Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Tag 01: Anreise nach Las Vegas

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gcmenn
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Beigetreten: 24.01.2016 - 22:18
Beiträge: 48
Tag 01: Anreise nach Las Vegas
Eckdaten zum Reiseabschnitt
Gefahrene Meilen: 
0 Meilen
Fazit: 
lang und anstrengend

Wir haben unsere Elternzeit geteilt und erstmal 3 Wochen in Thailand am Strand verbracht. Den zweiten Teil wollten wir aktiver gestalten und haben uns deshalb für eine Natur-Tour durch die USA entschieden. Übrigens nicht unsere erste, wir waren schon 2014 mit einem Wohnmobil und 2011 mit einem Jucy Campervan unterwegs.

Die Herausforderung jetzt: Urlaub mit unserem (ersten, 9 Monate alten) Baby. Plötzlich explodiert die Gepäckmenge smiley. Man sollte meinen, wir hätten vielleicht etwas mehr Routine, aber weit gefehlt. Diesmal sollte es auf jeden Fall weniger Gepäck sein als für Thailand, dafür aber auch noch mehr ungewöhnliche Dinge – schließlich geht es in den Camper-Urlaub. Da gehören neben Baby-Sturmgepäck auch noch so Dinge in den Koffer wir Einmalhandschuhe (Stichwort Entleerung Abwassertank des Wohnmobils), scharfe Messer, Schlafsäcke und ein guter alter Kaffeefilter. Und statt schön konstanten 35° erwarteten uns Temperaturen zwischen -5° und 30°, also Zwiebellook für die Maus und uns. Und so ging es dann mit 4 Koffern, Buggy, und 3 Stücken Handgepäck wieder zum Flughafen. Jeder ein Koffer Klamotten und ein Koffer mit der Erstausstattung Windeln und Babynahrung. Einchecken klappte nicht ganz reibungslos und trotz unserem Plan, mit über 2 Stunden vor Abflug rechtzeitig da zu sein, mussten wir uns letztlich ziemlich beeilen.

Beim Check-In haben wir dann gelernt, dass Delta die Plätze in den Bassinett-Reihen verkauft und man extra zahlen müsste, um die Plätze zu bekommen. Glücklicherweise war der Flug aber sehr leer, sodass wir letztendlich 5 Plätze für uns hatten – 3 in der Mitte, also ausreichend Platz für die Kleine um sich schlafen zu legen, und 2 außen wo Matthias sich breit machen konnte. Entspannter hätte es kaum werden können und wir haben den Flug weitestgehend geschlafen, Filmchen geschaut und ab und zu mal einen kleinen Spaziergang durch die Kabine eingeschoben.

Die Ankunft in den USA bzw. das Umsteigen in Detroit war dann aber alles andere als angenehm. Eine Riesenschlange an der normalen Einreise. Mit Kind durften wir zwar in eine extra-Schlange, hatten dort aber alle Crewmitglieder und bestimmt 20 Personen in Rollstühlen mit ihren Familien vor uns, die alle von 2 Beamten abgefertigt wurden. Dauerte also ewigst und die Kleine fand es dann irgendwann wirklich doof, was sie auch zum Ausdruck brachte. Da half kein Singen und Schuckeln mehr….

Das System, dass man dann erstmal für 150m seine Koffer in Empfang nehmen muss, um dann durch den Zoll zu latschen und es auf der anderen Seite wieder aufs Band zu legen, ist ohnehin schon ineffizient, und dann auch nochmal durch eine volle Handgepäckskontrolle zu müssen sowieso, aber mit genervtem und müden Baby hat man dann eigentlich gar kein Verständnis mehr dafür, warum dieser Prozess nicht besser gestaltet wird. Dauerte dann nämlich auch wieder ewigst. Nach dieser Tortur hatten wir dann von den ursprünglichen 3.5 Stunden noch knapp eine übrig bis zum Weiterflug. Die verbrachten wir in der Lounge, wo wir die arme Kleine kurzerhand erstmal auf dem Fussboden entspannen liessen. War auch nötig J

Auf dem Weiterflug sah es erst so aus, als wäre der Flieger voll, aber auch hier waren dankenswerterweise wieder ganze Reihen frei und wir konnten uns umsetzen. Unser Töchterchen konnte aber irgendwie gar nicht mehr einschlafen, weil der Rhythmus mittlerweile komplett durcheinander war. Nach fast 1.5 Stunden spazierentragen und singen ging es dann doch. Fazit- als Direktflug wäre es vielleicht einfacher gewesen, aber wer weiss, ob wir dann so viel Platz gehabt hätten. Es ist immer alles für was gut.

In Vegas gab es dann noch das Problem, dass man mit einem Baby kein Taxi bekommt und auch keinen Shuttle Service. Das hatten wir vorher schon eruiert und somit einen Mietwagen gebucht und einen Babysitz vorreserviert, weil wir unseren nicht mitgenommen hatten (funktioniert mit dem US-System nicht, dazu später mehr). Also ab zum Mietwagencenter mit unseren „Sieben Sachen“. Zum Glück war am Schalter von Alamo nix los, wir kamen sofort dran und hatten ruck-zuck unsere Papiere. Wir sollten uns bei den Intermediate SUV’s im Parkhaus einen aussuchen gehen (wir freuten uns, das wäre ein Upgrade J ). Als wir im Parkhaus ankamen, sagte die Mitarbeiterin, das wäre falsch, Intermediate normal wäre die richtige Kategorie (die gebuchte L, also kein Upgrade) und dann fing sie noch an, eine weitschweifende Erklärung vom Stapel zu lassen, obwohl unser Baby lautstark am Jammern war. So schnell habe ich selten kapituliert – ich habe einfach gefragt, wo wir dann jetzt hinmüssen und wir suchten uns ein normales Intermediate Auto. Genervt hats trotzdem.

Dann noch einen Schnellkurs im Anbringen eines US-Babysitzes. Ohne vorherige Internetrecherche wären wir gar nicht zurechtgekommen, und auch so kam uns das etwas schräg vor. Die Kleine fands dann auch richtig richtig übel in dem Sitz und heulte die 20 Minuten bis zum Hotel durch. Beim Schlafanzug anziehen fiel mir dann auf- der Sitz hatte keinen Kinnschutz an den Gurten und so hatte die arme Maus richtig fette rote Striemen am Hals, weil die Gurte gescheuert haben. Kein Wunder, dass sie sich so unwohl fühlte.

Der Check-In im Hotel Sunset Station verlief reibungslos, Matthias ging das Auto Parken und ich mit der Kleinen aufs Zimmer. Wie in jedem guten Casinohotel ist aber das Parkhaus am ganz anderen Ende und man muss durch das ganze Casino zurück, um zum Zimmer zu kommen. Dementsprechend lange war er unterwegs und bis er aufs Zimmer kam, hatte ich die Maus schon ins Bett verfrachtet. Ein letzter müder Blick auf den Strip und dann fielen wir ins Bett nach diesem endlos langen Tag.