12. Clearwater / Wells Gray

30. Sep 2016 – Clearwater

Geweckt werden wir heute vom Regen auf dem Camper-Dach. Doch schon während des Frühstückt klart der Himmel auf und die Sonne kommt raus. Wir packen alles zusammen und fahren los in den Wells Gray. Wären wir unsere Route wie ürsprünglich geplant gefahren, hätten wir hier in Clearwater nur eine Übernachtung und damite ingetlich kaum Zeit für den Park gehabt gehabt. Im Nachhinein sind wir wirklich froh, dass wir unsere Route etwas gekürz haben und dadurch einen ganzen Tag hatten, um den Wells Gray zu erkunden  Bei meinen Planungen ist das irgedwie an mir vorbei gegangen, aber es ist ein wirklich sehr schöner Park in dem man auch weit mehr als einen Tag zubringen kann Auf dem Weg zum Park, sowie im Park gibt es einige Wasserfälle und viele Wanderwege. Als erstes machen wir Halt an den Spahats Falls. Nach einem kurzen Stück zu Fuß kann man den 73m hohen Wasserfall von einer Aussichtsplattform aus anschauen. Man hat einen sehr schönen Ausblick in die Schlucht, in die der Wasserfall stürzt.

Als nächstes geht's zu den Moul Falls. Hier führt ein etwa 45 minütiger Wanderweg durch den Birkenwald zum Wasserfall. Der Weg ist zunächst etwas breiter und wird dann immer schmäler, bis man dann letztendlich auf einem Trampelpfad wandert. Vor allem bei dem strahlenden Sonnenschein ist das wirklich ein sehr schöner Spaziergang. Man kommt zunächst an einer Plattform oberhalb des Wasserfalls heraus. Von dort aus führt der Trampelpfad dann seitlich hinunter, bis zum Fuße des Wasserfalls. Der Ausblick von oben ist schon wirklich schön, aber unten ist es gigantisch. Alles ist mit grünem Moss bewachsen, das Wasser stürzt nur wenige Meter entfernt vor einem auf die Felsen und die Sonne, die durch die Bäume scheint, malt einen Regenbogen in den aufsteigenden Sprühnebel. An den Felsen entlang gehen wir hinter den Wasserfall auf die andere Seite des Ufers. Dabei werden wir natürlich klitschnass, aber wir haben die Regenjacken ja nicht umsonst mit nach Canada geschleppt. Kurz darauf machen wir uns dann wieder auf den Rückweg, und lassen uns dabei von der Sonne trocknen.

Als nächstes stehen die Dawson Falls auf dem Programm. Auch diese sind durch einen kurzen Fußmarsch zu erreichen. Dieser Wasserfall ist zwar nicht besonders hoch (18m) dafür aber 107m breit. Es gibt mehrere Aussichtsplattformen mit schönem Blick auf die Wassermassen.

Dann geht die Fahrt weiter zu dem größten Wasserfall in British Columbia, den Helmcken Falls. Hier stürzt das Wasser 141m in die Tiefe. Dort hat es bereits einen großen Kessel ausgewaschen, und vor lauter Gischt kann man das Becken, in welches das Wasser stürzt, kaum erkennen. Der Anblick ist wirklich faszinierend und so bleiben wir hier eine Weile und schauen dem Wasser zu.  Beachtlich ist auch die riesige Felswand seitlich des Wasserfalls. 

Bei den Helmcken Falls endet dann auch die einzige asphaltierte Straße des Parks. Ab hier geht es auf einer Gravel Road weiter weiter in den Park hinein zu einem See. Obwohl die Straße sehr solide aussieht, trauen wir uns nicht, die eigentlich von Fraserway verbotene Straße zu fahren. Außerdem wäre das noch einnganz schönes Stück zu fahren und es ist ja schon Nachmittag...

Auf dem Rückweg wollen wir noch auf den Green Mountain, den uns unser CG-Besitzer empfohlen hat. Mit knapp über 1000 Meter bietet er einen tollen Ausblick über den Park. An der Auffahrt zum Berg bittet uns eine netter Herr kurz zu warten, bis eine Reisebus von oben unten ankommt ist, da die Straße doch recht schmal sein und ein Reisebus eben auch schlecht ausweichen kann. Also warten wir, bis der mit Japanern besetzte Bus ankommt. Die Straße nach oben ist zwar auch nicht geteert, daher dürften wir diese wohl eigentlich auch nicht fahren, da es aber der Reisebus hoch und wieder runter geschafft hat, sollte das für uns doch auch möglich sein. Also fahren wir los. Die Straße ist tatsächlich einfach ein ganz normaler Waldweg. Hätte es die Tage zuvor stark geregnet, wäre man ohne Allrad wohl nie oben angekommen. Durch die vielen Schlaglöcher werden wir zwar ordentlich durchgeschaukelt, aber letztlich ist es kein Problem. Lediglich ein paar Gläser gehen zu Bruch Ich muss schon zugeben, dass ich auf der Strecke ein paar Nerven gelassen haben, Marco war auf dem Beifahrersitz aber zum Glück sehr entspannt und hat mich durch die Schlaglöcher gelotst Es ist uns aber doch ein Rätsel, wie es dieser Reisebus hoch und wieder runter geschafft hat Aber die wackelige Auffahrt hat sich mehr als gelohnt: wir sind die einzigsten Besucher auf dem Berg, haben ihn also ganz für uns! Auf dem Berg gibt es einen kleinen Aussichtsturm, von dem man einen tollen Rundumblick auf die herbstlichen Wälder und Berge hat. Soweit das Auge reicht entdeckt man keine Spur von Zivilisation Wir genießen eine Weile die Aussicht und die Stille und machen uns dann auf den Weg nach unten und auf den Rückweg Richtung Clearwater.

Wir halten unterwegs noch auf einer kleinen Ranch, wo 25 Pferde friedlich auf einer Koppel grasen. Dann geht‘s zurück zum Campground.

Da die Sonne noch scheint setzten wir uns vor unseren Camper und lesen. Eigentlich wollen wir noch ein Lagerfeuer machen, aber unserem netten CG-Besitzer ist tatsächlich das Feuerholz ausgegangen!? So richtig glauben können wir das ja nicht...sind ja schließlich mitten im kanadischen Wald Da es nach kurzer Zeit jedoch anfängt zu gewittern, hat sich das mit dem Feuer eh erledigt. Zum Abendessen gibt es dann Tortellini mit Gemüse-Tomaten-Soße. Müde ung glücklich klettern wir dann gegen später ins Bett