Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Wilder Westen inclusive - Las Vegas - San Francisco April/Mai 2011

55 Beiträge / 0 neu
Letzter Beitrag
Barbara Eggert
Offline
Beigetreten: 04.11.2010 - 14:54
Beiträge: 45
Tag 18 Yosemite NP

Tag 18

02.05.2011

 

Die Nacht haben wir überstanden, ohne von den lokalen „Daltons“ überfallen worden zu sein.

 

Auf dem Weg zurück vom Duschen hatte Jürgen allerdings einen Überfall anderer Art zu überstehen.

Ein regelrechter Moskitoschwarm hatte ihn aufs Korn genommen und schon ziemlich heftig zerbissen.

 

(Anm. d. Verf.: Dieses Schild hatten sie wohl nicht ohne Grund aufgestellt)

Gut, dass Mutter immer für (fast) alles gerüstet ist, erste Hilfe war also möglich.

Noch eben ein paar homöopatische Kügelchen verpasst und dann Eva gefüttert, damit die uns zum nächsten CG leitet.

 

Eva hatte offensichtlich begriffen, dass wir nicht nur die kürzeste, sondern gerne auch die landschaftlich schönste Strecke befahren.

Daran hat sie sich gehalten.

 

 

 

Vom CG aus schickte sie uns über kleine Straßen auf den „Hwy“ 49.

Wir sind davon überzeugt, diese Straße hat noch nicht so oft ein RV gesehen.

 

 

Wir hatten zwischendurch immer wieder mal das Gefühl, dass die Einheimischen sich wundern mussten.

Die landschaftlichen Ausblicke waren jedoch genial.

That's the Amerika we wanted to see! (Das ist das Amerika, dass wir sehen wollten)

Nach Stunden der Kurverei, Eva hatte wohl kurzzeitig die Größe und langsamere Geschwindigkeit unseres Gefährts vergessen, erreichten wir endlich den Hwy 41 Richtung Yosemeti NP.

 

Jawohl, da war auch schon ein Schild.

Nur“ noch knappe 30 Meilen bis Wawona und nur ein kleines Bisschen bergauf, so auf 5000 Feet.

Klacks Sache.

Haben wir dann auch noch locker geschafft.

 

Am Parkeingang haben wir brav unsere Fee bezahlt.

Nachdem wir der Rangerin mitgeteilt hatten, dass wir aus Germany wären, erhielten wir prompt Infos in deutsch und wurden mit einem strahlenden „Auf Wiedersehen“ verabschiedet.

 

Der SP-CG in Wawona ist wirklich toll, unsere Campsite lag direkt am Mercedriver.

 

 

Unser Kind war begeistert, im Sand des Flusses glitzert es wie Gold.

Ob es wirklich echtes Gold ist, wissen wir nicht, sieht aber hübsch aus, deshalb haben wir etwas Sand exportiert.

 

Wer weiß? Vielleicht finanziert uns der Sand ja den nächsten Urlaub, bei den Goldpreisen z. Zt.

 

Nach einer längeren Pause bei Kaffee und Keksen entschieden wir uns, nochmal zurück zum Parkeingang zu fahren, um uns die Sequoia-Bäume anzusehen.

 

Die sind ja wirklich sensationell!

So was Beeindruckendes und Riesiges, unser Kind war ganz hin und weg, genau wie wir.

Da steht man den ältesten Lebewesen der Erde gegenüber und kommt sich ganz klein vor.

 

(Anm. d. Verf.: Auf dem Weg ist unser Kind zu sehen, ca. 1,65 m groß)

 

Leider konnten wir nicht bis in den eigentlichen (Rest-)Wald gelangen, da die Straße noch wegen

Schnee gesperrt war.

Schade.

War aber auch so ein tolles Erlebnis.

 

Zufrieden über den Tagesverlauf gingen wir zum Grillen über, sind aber recht zügig in unser warmes RV umgezogen, es wurde wieder frisch.

So ein Feuer hilft ja immer nur von einer Seite, die andere bleibt - oder wird wieder -  kalt.

Unsere Nachbarn hatten nur ein Zelt, die ließen die Jack-Daniels-Flasche kreisen, um sich den Abend und vor allem die Nacht warm zu trinken.

Barbara E.

Barbara Eggert
Offline
Beigetreten: 04.11.2010 - 14:54
Beiträge: 45
Bewertung CG + Wasserfall

Hallo, Bernhard,

 

alles zu seiner Zeit, die CG werden noch eingestellt und auch bewertet.

Aber ich denke, Ihr möchtet viel lieber den Reisebericht zu Ende lesen.

 

Wasserfall:

Wir haben soooo viel nicht gesehen.

Und was wir gesehen haben, auch nur "angekratzt".

Man muß sich einfach für und gegen irgendwas entscheiden.

 

Beste Grüße

Barbara E.

Barbara Eggert
Offline
Beigetreten: 04.11.2010 - 14:54
Beiträge: 45
Tag 19 Yosemite NP

Tag 19

03.05.2011

 

 

Ob das Warmtrinken geholfen hat, möchte ich bezweifeln.

Bei uns im RV waren es heute morgen keine 10 Grad, so dass wir gemütlich im Bett liegend die Heizung ein paar Grad hinzufügen ließen, um dann frühstücken zu können.

 

Aufbruch in den Yosemite NP.

Die Fahrt dorthin ist ja schon klasse, immer feinstens in Kurven den Berg hoch, dabei schon tolle Ausblicke auf die schneebedeckten Berge.

Plötzlich neues Verkehrsschild: Stoppschildmännchen, hä?

Tatsächlich, einige Yards weiter steht ein Roadworker mit Stoppschild in der Hand und hält den Verkehr an.

 

 

Roadwork ahead (Bauarbeiten voraus), na dann, wir sind gespannt.

Mit einem Fahrzeug voraus wurden wir an mehreren Baustellen (hier waren tatsächlich welche am Arbeiten) im Schneckentempo vorbei geführt.

Hatte für uns den Vorteil, dass wir ganz bequem durch den Wawonatunnel hindurch kamen, da dieser jetzt ja nur einspurig befahren wurde.

 

Dann der erste Wasserfall.

Donnerschlag, im wahrsten Sinne des Wortes, was für Wassermassen kommen da den Berg herunter gestürzt.

 

 

Die ersten geschätzten 20 Fotos gemacht.

 

 

Weiter ins Tal gefahren, links und rechts immer wieder kleinere Wasserfälle.

Spektakuläre Bilder der Bergspitzen mit und ohne Schnee, mit und ohne Wasserfall gemacht.

Natürlich die beiden großen Wasserfälle auch aus diversen Blickwinkeln abgelichtet.

 

 

Im Visitorcenter einiges über die beeindruckende Geschichte erfahren.

Die kleineren Wanderwege beschritten, mit dem Shuttelbus einmal rund ums Tal gefahren.

Dabei haben wir uns die beiden CG im Vorbeifahren angesehen und festgestellt, wir haben alles richtig gemacht.

Wir sind – trotz längerer Anreise ins eigentliche Tal – auf unserem CG deutlich schöner und angenehmer und vor allen Dingen ruhiger untergebracht.

Zwischendurch haben wir uns immer wieder mal überlegt, wie voll das hier wohl im Sommer ist.

Jetzt war das Verkehrsaufkommen schon stark, im Sommer muss hier der Bär tobenCool.

Und dann hat es noch nicht einmal die schönen Wasserfälle, selbst die ganz Großen sind ab August versiegt.

Super, dann guckt man sich nur Steine an.

Nö, das hätten wir schon ziemlich doof gefunden, nochmal: wir haben (für uns) alles richtig gemacht.

 

Auf dem Rückweg waren die Bauarbeiter schon im Feierabend, keine Stoppmännchen mehr da.

Irgendwie war der Hinweg kürzer, zumindest schien uns das so.

Aber auch der längste und kurvigste Weg geht einmal zu Ende.

 

Am CG nochmal den Grill angemacht, die letzten Würstchen vergrillt.

Der Abend ist deutlich milder als gestern.

Wir konnten doch länger sitzen (mit mehrfachem Umdrehen zwecks aufwärmen).

 

Neben uns ist Cathy angekommen, mit ihrem Ein-Mann-Pickup-Selbstumbau-RV und kleinem Hund.

Nettes Gespräch über Natur, Nationalparks und Campen, Hund und Leute gehabt.

Mein lieber Mann hat derweil die Kartoffeln fürs Abendessen geschält, hatte wohl Hunger.

 

Rechts neben uns ist Pierre nebst Gattin im eigenen Campingvan aus Quebec (!) angereist.

Die hatten bereits das volle Programm Arches, Bryce, Zion, Grand Canyon und auch noch unser volles Programm absolviert.

Wollten jetzt noch Yosemite und San Francisco machen, ihren Van verkaufen und dann zurück fliegen.

Und wir meinen, wir würden schon viele Kilometer und viel Programm machen.

Herrlich, Englisch mit französischem Akzent. Man hörte doch deutlich, dass die beiden eigentlich nur Französisch parlieren.

 

Morgen ist der letzte Tag im RV, schade, aber wiederum auch gut.

Der Kopf ist so randvoll mit tollen Bildern und Erlebnissen, jetzt ist genug.

Barbara E.

Barbara Eggert
Offline
Beigetreten: 04.11.2010 - 14:54
Beiträge: 45
Kurioses die 4.

 

Diese Schilder sind uns unterwegs im Yosemite-Tal öfter mal begegnet:

 

 

I - C - Y , was ist denn das für eine komische Abkürzung?

Nix Abkürzung, in einem Wort gelesen icy = vereist, aaah!

 

Speeding kills bears - wir haben keine gesehen, die können uns ja viel erzählen Wink.

 

Beste Grüße

Barbara E.

Hüsch
Bild von Hüsch
Offline
Beigetreten: 16.07.2010 - 18:34
Beiträge: 1262
Tja, Jahr für Jahr kommen im

Tja, Jahr für Jahr kommen im Yosemite und natürlich anderswo Bären durch Unfälle zu Tode. Hier und da findet man auch Tafeln mit aktueller Statistik. Ich finde es traurig, Bären sind so tolle, faszinierende Tiere, die es auch zu schützen gilt. Für die Bären geht vom Menschen eine weitaus größere Gefahr aus, als umgekehrt. Auch außerhalb Bayerns.

Also immer schön vorsichtig fahren, insbesondere in National Parks und National Forests. Smile

Ich habe gerade noch das Datum Eurer Reise entdeckt. Ich war bislang immer nur im Herbst unterwegs,w as den Vorteil hat, dass man sowohl Death Valley als auch die Tioga Road befahren kann. Dafür war es aber immer deutlich karger, auch die Wiesen in Küstennähe waren eher weniger saftig grün.

Schade, dass der Bericht schon zuende geht. Ich werde ihn mir aber sicherlich nochmal in Ruhe durchlesen. Irgendwie bin ich nicht ganz mitgekommen... Wink

Lieben Gruß, Simon

Liebe Grüße

Simon

Tom
Bild von Tom
Offline
Beigetreten: 21.08.2009 - 11:04
Beiträge: 1801
Einfach Toll

Hallo Barbara,

einfach toll wie Du den Bericht schreibst. Man merkt die Freude die Ihr an der Reise hattet. Der Frühling ist wirklich eine tolle Reisezeit. Wenn es auch am Abend schnell kalt wird. Am Feuer sitzend schwitzt man vorne und hinten friert einem der Ars.. weg.

Für alle die Bernhards Dumping Bemerkung des Joshua Tree NP gelesen haben. Im nördlichen Teil ist nur eine im Black Rock Canyon CG. Wer aber gegen Süden den Park verlässt kann auch noch am Cottenwood CG dumpen.

Jetzt nochmal zum Yosemite NP, ich war im Juni diesen Jahres dort beim absoluten hoch der Schneeschmelze. Es waren teile des Curry Village und der CG's wegen Überflutung gesperrt. Die Wasserfälle waren so gigantisch, dass man es nicht glauben konnte. Dafür war aber auch der Trubel im Park sehr groß. Alle Parkplätze voll, die PKW haben kreuz und quer geparkt. Die Ringstraße war total verstopft. Kaum war man aber von der Straße ein paar Meter weg wurde es ruhiger.

Bin schon gespannt auf Euer Fazit.

Herzliche Grüsse, Tom

Reisen Sie langsam.Wenn Sie Zeit für acht Länder haben, nehmen Sie fünf. Wenn Sie durch fünf hetzen wollen, nehmen Sie drei. Kate Simon

Fredy
Bild von Fredy
Offline
Beigetreten: 21.08.2009 - 14:53
Beiträge: 8011
Dumpen

Hallo zusammen

Und um es noch vollständig zu machen, kann man sehr gut auch auf dem privaten CG in Twentyninepalms (gegen Gebühr) dumpen. Andererseits reicht es gut wenn man alle 2-3 Tage dumpt und für Black-Water kann man noch wesentlich länger warten.

 

Herzliche Grüsse,

Fredy

 

Barbara Eggert
Offline
Beigetreten: 04.11.2010 - 14:54
Beiträge: 45
Tag 20 Antony Chabot CG

Tag 20

04.05.2011

 

Längere Fahrt zum letzten CG geplant, ca. 4 Std. lt. Vorplanung.

Eva mit Daten gefüttert und – nein, Eva, wir fahren nicht nochmal die landschaftlich schöne Strecke an Turlock vorbei, die haben wir auf dem Hinweg schon ausreichend bewundert.

Auch wenn das nach deinen Daten die kürzeste Route ist.

Wir also die 41 runter bis Madera (Mama, kommt hier der Wein von Oma her? - Nein, Kind, der hat noch ein „i“ mit drin) und dann hoch nach San Francisco.

 

Wenn man Eva richtig füttert, gibt sie auch bereitwillig die richtigen Streckenhinweise.

 

Mann, Mann, Mann, was für Straßenverhältnisse unterwegs, da hätte es bei uns schon längst Geschwindigkeitsbegrenzungen gegeben.

Hier alles kein Problem, da platzt dann halt mal ein Reifen und man steht auf der teuren 21-Zoll-Alufelge (mindestens) am Straßenrand – Shit happens!

 

Dieses Autobahnenkreuzungssystem hätten wir nur mit Karte ohne Eva im Leben nicht geschafft.

Wir würden wahrscheinlich heute noch irgendwo um San Francisco herum kurven.

 

In fast geplanter Zeit am CG angekommen, Full-Hook-Up, Jürgen war begeistert!

Der CG ist landschaftlich auch sehr schön gelegen, nur etwas laut von der Umgebung her.

Truppenübungsplatz, ob nun privat oder militär ist egal, ballern tut es so oder so.

Nach ein paar Stunden war Ruhe, die Jungs (oder Mädels) hatten wohl Feierabend und wir konnten abends doch noch etwas entspannen.

 

 

Man muss hier wohl sehr schön wandern können, wir wurden zweimal gefragt, ob wir Karten bräuchten.

 

(Anm. d. Verf.: Erster Ausblick auf das, was uns ab morgen erwartet)

Aber dafür reicht die Zeit nun wirklich nicht, wir müssen aufräumen und reinigen, hilft ja alles nix, morgen müssen wir das RV wieder abgeben.

 

Die Packerei ging diesmal erstaunlich schnell, so dass wir wirklich entspannt das letzte Holz, die letzten Kohlen und die letzten Würstchen zum Abschluss vergrillen konnten.

Unsere Vorratsplanung war perfekt, nur noch grad ein(en) Biss(chen) fürs Frühstück und aus die Maus.

Ok, zugegeben, mit der „Hardware“ wie Pappteller, Klopapier usw. waren wir nicht ganz so perfekt, das gab es aber auch nur in so Riesenverpackungen.

Barbara E.

Barbara Eggert
Offline
Beigetreten: 04.11.2010 - 14:54
Beiträge: 45
Tag 21 San Fancisco die 1.

Tag 21

05.05.2011

 

Die erste Nacht, in der die Temperaturen sommerlich waren, man glaubt es kaum.

Da, wo wir es wirklich nicht erwartet hatten.

 

Heute morgen hätten wir sogar in aller Gemütlichkeit draußen frühstücken können – und da hatten wir die Zeit nicht für.

 

Den letzten Rest zusammen gepackt, gedumpt – Abfahrt.

 

Gas und Benzin noch aufgefüllt, bei Roadbears Las Vegas hatten wir schon eine Wegbeschreibung samt Tankstellen mit Gasauffüllung rund um Roadbears San Francisco erhalten, sehr praktisch.

 

Entspannte Rückgabe, selbst der feststeckende Adapter vom Navi hat nicht gestört („das passiert öfter“).

Transfer zum Hotel in SFO ungefähr eine Stunde später, so dass wir schon um kurz vor 12.00 Uhr am Hotel ankamen.

Adante-Hotel, lag ziemlich zentral Downtown, in der Nähe vom Union Square.

Sehr praktisch.

Eingecheckt, die hatten sogar schon ein Zimmer für uns.

Kurz „häuslich“ eingerichtet, was getrunken und dann los.

 

Zuerst zur Touristeninformation, dort Tipps und Broschüren von einer deutsch sprechenden (!) Informationsdame erhalten, ein Drei-Tages-Ticket von Muni gekauft, das für alle öffentlichen Verkehrsmittel gültig ist.

Soweit, so gut.

Und jetzt?

Wo findet man die Bushaltestellen und wo die vom Cablecar?

Mann, wir sind eben doch von's Land, mit diesem Großstadtgewusel kommen wir nicht so gut klar.

Gut, dass wir gut zu Fuß sind, dann wird halt gelaufen.“

 

(Anm. d. Verf.: Für alle, die unsere Linien "mitfahren" wollen oder sich gerne an der Karte orientieren, siehe hier, die offizielle Muni-Map:

http://transit.511.org/static/providers/maps/SF_1222201020400.gif )

 

Unser Kind wollte unbedingt sofort nach Chinatown, das war ja nicht so weit weg.

Und da würde es wohl auch irgendwas zu essen geben.

 

Latsch, latsch, latsch.

 

 

Oh, guck mal hier, sehr chinesisch.“ - „Oh, guck mal da, auch schön.“

Oh, das sieht jetzt aber nicht mehr chinesisch aus, eher italienisch.“ - wir waren schon im Jackson Square angekommen.

Alle hatten Hunger, die Läden unterwegs sahen aber alle nicht so einladend aus.

 

(Anm. d. Verf.: So war zwischenzeitlich die Stimmungslage in der Familie)

 

Also an der Columbusstreet endlich in einen Bus gestiegen und zum Pier 39 gefahren.

Dort beim Italiener herrlich Nudeln und Pizza gespeist, um 16.00 Uhr, das haben wir vorher auch noch nie gemacht.

Mama, ist das jetzt Mittagessen oder Abendessen? - Weiß ich nicht, Hauptsache, wir sind jetzt satt.“

 

Am Nebentisch traf kurz nach uns eine Gruppe Amerikaner ein, einige davon waren wohl wie der Kellner italienischen Ursprungs.

Du liebe Zeit, da ging es rund.

Der Amerikaner an und für sich ist – sobald er in Gruppen auftritt - ja schon laut, mit italienischen Wurzeln steigert sich das Ganze dann noch einen Tacken.

Das anschließende Ge(fr)esse konnte man sich fast nicht mit ansehen.

Die kamen nach uns, bekamen ihr Essen nach uns und waren zusammen mit uns fertig, wobei wir wirklich in Ruhe gespeist haben.

Wie ein Rudel hungriger Wölfe – mit ähnlicher Geräuschkulisse.

 

Danach noch ein wenig über den Pier geschlendert, erste Bilder von der Golden Gate Bridge gemacht, Seelöwen beguckt, Alcatraz fotografiert, das schöne Wetter und die angenehmen Temperaturen und die fast klare Sicht genossen.

 

 

Mann, haben wir wieder ein Glück!

 

Für den Rückweg das erste mal das Cablecar Richtung Union Square benutzt.

Das ist ja schon eine aufregende Sache, wie dieses uralte mechanische Ding die Hügel rauf und runter kommt.

Man wird schon ordentlich durchgeschüttelt und überlegt zwischenzeitlich immer mal wieder, was wenn die Bremsen nicht funktionieren.

Da die Dinger schon so lange störungsfrei arbeiten, soll es wohl bei uns auch so bleiben.“

Und so war es dann auch.

 

 

 

Zurück im Hotel versucht zu relaxen, ging nicht, Zimmer war affenheiß, da den ganzen Tag die Sonne drauf gestanden hatte.

War uns beim ersten Reinkommen gar nicht aufgefallen.

Klimaanlage nur auf dem Flur, nicht im Zimmer, da gab's nur einen betagten Ventilator, der nicht sehr vertrauenswürdige Geräusche von sich gab.

Das Hotel war insgesamt schon etwas betagter, das Interieur schon etwas mitgenommen, was uns erst mal nichts ausmacht, war alles sauber.

Aber ohne Klimaanlage war schon doof.

 

Also Fenster aufgeschoben, Riesenlärm von der vielbefahren Straße.

Aber gut, hilft ja nichts, entweder Lärm oder Schwitzen, also erst mal Lärm.

 

Dem Kind hat das wenig gemacht, der ist zügig eingeschlafen.

Wir nicht, also Fenster wieder zu, versucht zu schlafen.

Nach ein paar Stunden Fenster wieder auf, Stopfen in die Ohren wegen des Krachs der betrunkenen, gröhlenden Menschen auf der Straße und der extra laut knatternden Motorräder, versucht weiter zu schlafen.

 

Barbara E.

Barbara Eggert
Offline
Beigetreten: 04.11.2010 - 14:54
Beiträge: 45
Tag 22 San Fancisco die 2.

Tag 22

06.05.2011

 

Auch diese Nacht ging mal vorüber.

Etwas übernächtigt nach unten zum Continental Breakfast, in den Raum rechts neben der Lobby,

uns von der doch sehr übersichtlichen Auswahl bedient, Platz genommen.

Uns gewundert, warum uns die Franzosen so komisch angucken.

Beim Rausgehen wussten wir dann warum.

Der Raum war für die französische Reisegruppe gedacht, der Rest sollte in der Halle frühstücken.

Nicht mehr zu ändern, wir waren satt, rausgeschm... komplimentiert hat uns auch keiner.

 

Wieder nach oben, Tagesplan erstellt.

Mutter hatte abends noch den Routenplan der Busrouten studiert und eine grobe Planung aufgestellt.

Wurde soweit akzeptiert, also dann los.

(Anm. d. Verf.: Hier nochmal der Link für die Muni-Karte:

http://transit.511.org/static/providers/maps/SF_1222201020400.gif )

Wieder ein Wetterchen zum Eierlegen, für SFO klare Sichtverhältnisse, auf zur Golden Gate.

Mit Linie 30 hochgefahren Richtung Lombard Street.

Ausgestiegen, diesen touristischen Punkt abgearbeitet.

Sah schon sehr steil aus, leider hatten die Blumen noch keine Blüten.

Meine Männer haben sich den Berg herauf gearbeitet, ich habe gestreikt.

 

 

Einige Touristen mit ihren Leihwagen quälten dieselbigen die Kurven herab.

Ein japanisch oder chinesisches Pärchen quälte den Motor besonders laut, waren offensichtlich nicht an solche Steigungen gewöhnt.

Zum Amüsement aller anderen drumherum.

 

Wo ich hier schon mal so rumstand, wurde ich dann gleich von diversen Paaren angesprochen, sie doch samt Hintergrund in ihren Kameras einzufangen.

 

Nachdem dieser Punkt abgehakt war, weiter mit Linie 30 und 28 bis zur Endstation, um endlich „die Brücke“ in die Kamera zu kriegen.

 

Aus allen möglichen Blickwinkeln dieses bauliche Meisterwerk abgelichtet, dann noch bis zur Hälfte drüber gelaufen.

 

 

Hui, hier war es aber windig. Und laut vom vielen Verkehr. Und wuselig von den vielen Radfahrern und Fußgängern, die alle durcheinander liefen und fuhren.

Führte z.T. zu brenzligen Situationen.

Auch wenn ich mich wiederhole: was hier wohl in der Hauptsaison los ist?

Man mag es sich gar nicht vorstellen.

Sonst haben die Amis Menschenmengen ziemlich gut durchorganisiert, aber hier einen einfachen Strich auf die Straße zu malen, um die beiden Parteien zu trennen, damit jeder weiß, wo er hin muss, war wohl zu viel Aufwand.

 

Die Aussicht auf die Stadt, das Meer und Alcatraz waren schon phänomenal, das hat uns allen gut gefallen.

Picture, picture (= Bilder) gemacht, langsam wieder zum Ausgangspunkt zurück gewandert und wieder rein in den Bus, zum nächsten Programmpunkt.

 

Zwischendurch in einem guten Diner einen Hamburger gegessen, zur Abwechslung mal hausgemacht und somit eatable (= essbar) und obendrauf auch noch lecker.

Der Laden war auch mehrfach preisgekrönt, wie an den Urkunden an den Wänden zu lesen war.

 

Dann weiter zum Coit Tower.

Irgendwie wieder nicht den richtigen Umstieg hinbekommen, also den Berg rauf geschnauft.

Die Lauferei hat ja den Vorteil, dass man durch Straßen kommt, die man sonst nicht sehen würde und somit auch Häuser und Ausblicke sieht, die man sonst nicht sehen würde.

Aber anstrengend ist es trotzdem.

 

 

Oben angekommen, wieder spektakuläre Sicht auf den Hafen, „die Brücke“ und Downtown.

Meine Männer sind noch rauf auf den Turm.

Wieder unten angekommen, meinten sie, die 8 Dollar pro Nase hätte man sich sparen können, viel mehr und viel weiter hätten sie jetzt auch nicht gucken können.

 

Von da aus sind wir noch mal zum Pier 39, haben dort Kaffee und Kakao getrunken, die Aussicht genossen und damit den Tag ausklingen lassen.

Auf dem Rückweg noch schnell in einer Bäckerei nahe am Pier ein Baguette mit gesäuertem Teig fürs Abendessen gekauft.

Mann, war das lecker, mal einmal ein Brot, das nicht süß schmeckt!

 

Bei der Cablecar-Station angestellt, die Wartezeit wurde uns von einem echt guten Straßenmusiker überbrückt.

Diesmal wurde „alles, was geht“ ins Cablecar reingestopft, war wohl Rushour.

 

Eine Amerikanerin, die mit ihrer Freundin zustieg, meinte: „Hanging like the monkeys.“

Woraufhin ich fragte: „You want a banana?“ (Hängen wie die Affen. - Wollen sie 'ne Banane?)

Gelächter von den Umstehenden, nettes Geplauder, dann mussten wir und „die Affen“ aussteigen.

 

Zurück zum Hotel gelaufen, Glotzte an, noch ein bisschen Ami-Fernsehen und dann schlafen.

Barbara E.