Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 12: Pima Air & Space Museum Tucson

1 Beitrag / 0 neu
gcmenn
Bild von gcmenn
Offline
Beigetreten: 24.01.2016 - 22:18
Beiträge: 48
Tag 12: Pima Air & Space Museum Tucson
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
30 Meilen
Fazit: 
Fliegerfriedhof und schräge Gestalten in der Wüste

Am Sonntag will ich endlich mal Pancakes für Matthias machen und stelle dabei fest, dass die Pfanne aus dem Küchen-Kit von Cruise America der letzte Mist überhaupt ist. Dünnstes Blech und nicht beschichtet – ich müsse die Pfannkuchen frittieren, um sie nicht anbrennen zu lassen. Also setzen wir eine Pfanne auf die Einkaufsliste und essen wieder Bagels. Bestens gelaunt brechen wir nach dem Frühstück auf, um eines der Highlights in Angriff zu nehmen – den Besuch auf dem Flugzeugfriedhof der Air Force inkl. des PIMA Air & Space Museum, dem drittgrößten Flugzeugmuseum der Welt.

Dort angekommen, stellen wir fest dass es am Wochenende keine Touren des Flugzeugfriedhofs gibt – doof, wenn das nirgendwo steht und man dann am Sonntag dort ist. Wir machen das beste draus und buchen die Tram Tour durchs Museum, weil wir bei der Hitze die Maus nicht 3 Meilen über Asphalt an all den Flugzeugen vorbei schleppen wollen. Die Tour ist recht spannend, allerdings natürlich wieder sehr amerikanisch und sehr fokussiert auf Militärmaschinen – uns hatte am Museum in Washington gefallen, dass es eher die Geschichte des Fliegens als solches zeigte. Das Pima ist dann im Kontrast dagegen wirklich eher was für Kriegs-Fans. Cool finden wir aber, dass auch ein Tornado dort steht und 3 Versionen der Air Force One, also aus der Präsidentenflotte. Allerdings ist mit diesen drei nie ein Präsident geflogen, dafür wurden aber die US-Geiseln im Iran damit nach Hause geholt. Und wir kommen ganz nahe an einen Boeing Dreamliner, genauer gesagt dem zweiten Prototyp davon.

Zurück im Camper gönnen wir uns erstmal ein Ice Cream Sandwich und beschließen, mal am Flugzeugfriedhof vorbeizufahren, vielleicht sieht man ja schon ein bisschen was. Über zwei Straßen kommt man bis direkt an den Zaun heran und gewinnt so einen Eindruck, wie es aussieht, wenn 4.000 Militärmaschinen in Reih und Glied auf Dauer geparkt werden. Ziemlich spannender Anblick.

Um nicht wieder kochen zu müssen, beschliessen wir, eine Pizza zu holen uund lassen uns vom Navy zum nächsten Little Ceasar’s leiten. Sieht auch erst ganz okay aus und die Pizza ist auch gut, allerdings wundern wir uns ein bisschen über die komischen Typen, die auf dem Parkplatz rumschleichen. Als wir sehen, dass nebenan ein kleiner Walmart ist, beschliessen wir, dort nach einer Pfanne und einem Putzlappen zu schauen. Dabei merken wir dann auch, dass auf der Ecke eine „Urgent Care“ Klinik ist, eine Art Notarzteinrichtung, wo gegen Bargeld behandelt wird, ohne dass groß Fragen gestellt werden. Erklärt wohl einen Teil der komischen Gestalten. Auf dem Bürgersteig fliegen dann auch zwei leergetrunkene Packungen Hustensaft herum – aufgrund der Wirkstoffkombination eine beliebte Ersatzdroge in den USA. An der Ampel warten dann auch zwi recht komische Gesellen mit uns, und selten habe ich so sehr das grüne Männchen herbeigesehnt. Für mich wäre das alles noch ok, denn es ist ja helllichter Tag an einer belebten Straße, ich will bloß nicht, dass einer von den beiden mein Baby anfasst. Wenn man sich so heruntergekommene Ecken anschaut, dann versteht man zum Teil doch, dass Trump mit seinem „Lets make America great again“ Wähler anspricht. Selbst im übelsten Viertel Frankfurts fühlt man sich sicherer als an dieser Straßenecke in Tucson – würde ich hier wohnen, würde ich einen Bogen um weite Teile der Stadt machen. Ist doch auch irgendwie schade.