver, wo wir noch zwei Nächte bleiben. Aber da haben wir ja noch ein tolles Highlight vor uns. Laßt Euch überraschen.

Liebe Grüße Christine

Liebe Grüsse

Christine
Scout Womo-Abenteuer.de

https://interessanteorte.com/

axeltenerife
Bild von axeltenerife
Offline
Beigetreten: 27.10.2010 - 11:24
Beiträge: 412
Wells Gray und Baeren

Wir waren vor einigen Jahren 5 Tage im Wells Gray, allerdings mit Auto, jeden Tag wenn wir in Richtung Park fuhren mussten wir an der gleichen Wiese anhalten weil dort immer mehrere Baeren waren, einmal sogar einer auf einem hohen Baum. Wells Gray wuerde ich jederzeit wiederholen. Ich lese deinen RB mit Begeisterung.

LG Axel

LG  Axel

Chris
Bild von Chris
Offline
Beigetreten: 05.02.2011 - 19:27
Beiträge: 2151
Wells Gray

Hallo Axel,

da hattest Du ja richtig viel Zeit, dieses noch fast unberührte Gebiet zu erkunden. Mit dem Auto ist dies auch besser zu erreichen. Eigentlich wollte ich ja auf den Campingplatz am Clearwater Lake, aber durch die Gravbelroad war ich doch froh den anderen Platz in Clearwater genommen zu haben. Sicher hast du in diesen Tagen auch Wanderungen unternommen, denn dies bietet sich ja dort richtig an. Doch nun wünsche ich Dir weiter viel Spass bei den letzten Tagen meines Reiseberichts.

Viele Grüße

Liebe Grüsse

Christine
Scout Womo-Abenteuer.de

https://interessanteorte.com/

Chris
Bild von Chris
Offline
Beigetreten: 05.02.2011 - 19:27
Beiträge: 2151
16.06.2009 Dienstag

Lytton  -  Barnaby (Vancouver)  257 km

Diese Nacht war recht warm. Heute Morgen ist es etwas bewölkt, die Sonne lässt sich ab und zu blicken und die Temperaturen sind sehr angenehm. Um 9:30 Uhr fahren wir wieder auf den Hwy1 und es geht Richtung Süden.

Die karge Landschaft weicht nun bewaldeten Bergen und die Fahrt durch den Canyon des Fraser Rivers ist wild romantisch. Den Zusammenfluss des Fraser und Thomson Rivers können wir leider vom Highway aus nicht sehen. Dazu hätten wir wahrscheinlich direkt in das Tal nach Lytten fahren müssen. Nun zurückfahren wollen wir nicht, also geht die Fahrt weiter. Plötzlich müssen wir stoppen, denn vor uns läuft ein Kojote über die Straße. Dieser schaut sich dann noch neugierig zu uns um. Da ich gerade filme, habe ich leider kein Foto von ihm machen können. In Boston Bar tanken wir ein letztes Mal, da wir den Tank nicht gefüllt abgeben müssen und auch nicht mit einem vollen Tank losgefahren sind.

Nun kommen wir nach Hell´s Gate. Dieses spektakuläre „Höllentor“ ist mit 34 m die engste Stelle im 270 km langen Fraser Canyon. Bis zu 1.000 m ragen die Steilwände dieses Tales in die Höhe. Es donnern hier bis zu 15 Mio. Liter Wasser pro Sekunde durch die Schlucht. Um dieses alles hautnah zu erleben, nehmen wir die Seilbahn (17 $ pro Person), die uns über den Fluss 153 m hinunter auf das Plateau der gegenüberliegenden Seite bringt.

Es ist ein toller Anblick, wie man über die tosenden Wassermassen schwebt.

Von dem Plateau erreichen wir die Hängebrücke, die über den Fluss führt. Der Boden besteht aus einem Gitter, so dass wir den Fluss direkt unter unseren Füßen tosen sehen. An der Seite sehen wir Fischleitern, die den Lachsen helfen, ihre Laichplätze zu erreichen. Links und rechts der Schlucht kommen lange Züge vorbei. Daneben ist ein schön angelegtes Areal mit Restaurant, Andenkenläden und Sitzplätzen im Freien mit Blick auf den Fraser River.

Verschiedene Schautafeln geben Auskunft über die Geschichte. Eine Goldwaschanlage und ein nachgebauter Bergwerkseingang mit Lore sind ebenfalls zu besichtigen.

Für die Fahrt nach oben müssen wir nicht lange anstehen.

Nun geht es weiter auf dem Hwy1 in Richtung Vancouver.

Nun wollen wir uns den kleinen Ort Yale ansehen. Zuerst fahren wir vorbei, da wir den kurzen Hinweis kaum sehen. Deshalb wenden wir und fahren zurück. Auf dieser Seite des Highways finden wir auch einen Parkplatz.

Dieser Ort hat nur 200 Einwohner. Hier campierte Simon Fraser nach der abenteuerlichen Fahrt durch die Schlucht. Er bereiste 1808 den Fluss in seiner gesamten Länge und bestätigte damit, dass der Fluss nicht mit dem Columbia River verbunden ist. Deshalb wurde der Fluss auch nach ihm benannt. Yale selbst wurde 1848 von der Hudson Bay Company als Handelsposten gegründet. Zehn Jahre später war dieser Ort aufgrund des Goldrausches auf 20.000 Einwohner angewachsen.

Heute erinnert noch die älteste anglikanische Holzkirche St. John Church, die 1860 fertiggestellt wurde, an diese vergangene Zeit. Das Nachbarhaus von 1880 dient heute als Museum. Ein Gedenkstein erinnert an die beim Bau der Eisenbahn eingesetzten chinesischen Kulis, die bei hunderten von Unfällen starben.

Nun geht es weiter in Richtung Hope. In diesem hübschen 7.000 Einwohner zählenden wurde mal ein Film der Rambo-Serie gedreht. Der Hwy1 wird hier zur vierspurigen Autobahn. Von Hope aus verläuft die einzige zu bezahlende Autobahn nach Kelowna im Okanangan Valley, dem Erholungsgebiet der Menschen aus Vancouver.

Der Trans-Canada Highway führt nun durch fruchtbares Ackerland nach Westen. Im Norden sieht man die Gipfel der Coast Mountains. An einer kleinen Raststätte essen wir eine Kleinigkeit, da es aber wieder nur den amerikanischen Kaffee gibt, kochen wir uns lieber selbst einen löslichen mit entsprechender Stärke.     

Nun fahren wir auf Vancouver zu. Der Verkehr wird immer dichter und schließlich stehen wir im Stau. Nur langsam geht es vorwärts. Ich bekomme bei diesen vielen Autos leicht Beklemmungen. Die Zivilisation hat uns wieder. Wir sind heilfroh als wir In Burnaby abfahren können. Der Campingplatz ist schnell erreicht. Der Platz liegt recht gut und hat viel Komfort. Die Sites sind zwar recht dicht beieinander, aber in dieser Lage kann man auch nichts anderes erwarten. Wir checken für die nächsten zwei Nächte bis zur Abgabe des Wohnmobiles ein. Den letzten Tag wollen wir dann in Ruhe verbringen. Um auf den Stellplatz zu kommen, müssen wir etwas jonglieren. Sie sind alle etwas eng.

Nun verbringen wir einen gemütlichen Abend. Später fängt es leicht an zu regnen. Gegen 22:30 Uhr ist dann Schlafenszeit. 

Campingplatz: Burnaby Cariboo RV Park - Vancouver (Ortsteil Burnaby)

Liebe Grüsse

Christine
Scout Womo-Abenteuer.de

https://interessanteorte.com/

Trakki
Bild von Trakki
Offline
Beigetreten: 24.11.2011 - 17:05
Beiträge: 7600
Waschstrasse auf CG

Hallo Chris,

so viele schöne Bilder, toll. Hell`s Gate haben wir nicht gemacht. Es war uns zu touristisch. Doch wenn ich jetzt die Bilder sehe, denke ich wir haben vielleicht etwas verpasst Undecided.

Der Burnaby CG war auch unser letzter CG. Er hat eine RV-Waschstrasse (ok, man muss den RV schon selber abspritzen) mit einer Waschbox, langen Schläuchen mit Bürsten und Leitern um überall an zu kommen. Das hatte unser Womo auch nötig. Es war gewaltig eingeschmutzt. Wir sind die unbefestigten Strassen in den NPs schon bis zum Ende gefahren. Und auch 20 km unbefestigt zur Ten-ee-ah Lodge. So konnten wir das Fahrzeug nicht abgeben Embarassed.

Freu mich schon auf Vancouver mit euch!

Herzliche Grüße

Sonja
 

Trakki.Reisen

Chris
Bild von Chris
Offline
Beigetreten: 05.02.2011 - 19:27
Beiträge: 2151
17.06.2009 Mittwoch

Nun ist der letzte Tag mit dem Wohnmobil angebrochen. Wir stehen erst gegen 8:00 Uhr auf. Der Himmel „weint“ heute auch etwas. Es ist meist wolkig aber morgens bereits 18°C. Der heutige Tag wird ruhig verlaufen. Man merkt gleich, dass man wieder in der Großstadt ist. Die Camper auf dem Platz sind sehr unzugänglich, sie erwidern oft gar nicht den Gruß. Es gibt hier auch viele Dauercamper mit riesigen Anhängern und Busähnlichen Wohnmobilen.

Wir gehören hier zu den „Minis“. Nun beginnen wir langsam unsere Koffer zu packen und das Wohnmobil zu reinigen. Nachmittags kommt die Sonne hervor und wir nehmen noch ein Sonnenbad. Gegen 17:00 Uhr gehe ich zur Rezeption, denn zu dieser Zeit hat eine deutschsprachige Mitarbeiterin Dienst. Sie hilft mir, die Zeit für unser Highlight zu erfragen. Übermorgen um 14:45 Uhr geht es los. Danach gehe ich noch in den Internetraum und checke meine Mails. Wir waren jetzt vier Wochen vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten. Wir haben weder Nachrichten gehört, Zeitung gelesen oder im Internet (haben keinen Laptop) gesurft.  Nur das Telefon war ab und zu die Verbindung nach Hause. Wir telefonieren übrigens immer noch mit unserer  10$ Telefonkarte. Es ist sehr entspannend, wenn man mal einige Wochen nichts von der Welt hört. Norbert hat inzwischen noch den Mikrowellenherd wieder zum Laufen gebracht. Es schaltete sich immer nicht aus und man konnte nur das letzte Programm nutzen. Nun ist auch der letzte Tag zu Ende und wir gehen gegen 23:00 Uhr schlafen.   

Unser Wohnmobl von innen  

 

Liebe Grüsse

Christine
Scout Womo-Abenteuer.de

https://interessanteorte.com/