Womo-Abenteuer

Nordamerika im Wohnmobil erleben!

Die klassische Route im Südwesten der USA (mit katastrophalem Beigeschmack und Nachwirkungen)

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Hüsch
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Beigetreten: 16.07.2010 - 18:34
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Hallo Ihr zwei,erstmal

Hallo Ihr zwei,

erstmal möchte ich loswerden, dass ich mich über diesen Reisebericht ganz besonders freue. Die Entscheidung zu diesem Reisebericht ist sicherlich nicht einfach gefallen. Zu den Problemen während der Reise wurde sich auch bereits an anderer Stelle ausgetauscht, ich denke dabei sollten wir es auch, was diesen Punkt angeht, belassen.

Ich freue mich auf die weiteren Kapitel des Reiseberichtes! Ich bin mir sicher, Ihr habt noch viele Bilder von Euren (schönen) Erlebnissen und Eindrücken!

 

Lieben Gruß, Simon

Liebe Grüße

Simon

Kristina
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Beigetreten: 25.08.2009 - 19:32
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Weiter geht´s nach Westen

Samstag, 07.05.2011

Wir starten um 4 Uhr morgens. Es ist völlig dunkel und nach ein paar Meilen wagen wir einen kurzen Stopp am Highway. Alle Lichter werden ausgeschaltet und wir genießen bei absoluter Dunkelheit den Sternenhimmel ohne störende Lichtverschmutzung und Mond. So viele Sterne haben wir seit einigen Jahren nicht mehr gesehen. Die Milchstraße ist ein leuchtendes Band quer über den Himmel und wir starren gebannt nach oben! Dazu ist es absolut still - wenn man mal vom Knacken der abkühlenden Motoren absieht. Um eine völlige Genicksteife zu vermeiden  fahren wir nach einiger Zeit weiter – wir haben noch ein paar Meilen vor uns! Nach einem beständigen Anstieg erreichen wir den 1. Aussichtspunkt bei Sonnenaufgang bei 22°C (frösteln!).

Niemand da?

 

Auch auf der weiteren Strecke treffen wir nur wenige Autos und erreichen bereit früh am Morgen den Lake Isabella. Hier legen wir direkt am Wasser eine ausgiebige Frühstückspause ein.

Näher an´s Wasser geht´s kaum!

 

Für heute ist nicht mehr viel geplant. Ein bisschen einkaufen bei Vons, ein kurzer Stopp am Wildwassergebiet des Kern River, ein Tag am Lake Isabella und eine Nacht auf dem Tillie Creek Campground. Die Badestelle am Kern River entpuppt sich als felsiger Einstieg in eiskaltes Wasser - zum Baden in dieser Jahreszeit definitiv zu kalt und die Strömung ist zu reißend. Auf dem Campground werden wir schon erwartet, der nette weibliche Host begleitet uns über den Platz, erledigt die Formalitäten und unterhält uns mit einem Pläuschchen. Der Platz ist schön unter Bäumen gelegen mit Sites in großen Abständen - allerdings auch sehr gut besucht ( Es ist Wochenende!)

Der Nachmittag wird an Lake Isabellas Sandstrand vertrödelt - zu mehr als Füßebaden reicht die Temperatur aber auch nicht

 

Der Abend am Grill und Lagerfeuer ist entspannt, die Nachttemperaturen liegen in den 50ern, welche Erholung nach diesen heißen Tagen!

 

Essen am Tisch unter freien Himmel, Lagerfeuer, eingehüllt in Fleeceklamotten – so kann man es aushalten und so hatte ich es mir vorgestellt! 

Beim entspannten Plauschen kommt die Frage auf, ob wir nicht die einzelnen Fahrstrecken verkürzen können. Wir sind etwas perplex: Die bisherigen Tagesetappen lagen bei 60, 150 und 200 Meilen, jeweils mit vielen Pausen zum Frühstücken, Einkaufen oder Stopps an Aussichtspunkten. Da für diesen Urlaub die Campgrounds mit jeweils 2 Übernachtungen vorgebucht sind, können wir ad hoc auch nichts mehr ändern – Jörg und ich nehmen es einfach mal so hin. 

 

Mit lieben Grüßen aus Braunschweig

Kristina und Jörg

 

dreamtiem
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Beigetreten: 24.09.2010 - 12:45
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Death Valley

Schöne Bilder vom Death Valley :) das mit den Temperaturen kann ich nachempfinden, wir hatten im diesjährigen Sommer auch viele Tage über 100 Fahrenheit - das ist für den Körper schon eine Herausforderung. Muß aber gestehen, das ich dies lieber hab als ständige Temperaturen unter Null wie in der winterlichen Heimat.

Freue mich auf die kommenden Stationen.

Liebe Grüße
Margit

„Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.” - Mark Twain

 

andreas
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Beigetreten: 28.12.2010 - 14:41
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Kernville

Hallo Kristina und Jörg,

habt Ihr in Kernville auch die Brewery besucht ? Da konnte man 5 Biersorten in Kölschgläsern probieren, echt lecker. Die Küche war auch sehr rustikal mit Bratwurst (spicy) und Sauerkraut. Wir waren 2008 auf unserer PKW-Tour da.

LG Andreas

Kristina
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Beigetreten: 25.08.2009 - 19:32
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Bierbrauerei...

@ Andreas

Hätte ich gerne gemacht , aber.....

... dann hätte ich mir andere Reisepartner suchen müssen ;) 

Weder Jörg noch K+S trinken Bier! Alle Bierdosen auf allen Fotos aus diesem Urlaub (und allen anderen auch) gehören mir ganz alleine!

@ Margit

Wenn ich jetzt hier aus dem Fenster sehe, wünsche ich mir die 3-stelligen Fahrenheit-Grade wirklich herbei. Besonders im Death Valley sind diese hohen Temperaturen sehr gut zu ertragen - bei so geringer Luftfeuchtigkeit, dass unser Allround-Messgerät nicht mal eine Anzeige zustande brachte!

Mit lieben Grüßen aus Braunschweig

Kristina und Jörg

 

Karin
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Beigetreten: 21.08.2009 - 19:06
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auch dabei

Hi Kristina,

ich bin auch dabei und lese seit gestern nach.

Ich freue mich, dass Du uns auf diese Reise mitnimmst.(Im Vorfeld haben ja einige von uns schon "mitgelitten") Der Abstand hat hoffentlich mittlerweile etwas geholfen...

Sie ist ja wirklich bisher sehr geruhsam geplant und der Stop im Death Valley richtig lang. So lang haben wir es bisher nie geschafft, der Hitze dort zu trotzen. Ich finde es aber auch als eine ganz außergewöhnliche Erfahrung, dank Klimaanlage und Pool habt Ihr das ja überstanden.

Ich bin gespannt auf die Weiterreise

Tschüß

Karin

Kristina
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Beigetreten: 25.08.2009 - 19:32
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Auf in den Yosemite N.P.

Sonntag, 08.05.2011

Eine wunderschöne Nacht liegt hinter uns. Nach 2 heißen Nächten im Death Valley kann man sich richtig darüber freuen, dass man warm im Schlafsack eingekuschelt liegen kann! Wir fahren früh los und kurven im Nebel durch die Berge in Richtung Norden – durch das Navi sehen wir mehr von der Straße als durch die Frontscheibe. Es gibt einen kurzen Zwischenstopp in Fresno, hier füllen wir die Vorräte auf. Leider finden wir nur einen Walmart-Neighborhood-Market. Dieser führt kein Frischfleisch und ist auch sonst in der Warenvielfalt etwas eingeschränkt. Nach dem Stopp geht es weiter, wir wollen noch vor dem Mittag im Yosemite N.P. ankommen. Die Straßen werden immer enger, die Kurven steiler und die Bäume höher. Es zieht sich und wer hier mit einem Schnitt von 30 Meilen pro Stunde gerechnet hat, ist völlig daneben gelandet. Man kurvt mit maximal 15 M/h durch die Wälder. Zusätzlich kommen noch Baustellen, die in der Woche sicherlich für lange Staus sorgen, heute jedoch nicht besetzt sind.

Endlich erreichen wir den Eingang zum N.P. und ein freundlicher „Waldschrat“ in Form eines Rangers (mit langen roten Locken und einem ebenso langen roten Zickenbart zur korrekten Uniform mit Hut) gibt uns die notwendigen Informationen. Auch jetzt zieht sich die Fahrtstrecke noch hin und endlich bekommen wir einen ersten Blick auf das Tal. Am Aussichtspunkt direkt hinter dem Tunnel sind wirklich noch ein paar Plätze frei –auch für 2 WoMos. Das Wetter spielt mit und wir können zwischen den Wolken wunderschöne Fotos vom Tal machen.

Der 1. Blick ins Tal

Die Weiterfahrt zeigt dann sehr schnell, wie gut es war, diesen Nationalpark nicht am Wochenende zu besuchen.  Uns kommen lange Schlangen von PKW entgegen, die alle einen Sonntagsausflug gemacht haben. Wir erreichen endlich den Upper Pines Campground, hier haben wir für 2 Nächte reserviert. Vor einigen Monaten hatte ich exakt zu Beginn des Buchungsfensters vor dem Computer gesessen und bereits nach 10 Minuten war kein einziger Platz mehr verfügbar. Glücklicherweise konnte ich damals wirklich unsere Wunschplätze reservieren. Also stehen wir jetzt –nach der intensiven Belehrung durch die Ranger über die Bärengefahr- wirklich an genau dem Loop, den wir haben wollten.

1.Wahl

Unsere Plätze sind ganz außen und am Ende, so dass niemand mehr hinter uns steht (außer den Bären natürlich – direkt hinter unserem Stellplatz steht diese Bärenbox!!).

Oh, oh!

 

 Nach einem großen Rundgang über den CG, der erstaunlich lang ausfällt, da der Platz wirklich riesig und voll besetzt ist, werfen wir den Grill an und sitzen anschließend noch bei einem Lagerfeuer draußen.

Es ist frisch

 

Mittlerweile ist es empfindlich kalt geworden und ich ziehe sicherheitshalber gleich vom Alkoven in das Doppelbett um. Da der Alkoven von unten im Freien hängt, ist es dort erfahrungsgemäß immer sehr „Rücken“-kalt.

Montag, 09.05.2011

Die Nacht war kalt – sehr kalt!

 

 Die Außentemperaturen liegen bei nur wenigen Graden über Null und wir haben Mitleid mit den Zeltern, die bereits früh am Morgen am Lagerfeuer stehen und sich aufwärmen. Bei uns im WoMo läuft die Heizung, allerdings muss sie auch beständig laufen, denn die Isolierung der Wände und die Einfachverglasung lassen zu wünschen übrig! Wir entscheiden uns zu einem Spaziergang zu den Vernalfalls und brechen trotz leichtem Regen auf. Schließlich sind wir gut ausgerüstet – wir beide zumindest.  Nach einer halben Stunde Wanderung gibt S. auf, die Regenjacke fehlt und die Steigung ist zu anstrengend. Jörg bringt sie zum Wohnmobil zurück. Kurz darauf wird der Weg richtig steil und glitschig, nach der Überquerung des Merced-Rivers wird er steinig und mit Wurzeln überwachsen. Dann kommen Stufen, mehr Stufen und noch höhere Stufen.  K. und ich  sehen den Wasserfall mittlerweile direkt in Augenhöhe und kämpfen uns mit wenigen anderen bis ganz nach oben.

Glatt, nass und steil:

 

 

Dort erwartet uns die Gischt von der Seite, starker Wind von vorne, Sonne und Schneefall von oben. Wir sind bereits nass bis auf die Haut – aber das macht nun auch nichts mehr: Wir waren ganz oben und haben den Fluss direkt über die Kante stürzen sehen!

Was für ein Anblick - nur nicht das Gleichgewicht verlieren!

 

Der Weg zurück geht wesentlich schneller und nass wie die Pudel erreichen wir die warmen WoMos. Nach einer Weile zählen nicht mehr die kalten Knochen, sondern nur noch die Erinnerung – und die Fotos!

Den Nachmittag verbringen wir mit einer gemütlichen Shuttlebus-Rundtour quer durch den N.P,, hier sitzen wir warm und trocken und können an den wichtigen Punkten aussteigen.

Hin und wieder kommt die Sonne durch, manchmal gibt es Schneeschauer, es ist windig und kalt! Keiner von uns hat Lust, noch lange Strecken zu gehen, so besuchen wir die Galerie, das Visitorcenter und zuletzt den Supermarkt . Das abendliche Grillen fällt allerdings wegen Schneefall  aus – es gibt Rührei mit Schinken und Zwiebeln, zum Glück haben wir eine Pfanne und genügend Alternativen. Früh verziehen wir uns ins warme Bett – es bleibt selbst im WoMo ungemütlich feucht und kalt!

Morgen fahren wir in Richtung Westen bis zum Pazifik - wir sind gespannt.

Mit lieben Grüßen aus Braunschweig

Kristina und Jörg

 

dreamtiem
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Beigetreten: 24.09.2010 - 12:45
Beiträge: 1104
Campgrounds buchen

Schön, das es mit den Wunschplätzen im Yosemite geklappt hat, dazu gilt es natürlich an dem bewußten Tag seinen Tagesablauf darauf einzustellen. Aber wenn man dann auf dem Wunschplatz steht, ist man um so glücklicher :) Ich hoffe, das Wetter wird etwas besser :)

Liebe Grüße
Margit

„Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden.” - Mark Twain

 

andreas
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Beigetreten: 28.12.2010 - 14:41
Beiträge: 468
Überlebensdecken

Hi zusammen,

ich weiß nicht mehr, von welchem Fori der Vorschlag kam, unter die Matratze Überlebensdecken aus dem Autoverbandskasten zu legen, aber die helfen wirklich super gegen Kälte von unten. Nochmals Dank für den Tip.

LG Andreas

Kristina
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Beigetreten: 25.08.2009 - 19:32
Beiträge: 406
@dreamtiemIch hatte ja zu

@dreamtiem

Ich hatte ja zu der Zeit schon im Forum gepostet, wie irritiert ich war, bereits kurze Zeit nach dem Öffnen des Buchungsfensters alles ausgebucht zu sehen! Bei diesem Urlaub mußte aber alles klappen, auf die Möglichkeit "first-come-first-served" hätten wir uns nicht verlassen können. 

Wir freuen uns allerdings schon jetzt auf unseren nächsten Urlaub mit dem Womo, da werden wir nur sehr wenige Plätze reservieren und den Rest so spontan wie möglich laufen lassen!

@andreas

Wir verreisen seit ein paar Jahren immer mit großen und dicken Schlafsäcken, da frieren wir eigentlich selten. Ich mag mir nicht mehr vorstellen, unter den Synthetik-Decken mit Laken zu schlafen,

Mit lieben Grüßen aus Braunschweig

Kristina und Jörg